Chinas Weltraumprogramm

So, da bin ich wieder, nach einer Woche Arbeitsurlaub in meinem Ferienhaus. Zweimal im Jahr muss ich da nach dem Rechten sehen, Großputz machen, Unkraut jäten, die Terrasse reinigen und diesmal noch 9 bäume setzen, was bei den Temperaturen knapp über 0 Grad und dem lehmigen, steinigen Boden kein Zuckerschlecken ist. Gottseidank gibt es am Donnerstag einen Feiertag und ein verlängertes Wochenende.

Ich will mal auf ein paar Kommentare eingehen. Es gibt sicher nicht mehr so viel neues in der Raumfahrtsektion. Das hat mehrere Gründe. Zum einen halte ich mich nicht für DEN Raumfahrtexperten. Ich interessiere mich für Trägerraketen und Raumsonden, beschränkt noch für wissenschaftliche Satelliten. Bei den ersten beiden Themen habe ich eigentlich alles abgehandelt was es gibt, viel neues wird es da nichts geben. Trotzdem tut sich was, so gibt es auch Aufsätze über die vier neuen Mondsonden LCROSS, LRO, Chandrayaan und Chang E‘.-1.

Das zweite ist der Aufwand. Ein Artikel über eine normale Raumsonde, nicht eine besonders große Mission enthält ungefähr 20-30 Stunden Recherche Arbeit, bei Sonden wie Cassini kann man durchaus von einigen Arbeitswochen sprechen. Schon alleine deswegen ist es nicht möglich jeden Tag etwas neues zu bringen. Ich bin froh wenn ich einen Artikel alle 1-2 Wochen schaffe.

Weiterhin habe ich natürlich auch so viel zu tun. Seit ich abgenommen habe, betreibe ich Sport – das kostet nicht nur Zeit, danach bin ich auch meistens zu müde um am Computer zu recherchieren und derzeit programmiere ich wieder an meinen Programmen und entwickele gerade eine Art universelle Skriptsprache zur Ablaufsteuerung, da dies bei zwei Anwendungen anstand (Filesync und dem SmartEditor). Das erlaubt es öfters gemachte Sachen zu automatisieren. Kurzum: Ich habe viel zu tun.

Es gibt aber Hoffnung: Ich lese derzeit das Buch „Mission Jupiter – The History of the Galileo Project“ und arbeite die Erkenntnisse sukzessive in meine Galileo Aufsätze ein, daneben gibt es ein paar Aufsätze an denen nach und nach auch gearbeitet wird. Unglücklicherweise wird meine Schaffenswut von einer defekten WLAN Karte derzeit etwas gebremst.

Natürlich interessiert mich ob meinen Blog jemand liest. Nachdem ich ihn mehr als ein Jahr ohne direkte Kommentarmöglichkeit gefahren habe und gerade das dann gewünscht wurde und mich dazu gebracht hat ihn als WordPress Kommentar zu veröffentlichen, wunderte ich mich eben über die geringe Reaktion. sicher bleibt er aber so wie er mal gedacht war: Als ein Becken von Gedanken und Ideen die nicht wichtig genug für einen Artikel sind.

Machen wir an der Stelle gleich weiter: Dem Chinesischen Weltraumprogramm. Letzte Woche startete ja Chang’E-1: Wie immer beim China wurde der Start nicht life übertragen, diesmal aber einen Tag vorher angekündigt. Wer versucht über chinesische Missionen genauere Informationen zu finden tut sich schwer – egal ob es sich um die Trägerrakete, kommerzielle Satelliten oder wissenschaftliche Missionen handelt. Bei Chang‘ E-1 war es besser, da zumindest einige Kerndaten der Experimente von den Wissenschaftlern bei internationalen Konferenzen vorgestellt wurden.

In vielem wirkt Chinas Politik aber wie die Russlands vor der Öffnung durch Gorbatschow: Es gibt nur Informationen nach erfolgten Starts, sie sind kurz und das wichtigste scheint zu sein zu sagen „Wir können es auch“, aber nicht wie. Warum ist mir ein Rätsel. Laien können Daten schlecht mit anderen Missionen oder Trägern vergleichen, werden aber vielleicht positiv überrascht über die Offenheit die man an den Tag legt. Experten können aus den wenigen veröffentlichten Daten durchaus die Leistung beurteilen. Man braucht sich bei Experimenten die es an Bord von Chang’E -1 gibt und dem Lunar Reconnaissance Orbiter in ähnlicher Form auch einfach mal einen Vergleich ziehen und bekommt einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit. Oder man stellt erstaunt fest, dass die Booster der CZ-2E/2F den Ariane 4 Boostern doch so ähnlich sind, bis hin zu den Abmessungen und dem Schub des Triebwerks ….

Das Mondprogramm Chinas beginnt mit Chang’E – 1, ihm soll 2010 ein Rover folgen und bis 2020 eine Bodenprobenrückführung zur Erde. Manche Wissenschaftler munkeln sogar von einem bemannten Start um 2028-2030. Eine internationale Zusammenarbeit wie es sie bei Indien gibt, wo europäische und amerikanische Experimente mitfliegen ist nicht geplant, ebenso wenig wie im bemannten Raumprogramm wo die Chinesen nachgebaute Sojus Kapseln starten. Es macht auf mich vor allem den Eindruck eines „Ich kann es auch“ Programmes. Wie bei Russland vor einigen Jahrzehnten geht es vorwiegen darum zu zeigen, dass man mithalten kann, weniger darum sinnvolle Forschung zu betreiben. Angesichts der Situation der ISS wäre sicher eine Zusammenarbeit in diesem Projekt mit den USA, Russland, Europa und Japan nicht schlecht, doch man startet lieber eigene Astronauten auf Kurzzeitmissionen in kleinen Kapseln. Bei der Monderforschung wird Chang’E-1 sich mit dem LRO messen müssen und da sind seine Experimente um einiges schlechter als die des LRO. Vielleicht ändert es sich noch. Wenn China beispielsweise Bodenproben zurückführt und man gewinnt diese wie bei Luna 16,20 oder 24 ohne eine gezielte Probenentnahme durch ein mobiles Gefährt so ist der Nutzen weitaus geringer als er sein könnte. eine Zusammenarbeit Mut einem europäischen oder amerikanischen Rover, der Proben entnimmt würde allen nützen.

So wie es jetzt ist, ist es ein teurer Alleingang Chinas.

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