Ein Musikvideo und ein neues Rätsel

Von Michael K. habe ich ein Computer/Weltraumrätsel bekommen, da das recht kurz ist nutze ich die Zeit noch für eine kleine Betrachtung eines Musikvideos. Wie der eine oder andere von euch schon weiß, hat Chris Hadfield ein Musikvideo an Bord der ISS aufgenommen: Space Odditiy von David Bowie. Das Video ist gut gemacht und ich habe schon einen Link gefunden, dass sich mit den Kosten des Videos beschäftigt. Nur meine ich das sich der Autor ziemlich verrechnet hat. (siehe hier). Er hat zwei Alternativen durchgespielt: Einmal die gesamten Kosten der ISS für das Musikvideo angesetzt, was es so über 100 Milliarden Euro teuer macht und einmal nur die Arbeitszeit von Hadfield für die paar Minuten angesetzt, was schon deswegen falsch ist, weil der Nachspann vier weitere Personen nennt die beteiligt waren und auch die Musik nicht einfach Bowies Musik ohne Sänger ist, sondern neu arrangiert. Die Drehzeit ist auch viel länger als die paar Minuten, weil ich mehr Dutzend verschiedene Einstellungen gezählt habe. So nun 8 Dollar anzusetzen ist genauso falsch.

Mein Ansatz ist ein anderer. Anstatt das Video zu produzieren könnte auch Hadfield arbeiten. Die sechs Astronauten arbeiten nach dieser Quelle je 44 Stunden in der Woche. Das sind 264 Stunden für die gesamte Besatzung und 13728 im Jahr. Die ISS macht beim 2013 NASA Haushalt 3007,6 Millionen Dollar aus. Bein der ESA macht der Posten Human Spaceflight 2012 413 Millionen Euro oder rund 536 ;illionen Dollar aus. Die ESA hat einen 8,3% Anteil an der ISS. Damit kann man die Gesamtkosten auf etwa 6,5 Milliarden Dollar abschätzen, fast die Hälfte entfällt auf die NASA. 12 % auf die JAXA.

Teilt man diese 6368 Millionen Dollar durch 13.728 Arbeitsstunden, so kostet jede 471.000 Dollar. Chris Hadfield hat meiner Schätzung nach mindestens 2 Stunden für die verschiedenen Drehs benötigt, eher mehr wenn er sich mal versprochen hat oder es einen „Glitch“ gab. Für 5 Minuten hätte er sich kein „Recording“ Schild machen müssen. Das Video kostet also in der Herstellung etwa 1 Million Dollar. Die kosten für die Nachbearbeitung, die Musikkomposition etc. sind dann schon Peanuts.

Nun angenommen, dass Hadfield dies in seiner Freizeit gemacht hat, wobei der Begriff Freizeit relativ weit gedehnt ist, denn zu der Freizeit gehört auch Sport, damit man nicht Muskeln verliert und tägliche Arbeiten um für das weibliche Wohl zu sorgen und es wird eben auch Öffentlichkeitswirksame Dinge wie Blogs, Videos und Fotos erwartet. Also im Prinzip müsste man die Freizeit zum Teil zur Arbeitszeit hinzurechnen, was diese zwar verbilligt, aber auch so wird das Video mehrere Hunderttausend Dollar teuer sein.

Aber es ist gut gemacht und das ist ja auch was. Es gab schon weniger sinnvolle Zeitverschwendungen von ISS Arbeitszeit. Ich bin mal gespannt ob Alexander Gerst, der im Mai 2014 zur ISS aufbricht seinem Beispiel folgt. Also ich wüsste ja aus dem Stand zwei tolle Lieder für die ISS „Major Tom“ von Tom Schilling und „Codo“ von DÖF.

So, nun das versprochene Rätsel von Michael K. Ich halte es für ziemlich schwierig, doch immer wenn ich das bei meinen Rätseln dachte hat es jemand gewusst:

  welcher Computervirus hatte erfolgreich im Weltraum ausgebreitet,
  wann, wo, wer war der Traeger, und wer war infiziert, und was
  war das Ziel dieses Viruses. Mehrere Antworten sind moeglich.

4 thoughts on “Ein Musikvideo und ein neues Rätsel

  1. Moin,

    wie üblich werde ich täglich einen Tip abgeben. Der erste Tip ist: Es handelt sich um ein Windows Virus.

    ciao,Michael

  2. So ganz passt meine Lösung nicht: Das Virus hatte sich auf den Computern der Aliens im Film „Independence Day“ am 4. Juli ausgebreitet, und zwar über die gekaperten Satelliten, die die Aliens für ihre Kommunikation missbrauchten. Das Ziel des Virus war es, die Schutzschilde zu deaktivieren, damit konventionelle Waffen die Raumschiffe zerstören können. Allerdings wurde das Virus von einem Apple Powerbook überspielt.

  3. Aug 26, 2008
    A malicious computer virus that steals passwords has been brought on board the International Space Station, Nasa has confirmed.
    The virus, known as W32.Gammima.AG, was carried into orbit on laptops brought up by astronauts in July.

    The space station’s core operations have not been affected – Nasa described the infection as nothing more than a „nuisance“ – but an investigation has been launched into how security systems were breached.

    W32.Gammima.AG is a worm virus that was first detected in August 2007. It copies itself onto computers in order to steal log-on information – including usernames and passwords – for online games. The virus then attempts to send the information back to a central computer.

    At least two laptops on the ISS have been infected, suggesting that once on board the virus may have been transferred on a memory device that was plugged into both computers.

    This is believed to be the first reported case of a space station computer getting a virus, but a Nasa spokesman said there had been previous instances.

    „It’s not a frequent occurrence, but this isn’t the first time,“ Kelly Humphries told the Wired website.

  4. Moin,

    das ging ja schnell – 100 Gummipunkte und so viel Lawamat 4 türig, wie der Gewinner tragen kann 😉

    Die Nachricht geht auch gerade rum, weil W32.Gammima.AG (u.a) der Grund ist dass die ISS jetzt die Laptops und Computer auf Linux umstellt.

    ciao,Michael

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