Der Apollo Computer

Ich greife heute mal auf was P.G. auch schrieb, dass man das ganze Apollo Programm mit einem Computer durchführte, der in etwa die Leistung eines Taschenrechners hat. Abhängig davon von welchem Taschenrechner wir sprechen ist das korrekt. der Apollo Guidance Computer (AGC) der Landefähre (Lunar Module LM) hatte 72 KByte ROM und 8 KByte RAM, es war ein 16 Bit Computer mit einer Taktfrequenz von 1 MHz, d.h. er hatte in etwa die Leistung eines Commodore C-64 oder war nicht ganz so schnell wie der erste IBM PC.

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Der Nutzen der Raumfahrt – Teil 1

Gerade habe ich „Countdown“ von John Heppenheimer durchgelesen, eine kurze Geschichte der Raumfahrt. Am Schluss zieht er einige Resümees. Eines ist, das die unbemannte Raumfahrt inzwischen Bedeutung für das tägliche Leben gewonnen hat, aber sie keiner bemerkt, weil es keine spektakulären Projekte sind und auch ein Start nicht übertragen wird. Gerade das umgekehrte gilt für die bemannte Raumfahrt: Sie ist weitgehend nutz frei für Otto Normalverbraucher, aber sie ist öffentlichkeitswirksam. Das inspiriert mich mal etwas zum Nutzend er Raumfahrt zu schreiben. Den gibt es durchaus:

Die ersten „Anwendungssatelliten“ die gestartet wurden sind Wettersatelliten. Der Nutzen ist vielleicht für jeden nicht direkt zu sehen, doch er ist volkswirtschaftlich wichtig. Wettersatelliten liefern Daten über Temperatur, Wolkenverteilung aber auch Wasserdampfgehalt der ganzen Erde, je nach Bahn im 6Stunden oder 15 Minuten Rhythmus. Das hat es ermöglicht zum einen die Wettervorhersage zu verbessern, zum anderen die Vorsagezeit zu strecken. Die ersten Systeme die 1961 erschienen konnten mit einem Schlag nun die Meere abdecken von denen es bislang kaum Daten gab und die Vorhersagedauer bei gleicher Korrektheit von einem auf zwei Tage verdoppeln. Noch wichtiger: Die Zahl der Toten und Verletzten durch Unwetter ist seitdem in den Staaten drastisch gesunken die Satellitenbilder zur Warnung nutzen. Volkswirtschaftlich ermöglichen Wettervorsagen das rechtzeitige Einbringen von Ernten vor Regen, die bessere Vorbereitung vor stürmen und verringern so Schäden um ein vielfaches der
Summe welche die Systeme kosten. Daher werden heute die Wettersatelliten auch nicht mehr von den Raumfahrtbehörden, sondern den Behörden betrieben welche für das Wetter zuständig ist. In Europa z.B. Eumetsat in den USA die NOAA.

Neuere Satelliten dieses Typs könnte man wohl besser als Umweltsatelliten bezeichnen. Sie verfolgen auch die Veränderungen von Spurengasen, messen Temperaturen noch genauer, wenngleich mit einem größeren Intervall. Sie können den Klimawandel zwar nicht verhindern. sie machen es Politikern aber deutlich schwerer sich herauszureden mit dem Argument, es gäbe keinen klimawandel.

Dazu kommen die Erderkundungssatelliten, die erst gut 10 Jahre nach den ersten Wettersatelliten erschienen. Ihre wesentliche Aufgabe ist es nicht die Erde zu kartieren, sondern in vielen Sepktralkanälen Informationen über die Zusammensetzung und Veränderung der Erdoberfläche zu sammeln. Erderkundungssatelliten liefern Daten über verborgene Erdvorkommen in den USA, unterschiedliche Flüsse in der Sahara, Majabauten im Dschungel Mexikos und das deutsche Waldsterben. Eine Zeitlang glaubte man, sie wären auch kommerziell zu betreiben in dem Sinne, dass man durch den Bilderverkauf die Kosten einspielt, doch es gab dafür nicht den Markt.

Relativ neu sind Satelliten die detaillierte Aufnahmen der Erde machen, dies jedoch in schwarz-weiß oder nur wenigen Spektralkanälen. Derartige Systeme gibt es erst seit weniger Jahren. Allerdings sind auch sie von einer kommerziellen Erfolg weit weg. einige Systeme sind halbstaatlich, sprich es sind von Raumfahrtbehörden gestartete Systeme für ein Land und seine Bedürfnisse an Aufklärung und/oder Kartierung und die Bilder werden auch frei verkauft oder die von Unternehmen gebauten Satelliten haben einen guten Kunden, die US Behörde National Geospatial-Intelligence Agency.. Sie nimmt praktisch alle Bilder zuerst ab und gibt dann die zum Weiterverkauf frei, die nicht nationalen Sicherheitsinteressen widersprechen. (so gab es vor dem Afghanistan Krieg z.B. keine Bilder mehr von Afghanistan zu kaufen).

Das sollte für heute reichen. Das nächste Mal kümmere ich mich um weitere Satelliten die Nutzen für Jedermann haben. Heute war ja wieder die Umstellung auf die Sommerzeit. In den USA und Kanada war sie schon vor einem Monat – das ist doch eigentlich nur dazu geeignet Verwirrung zu stiften. Ich brauche jedesmal 1-2 Wochen um mich an die neue Zeit zu gewöhnen und ich bezweifele, dass es Energie spart. Ich denke zum einen hat inzwischen jeder Energisparlampen im Haus (Wenn noch nicht – dann fangen sie damit dann, die kosten, wenn man keine Markenbirnen kauft auch nur etwa 3 Euro und die Kosten für das Ersetzen aller Glühbirnen im Haus bis auf wenige Ausnahmen hatte ich nach einem Jahr wieder durch den geringeren Stromverbrauch drinnen). Zum andern haben wir heute viel mehr Energieverschwender im Haus, die jegliche Einsparungen durch die Sommerzeit ad absurdum führen, wie die ganzen Geräte mit Standby Schaltungen oder mit ineffizienten Steckernetzteilen, die auch Strom saugen wenn das Gerät aus ist.

Was meinen Sie – Sollte man nicht die Sommerzeit einfach wieder abschaffen? Sie ist ja gesetzlich bei uns geregelt – Vielleicht wird es deswegen ja nichts mit der Abschaffung, denn Gesetze werden bei uns ja schnell beschlossen, nur selten revidiert….

Mein Buch gibt es jetzt bei Amazon auch ohne Lieferzeit – Die Nachfrage hat wohl dazu geführt, dass sie einige Exemplare geordert haben. Insgesamt gibt es jetzt 29 georderte Exemplare, das ist viel mehr als ich erwartet habe, und ich hoffe das hält noch so an. Inzwischen hat es vielleicht auch der eine oder andere schon gelesen (es ist ja nicht soooo dick) und ich wäre über ein Echo dankbar (oder eine Kritik bei Amazon – ich selbst will nicht mein eigenes Buch besprechen).

Das Gemini Program. Technik und Geschichte

Ansonsten noch einen schönen, warmen Frühlingssonntag.


Kinderwunsch

In den letzten Wochen habe ich von zwei extremen Fällen gehört, in dem es beides Mal um den Wunsch nach einem Baby geht. Das eine ist eine 60 jährige Frau, Bordellbesitzerin, die nun schwanger ist mit Hilfe einer in die Gebärmutter eingepflanzten Eizelle. Dies ist bei uns nicht möglich und so hat die Frau dies in den Niederlanden durchführen lassen. Dies war nicht der erste Versuch, bislang hat die Frau eine fünfstellige Summe für künstliche Befruchtungen ausgegeben, da sie wegen eines Gebärmuttervorfalls auf natürlichem Weg nicht schwanger werden kann.

Das zweite ist ein transsexueller Mann, der nun auch Schwanger ist. Die ehemalige Frau hat sich zwar Brüste amputieren lassen, aber nicht Eierstöcke und Gebärmutter entfernen. Nach Absetzen der Testosterontherapie ist sie nun schwanger, nachdem ihre /sein neue Lebenspartnerin nicht schwanger werden kann. Auch hier ist es der zweite Versuch. Der erste mit Drillingen scheiterte und war für Sie sogar lebensbedrohend. Im Juli soll nun das Baby zur Welt kommen.

Bei beiden geht es um einen Kinderwunsch, genauer gesagt einem Wunsch nach einem eigenen Kind. Das riecht für mich mehr nach Selbstverwirklichung als dass man sich überlegt was das beste für ein Kind ist. Die Frau ist nun 60, da stehen die Chancen gut, dass Sie stirbt, bevor ihr Kind erwachsen ist, selbst wenn, gibt es einen ziemlichen Graben bedingt durch den enormen Altersunterschied. Meine Mutter ist 40 Jahre älter als ich und schon da ist dies deutlich spürbar, doch hier sind es 20 weitere Jahre.

Noch komplizierter wird es bei dem transsexuellen Mann. Es ist vorgezeichnet, dass das Kind hier einige Nachteile und Spott/Hänseleien wird ertragen müssen.

Vor allem frage ich mich: Wenn es um einen Kinderwunsch geht, warum muss es dann das eigene Kind sein? Ich gebe zu auf einer Adoptionsliste hätte die Alleinstehende Dame und das Transsexuelle Paar schlechte Chancen, allerdings nur, weil jedes Paar ein Baby adoptieren will. Geht es um ältere Kinder, die aus verschiedenen Gründen ihre Eltern verloren haben und eine Pflegefamilie brauchen, dann hört sehr bald das Interesse auf.

Desweitern gibt es noch den Weg der Adoption aus dem Ausland. Das hat, wie man bei uns sagt ein „Gschmäckle“, es riecht nach dem Kauf von Kindern. Vor allem bei Promis scheint es kein Problem zu sein an Kinder aus dem Ausland zu kommen. Doch auch hier gibt es legale Wege, auch wenn diese nicht so einfach sind.

Aber soweit ich gehört habe haben beide Schwangere das ja nicht einmal versucht und dann ist es für mich eben Selbstverwirklichung, Lifestyle oder wie immer man es nennen will. Der Wunsch nach einem perfekten und erfüllten Leben. Das sich nicht mit dem Schicksal abfinden. Es ist ein Merkmal unserer Zeit, dass viele diese Vorstellung haben. Als Folge ist man dann doch nur mit dem Leben wie man es hat unzufrieden, weil etwas fehlt, was man meint, was dazu gehören sollte. Viel sinnvoller ist es in meinen Augen mit dem zurecht zu kommen, was nun mal das Schicksal für einen vorgesehen hat. Das ist nicht nur Theorie. Ich weiß wovon ich rede. Ich selbst sehe nur etwa 20-25 % wohlgemerkt mit Brille, ohne sind es nur 5-10 %. Das ist bei mir seit Geburt so und ich denke darüber nicht nach, außer ich muss es erklären. Die häufigste Frage die ich dann bekomme ist ob man nicht operieren kann, und man kann eben nicht mehr. Danach ist es für die meisten erledigt. Eine kleine Gruppe von Leuten kann sich aber mit der Antwort nicht abfinden und schickt mir Anzeigen, links oder sonstiges für eventuell nützliche Operationen. Das ganze hat mehr mit einer Geisteshaltung zu tun. Dem nachhängen danach dass man ein Manko hat und man es vielleicht verbessern kann bewirkt doch eigentlich nur, dass man dauernd über sein Manko nachdenkt und einem Sollzustand nachtrauert, denn man nicht erreichen kann.

Im Endeffekt geht es einem dadurch auch nicht besser, nur ist man unzufriedener. Ich habe eben keinen Führerschein und kann keine präzisen Arbeiten die gutes Sehen erfordern ausführen. Das erste mag ja schon in unserer heutigen autogeilen Gesellschaft gaanz schlimm zu sein, doch ich habe es nie als große Einschränkung angesehen. Okay, das ist vielleicht nicht mit dem Kinderwunsch zu vergleichen, doch ohne Kinder zu leben ist auch kein Handicap an sich. Millionen von Leuten tun das freiwillig, weil sie keine Kinder wollen.

Soviel für heute. Ansonsten gibt es noch eine gute Neuigkeit: Ich habe bislang 29 Bestellungen für mein erstes Buch, wenn auch noch keine Abrechnung über verkaufte Bücher. Von Gestern auf heute waren es 11 mehr, wahrscheinlich die gesammelten Bestellungen über Ostern. Ich hoffe, das bleibt so und es ist nicht nur eine kurzfristige Welle. An und für sich bin ich damit aber (29 Exemplare in etwas mehr als 2 Wochen) ganz zufrieden, ich hatte mir für das ganze erste Jahr 100 Exemplare als Soll vorgestellt. Für alle die es noch nicht haben hier ein Link.

Das Gemini Program. Technik und Geschichte

Man kann es aber auch ganz regulär über den normalen Buchhandel bestellen. Es ist in jedem Buchkatalog aufgeführt.

Die Crux mit der Wiederverwendbarkeit

Das Space Shuttle wird ausgemustert und kein Ersatz ist geplant. Eigentlich sollte es nach der Shuttle Pleite doch einfacher sein, schließlich weiß man wie es nicht geht. Doch so einfach ist es nicht. Ich will mal das Problem grundsätzlich erläutern.

Zuerst einmal die Lösung, die ohne eine zweite Stufe auskommt. Das ist äußert schwierig. Selbst wenn man den besten Treibstoff nimmt, denn man heute hat, Wasserstoff, mit einem spezifischen Impuls von 4400 (nicht der höchste heute erreichte, aber dies trägt der Tatsache Rechnung, das er beim Start bei einem Außendruck von 1 bar geringer ist, als später im Vakuum) so wird die Nutzlast klein. Eine Rakete mit 750 t Startmasse, etwa die Größe einer Ariane 5, bringt dann noch eine Gesamtmasse von 84 t in einen Orbit – das erscheint zuerst viel, doch das ist das Gesamtgewicht. Eine konventionelle Rakete dieser Größe wiegt leer etwa 66 t, woraus sich dann nur 18 t Nutzlast errechnen – weniger als eine Ariane 5, die 23 t transportiert.

Doch das ist eine konventionelle Rakete. Diese muss aber nun wieder verwendet werden. Man braucht also einen Hitzeschutzschild, weiteren Treibstoff für den Wiedereintritt und die Struktur muss so steif sein, dass sie dies übersteht (Die Tanks bei einer Ariane 5 sind z.B. nur etwa 1-2 mm dick und durch Druck von Innen versteift, sie würden nie einen Wiedereintritt überstehen). Die NASA hat solche Berechnungen für ein einstufiges Gefährt gemacht und ist zu dem Schluss geklommen, dass es einstufig nicht geht – nicht einmal ohne Nutzlast würde das Gefährt einen Orbit erreichen.

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Vom Flugzeug in den Orbit – Eine Alternative?

Immer wieder tauchen Ideen auf, eine Rakete von einem Flugzeug auf abzuwerfen und so die Nutzlast für den Orbit zu erhöhen. Einziges Modell im Einsatz ist die Pegasus Rakete. Doch in wie weit bringt dies einen Vorteil?

Nun schlüsseln wir einmal die Geschwindigkeit für einen erdnahen, etwa 200 km hohen Orbit auf. Diese ist nicht konstant, sondern hängt von der Trägerrakete, dem Aufstiegsprofil und dem Startort fest. ein typischer Gesamtwert liegt bei etwa 9600 m/s. Dies teilt sich wie folgt auf:

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