Jahreszeiten und Befindlichkeiten

Man merkt es vielleicht: Die Blogeinträge werden kürzer und seltener. Noch immer bin ich in schlechter gesundheitlicher Verfassung. Die Erkältung ist noch nicht ausgestanden und schon kleinere Tätigkeiten strengen mich sehr an. Dazu ist mein Heuschnupfen gekommen, der seit einigen Jahren wieder viel schlimmer geworden ist, nachdem er über fast 20 Jahre langsam besser wurde. Bedingt durch das Wetter das wir in den letzten 2-3 Jahren haben oder vielleicht auch persönlich bedingt, habe ich das Gefühl, dass es nun sehr stark über kürzere Zeiten kommt. Früher ging es schon ende Februar los und zog sich dann mit Unterbrechungen bis Ende Mai hin. Nun kommt es später, aber hammermäßig. Dieses Jahr zwanglos erklärbar durch das kalte Wetter bisher, bei dem nun einige Sonnentage dazu führten dass nun alles zeitgleich blüht. War es vor ein paar Jahren noch der Niesreiz, so ist in den letzten 2 Jahren nun auch wieder das starke Augentränen, und der zugeschnürte, angeschwollene, raue, trockene Hals dazu gekommen. Nun, als Wechselwirkung mit der Erkältung, ist meine Nase stark geschwollen und bei vielem was ich essen will, habe ich einen penetranten Essiggeruch in der Nase. Angeblich sollen ja Fische mit Essig und Pommes toll schmecken. Ich habe sie zwar heute mit Ketschup gegessen, aber irgendwie roch alles nur nach Essig und was die Engländer und Kanadier an dem Essen finden, ist mir ein absolutes Rätsel.

Früher war der Frühling meine absolute Lieblings-Jahreszeit. Es ist warm, aber nicht heiß, alles blüht auf und treibt frisch aus. Das Grün leuchtet so toll. Ich habe den Frühling immer mehr gemocht, als den Sommer und erst recht als den Herbst und Winter mit denen ich schon wegen der kurzen Tage nicht viel abgewinnen kann. Aber in den letzten Jahren verschiebt sich das langsam. Jeden Frühling geht es mir schlecht. Zum einen wegen des Heuschnupfens, den ich zweimal im Frühling habe, und der wie geschrieben wieder schlimmer wird. Zum anderen weil auch sonst meine gesundheitliche Situation immer in dieser Jahreszeit schlecht war. Vor zwei Jahren hatte ich diese Unzufriedenheit mit dem Leben im Allgemeinen und Unruhe. Letztes Jahr war ich bis in den Juni hinein permanent müde und erschöpft und dieses Jahr nun die Hammererkältung und eine gewisse Niedergeschlagenheit.

Ich fahre am Sonntag für eine Woche in unser Ferienhaus ins Allgäu. Eigentlich lange geplant als "Arbeitsurlaub" weil ich 2 mal pro Jahr nach dem Rechten sehen muss, und Großputz machen muss, freue ich mich diesmal richtig drauf. Nesselwang ist Luftkurort und das verspricht mir Linderung vom Heuschnupfen und Urlaub habe ich derzeit wirklich notwendig. Es wird also einen Woche lang keinen Blog geben. Genug Zeit ihre Meinung mal kund tun: Haben sie auch eine Jahreszeit die ihnen am liebsten ist und warum? Hat sich das geändert? Gibt es auch eine Zeit wo es ihnen immer auffallend gut oder wahrscheinlich (eher zu behalten) schlecht geht?

So, zum Aufmuntern für alle anderen Heuschnupfen, Frühlings oder Sonstwie geschädigte noch etwas Stimmungsmusik: "Dancing Queen" von Abba ist eines der Lieder die mich immer wieder aufbauen:

und gestern entdeckte ich nach einigen Jahren Pause wieder "Extra-3" auf dem NDR. Klaus klärt hier über Tokio Hotel auf:


Pantone 144C

Pantone 144 C ist die orangene Farbe der CDU und wie ich gestern bei dem Satiremagazin "Extra 3" erfahren habe, Grund eines Streits: In einem Landkreis bewerben sich zwei Kandidaten um den Posten des Landrates. Der eine ist langjähriges CDU Mitglied, aber nicht CDU Kandidat. Der zweite ist CDU Kandidat, aber kein Mitglied der CDU. Nun will die CDU die Verwendung der Farbe Pantone 144C, das Orange welches sie für Flächen benutzt ihrem CDU Mitglied verbieten. Wohlgemerkt nur die Farbe, die Plakate haben natürlich nirgendwo ein CDU Partei Logo.

Das ist doch mal eine lustige Sache. Da kann man gut gegeneinander prozessieren. Da könnte die SPD auf die Idee kommen, dass die CDU seit Jahr und Tag das reine Rot (RGB (100,0,0) für ihren Text insbesondere für das "CDU" nutzt und auch mal mit prozessieren anfangen. und die FDP dürfte sich sicher an dem Blau das als zweite Farbe für Hintergründe  benutzt wird Anstoß nehmen. es bleibt nur eine frage der Zeit bis die CDU dann jeden verklagt der in schwarzer Schrift schreibt sofern er nicht auch schwarze Kassen wie die CDU aufweisen kann….

Überhaupt bekommt man durch die so gewonnene politische Farbenlehre neue Einsichten. Was ergibt die Kombination von dem SPD Rot und dem FDP Gelb? Richtig – Ein  DU Orange. Anstatt der CDU könnte man also sich auch eine sozialliberale Politik vorstellen.

Nein im Ernst: Keine der Farben welche die Parteien verwenden ist geschützt. Es sind normale Farben die nicht geschützt sind  Die Telekom hat sich Magenta schützen lassen. Doch kann sie das natürlich nicht generell, sondern sie konnte nur einen Schutz vor Mitbewerbern wie anderen Telekommunikationsfirmen erreichen. Dahinter stehen wirtschaftliche Gründe. Analog lässt man sich ja auch Warennamen, Logos und Grafiken schützen. doch ich habe meine Bedenken ob eine politische Partie sich ebenfalls eine Farbe schützen lassen kann (und die CDU hat dies meines Wissens nach nicht versucht). Denn wie schon gesagt, dann könnte man sich schnell gegenseitig die Farben abspenstig machen. Bis vielleicht gerade noch Braun übrig bleibt…

Apropos braun… Meine Mutter die noch andere Zeiten miterlebte, hat eine ziemlich Abneigung gegen eine orange-braune Lederjacke die ich mal hatte. Die war im Farbton so etwa wie das CDU-Orange. sie sagte immer zu mir "Mit der Nazi Jacke gehst Du mir nicht aus dem Haus" und das bezog sich auf die Farbe….

Das Space Shuttle und nicht eingehaltene Versprechen

So, heute wieder mal einen Blog. Die lange Pause war keine Absicht, sondern ich lag die letzten Tage mit der schlimmsten Erkältung mindestens seit Jahrzehnten im Bett. Heute Nachmittag geht es mir soweit gut, dass ich mich wieder mal an einen Blog heranwagen will.

Der eine oder andere wird vielleicht beim stöbern im Web oder eher noch in alten Büchern nach der Liste der geplanten Space Shuttle Starts in den 70 er Jahren gestoßen sein. Nach NASA Planungen sollte dieser 48-60 mal pro Jahr starten, ein Orbiter alle 4 Wochen. Im Hebst 1972 gab der NASA Chef Fletcher bei einer offiziellen UA Kongressanhörung den Abgeordneten mit, dass das NASA Budget zwischen 1978 und 1990 insgesamt 581 Shuttle Flüge zuließe und sich dadurch 5.2 Milliarden Dollar einsparen ließen. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Diese enorme Zahl der Flüge auf der einen Seite und gleichzeitig noch Geld dabei eingespart! Später gab man an, man hätte ja noch die Spacelab Flüge vergessen, mit diesen wären es sogar 779 Flügen mit 16 Milliarden Dollar Einsparungen. Das hört sich doch toll an, ein System das um so mehr einspart je öfter man es benutzt… Das ganze hat ziemliche Ähnlichkeiten mit der Bahncard 100 die es für einige Tausend Euro gibt: Mit der fahre ich ein ganzes Jahr umsonst weil ich einen Pauschpreis zahle. Je öfter ich also fahre desto mehr spare ich – Aber nur wenn ich nicht die die Gegenrechnung aufmache was mich eine alternative gekostet hätte).

Fachleute konnte man damit nicht so leicht blenden. H.O. Ruppe schrieb schon 1980 in seinem zweibändigem Werk, die grenzenlose Dimension, dass der Raumtransporter es schwer haben dufte mit einer auf den Transport in den geostationären Orbit optimierten Rakete wie Ariane zu konkurrieren und er äußerte auch Kritik an den optimistischen NASA Plänen.

Nun die Geschichte zeigte das er und die meisten anderen Kritiker der Space Shuttles rächt behielten. Schon vor der Explosion der Challenger musste die NASA auf Anweisung von Präsident Reagan die Transporte mit dem Space Shuttle nicht kostendeckend anbieten um mit Arianespace zu konkurrieren. Und nur mit der Verletzung fundamentaler Sicherheitsregeln wie sie sich bei Challenger rächten waren in einem Jahr vielleicht ein Dutzend Flüge möglich, aber auch sicher so keine 48 Flüge.

Dabei hätte man das ganze auch anders angehen können. Im Jahre 1971 starteten die USA folgende Trägerraketen: (Erzeugt mit meinem Programm Launchlog converter)

Launch Vehicle Launches
Saturn 2
Scout 6
Atlas 6
Thor 8
Thorad 6
Titan 8
Summary 36

Das sind 38 Starts, wobei ein Space Shuttle mehr Nutzlast hat als jeder Typ, mit Ausnahme der Saturn 5. Ein Space Shuttle Flug hätte mehrere Thor oder Atlas Flüge ersetzen können. Dabei waren die Startzahlen seit 1966, als die USA die Spitze erreicht hatten rückläufig und dies sollte sich auch weiterhin fortsetzen, weil zum einen weniger Mittel zur Verfügung standen und zum anderen die Satelliten immer langlebiger wurden. Man musste nicht mehr so viele von ihnen starten.

Es gab also keinen Bedarf bei den bestehenden Nutzlasten für einen Space Shuttle. Dazu wurde er aber auch nicht entwickelt – eigentlich sollte er ja zusammen mit einer Raumstation entwickelt werden und diese aufbauen und versorgen. Nur deswegen musste er überhaupt bemannt sein, es gab keinen technischen Grund dafür. (Ein weit verbreiteter Irrtum ist, das nur Menschen ihn weich landen können, doch leider ist das genaue Gegenteil der Fall- Das Space Shuttle landet von den Computern gesteuert und in den letzten 1-2 Minuten sobald es in den niedrigen Überschallbereich kommt dürfen die Piloten steuern – sie müssen es aber nicht. Das ist auch das einzige Mal während des Starts und der Landung, dass Menschen irgend etwas am Shuttle selbst steuern dürfen).

Ohne die Raumstation machte das Space Shuttle keinen Sinn, es fehlte einfach an den Nutzlasten. Selbst wenn es preiswerter sein sollte als eine Rakete, so musste man auch bedenken, dass niemals der ganze Nutzlastraum ausgefüllt werden würde. Was nutzte z.b.. die 10 fache Nutzlastkapazität einer Thor-Delta in der Praxis? Man konnte ja nicht waren bis 10 Satelliten dieser Klasse startbereit waren und diese dann auf einmal starten. In der Praxis hat die NASA in als sie noch kommerzielle Nutzlasten transportierte niemals mehr als 2 dieser Satelliten gestartet.

Was kam war das man praktisch alles auf eine Karte setzte: Nicht nur, das man öffentlich von unrealistischen angaben sprach, man beschloss auch die Trägerraketenproduktion herunterzufahren sobald das Space Shuttle startet, weil diese ja überflüssig waren und zudem viel zu teuer. (Irgendwie musste man natürlich auch das Space Shuttle wieder finanzieren). Dabei setzte man alles auf eine Karte – ein bemanntes Gefährt. wie riskant dies war hatte schon die US Air Force erfahren. einige Jahre vorher wurde ihr MOL Projekt eingestellt. Neben den ausufernden Kosten gab es vor allem einen Kritikpunkt an dem Programm: Was würde passieren wenn ein Start einer Besatzung scheitert? Würde die langwierige Untersuchung nicht einen Start für lange Zeit verhindern und damit vitale Sicherheitsinteressen der USA gefährden? Bei der Air Force führte dies zur Entwicklung des KH-9 Satelliten und es zeigte sich, dass dieser MOL hervorragende ersetzen konnte zu einem Bruchteil der kosten. Die NASA musste aber ihre eigenen Erfahrungen machen – Mit Challenger und Columbia.

Energijas versäumte Chancen

Derzeit arbeite ich an einer Erweiterung des Energija Aufsatzes, nachdem ich letzte Woche einen neuen Aufsatz über die Buran ins Web gestellt habe. Was mir dabei auffällt ist die geringe Nutzlast von Energija. Das Datenmaterial ist nicht sehr gut. Es gibt weitaus mehr Infos über Buran als über Energija, und so liegen Nutzlastangaben zwischen 88 und 105 t. Das verwunderte mich etwas, denn se gibt einige Gründe warum sie höher ein sollte:

  • Das Space Shuttle als Vergleich, hat eine maximale Startmasse von 115 t
  • Das Space Shuttle System wiegt aber mit 2022 t weniger als die Energija mit 2400 t
  • Dabei hat die Energija leistungsfähigere Triebwerke in den Boostern und diese haben eine geringere Leermasse
  • Die Leistungsdaten der Haupttriebwerke sind vergleichbar.

Nach diesen Fakten sollte die Nutzlast höher liegen, auch wenn man die Rakete z.B. mit der Saturn V vergleicht, die in etwa dieselbe Technologie einsetzt, allerdings mit noch schlechteren Werten bei den spezifischen Impulsen, also der Energieausbeute.

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Bachelors und Masters

Das deutsche Bildungssystem ist vielfältig aber auch kompliziert. Es gibt die beiden Hauptlinien Fachhochschulen und Universitäten und dazu noch zahlreiche andere Wege, einen akademischen Abschluss zu bekommen. Manche sind auf Fächer beschränkt, andere auf bestimmte Personengruppen und wieder andere auf Bundesländern, wie z.B. hier in Baden-Württemberg die Berufsakademien. Continue reading „Bachelors und Masters“