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Der "Brotkasten" C64

C-64 Anfang der achtziger Jahre schwappte der erste Computerboom von den geschäftlich genutzten PCs zu den Heimcomputern über. Die allerersten PCs waren Bausätze für Bastler wie der Altair 8800. Danach kamen "echte" PCs um 1978 heraus: Maschinen wie der Apple II, der Commodore PET oder Tandy TRS-80 Serie. Diese waren zwar auch noch als Rechner zum Erlernen des damals neuen Computers gedacht, wurden aber auch geschäftlich genutzt. Zwei Jahre später bildete sich ein neuer Markt: Rechner als Konsumergeräte, als Videospiel mit Zusatzfunktionen oder zum Erlernen von BASIC.

Damit man für "Otto-Normalprogrammierer" in attraktive Preisregionen kam, war der Rechner selbst nur eine Zentraleinheit mit Tastatur. Anschlüsse gab es in der Regel nur für einen Fernseher als Monitor und einen Kassettenrekorder. Erweitern konnte man diese Geräte über einen Bus. Anfang 1982 hatten die Geräte die 1000 DM Grenze nach unten durchbrochen und wurden damit preislich für jedermann attraktiv.

VC-20 Damals gab es verschiedene Heimcomputer mit jeweils eigenen Eigenheiten. Vom konkurrenzlos preiswerten Sinclair ZX 81 - aus nur fünf Chips aufgebaut mit Gummitastatur für unter 500 Mark über den ersten 16 Bit Heimcomputer Texas Instruments TI 99/4A bis hin zum Vorgänger des C64 dem VC-20. (Bild)

Jack Tramiel war damals Chef der Firma Commodore und wollte diesen Markt dominieren. Bei dem Kampf um den PC Markt hatte die Firma gegenüber Apple und Tandy den kürzeren gezogen. Wichtige Erweiterungen waren zu spät erschienen und die Maschinen waren etwas unausgegoren und es gab mangels genormter Anschlüsse kaum Fremdhersteller von Peripherie.

Jack Tramiel Im Hauptcomputermarkt war der VC-20 erfolgreicher, dominierte ihn aber nicht. Dies wollte Tramiel ändern. Seine Ingenieure hatten einen Chip entwickelt, der VIC: Er vereinigte die Elektronik für die Ansteuerung des Fernsehers, wie auch Routinen um bewegte grafische Objekte ohne die CPU zu erzeugen. Ein solcher Chip wäre ideal für die damaligen Spielkonsolen gewesen, doch es gelang Tramiel nicht ihn zu vermarkten. Deswegen beschloss man um den Chip herum einen Computer zu bauen. Der erste war der VC-20 so genannt wegen des maximalen Speicherausbau von 20 Kilobyte (standardmäßig hatte das Gerät nur 5 KByte. In Amerika hieß der Rechner VIC-20, in Deutschland wegen der gleichen Aussprache wie "Fick-20" VC-20. Das VC bedeutete dann "Volkscomputer"). Damit war der Rechner einfach zu klein. Dies sollte sich ändern. Die nächste Maschine sollte eine mit dem max. Adressraum eines 8 Bitters werden: Ein 64 KByte Computer. Möglich war dies durch die 1982 neu erschienen 64 Kilobit Chips. Schon 1979 war ein 64 KByte Rechner mit Farbgrafik geplant, aber er war damals noch zu teuer. Dieser war gegen den Apple II gerichtet. Als der C64 entstand war er dagegen als VC20 Nachfolger das heißt Videospielkonsole mit BASIC gedacht.

Die Speicherchips waren naturgemäß anfangs noch teuer. Damit man trotzdem wenigsten halbwegs in die normalen Preisregionen kam, musste man am Gerät sparen. Die Anschlüsse waren wieder commodorespezifisch abgespeckt, besonders hart traf es das Diskettenlaufwerk, welches seriell arbeitete und langsamer als die Kassettenanschlüsse anderer Computer war. Auch das BASIC war davon betroffen: Die Grafischen Fähigkeiten konnten nicht mit Befehlen ausgenützt werden, statt dessen musste man Werte in den Arbeitsspeicher ablegen und dann eine Betriebssystemroutine aufrufen.

Doch dieses Manko konnte leicht umschifft werden: Fremdhersteller boten bessere BASIC Versionen an oder Assemblerprogramme welche die Floppy beschleunigten. Der C-64 wurde schnell populär und dies um so mehr, je schneller sein Preis fiel. Von 1395 DM im Herbst 1982 auf die Hälfte ein Jahr später. Die meisten nützten ihn nur als Spielkonsole. Andere Firmen die in diesem Preiskampf mithalten wollten, gingen dabei Pleite, so Atari und Texas Instruments. Grund war das Commodore als Tochterunternehmen die Firma MOS Industries hatte - Hersteller des Prozessors und der gerätespezifischen Chips. Niemand konnte preislich mit einer Firma mithalten die ihre Bauteile nicht einkaufen muss, sondern selbst produziert.

Erst Ende 1984 erschien mit dem Amstrad CPC ein Rechner der dem C64 wieder Marktanteile wegnahm - nicht weil er billiger war, sondern weil er leistungsfähiger war. Nach dem C64 ging es trotzdem mit Commodore herab. Zuerst prägten Fehlentscheidungen die Firma: Obwohl Computer immer leistungsfähiger wurden, entwickelte die Firma den C64 zuerst nicht nach oben hin weiter sondern brachte Modelle mit abgespeckter Tastatur und nur 16 Kilobyte auf den Markt, die dann Ladenhüter wurden. 1985 erschien der C128 ein Doppelrechner: In einem Modus kompatibel zum C64 im zweiten schneller und mit 128 K RAM, doch inzwischen war der C64 so Standard geworden das der neue Modus kaum angenommen wurde.

Zur gleichen Zeit hatte sich Tramiel von Commodore gelöst, denn ehemaligen Konkurrenten Atari aufgekauft und brachte nun einen 16 Bit Rechner mit dem Motorola 68000 Prozessor auf den Markt - den Atari ST. Während er damit die Erfolge des C64 wiederholen konnte, wurde der C-64 trotz einiger Auffrischungen immer weniger verkauft - er war einfach zu lange am Markt. Trotzdem sind von diesem Rechner mehr Stück verkauft worden als von jedem anderen Heimcomputer.


Zum Thema Computer ist auch von mir ein Buch erschienen. "Computergeschichte(n)" beinhaltet, das was der Titel aussagt: einzelne Episoden aus der Frühzeit des PC. Es sind Episoden aus den Lebensläufen von Ed Roberts, Bill Gates, Steve Jobs, Stephen Wozniak, Gary Kildall, Adam Osborne, Jack Tramiel und Chuck Peddle und wie sie den PC schufen.

Das Buch wird abgerundet durch eine kurze Erklärung der Computertechnik vor dem PC, sowie einer Zusammenfassung was danach geschah, als die Claims abgesteckt waren. Ich habe versucht ein Buch zu schreiben, dass sie dahingehend von anderen Büchern abhebt, dass es nicht nur Geschichte erzählt sondern auch erklärt warum bestimmte Produkte erfolgreich waren, also auf die Technik eingeht.

Die 2014 erschienene zweite Auflage wurde aktualisiert und leicht erweitert. Die umfangreichste Änderung ist ein 60 Seiten starkes Kapitel über Seymour Cray und die von ihm entworfenen Supercomputer. Bedingt durch Preissenkungen bei Neuauflagen ist es mit 19,90 Euro trotz gestiegenem Umfang um 5 Euro billiger als die erste Auflage. Es ist auch als e-Book für 10,99 Euro erschienen.

Mehr über das Buch auf dieser eigenen Seite.

Hier geht's zur Gesamtübersicht meiner Bücher mit direkten Links zum BOD-Buchshop. Die Bücher sind aber auch direkt im Buchhandel bestellbar (da ich über sehr spezielle Themen schreibe, wird man sie wohl kaum in der Auslage finden) und sie sind natürlich in den gängigen Online-Plattformen wie Amazon, Libri, Buecher.de erhältlich.

© des Textes: Bernd Leitenberger. Jede Veröffentlichung dieses Textes im Ganzen oder in Auszügen darf nur mit Zustimmung des Urhebers erfolgen.

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