Good-Country, Bad-Country

Wie bekannt wurde, haben sich die Regierungschefs von Frankreich und Deutschland auf ein neues Modell geeinigt, um den Eurorettungsschirm zu finanzieren. Ohne gravierende Sparmaßnahmen in den öffentlichen Haushalten würden bald auch die derzeitigen Geberländer vor dem Staatsbankrott stehen. Andererseits rechnet auch keiner damit das Griechenland, Portugal und andere Staaten alle Kredite unter den derzeitigen ökonomischen Bedingungen zurückzahlen kann.

Der offensichtliche Gedanke, die Länder aus der Eurozone auszuschließen, weil sie die Stabilitätskriterien nicht mehr erfüllen, wurde zwar erwogen, jedoch aufgrund der negativen Auswirkungen verworfen. Auch die Einführung einer Währung für die PIGS Staaten und eine für den Rest Europas wurde erwogen, aber als nicht praktikabel und die Situation noch verschlimmernd abgelehnt. Continue reading „Good-Country, Bad-Country“

Die Stiefkinder des Sonnensystems – Teil 2

Teil 1 des Aufsatzes erschien gestern. Heute geht es weiter dort wo dieser aufhörte….

Nur eine Wiederholung von Voyager wird jedoch nicht begründbar sein. Doch es gibt etwas was Voyager nicht leistete und das war die Mitführung einer Atmosphärensonde. Bislang wurde eine von Galileo abgesetzt. Sie würde uns Daten über die Atmosphären der Planeten liefern. Ein Nachbau der Eintauchsonde von Galileo mit moderner Instrumentierung und kleinem Hitzeschutzschild (da neunmal weniger Energie abgeführt werden muss) wäre ausreichend. Da man beide Sonden näher als Galileo an die Planeten heranführen kann, schließlich soll keine in eine Umlaufbahn eintreten, wird auch die Datenmenge bedeutend größer sein und so resultiert auch hier ein Erkenntnisgewinn.

Vor allem ist diese Sonde absolut notwendig, wenn später tatsächlich mal ein Aerocapturemanöver geplant ist. Dieses nur aufgrund von theoretischen Modellen der Atmosphären durchzuführen erscheint riskant. Continue reading „Die Stiefkinder des Sonnensystems – Teil 2“

Die beiden Stiefkinder im Sonnensystem – Teil 1

… sind Uranus und Neptun. Alle anderen Planeten wurden und werden von Orbitern umrundet, nur diese beiden nicht. Das ganze hat natürlich einen sehr einfachen Grund: ein Orbiter ist heute noch eine technische Herausforderung. Das liegt an der großen Entfernung von der Sonne. Will man sie auf einer schnellen Bahn erreichen, also in ein paar Jahren so ist die Ankunftsgeschwindigkeit so hoch, dass sie mit chemischen Treibstoffen nicht reduzierbar ist. Auf einer langsamen Bahn dauert die Reise zu lange (15 bzw. 30 Jahre). Doch selbst dann ist die Nutzlast gering und viel mehr als rund 1000 kg können auch die größten Trägerraketen nicht zu Uranus und Neptun transportieren.

Natürlich gibt es Alternativen. Doch für diese muss noch viel Entwicklungsarbeit geleistet werden. Das eine sind Mini-Orbiter die sich zu den Planeten hochspiralen und einen Ionenantrieb gespeist von RTG mitführen. Mehr als wenige Hundert Kilo dürfen die nicht wiegen. Das zweite ist das Aerocapture wo man in die Atmosphäre eintaucht und innerhalb von wenigen Minuten einige Kilometer Überschussgeschwindigkeit abbaut. ein Manöver, das so noch nicht probiert wurde und ohne Kenntnis über Druck- und Temperaturverlauf sehr riskant ist. Continue reading „Die beiden Stiefkinder im Sonnensystem – Teil 1“

Stoffwechselkreisläufe und Evolutionstheorie

Eine der Kritiken, die es an der Atkins Diät gibt, ist die das ein Stoffwechsel beschritten wird, der sonst nur beim Hunger ohne Nährstoffversorgung eintritt. Dazu eine kleine Einführung in die Biochemie ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Es geht um  zwei elementare Stoffwechselabläufe im Körper. Das eine ist die Glykolyse und das andere der Citratzyklus. Bei der Glykolyse werden Kohlenhydrate, genauer gesagt Einfachzucker also Monosaccharide, abgebaut zu zwei Molekülen Essigsäure, gebunden an ein Enzym. Diese Verbindung ist eine Schlüsselverbindung die als Endprodukt zahlreicher Abbauvorgänge entsteht. Sie wird dann in den zweiten Stoffwechselkreislauf den Zitronensäurezyklus eingeschleust. Dort wird sie stückweise oxidiert und die Energie auf andere Verbindungen übertragen. In den Zitronensäurezyklus münden daher viele Abbauvorgänge, auch beim Abbau von Protein und Fett. Er ist die „Drehscheibe“ des Stoffwechsels.

Was allerdings bei Tieren nicht möglich ist, ist die Umkehrung der Glykolyse. Es ist also nicht möglich aus den Abbauprodukten wieder Glucose zu bilden. Der Körper ist aber darauf angewiesen Glucose zu bilden. Zum einen benötigt unser Gehirn sehr viel Glucose, es bezieht seine Energie bei ausreichender Versorgung mit Kohlenhydraten nur aus diesem Molekül und benötigt alleine 120 g Glucose pro Tag, was etwa 25% des Grundumsatzes ausmacht. Des weiteren benötigen die Muskeln Glykogen als Energielieferant für die Arbeit. Auch dieses besteht aus Glucose und wird neugebildet wenn genügend Glucose vorhanden ist, damit ein temporärer Energiespeicher vorhanden ist. Continue reading „Stoffwechselkreisläufe und Evolutionstheorie“

Die Atkins und Lutz Diäten

Der amerikanische Arzt Dr. Robert Atkins erfand 1972 die nach ihm benannte Diät. Nach eigenen Angaben wurde er übergewichtig und krank durch Junk-Food. Er sah aber nicht den zu hohen Fett und Kaloriengehalt dieses Essens als ursächlich an, sondern die Kohlenhydrate. Die Atkins Diät ist eine extreme Form der Low-Carb Diät. Sie basiert auf einer Besonderheit des tierischen Stoffwechsels: tierische Organismen können nicht aus Fett Glucose bilden. Der menschliche Körper benötigt aber rund 160 g Glucose pro Tag, alleine 120 g für das Gehirn, das seine Energie nur aus diesem Zucker gewinnen kann. Glucose muss daher aus Eiweiß gewonnen werden. Das ist aber für den Körper sehr aufwendig. Nur wenige Aminosäuren können direkt in Eiweiß umgewandelt werden. Die anderen müssen erst zu diesen umgebaut werden. Im Prinzip wird das Eiweiß daher weitgehend verbrannt. Nur ein Teil der enthaltenen Energie landet in dem gewünschten Produkt Glucose. Der Rest vor allem in, für den Körper recht nutzlosen, Wärme. Continue reading „Die Atkins und Lutz Diäten“