So klappt es nicht mit den e-books….

E-Books kommen ja langsam in Mode. Rechtzeitig zur Buchmesse haben nun weitere Firmen entsprechende Reader angekündigt. Bemängelt wird allgemein, dass es wenige e-books gibt. Ich dachte immer das ist das typische Henne-Ei Problem: Solange es keine Bücher gibt, kaufen Leute keine Reader und solange es keine Reader gibt, publiziert keiner Bücher. Nun das letzte dachte ich, ist leicht zu lösen – ich denke jeder erstellt heute seine Bücher mit dem Computer und egal ob Satzsystem oder Textverarbeitung – es sollte möglich PDF als Standardformat für Dokumente zu erzeugen.

Nun erfahre ich in der vorletzten ct‘ Ausgabe, aber das die Basis für die ebook Format HTML ist, zusammen mit von Java bekannten Manifest Dateien. Die Erzeugung ist nicht so ganz einfach, und ich verstehe nun warum ein e-book bei BOD 199 Euro zum publizieren kostet, ein normales Buch dagegen nur 39 Euro.

Ich habe mal probeweise eines meiner Bücher von Openoffice als HTML abspeichern lassen und das sieht grauenhaft aus. Bilder und Text aus der Form, Tabellen so breit wie der ganze Bildschirm. Kurzum: so kann man das nicht ausliefern. Mögen andere Produkte besser sein: HTML ist ein Standard für das Lesen von Bildschirm. Aber keiner der formatgetreu ist, also eine Seite immer so darstellt wie man es im Original war.

Ich halte die Entscheidung für HTML als Standard für den falschen Weg und plädiere für PDF. Es würde wahrscheinlich auch die Basis an verfügbaren e-books schnell dramatisch erhöhen.HTML mag eine Alternative für sehr textlastige Bücher sein – okay das sind sicher viele wie Romane. Aber praktisch alles, was Tabellen oder Grafiken enthält oder weitergehende Elemente wie Anmerkungen an dem Rand ist in HTML nur schwer umzusetzen.

Nun ist der Vorteil von PDF natürlich auch sein Nachteil: Es zeigt die Bücher so an, wie erstellt, auch mit den Seitengrößen und Rändern. Nun gibt es zig Größen von Büchern. Bei BOD ist alles möglich zwischen 12 x 19 und 21 x 29.7 cm möglich. Darunter auch Querformate oder quadratische Formate. Aber das Format ist kein Problem: Für Querformate muss man den Reader eben um 90 Grad drehen und bei quadratischen Formaten wird ein Teil der Anzeigefläche nicht benutzt. Problematischer ist die unterschiedliche Größe. Ein Buch im Format DIN-A4 hat, wenn keine Großschrift verwendet wird, zu viel Inhalt um ihn sauber auf den kleinen 6″ Displays heutiger Geräte darstellen zu wollen.

Doch ich meine das Problem ist einfach zu lösen. Ich habe eine Menge Bücher, aber die meisten haben ein Format bis in etwa Din A5 oder etwas größer. Von dem Rest sind die meisten dann im Format DIN A4. Ein Reader im Format DIN A5 könnte den Großteil also 1:1 oder leicht verkleinert darstellen und DIN A4 dann zumindest zur Hälfte, wobei die Höhe des Readers dann der Seitenbreite entspricht, also einmal scrollen pro Seite fällig wird.

Der Rest ist dann eben nicht e-book kompatibel, doch das ist zum einen ein kleiner Prozentsatz, zum anderen sind es dann auch Bücher die man so nicht irgendwo hin mitnimmt zum lesen. Sie sind dazu zu unhandlich. Das trifft z.B. auf Bildbände zu. Die würde auch keiner auf einem Reader lesen wollen.

Also liebe Industrie: Baut einen e-book Reader im Format DIN A5, der PDF schluckt. Und bitte nur einen Reader, keinen Webbrowser, keinen MP3 Spieler. Dafür sollte er leicht und sparsam im Stromverbrauch sein. Dann klappt’s auch mit dem e-book.

Von mir wird es bald eines geben, nur eben im PDF-Format. Ich habe mich, weil ich derzeit nicht die Motivation spüre, mich sofort an ein größeres Werk zu setzen, an die Neuauflage des Gemini Buches. Es ist kleiner und eine neue Auflage war wie beim ATV Buch schon geplant. In der letzten zwei Wochen habe ich rund 44 Seiten geschrieben. Vor allem zu der Technik, den Plänen des Militärs und neu über die Pläne Gemini zum Mond zu schicken. Ich überlege, ob ich mehr über die Missionen schreiben soll. Zum einen ist es nicht so wichtig für mich (zählt mich deswegen Ruhri doch zu den „Gegnern der bemannten Raumfahrt“ nur weil ich mich für Technik und nicht Personen interessiere) und zum anderen denke ich, dass dies die Astronauten sicher besser erzählen können. Vielleicht schließe ich das Konzept dann bald ab.

Wenn es erscheint, dann wird die alte Ausgabe als PDF frei herunterladbar sein, ich denke das kann ich mir leisten, da die neue Ausgabe einen deutlichen Mehrwert aufweist und zudem ich mit dem Verkauf von Band 1 ganz zufrieden sein kann. Man erfährt es hier. Finden wird man sie in meiner Website über meine Bücher.

One thought on “So klappt es nicht mit den e-books….

  1. Sie bringen hier zwei komplett unterschiedliche Anwendungsgebiete durcheinander und obwohl Sie eigentlich die Nachteile und Probleme von PDF schon anführen, plädieren Sie trotzdem dafür als alleiniges Format. Das funktioniert natürlich so nicht und die Industrie hat das zum Glück auch erkannt und mit EPUB ein vernünftiges Format eingeführt. Das Erstellen eines EPUB ist übrigens nicht wirklich schwer und entsprechende Bücher lassen sich dann mit allen Lesegeräten – zu denen auch iPhones und andere Smartphones gehören – sehr gut lesen. Das macht natürlich nur bei Belletristik Sinn, die – wie Sie ja schon schreiben – textlastig sind. Das ist aber nun mal ein Großteil der Bücher!

    Bei Sachbüchern mit aufwendigen Layouts, Bildern und Tabellen ist EPUB überfordert – es wurde jedoch auch nie dafür entwickelt. Dort machen EBook-freundliche PDFs (A5, Tagged-PDF, Bilder mit höchsten 150 DPI) Sinn und werden auch weiter Standard bleiben. Es gibt auch schon genug EBook-Reader, die diese PDFs originalgetreu anzeigen können (das können eigentlich alle aktuelle Reader). Wo es noch mangelt, ist die Geschwindigkeit beim Blättern, eine vernünftige Suchfunktion, Stichwortverzeichnis, schneller Wechsel zwischen verschiedenen Büchern, etc. pp., halt all das, was man bei Sachbüchern braucht. Farbe wäre natürlich auch nicht schlecht.

    Insofern ist die Formatfrage mit dem Duo EPUB und PDF schon längst geklärt und die EBook-Reader befinden sich auf einem ganz guten Weg.

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