Die unglaubliche Wahrheit hinter der Mondverschwörung

Verschwörungstheorien haben einen besonderen Reiz. Es gab sie schon immer, manche wurden sogar zur Staatsdoktrin: „Das Finanzjudentum will die westliche Gesellschaft in einen zweiten Weltkrieg stürzen“, das ist so eine Verschwörungstheorie die zur Maxime des dritten Reiches wurde. In ähnlicher Weise bestimmte der Glaube daran, dass der Kommunismus die Weltherrschaft anstrebte und dabei ein Land nach dem anderen „umdreht“, die Politik der vereinigten Staaten.

Doch viel populärer sind die Theorien über Area 51, 911 und natürlich die niemals stattgefundene Mondlandung. Zumindest bei letzteres gibt es eine neue Erklärungsmöglichkeit, warum sie so populär ist, die der Journalist James Gibson in einem Artikel in der Washingtoner Post veröffentlicht hat. Demnach hat die NASA die Verschwörungstheorie zwar nicht erfunden, aber massiv gepusht.

Alles fing an als der Astronaut Jeffray Hoffmann 2002 von Filmemachern gebeten wurde an einem Film über die NASA und die Mondlandung mitzuarbeiten. Er war ziemlich überrascht als er das fertige Ergebnis zu sehen bekam: Er hat neben einem Dutzend anderer Prominenten an dem Film „Kubrik, Nixon und der Mann im Mond“ mitgewirkt. In diesem wird als „Dokumentation“ die These aufgestellt die gesamte Mondlandung wäre von Kubrik aufgrund von Nixons Anweisungen in einem CIA Studio gedreht worden.

Er lachte sich schlapp „Can’t stop laughing“, wie er selbst sagte und als ihn selbst Bekannte fragten, ob dies denn nicht die Wahrheit sei, schließlich hätten ja Prominente und er in dem Film mitgearbeitet, negan er sich den Film zusammen mit anderen Mitarbeitern des MIT, bei dem er nun arbeitete, nochmals genauer anzuschauen und zwar unter professionellen Aspekten. Sie fanden das Werk hervorragend gemacht, filmtechnisch sauber umgesetzt und die Schnitttechnik machte die Story nicht nur extrem glaubwürdig, sondern führte auch zu einem klassischen Spannungsbogen. Wie armselig waren dagegen die von Verschwörungstheoretikern vorgebrachten Mondtheorien, die nahm niemand bei der NASA wirklich ernst so laienhaft waren deren Argumente, waren leicht entkräftbar.

Hoffmann, der auch politisch aktiv war bestürzt wie die Bushregierung die Ereignisse von 9/11 nutzen konnte, um die USA in den Irakkrieg zu drängen, obwohl Hussein nichts mit den Anschlägen auf das Worrld-Trade Center zu tun hatte. Er überlegte, ob man nicht mit einer wesentlich glaubwürdigeren Mondverschwörung nicht auch die Regierung dazu bringen könnte, erneut ein Mondprogramm zu starten und beriet sich mit dem damaligen NASA Administrator Sean O’Keefe, zu dem er durch seine frühere Astronautentätigkeit persönlichen Kontakt hatte. Er schlug vor, eine kleine Gruppe daran zu setzen, das NASA Bildmaterial nach Aufnahmen zu durchforsten die man im Sinne der Mondverschwörung nutzen konnte. Sehr bald wuchs die Gruppe an. Andere sichteten die Audioprotokolle, wieder andere machten sich Gedanken über Gegenargumente und nicht visuelle Phänomene. Mitte 2003 hatte die Gruppe nach einjähriger Arbeit genug Material zusammen und hatte die Archive weitgehend durchdorstet.

Nun begannen sie unter Fake-Accounts bekannte Mondlandungsverschwörer wie den damals noch lebenden Bill Kaysing anzuschreiben und auf die „neuen Beweise“ hinzuweisen. Andere veröffentlichten die Erkenntnisse auf privaten Webseiten, die man unter dem Namen von Verwandten eingerichtet hatte. Die PR-Aktion war erfolgreich. Innerhalb eines Jahres wurde die Moon Hoax Theorie so populär wie nie zuvor. Es erschien die BBC Dokumentation „Conspiracy Theory: Did We Land on the Moon?“ und Gerhard Wisnewskis Buch „Die Akte Apollo“ basierend auf den Erkenntnissen.

Die Sache schlug Wellen und schließlich hörten auch Bushs Berater davon. Besonders Donald Rumsfeld, der schon unter Nixon im Kabinett war, ärgerte sich darüber dass man so die Mondlandung verunglimpfte und besonders darüber, dass Nixons Gespräch mit den Apollo 11 Astronauten auch bei den „Beweisen“ war. Die Berater mit Rumsfeld an der Spitze drängten George W. Bush dazu ein neues Mondprogramm zu beginnen. Die ISS sei nun fast fertig und es wäre nun an der Zeit ein neues Unternehmen zu beginnen. Der Mond wäre erreichbar. Es wäre eine Expedition die mit den heutigen Mitteln durchführbar wäre und auch mit geringen zusätzlichen Mitteln finanzierbar wäre. Sie konnten Bush Überzügen das Constellation Programm zu initiieren, das er Anfang 2004 ankündigte.

Danach hatte die Gruppe ihre Schuldigkeit getan und konnte daran gehen die Spuren zu verwischen. Die Webseiten waren schnell offline. Doch es gab zwei andere Probleme. Zum einen hatte sich die Verschwörungstheorie verselbstständigt. Seitdem gibt es immer mehr private Webseiten, Bücher und Fernsehdokumentationen zu dem Thema. Es war einfach zu verlockend als Thema und mit jeder Fernsehberichterstattung wuchs die Zahl der Verschwörungstheoretiker weiter.

Als der Raumfahrtjournalist James Oberg aufgrund der Publicity anbot sich des Themas ernsthaft, wissenschaftlich und ingenieurstechnisch zu untersuchen, gab ihm die Öffentlichkeitsabteilung der NASA den Auftrag dazu. Diese war nicht eingeweiht worden. Dies rückgängig zu machen war nicht so einfach, denn es handelte sich nicht um ein Riesenprojekt sondern 250.000 Dollar und den Zugang zu den Archiven. Doch dort wäre Oberg mit Sicherheit auf die Arbeit der „internen Moonhoaxer“ gestoßen. Deis musste unbedingt verhindert werden. Nun war die Absicht schon an die Öffentlichkeit gedrungen und Zeitungs- und Onlinekommentatoren fanden es gut, dass die NASA endlich etwas gegen die Verschwörungstheorie tat. So einfach abblasen konnte man es nicht. So wandte man sich an Kongressabgeordnete und indoktrinierte diese, bis diese sich in ihrem Sinne regten: Das wäre Verschwendung von Steuergeldern. Mehr noch, es wurde der NASA verboten, sich weiter zu dem Thema zu äußern.

Auch wenn Constellation inzwischen eingestellt wurde, so ist ein Ziel der Orion und Ares doch der Mond, auch wenn man nicht landen will. Gelohnt hat sich die Initiative also sicher. Herauskam sie wie fast immer durch einen Zufall. James Gibson wollte einen Report schreiben wie sich die PR-Ausgaben der NASA auf die einzelnen Programme verteilen, da schon bekannt war, dass diese nicht gleichmäßig verteilt sind. Da stieß er auf den Posten „Moon-Landings Preparation“ den es nur von 2002 bis 2004 gab und der zu keinem Programm passte. Unterlagen sollte es angeblich keine geben, doch als sich Gibson auf den „Freedom of Information Act“ beruft, musste die NASA die Abrechnungen offenlegen und damit kam der Skandal ans Licht.

Was noch nicht klar ist, ist ob dies nur eine einmalige Angelegenheit ist oder Regierungsbehörden auch bei den anderen Verschwörungstheorien aktiv die Verbreitung unterstützt haben, und wenn ja aus welchen Gründen.

2 thoughts on “Die unglaubliche Wahrheit hinter der Mondverschwörung

  1. Vielleicht hat die NASA ja einfach zu gute Arbeit geleistet mit den Anti-Mondlandungsargumenten. So kam die Obama-Regierung zu dem Schluss, dass eine Mondlandung selbst heute gar nicht durchführbar wäre und hat deshalb Constellation eingestellt…

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