Die Renter ist sicher!

So titelte Norbert Blüm 1986. Doch sie war es damals nicht noch ist sie es heute. Vielleicht einmal für alle die sich auf ihre Rente verlassen eine kleine Belehrung. Unsere Rente geht zurück auf die Bismarckschen Sozialgesetze, verabschiedet Ende des 19.ten Jahrhunderts um der SPD den sozialen Nährboden zu entziehen. Das Grundprinzip ist das gleiche wie heute : Man zahlt in eine Rentenkasse ein wenn man arbeitet und aus dieser werden die Renten der Rentner finanziert.

Zu Bismarcks Zeiten war das kein Problem. Die Lebenserwartung war geringer als heute. Weniger Arbeiter erreichten das 65.ste Lebensjahr, und wenn wurden sie nicht so alt wie heute,. Dagegen steig die Bevölkerung vom Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 bis zum ersten Weltkrieg von rund 80 auf 100 Millionen Deutsche. Es gab daher eine typische Bevölkerungspyramide : Viele Junge und wenige Alte. Continue reading „Die Renter ist sicher!“

Wissenschaft im Fernsehen

Wenn Sie auf meiner Website herumgestöbert haben, wissen sie das es auch einen Aufsatz von mir über dieses Thema gibt. Warum also schreibe ich hier noch mal ? Nun den Artikel, in dem ich Wissenschaftssendungen bespreche habe ich seit Jahren nicht aktualisiert. Grund ist zum einen weniger Zeit und zum anderen das sinkende Niveau.

Es gibt viel mehr Wissenssendungen als früher, vor allem wenn man nicht nur die regelmäßigen Magazine nimmt sondern das Dokutainment, wo Wissen mehr als Spielfilm vermittelt werden soll. Dokutainment gibt es vor allem im Bereich Geschichte oder wo man Trickeffekte gut einsetzen kann wie z.B. bei Spielfilmen über Dinosaurier oder technische Katastrophen. Continue reading „Wissenschaft im Fernsehen“

Anonymität und Idioten

Das Internet bietet die Gelegenheit in vielerlei Weise anonym zu publizieren. Bei News Groups kann ich einen Fantasienamen und eine nicht existente Mailaddresse angeben. In Gästebüchern brauche ich oft keine Mailaddresse eintragen und oft reicht auch hier eine erfundene und selbst wenn ich mich in einem Forum mit einer existierenden Mailaddresse anmelden muss bekomme ich eine solche leicht bei einem der größeren Anbieter nur für diesen Zweck, ohne das man mich kennt.

Diese Anonymität bringt Leute dazu Dinge zu tun die sie im wahren Leben nicht tun würden. Ich bekomme immer wieder Einträge in der ich oder meine Website nur beschimpft werden. Mal ist es das altbackene Design, mal sind es die zahlreichen Rechtschreib- und Grammatikfehler, mal stößt sich jemand an dem vermischen von Meinung und Tatsachen in einigen Teilen. Das wesentliche ist nicht, dass die Kritik nicht berechtigt ist, sondern das ich persönlich angegriffen werde. Natürlich gibt es auch diese Kritik in anderen Beiträgen, aber da eben konstruktiv. Continue reading „Anonymität und Idioten“

Das Internet und Dünnbrettbohrer

Fast jeder von uns kennt es : Man muss in der Schule, Studium oder sonst wo einen Aufsatz, Facharbeit oder ein Referat ausarbeiten. Im wesentlichen geht es darum unter Beweiß zu stellen, dass man selbst ein größeres Thema für sich selbst und andere aufbereitet hat und über dieses referieren kann und eigene Schlüsse ziehen kann.

Da der Autor inzwischen 41 ist hat er dies noch mit Hilfe von Büchern getan und diese durchgelesen und zusammengefasst niedergeschrieben. Heute ist es viel einfacher. Man tippt einige Suchwörter in Google ein. Dann durchforstet man die Suchergebnisse, verfeinert etwas die Suche und wird bald fündig, dass über das Thema das man selbst behandelt auch schon mal jemand geschrieben hat.

Man kann nun zweierlei machen : Die besten Aufsätze durchlesen und daraus selbst einen neuen schreiben – immer noch eine wesentliche Erleichterung gegenüber der Zeit als ich dies tat und Originalquellen durchlesen musste und keine Zusammenfassung. Es geht aber viel einfacher mit den 3 Menübefehlen „Alles auswählen“ – „Kopieren“ und „Einfügen“ – Zack und in 1 Minute ist der Text für den Aufsatz fertig. Jetzt noch etwas die Formatierung anpassen und den eigenen Kopf dazunehmen und fertig ist der Aufsatz. Continue reading „Das Internet und Dünnbrettbohrer“

Faszination bemannte Raumfahrt

Thmoas Reiter im Destiny ModulSeit knapp 2 Wochen ist Thomas Reiter auf seiner zweiten Langzeit Mission im All. ESA und Phoenix werden diesen Flug mit etwa 100 Sendungen und Übertragungen begleiten. Insgesamt ein in Europa recht großes Interesse. Vorgestern stand dann als weitere Publicity ein Telefongespräch zwischen Angela Merkel und Thomas Reiter an, bei dem sich wesentlich besser wirkte als bei ihrer peinlichen Rede bei der Übergabe des Columbus Moduls an die NASA.

Immer wieder wird darauf verwiesen, dass die bemannte Raumfahrt durch ihre Publicity als positiven Effekt Menschen für Technik begeistert und dies wäre für unser Land sehr wichtig. Nun ich kann diese Meinung nicht teilen. Natürlich war auch ich in meiner Jugend von den Bildern von schwerelos schwebenden Astronauten, Flüssigkeiten die sich zu kugeln formen, Purzelbäumen im All und hüpfenden Astronauten auf dem Mond fasziniert. Doch dies hat mich nicht zur Technik geführt. Ich denke wer Astronauten faszinierend findet, wird vielleicht gerne Astronaut werden. Aber ob er dafür ein naturwissenschaftliches Studium aufnimmt ? Bei allen Astronauten, deren Biographie ich kenne ist es umgekehrt gewesen. Sie haben ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium abgeschlossen, weil sie dies interessiert und dann ergab sich die Gelegenheit Astronaut zu werden. Da für die Experimente einiges an Hintergrundwissen nötig ist, ist eine naturwissenschaftliche Ausbildung in vielen Raumfahrtagenturen Grundvoraussetzung. Wer nur ein Shuttle fliegen muss, bei dem sind dann eher viele Flugstunden auf Militärmaschinen wichtig. In jedem Falle wird vorausgesetzt dass der Bewerber das was er bisher gemacht hat gut gemacht hat und nicht nur als Alibi um die Qualifikation als Astronaut zu schaffen.

Jupiter aufgenommen von Voyager 1Nun werden die wenigsten die sich für Raumfahrt interessieren Astronaut werden wollen. Es geht ja auch darum das Interesse an technischen Fächern zu wecken, weil nach allgemeiner Ansicht der Erfolg Deutschlands als Nation darin liegt viele innovative Erfindungen hervorzubringen, wofür man viele gut qualifizierte Techniker und Ingenieure braucht. Gerade hier finde ich leistet die unbemannte Raumfahrt mehr. Mein Interesse an der Raumfahrt kam als ich als Preis für einen guten Hauptschulabschluss mir 1980 ein Buch über die Planeten kaufte, die mich schon damals interessierten. Die faszinierenden Aufnahmen von Viking und Voyager von Mars und Jupiter schlugen mich sofort in den Bann. Wenige Monate später flog Voyager 1 am Saturn vorbei und ich sah innerhalb weniger Tage ein halbes Dutzend neuer Welten. Dieser Faszination kann ich mich bis heute nicht entziehen. Ich begann mich aber für die Technik zu interessieren – Wie werden die Bilder gemacht, wie steuert man eine Sonde bei Signallaufzeiten von 90 Minuten, wie baut man ein technisches Gerät, das unter widrigsten Umständen jahrelang funktioniert ?

Das ist Herausforderungen die sicher viele faszinieren und eher zu einem Studium führen, denn man hat so zumindest eine reale Chance an einem Raumfahrtprojekt mitzuarbeiten. Auch heute finde ich, technische Herausforderungen vor allem im unbemannten Sektor. Nehmen wir die deutsche Kamera HRSC : sie ist fähig den Mars nicht nur in Farbe, sondern auch in 3D zu erfassen und hat für Detailaufnahmen noch ein Teleobjektiv an Bord. Zusammen mit einem eigenen Computer wiegt sie weniger als 20 kg Obgleich man diese Kamera schon für die 1996 er Mars 96 Mission entwickelt hat fasziniert sie mich bis heute. Ich glaube derartige High-tech inspiriert manch einen für ein technisches Studium – Das muss nicht Luft & Raumfahrttechnik sein. Man braucht damit alles funktionier auch Elektrotechniker, Informatiker, Werkstoffkundler. Für manche Experimente wäre ein Chemiker oder Physiker der sein Wissen zur Verfügung stellen kann auch nicht von Nachteil.

Daher mein Plädoyer : Mehr Mittel für die unbemannte Raumfahrt. Zum einen um das erworbene Fachwissen auszubauen und zu erhalten. Zum zweiten um weiter so öffentlichkeitswirksame Missionen wie Mars Express und Rosetta mit deutschen Experimenten zu bestücken und zum dritten um mehr Menschen für die Technik zu begeistern.

© des Bildes von Thomas Reiter ESA, © des Bildes vom Jupiter NASA/JP