Die 10-Prozent-Rakete

Heute mal wieder ein Raumfahrtthema das keinen richtigen Sinn hat. Es geht nur darum eine Zahl zu erreichen: Kann man eine Rakete so konstruieren, dass sie 10% ihres Start Gewichts als Nutzlast transportiert? 10 Prozent klingen nach nicht viel, sind aber ein ehrgeiziges Ziel. Den höchsten Nutzlastanteil hatte das Space Shuttle mit etwas über 5% – der Orbiter war ja auch die Nutzlast der Rakete. Wenn man ehrlich ist, müsste man davon die Triebwerke und das Schubgerüst wieder abziehen. Trotzdem ist das noch höher als bei jeder anderen Rakete. Die Proton liegt bei 3,0%, die Sojus bei 2,6 %, die Falcon 9 bei 2,4 %. Ariane 5 bei 2,7 %. So rund 3 % sind heute also normal. Da sind 10% eine Nutzlaststeigerung um das dreifache. Die Wahl der Zahl erfolgt aus zwei Gründen. Zum einen weil ich denke man kann es erreichen, wenn auch nicht einfach. Zum andern weil es die erste zweistellige Ziffer ist. Das hat etwas. Ob es klappt weiß ich noch nicht. Während ich den Artikel schreibe mache ich erst die Berechnungen. Continue reading „Die 10-Prozent-Rakete“

Die Konsequenz der Challenger-Katastrophe

Heute vor genau 30 Jahren explodierte am Himmel über Florida die Challenger. Über die Unglücksursache kann man viel lesen, auch bei mir. Es gibt den offiziellen Untersuchungsbericht und es wurde natürlich auch in einigen Dokumentationen verfilmt. Sie ist heute allgemein bekannt. Sie war es aber auch schon vor dem Start. Das skandalöse an der Explosion war nicht die primäre Unglücksursache, es war die Kultur, die in der NASA eingezogen war.

Das die Dichtungsringe bei tiefen Temperaturen porös sind, wusste die NASA schon vorher. Es gab vorher einige Shuttle Starts bei tiefen Außentemperaturen und bei denen wurden beschädigte Dichtungsringe nach der Inspektion der Booster gefunden. In einem Falle war auch der primäre Ring durchgebrannt, der sekundäre hielt noch. Thiokol hatte die NASA davon unterrichtet und der verantwortliche Ingenieur plädierte für eine Verschiebung des Starts. Dieser war aus verschiedenen Gründen schon mehrmals verschoben worden und so machte die NASA Druck auf den Hersteller Thiokol, der wiederum seine Ingenieure dazu drängte, dem Start zuzustimmen. So nahm die Katastrophe ihren Lauf. Continue reading „Die Konsequenz der Challenger-Katastrophe“

Der Experte

Als es kürzlich mal wieder einen Terroranschlag gab, kam im Radio ein Interview mit dem „SWR-Terrorexperten“ des lokalen Senders. Das brachte mich auf das heutige Thema. Heute gibt es viele Experten. Sie vermehren sich inflationär. So frage ich mich, was der „Terrorexperte“ denn so über Terror weiß? War er persönlich bei den Orten aller Anschläge? Hat er heimlich den Irak bereist und dort den IS studiert? Oder hat er nur anders als andere Redakteure etwas mehr über Terroranschläge und Organisationen im Internet gelesen? Ich vermute doch mal stark das letztere. Ich persönlich denke es gibt keinen Terrorexperten, nicht mal bei den staatlichen Behörden. Sonst würde man ja viele Anschläge verhindern und die Täter vorher verhaften. Es gab zwar in der Vergangenheit einige abgesagte Ereignisse wegen Terrorgefahr. Aber verhaftet hat man niemand. Daher vermute ich weiß man eigentlich nichts über Anschläge bevor sie passieren. Danach kennt man ja komischerweise alle Täter und ihre Verbindungen sofort. Continue reading „Der Experte“

Die ESA und Sierra Nevada

Sierra Nevada und die ESA haben ein Abkommen geschlossen. Die ESA wird 33 Millionen Euro in die Fertigstellung des Designs eines Docking-Adapters und ein Flugmodell investieren. Dieser Adapter wird beim ersten Koppeln des Dream Chasers eingesetzt werden. Weitere müsste Sierra Nevada dann selbst finanzieren. Die ESA hat schon 20 Millionen Euro in den Docking Adapter investiert. Weiterhin soll ein Start des Dream Chasers mit einer Ariane 5 weiter untersucht werden. Das hat Wörner als er noch Chef der DLR war schon vorgeschlagen.

Was ist davon zu halten. Nun oberflächlich wohl sicher die Fortsetzung der „Wir wollen Astronauten im Orbit“ Politik des DLR die auch dazu führte das Deutschland bei allen bemannten Programmen aber auch beim ATV Hauptfinanzier war. Nun ist Ex-DLR Chef Wörner ESA Chef geworden. Mit dem Dream Chaser, der ursprünglich ja bemannt starten sollte und sich beim CCDev beworben hat, käme man so doch noch zu einem Gefährt. Die Pläne für ein bemanntes ATV musste man ja begraben, weil die anderen europäischen Länder nicht mitzogen. Continue reading „Die ESA und Sierra Nevada“

Allenthalben neue Raketen und Triebwerke

… werden derzeit entwickelt. Den Eindruck habe zumindest ich gewonnen. In Russland wechseln sich die Projekte ja schneller ab, als man darüber berichten kann. So wurde nach Jewgenis Angaben Ende 2015 die Angara 5V oder 5W beschlossen, also mit einem zentralen URM das LH2 als Treibstoff nutzt (natürlich damit was neu entwickelt wird, nicht von den RD-0120 angetrieben). Doch die ist (ebenfalls nach Jewgenis Angaben) schon Anfang 2016 wieder Geschichte. Von den verschiedenen Angara 7 Versionen oder den sechs verschiedenen KTVK-Stufen mit (natürlich) dem neuen RD-0146 Triebwerk (es wäre ja zu einfach gewesen, das existierende RD-56 zu nehmen) gar nicht zu reden. Dafür wird nun ja die Sojus 5 gebaut. Na ja warten wir mal ab …. Continue reading „Allenthalben neue Raketen und Triebwerke“