Neujahrsvorsätze

Ein beliebter Brauch ist es ja, für Neujahr sich etwas vorzunehmen, was man verändern will. Ich muss sagen, ich habe das lange Zeit ignoriert, aber dann ab 2008 doch begonnen mir was vorzunehmen und das durchzuhalten.

Der kleine Anfang war 2008, dass ich alle Aufzüge gemieden habe und nur noch die Treppe genommen haben. Das waren bei meinem damaligen Arbeitgeber immerhin vier normale Stockwerke (eigentlich nur zwei, aber sie sind doppelt hoch und haben Zwischenstockwerke) und das auch durchgehalten. Okay, das ist nun nicht so viel was besonderes.

Beim nächsten Jahr legte ich was drauf und beschloss das letzte Stück des Weges, wo ich immer umsteigen musste, zu Fuß zurückzulegen. das sind nach 2,4 km und erstaunlicherweise brauchte ich auch nicht länger als mit dem Bus, der zuerst zum Bahnhof rausfuhr und dann wieder zurück, 5 Minuten Wartezeit tun ein übriges. Das habe ich auch durchgehalten trotz 600 Staffeln auf dem Weg.

Der Vorsatz für 2010 ist zu privat für den Blog, aber auch durchgehalten worden und für dieses Jahr habe ich mir was wirklich schweres vorgenommen. Ich gehöre zu den Schnellessern. Das heißt ich bin in der Gastwirtschaft regelmäßig vor den anderen fertig und auch sonst bin ich recht schnell beim Essen, kaue nicht lange auf dem Essen herum. Das war schon immer so. Ich weiß nicht warum. Bei warmen Essen ist sicher ein Effekt, dass es mir nicht mehr so schmeckt wenn es kalt wird. Es ist vielleicht auch einfach nur eine Angewohnheit., die ich nun ändern will. Also alles langsam essen, kleine Bissen und viel kauen.

Ich denke das wird recht hart denn je älter eine Angewohnheit ist, je öfter sie praktifiziert wurde, desto mehr hat sie sich verfestigt und desto unwillkürlicher wird sie durchgeführt. Also Kauen ist etwas, über das man nicht nachdenkt. Das ist viel schwieriger als sich im Bus zu sagen, halt nun steige ich hier schon aus und laufe hoch – sobald man dann läuft, geht ja auch wieder alles automatisch seinen Gang.

Dinge die man unwillkürlich macht die zu ändern ist schwierig, weil irgend ein Teil unseres Gehirns es automatisch macht. Ab und an merkt man das wenn man Sachen hochhebt und sich im Gewicht verschätzt. Man hebt etwas an und die Arme bringen soviel Kraft auf wie man denkt das Zeugs wiegt – ohne das man darüber nachdenkt. Wenn man dann einen Gasbetonstein hochhebt der innen hohl ist, dann merkt man sofort dass man viel zu viel Kraft einsetzt. Umgekehrt kann man Überraschungen erleben mit Holzplatten die auf der Rückseite unsichtbare Eisenbeschläge haben. Das ist ein Beispiel wie bei fast allem was wir machen im Alltag vom Gehen über praktisch jede Tätigkeit wir nicht nachdenken müssen diesen oder jenen Muskel zu bewegen. Daher denke wird es hart sein und ich werde beim Essen daran denken müssen nun aktiv viel zu kauen, wenig herunter zuschneiden, Pausen zu machen – zumindest solange bis die neue Gewohnheit die alte ersetzt hat. Das dauerte dieses Jahr fast 3 Monate.

Soviel von mir: Was habt ihr euch vorgenommen und was ist aus euren Vorsätzen in den letzten Jahren geworden?

One thought on “Neujahrsvorsätze

  1. Bei mir ist es eher anders herum: ich habe mir früher oft was vorgenommen, aber irgendwann damit aufgehört, weil ich es häufig nicht geschafft habe. Wenn ich mir jetzt was vornehmen will, dann fange ich damit an, wenn es mir gerade einfällt, also nicht unbedingt nur an Silvester.

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