Orbital: Was soll das?

So, nach zweimonatiger Abstinenz habe ich mich dran gemacht, die Bücher-Baustellen zu schließen. Seit 2009 habe ich das US-Trägerraketenlexikon erweitert und das soll nun auch endlich mal erscheinen. Es wird übrigens das erste Buch sein, dass nur elektronisch bei Amazon erscheint. Grund dafür sind die extrem rückläufigen Verkäufe aller Bücher (auch neu erschienener, ich kann froh sein, wenn die Quartalsverkäufe nur ausreichen die laufenden Kosten für die Datenhaltung bei BOD zu decken (2 Euro/Titel/Jahr, abgerechnet eben zu Jahresende) und da das Konzept nun schon über 600 Seiten umfasst rechne ich kaum noch Chancen aus, dass es überhaupt jemand kauft, denn dann müsste ich rund 45 Euro dafür verlangen. So wird es in zwei Teilen bei Amazon erscheinen und dann für je unter 10 Euro zu haben sein. (Die Teilung beruht darauf, dass die Variante mit hoher Tantieme bei Amazon auch maximal bis 9,99 Euro geht).

Da versuche ich natürlich gerade bei aktuellen Trägern noch die laufende Entwicklung reinzuschreiben und so versuchte ich in der letzten Woche die Orbital Website zu besuchen (http://www.orbital.com) um Taurus, Antares, Minotaur etc. zu aktualsieren, bekam aber jedes Mal einen Verbindungsabbruch. Über eine Woche hinweg bekam ich den Fehler „Fehler 101 (net::ERR_CONNECTION_RESET): Verbindung wurde zurückgesetzt. „. Da mir dass dann doch etwas komisch vorkam, habe ich mir dann ein Tool installiert mit dem man eine US-Adresse erhält. Nachdem ich nun die Website vom dem sonnigen Santa Clara in Kalifornien aus ansteuerte ging sie.

Die Frage ist: was soll das? Das hat sich nicht nur Herbert Grönemeyer gefragt, sondern sicher auch andere. Warum sperrt ein Konzern mit weltweiten Kunden bestimmte Interessenten aus? Mich würde auch interessieren welche es sind, denn ich konnte bei einer kurzen Suche nicht entdecken, dass in deutschen Foren das irgendwie thematisiert wird, also Deutschland an und für sich betroffen ist (ihr könnte die URL ja mal testen und melden wie es bei euch ist). Ich bin bei einem mittelgroßen Provider, also nicht gerade bei der Telekom, aber auch nicht bei was ganz regionalem. Ich denke so eine Million Kunden wird er schon haben. Vor allem, warum werden gerade diese ausgesperrt? Welcher Mechanismus steckt dahinter? Also ich könnte ja noch verstehen wenn SpaceX mich aussperrt, aber Orbital?

Vor allem ist die Form ungewöhnlich. Ich kenne das Problem ja schon von einigen US-Adressen. Meist sind das lokale Radiosender. Ich bekomme von einem Bekannten einen Link geschickt „Da musst Du mal hinhören die haben gute Musik“ und man bekommt dann die höfliche Antwort, dass man anhand der IP-Adresse festgestellt habe das man nicht aus den USA stamme und aus irgendeinem Grund eben der Service nur für US-Bürger ist. Okay, damit weiß ich woran ich bin, aber einfach die Verbindung abbrechen? Das ist kein schöner Zug. An meinem Provider liegt’s auch nicht, denn über den läuft ja trotzdem die ganze Kommunikation, diesmal nur eben noch mit einem kleinen Umweg über Santa Clara und Anchorfree.com.

Immerhin scheint Google auf Zack zu sein. Die schickten mir sofort eine Email das jemand versuche sich auf meinem Konto einzuhacken, der von einer verdächtigen Adresse stammt. Was für Google verdächtig ist, scheint für OSC die einzige gültige Adresse zu sein….

4 thoughts on “Orbital: Was soll das?

  1. Es wäre möglich, dass du eine Überraschung erlebst, wenn du 45 Euro für die Druckausgabe verlangst. Aus zwei Gründen:

    1) Viele gut recherchierte Nachschlagewerke kosten sehr viel Geld. Wenn eines „nur“ 10 Euro kostet, verleitet das manche Leute dazu zu denken, dass es nicht viel taugen kann. So Bei gutem Wein kennt man das auch – wenn er unter 6 Euro die Flasche kostet, kauft ihn keiner, weil er ja nichts taugen kann.

    2) Wenn die Digitalausgabe nur ein Viertel der Druckausgabe kostet dürfte das einige Leute zum Kauf dieser Ausgabe verleiten, weil sie so ja „35 Euro einsparen“.

    Das schlimmste daran ist, dass es funktioniert.

    (Schlimm genug, dass ich Marketing Vorlesungen besucht habe … aber jetzt auch noch so zu denken ist fast schon ekelhaft.)

  2. Moin,

    also für mich funktioniert Orbital sowohl von QSC als auch von Kabel-Deutschland aus. Dafür konnte ich monatelang ssd.jpl.nasa.gov von Kabel-Deutschland aus nicht erreichen.

    Einfach mal ein Ticket bei Deinem Provider öffnen, und wenn die das dicht machen, wieder öffnen.

    ciao,Michael

  3. PS: Evtl liegt es an deinem Netzwerk zuhause.

    Versuch mal die MTU runterzusetzen:

    netsh interface ipv4 set subinterface “Local Area Connection” mtu=1472 store=persistent

  4. Danke den Hinweis, mit Runtersetzen der MRU gehts. Sie war komischerweise auf (2^32)-1 (also über 4,2 Milliarden) anstatt 1500 eingestellt, vorher dran gedreht habe ich aber nichts….

    Wie ich geschrieben habe, eine Druckausgabe gibt es nicht, mann könnte nur mit der vorherigen Version vergleichen, die aber nur 2/3 der Seiten hat. Der Vertrag mit BOD macht es auch unmöglich dasselbe selbst und bei BOD zu publizieren, auch wenn ich dort keinen e-book Vertrieb anwähle. Die Bücher die bisher bei amazon erschienen sind (es sind ja schon 4) sind daher substanziell modifiziert oder erschienen vor der Vertragsänderung.

    http://www.raumfahrtbuecher.de/amazon.shtml

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.