A day in the life

Da wahrscheinlich wegen der WM und sonnigem Wochenende sowieso wenige den Blog lesen mache ich mal außergewöhnliches: Nämlich das was die anderen Blogs so machen. Ich schreibe was über mich. Gemäß dem Beatles Titel darüber was ich gestern und heute machte. Also gestern hatte ich vormittags meine Informatikvorlesung an der DHBW. Diesmal war der letzte Übungstermin dran und bei einigen Studenten ist nun auch Durchblick zu erkennen.

Das Problem das ich sehe ist, dass das Fach nicht so besonders gewürdigt wird. Auf der einen Seite ist es Aufgabe die Grundlagen der Informatik zu vermitteln. Bei mir eben die Einführung in eine Programmiersprache. Auf der anderen Seite sind es 2 Stunden pro Woche, was definitiv zu wenig ist und vor allem wird das Fach in meinen Augen heruntergestuft, indem im ersten Semester nur ein Programmentwurf verlangt wird, der nur mit „bestanden/nicht bestanden“ benotet wird und im zweiten gibt es dann zwar eine Note, aber sie wird mit Elektrotechnik zusammen verrechnet und zählt dazu 20%. Da die meisten Studenten das Fach sowieso als unwichtig ansehen, ist diese Geringschätzung in der Benotung nicht gerade förderlich für die Motivation.

Nachmittags habe ich dann nochmals den Klausurtext und die Texte für die Aufgaben für die gleiche Vorlesung durchgesehen. Die DHBW spielte gestern eine größere Rolle, weil ich auch die Bewertungen bei einem anderen Studiengang zugeschickt bekam. Letztes Jahr sprang ein Dozent kurzfristig ab und ich übernahm die Datenbankvorlesung an einer anderen Fakultät. Das lief nicht optimal ab. Zuerst mal war wenig Zeit zur Vorbereitung. Ich konnte auf einem Skript aufbauen, stellte aber dann fest, dass ich andere Schwerpunkte hatte und einiges was da vorkam selbst für Informatiker zu theoretisch war, während der Aufbau und die Benutzung von Datenbanken kaum vorkamen. Die praktischen Übungen sollten dann mit Access laufen. Okay, das ist nicht gerade das was Informatiker unter einer „echten“ Datenbank verstehen, sondern eher ein System für den Endanwender der nicht mit einer Datenbank selbst in Berührung kommen will.

Als ich dann in die DHBW kam, stellte ich fest, dass dort eine uralte Version, ich glaube von 97 oder 98 installiert war. Wer Microsoft Produkte kennt, weiß wie da sich die Benutzeroberfläche und Bedienung in dem letzten Jahrzehnt geändert hatte. Ich hatte zwar extra dafür Access 2007 bei mir installiert und mich damit vertraut gemacht, doch dort musste ich überall suchen, bis ich was fand. Da ich nochdazu die Gruppe erwischt hatte die im letzten Semester als „Programmiersprache“ VBA bekam, anstatt Java entfielen auch die Programmierübungen und ich nutzte die Zeit den Leuten SQL beizubringen. Das schmeckte einigen nicht so sehr.

Die Beurteilungen waren daher durchwachsen, im Mittel befriedigend, aber auch ganz schlecht und ganz gut. Wer natürlich nur einen Access Kurs erwartet, der war sicher nicht zufrieden. Aber die Benutzung von Standardsoftware sehe ich eben nicht Lehrinhalt einer universitären Ausbildung, die ja immerhin mit einem Bachelor abgeschlossen werden soll. Mal sehen ob da was dieses Semester draus wird oder es eine einmalige Vertretung war.

Nebenbei habe ich Fernsehen geschaut. Genauer gesagt „Hollow Man 1+2“. Das geht nebenbei, weil ich seit drei Jahren zumeist die TV Mitschnitte vom OnlineTVRekorder herunterlade und nur noch kurze Sachen (meisten Wissenschaftssendungen) in Realzeit anschaue. Das hat zwar den Nachteil, dass ich bei neuen Sachen die meist zweimal ansehen muss, weil die Aufmerksamkeit natürlich auf den ersten Monitor gerichtet ist, an dem ich arbeite. Aber das meiste ist auch die Zeit zum Anschauen nicht wert.

Dann habe ich noch an der Auflage 2 des Raketenlexikons (US Trägerraketen) gearbeitet. Die Auflage zwei wird neben weiteren Trägern (seltene Träger habe ich in Auflage 1 zusammengefasst) vor allem weitere Angaben über Triebwerke enthalten und komplette Startlisten. Na ja eben das komplette Nachschlagewerk, dass ich mir für mich selbst gewünscht habe. Am Skylab Buch geht es dagegen langsam voran. Es ist einfach zu viel Material vorhanden. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.

Passend dazu hat heute auch das Buch über europäische Trägerraketen 1 die 100 Stück Grenze übersprungen. Es hat dafür immerhin ein Jahr gebraucht. Derzeit sind die Verkäufe eher lau, selbst bei der Neuauflage des Gemini-Programms, die als Titel der bemannten Raumfahrt sonst am besten läuft. Das ist auch ein Grund, warum ich derzeit nicht so arg an weiteren Büchern arbeite. Wobei man gerechterweise sagen muss, dass zwei ja fast fertig sind. Das ISS Buch wartet nur auf die Außerdienststellung der Shuttles. Das ist so was wie eine Zäsur, die ich noch mittnehmen will. Und das Buch über europäische Trägerraketen ist immer noch beim ersten Korrekturleser. Mit etwas Glück ist ja vielleicht noch der erste Vega Start in absehbarer Zeit und ich kann den auch mitnehmen. Derzeit scheint es da aber keinen definierten Termin zu geben.

Heute morgen stand ich um 6:30 auf um recht früh den Rasen zu mähen. Wir haben über 500 m³ und die sind gut mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt, was das ganze eher zu einem Hindernisrennen macht. Daher stand heute nur die erste Hälfte an, bevor es richtig heiß wurde. Die Hitze bringt mich auf wirklich komische Ideen. So wäre es doch viel angenehmer, wenn man die Kontinentalplatten neu anordnen könnte, so alle am Äquator mit gleichmäßigen Temperaturen ohne Hitze oder Kälte. Oder wenigstens jemand mal einen großen Staubsauger erfindet, der kühle Luft vom Atlantik ansaugt und zu uns bringt. Ich bin sicher die Amis erfinden auch noch so was in nächster Zukunft…

Heute Nachmittag habe ich mir ein bisschen Skylab Buch und noch etwas mehr Raketenlexikon vorgenommen. Nebenher werde ich wohl das Fussballspiel verfolgen. Diesmal zumindest den Life-Ton vom Fernseher. Wenn es ein Tor geht kann ich ja dann mal kurz die Wiederholung sehen. (Ich bevorzuge aktive Sportarten und nicht das Zuschauen).

Thats my day in the life.

8 thoughts on “A day in the life

  1. Welchen Stundiengang wollten sie SQL beibringen?
    Wie kann man als Uni noch Access 97 am laufen haben? Microsoft ist da doch echt spendabel gegenüber Uni’s und besonders Studenten (MSDNAA).

  2. Die Studenten studierten Elektrotechnik. SQL ist auch übertrieben. Es standen ja nur etwa 12 Stunden zur Verfügung. Es handelt sich also mehr um eine Einführung.

    Warum Access nicht neu installiert war ist mir auch ein Rätsel weil ich mein Acess auch noch unter MSDNAA besorgt habe und das ging, im Gegensatz zu dem Office das für Studenten nicht zur Verfügung steht (für angestellte oder Rechnerpools aber sehr wohl).

  3. Für die Elektrotechniker wäre doch C wohl die beste Programmiersprache, die müssen doch bestimmt auch mal was fürn Mikrocontroller schreiben.

    Das es kein Office für Studenten gibt find ich auch Schade würde ich gern noch „mit nehmen“ aber man kann ja nicht alles haben, muss ich halt weiter mit meinen guten Office 2000 arbeiten.

  4. Nein, bei denen ist auch Informatik nur Nebenfach. Ich glaube die haben mehr was mit Elektrik als Elektronik zu tun. Für Nichtinformatiker würde ich nie C als Programmiersprache empfehlen, wenn ich das bei meinen Maschinenbauern machen würde, die würden noch mehr stöhnen. Sie finden schon Pascal viel zu schwer. C ist nicht kryptischer, unsystematischer und vor allem verzeiht es keine Fehler.

  5. Auch Mikrocontroller werden zunehmend in C programmiert. Es gibt heute nicht mehr viele Gründe C zu lernen, die Studenten sollten ja ausserdem etwas auf die Zukunft ausgerichtet sein, denn bis sie ihr Wissen in der Arbeitswelt anwenden, vergehen ja noch mal ein paar Jahre.
    Ich erinnere mich immer noch mit Grausen an mein Studium Anfang der 90er, als ich gezwungen wurde auf einer Siemens Großrechenanlage Fortran zu programmieren. Natürlich habe ich diesen Steinzeitquatsch seitdem nie gebraucht.
    Für Studenten, die aber das als Nebenfach haben und es später nicht unbedingt brauchen, ist Pascal sicher immer noch eine gute Wahl.

  6. Hi,

    bei meinem Studium war Programmieren einer der wichtigsten Bestandteile, obwohl es ein Elektrotechnik-Studium war. Aber der Schwerpunkt war Informationsverarbeitung, und deshalb standen da Informatikthemen auf dem Plan: Schon in der Grundlagenvorlesung über Datenverarbeitung kam C und später auch Assemblerprogrammierung vor. Im 3. und 4. Semester die Programmiersprachen Pascal bzw. später C (C plusplus) und Fortran 77. Auch stand eine Vorlesung über Datenbanken incl. einer Einführung in SQL auf dem Plan. Dann gab es eine Einführung in die KI mit einem Programmierkurs in LISP und im 5. und 6. Semester schliesslich eine Vorlesung über Betriebssysteme und wie sie funktionieren sollen.
    Aber wie gesagt, das war der Schwerpunkt Informationsverarbeitung. Die Nachrichtentechniker und die Automatisierer brauchten auch nur die Einführungsvorlesung. Aber letztere mussten sich später u.U. auch mal mit Speicherprogrammierbaren Steuerungen, also SPS beschäfitgen und dabei mit AWL oder ähnlichem programmieren. Und AWL ist meiner Ansicht nach näher an Assembler als an C. Ich glaube, irgendwo wurde auch VHDL gelehrt, was zwar wie eine Programmiersprache aussieht, aber letztlich elektronische Schaltungen beschreibt, die in Silizium gegossen werden sollen…

    Hans

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