Ein „vernünftiges“, bemanntes Mondprogramm, Teil 1

Heute mal weider ein Gastblog von Thomas. Ich wünsche ihm möglichst viele Kommentare (Obwohl die neuen Buzz-Words“Ares“ und „DIRECT“ etwas unterrepräsentiert sind).


Bernds Artikel über eine Alternative zu Bushs Mondprogramm hat mich dazu gebracht, diesen Blogeintrag als Gastautor zu erstellen.
Die von Bernd geschilderte Alternative ermöglicht es zwar, mit verhältnismäßig bescheidenen Mitteln vergleichbare wissenschaftliche Resultate zu erzielen, aber sie unterscheidet sich von vergleichbaren Programmen wie Apollo, Space Exploration Initiative und Constellation dadurch, dass der Mensch den Mond nicht mehr betritt.
Die folgenden Ziele werden mit Bernds Vorschlag erreicht (zu einem Bruchteil der Kosten der amerikanischen Programme ! ):

  • Exploration des Mondes (vom Mondorbit aus und auf der Mondoberfläche)
  • automatisierte Messstationen auf dem Mond
  • Rückführung von Bodenproben
Ich bringe nun aber ein weiteres Ziel in die Diskussion ein: Die Ressourcen des Mondes sollten genutzt werden. Das geht nun nicht mehr robotisch; Zu diesem Zweck ist es von Vorteil, dass Menschen auf dem Mond von einer permanenten Basis aus agieren und den Robotern „über die Schultern schauen“.
Da der Fokus in diesem Blogeintrag nicht in der Sinnfrage liegt, will ich hier nur kurz die folgende Auflistung von interessanten Mondressourcen machen, ohne näher darauf einzugehen:
  • Energie (Solarstrom)
  • Raketentreibstoffe
  • Sauerstoff
  • weitere Volatile und Edelgase
  • He3 (ein Helium-Isotop)
  • diverse Metalle wie Aluminium, Eisen, Titanium usw.
  • Baumaterialien
Die Besatzung der Mondbasis wäre also dafür zuständig, Mondressourcen zu „ernten“ und anzuwenden, und sie könnte bei dieser Gelegenheit als ein „Nebenprodukt“ noch weitere Aktivitäten verfolgen:
  • Life Sciences (= Forschung am Menschen selbst wie auf der ISS auch)
  • Wartung wissenschaftlicher Anlagen (z.B. Mega-Teleskope auf der Mondrückseite)
==> Es gäbe also weiß Gott genug zu tun da oben ! 😉
Wie packen wir die Sache also an ? Meiner Meinung ist heutzutage höchstens noch ein bemanntes Minimalprogramm politisch durchsetzbar (wenn überhaupt ! ). Die folgenden Leitsätze sind in diesem Zusammenhang zwingend einzuhalten.
Orientierung aufs Minimum
Die minimale Besatzungsstärke der Mondbasis beträgt 2 Personen (Redundanz). Eine vernünftige – wenn auch ambitiöse – Verweildauer einer 2 Personen-Besatzung beträgt ein Jahr. (Man würde sich schrittweise an diese Dauer heran tasten.) Somit könnte eine permanent bemannte Mondbasis mit einem einzigen bemannten Flug einer 2 Personen-Besatzung pro Jahr betrieben werden.
Die Rolle der Roboter
Die Mondexploration inklusive der Selektion des Standorts der Mondbasis wird, wie Bernd das beschrieben hat, robotisch durchgeführt.
Beim Bau der Mondbasis werden auch soviele Arbeiten wie möglich unbemannt von Robotern durchgeführt.
Auch alle späteren, ständig wiederkehrenden Arbeiten, welche robotisch erledigt werden können, sollen aus Kostengründen robotisch erledigt werden.
Die Steuerung der Roboter erfolgt von Kontrollzentren auf der Erde aus.
Am Beispiel der Sauerstoffproduktion würde dies folgendermaßen aussehen: Ferngelenkte Rovers bauen geeignetes Mondgestein ab (englisch „Mining“) und transportieren es zu automatischen Fabrikmodulen, welche ihm den Sauerstoff entziehen. Dieser wird in Tanks zur späteren Verwendung gesammelt.
Die Besatzung der Mondbasis greift nur dort ein, wo dies zwingend nötig ist.
Nutzung lunarer Ressourcen / Selbstversorgung
Um den Nachschubbedarf der Besatzung auf ein Minimum zu beschränken, werden von Beginn weg lunare Ressourcen im maximalen Ausmaß angewendet. Damit ist z.B. gemeint, dass der Bedarf der Besatzung an Luft, Nahrungsmitteln, Wasser, Stromkabeln usw. mittels lunarer Ressourcen abgedeckt wird, soweit dies möglich ist.
Im weiteren wird auch so früh wie möglich der Treibstoffbedarf der Mondlander aus lunaren Ressourcen bestritten, mindestens soweit dies möglich ist (==> Sauerstoff).
Nachhaltigkeit
Eiserner Grundsatz: Es wird nichts weggeworfen !
Nicht wiederverwendbare Komponenten wie z.B. Landestufen von Mondlandern, defekte Rovers usw. sind auf Rezyklierbarkeit ausgelegt. Nicht genutzte Treibstoffreserven von Landestufen werden gesammelt. Menschliche Exkremente werden gesammelt und kompostiert.
Das bemannte Mondprogramm wird Open End betrieben. (Motto: „Steter Tropfen höhlt den Stein.“)
Damit dies möglich wird, muss es in internationaler, vertraglich abgesicherter Zusammenarbeit betrieben werden.
Keine neuen Grossraketen
Aus Kostengründen wird auf die Entwicklung neuer Grossraketen verzichtet. Es werden ausschließlich Raketen angewendet, welche auch für andere Zwecke als das Mondprogramm gebraucht werden können (==> Kosten-Sharing, Synergien, Möglichkeit für Wettbewerb mehrerer Anbieter).
Auf die Verhältnisse in den USA übersetzt, würde das bedeuten, dass auf die Entwicklung der Ares V verzichtet würde. Die Trägerdienstleistungen für unbemannte Nachschubmissionen würden analog zum COTS-Programm ausgeschrieben. Es gäbe die folgenden Wettbewerber: Boeing (Delta 4 Heavy), Lockheed (Atlas V551 und V552) und höchstwahrscheinlich SpaceX (Falcon 9 Heavy).
Nutzung neuer Technologien
Wo dies einen kostenmässigen Vorteil bringt, werden neue Technologien angewendet. Das sind aus heutiger Sicht konkret z.B.: Oberstufen mit Ionentriebwerken, eventuell Sonnensegel und aufblasbare, faltbare Habitate
Wiederverwendbarkeit
Mindestens beim bemannten Mondlander ist ein Potenzial für Wiederverwendbarkeit vorhanden.
Die kostenmäßige Einsparung liegt natürlich weniger bei den Produktionskosten; Hier fallen die Kosten für den Transport des Mondlanders in den Mondorbit natürlich stärker ins Gewicht.
Bei einem zweistufigen Mondlander (Apollo-Design) ist die Aufstiegsstufe ein Kandidat für die Wiederverwendung, bei einem einstufigen sogar das gesamte Vehikel.
Allerdings muss der Sicherheitsaspekt in diesem Zusammenhang stärker gewichtet werden als derjenige der Kosten.
Internationale Zusammenarbeit
Eine vertraglich abgesicherte, internationale Zusammenarbeit gewährleistet das für ein langfristiges Programm nötige, politische „Stehvermögen“.
Im weiteren ermöglicht eine solche Zusammenarbeit auch eine Aufteilung der Kosten und eine Zusammenfassung der Fähigkeiten.
Wenn z.B. die ISS-Partner plus China, Indien und die Ukraine das Programm gemeinschaftlich durchführen würden und jeder Partner pro Jahr 1 Start mit seinem „dicksten Brummer“ durchführen würde, ergäbe das die folgende Nutzlast in einen niedrigen Erdorbit:

Partner

Trägersystem

ca. Nutzlast in t

USA Delta 4 Heavy 23
Europa Ariane 5 > 21
Russland Angara 5E > 28
Japan H2B > 16
China CZ5 25
Indien GSLV 10
Ukraine Zenit 3SL 15
…gibt laut Adam Riese zusammen 138 t pro Jahr (wie die Saturn V) !
Obwohl klar ist, dass die Gattung Mensch in ihrer unendlichen Zerstrittenheit diese Zusammenarbeit nie zustande bringen wird, will ich in meinem nächsten Beitrag zeigen, was man mit dieser jährlichen Nutzlast zustande bringen könnte. 😉

15 thoughts on “Ein „vernünftiges“, bemanntes Mondprogramm, Teil 1

  1. Ich halte eine Schwerlastrakete auf Dauer für kostengünstiger. Es muss ja kein Superbooster wie die Ares V sein, aber etwas im Bereich zwischen 90t und 130t wäre schon gut.

    Wenn man viele kleine Raketen verwendet dann muss man wieder Lego bauen, wie bei der ISS, und das ist ineffizient. Jeder der heutigen Booster kann immer nur ein paar Tonnen zum Mond schießen.

  2. Ich weiß nicht, das ganze Mondprogramm ist keine Frage des wie und ob es möglich wäre. Wie bereits mehrfach gezeigt ist sowas mit genügend Aufwand auf alle Fälle zu realisieren. Ich finde die Frage wichtiger wozu das Ganze. Hier stimme ich Bernd zu. Forschung ja, aber bitte mit Robotern. Kolonisation, wozu?! Die Erde hat soviele Ressourcen, davon sind sicher die Natürlichen bzw. Lebenden (Nahrungsmittel, Bäume, also Pflanzen und Tiere allgemein) mit am Wichtigsten bzw. Nachhaltigsten. Klar ist mit sehr viel Aufwand auch mit minmalen lebendigen Ressourcen ein Leben bzw. eine Kolonisation etc… möglich. Wie das Beispiel Mond aber zeigt ist dieses dann sehr eingeschränkt (Raumanzüge, kaum Freizeit, Gefahren etc…). Wie du selber ausführst ist Nachhaligkeit das A und O. Wieso also den ganzen (internationalen) Aufwand auf einem großen Steinklumpen? Hier, auf der Erde für Jedermann – das wäre eine Herausforderung! Diese wird sich auch auf jeden Fall lohnen. Beim Mondprogramm zweifel ich stark daran.

  3. Boeing hat für Delta IV diese Weiterentwicklungen

    Vorschlag Upgrade 30 t
    eine Delta IV mit 4 x GEM-60 Feststoff Raketen
    Nutzlast 30 Tonnen

    Vorschlag Upgrade 67 t
    anstatt mit drei sind es sieben Erststufen in Paket !
    Nutzlast 67 Tonnen

  4. @Michel und @Max:
    Bei der Sache mit den Grossraketen gibt’s die folgenden Spielregeln / Tendenzen:
    – je grösser, desto niedrigere, spezifische Kosten (= Geld pro kg)
    – je grösser, desto höhere „cost per mission“
    – je grösser, desto schlechtere Risikoverteilung
    – je grösser (teurer), desto mehr „Visibility“ in den Medien

    ==> Das bei Max explizite und bei Michel unterschwellige Argument ist rational betrachtet (= unter Ausblendung psychologischer und politischer Aspekte) wahr. Aufgrund der spezifischen Kosten und aufgrund des erwähnten „Lego-Problems“ ist es die effizienteste Lösung für den Mondflug, den gesamten Stack in Apollo-Manier in einem Mal zum Mond zu bringen.

    Die Probleme dieses Approachs liegen leider ausserhalb der Technologie.

    Nehmen wir mal das Entwicklungsprogramm der Ares V als Beispiel für ein solches Programm OHNE internationale Zusammenarbeit und OHNE Rechtfertigung ausserhalb des Moon-/Mars-Programms:

    Ich behaupte, in ca. zwei Monaten, d.h. nach Vorliegen des Berichts der Augustine-Kommission, wird es entweder abgebrochen oder redimensioniert. Die tieferen Gründe: Es ist schlecht aufteilbar für internationale Zusammenarbeit, und man kann die Ares V für nichts gebrauchen ausser eben für die Constellation-Missionen (==> Stückzahlen). Leider ist es aber für ein nationales Projekt HEUTZUTAGE (Finanzkrise, technologische Miesepeterei usw.) schlicht und einfach eine Nummer zu gross.

    (Vom Herzen her würde ich mich bei der vorherigen Aussage übrigens sehr gerne irren ! )

    Ein Grossprojekt wie die Ares V, welches von einer Supermacht wie den USA national durchgeführt wird, entspricht übrigens aufgrund seiner psychologischen Wirkung einem roten Tuch, gegen welches die Raumfahrtgegner wie ein brünstiger Stier anrennen werden. Mit so was werden massivste Gegenenergien geweckt. (= Es werden Gegner produziert.)

    Im weiteren schafft so ein Vehikel wie die Ares V schlicht und einfach ein weiteres Monopol für Jahrzehnte; Es wäre aber Wettbewerb vonnöten.

    daher die folgende Frage: Was gibt’s denn für Alternativen zum Ares V Approach ?

    Ueberlegungen:
    – Die Aufgabenstellung (ihre Lösung) muss international verteilbar werden.
    – keine roten Tücher = weniger Gegner; ==> Die Träger müssen weniger gigantisch werden.
    – Die Raumfahrtgegner sollten sich bereits an die Träger „gewöhnt“ haben. 😉 😉
    – Die Träger sollten auch noch für was Anderes verwendet werden können (Stückzahlen).
    – Mehr als 1 Träger sollte den Job erledigen können (Wettbewerb).
    – Ein Fehlstart sollte nicht das gesamte Programm in Frage stellen.
    – Der Verzicht auf das Entwicklungsprogramm eines spezifischen Trägers für das bemannte Mondprogramm stellt eine sofort wirksame Kosten- und Zeit-Ersparnis dar.

    Von diesen Ueberlegungen her rührt meine Motivation für das im Teil 1 erwähnte „Minimumprogramm“. Ich will im Teil 2 auf einen möglichen (nicht den einzigen ! ), konkreten Vorschlag eingehen.

    zu den Delta IV Upgrades:
    Wenn diese Versionen kommerziell einfach so zur Verfügung stehen würden, würden sie im „Minimumprogramm“ natürlich verwendet werden, und sie wären dort natürlich auch sehr erwünscht !

  5. Das Space Shuttle ist praktisch eine Schwerlastrakete. Anstelle die ganze Infrastruktur einzumotten (das ist politisch in den USA gar nicht möglich, also wird ein sogenannter „Shuttle-derived Heavy Lifter“ wahrscheinlich kommen) könnte man einfach eine Schwerlastrakete auf der Basis des Space Shuttle entwickeln. Es muss ja keine Monsterrakete wie die Ares V sein (die in ihrer jetzigen Ausführung relativ wenig mit dem Shuttle gemeinsam hat).

    Ohne Oberstufe könnte ein SDHLV etwa 40 bis 60 Tonnen in einen niedrigen Erdorbit befördern, mit zusätzlicher Oberstufe sind 100t bis 130t möglich.

    Ich für ein Mondprogramm ohne Schwerlastrakete schwarz.

    MfG

    Max

  6. @overlord:
    ….. jaja, die Sinnfrage …… 😉

    Weisst du, was das Thema Kolonisation anbelangt, wissen wir noch nicht einmal, ob der Mensch auf Dauer die 0.16 g auf dem Mond aushält (==> Knochenschwund), sogar wenn er dort mit Bleiwesten-Ballast rumwatschelt, welcher ihm Terra-Normalgewicht verleiht.

    Einige würden nun sagen: „Uuups, nicht einmal das wissen wir ? Dann lassen wir das mit dem Mond lieber sein !“

    Ich sage: „Uuups, nicht einmal das wissen wir ? Dann müssen wir es herausfinden !“

    Wie ich schon schrieb, „Life Sciences“ sind ein Grund, bemannt zum Mond zu gehen.

    So oder so ist die Sache mit der Kolonisation des Mondes aber heute eindeutig noch nicht reif und somit jetzt noch kein Thema.

    Was ich im Artikel aber erwähnte, waren die RESSOURCEN des Mondes und ihre Nutzung.

    Unter dem Punkt mit den Robotern schrieb ich: „Die Mondexploration inklusive der Selektion des Standorts der Mondbasis wird, wie Bernd das beschrieben hat, robotisch durchgeführt.“

    Erst NACH der robotischen Mondexploration wissen wir genau, wegen welcher Ressourcen der Mensch überhaupt dort hin gehen soll !

    Bis zum Zeitpunkt der Gewissheit bestehen diverse unbewiesene Verheissungen und Chancen:
    – die Sache mit der Solarenergie vom Mond
    – He3 vom Mond
    – Spaceport Luna (= Marsmission und weitere Missionen vom Mond aus; Nachschub in den Erdorbit von dort aus)
    – usw.

    ==> Auch hier gilt für mich wieder nach Schema F das folgende Motto: „Uuups, wir verpesten unsere Lebensgrundlage, die Erdatmosphäre, und dabei hätten wir doch die Chance, unseren gesamten Energiebedarf vom Mond aus zu decken ? Wir müssen unbedingt herausfinden, ob das geht !“

    Ich habe keine Angst davor, als Antwort zu hören „es geht nicht“. Dann wissen wir’s wenigstens !

    Die Chance, dass es aber auch heissen könnte „es ist möglich und sogar praktikabel“, reicht für mich bereits aus, mit der entsprechenden Abklärung zu beginnen.

    Was an meinem Vorschlag neu ist, ist, dass die Ziele der unbemannten Forschung auf dem Mond NICHT NUR in philosophischen Fragen liegen sollten wie:
    – „Wie ist der Mond entstanden ?“
    – „Wann ist er entstanden ?“
    – „Ist er jünger als das Sonnensystem ?“
    – „Ist sein Kern flüssig oder fest ?“
    – ….. und wie sie alle heissen.

    Nein, für meinen Teil sollten auch die folgende Fragen ZUSÄTZLICH Gegenstand der umbemannten Forschung auf dem Mond werden:
    – „Wozu können wir ihn gebrauchen ?“
    – „Wie könnten wir das tun ?“

    (Für meinen Geschmack sind die letzteren Fragen sogar von höherer Priorität als die ersteren, aber ich will mich ja nicht mit den Wissenschaftlern anlegen ….. 😉 😉 )

    zum Vorsatz:
    „Hier, auf der Erde für Jedermann â

  7. @Max:
    Wenn sie in den USA z.B. endlich endlich endlich den Shuttle-C (oder auch die Jupiter-Raketen der DIRECT-Architektur) auf effiziente Weise entwickeln: Umso besser !

    Wenn die ESA endlich die Ariane 6 mit 4 P230 und 5 Vulcain Mk3 in der Zentralstufe zu entwickeln beginnt: Umso besser !

    Wenn die RKA endlich wieder die Produktion der Energia aufnimmt: Umso besser !

    Nur: Ich glaube nicht daran, dass die das tun.

    ==> Im Teil 2 will ich einen Ansatz bringen, welcher im Bereich der Trägerraketen auf Tatsachen aufbaut; Wahrscheinlich komme ich am Wochenende dazu, Teil 2 zu verfassen.

    Euch allen herzlichen Dank für eure Feedbacks !

  8. @Thomas
    eine schöne Begründung für ein Mondprogramm. Abgesehen davon wieviel Energie und Aufwand in Andere eher sinnlose Dinge gesteckt wird ist der Mond wirklich nur ein Klacks, insofern geb ich dir recht. Ein Problem mit dem „Wozu und wie?“ ist manchmal das zu schnelle „Es wird gemacht.“. Viele Dinge von denen der Mensch gedacht hat es ist gut zeigten früher oder später Probleme. (Bsp. Weltraumschrott; ich persönlich find es auch heftig, dass man Nachts in 15min teilweise mind. 8 Sateliten sieht, wobei ich das nur wenns deutlich mehr wird störend fände). Ich find es daher erstmal wichtiger sich über internationale Regelungen (k.A. obs für den Mond sowas schon gibt) für den „Umgang“ mit dem Mond Gedanken zu machen. Beispielsweise wie mit der Antarktis. Der Vorteil vom Mond ist, er ist groß, unbelebt und direkt vor unserer Haustür. Aber gerade wegen letzteren ist so eine Regelung wichtig. Mir mißfällt der Gedanke irgendwann mal zum Mond zu schauen und riesige beleuchtete Bergbauareale oder noch schlimmer Werbung 😉 o.ä. zu sehen. Andererseits ist diese Sache auch eher subjektiv. Damit bin ich wieder beim Thema Nachhaltigkeit. Ich habe nichts gegen Technik – auch im großen Stil. Beispielsweise stören mich die riesigen Windkraftanlagen auf unseren Bergen eher wenig. Die sind mir immernoch lieber als ein deutlich kleineres AKW oder KKW im Blickfeld.
    Wenn der Mond unsere Probleme lösen könnte, könnte man ihn gerne zupflastern, nur unsere Probleme lassen sich nicht mit Technik lösen :-/

  9. @Max
    ironische weise ist die ARES V eigentlich ein Derivat einer unbemannten Shuttle Konzept 😉

    Schwerlast Raketen haben zwei Nachteile
    – Sie sind Teuer in Entwicklung, dafür billig in Start kosten pro kg Nutzlast
    – bei zu wenig Nutzlasten werden sie Teuer !
    einer Hauptgründe für das ende der Saturn V und Energjia Produktion:
    keine großen Nutzlasten mehr als Apollo, Skylab und Buran, Mir-2, Poylus eingestellt wurden !
    sozusagen sie sind die ersten Opfer bei Geld Kürzung

    in diesen Modellfall sind „Kleiner“ Trägerraketen sinnvoller
    und modular Konzepte wie Delta IV Heavy bis Upgrade 67 t ideal
    was die kosten niedrig halt

    aus der Kuriositäten Sammlung der NASA
    von 1995: the Human Lunar Return (HLR), Ein absolut Minimum Programm für 2 Milliarde Dollar
    größte teil der hardware mit Proton Raketen zum Mond
    2 Personen landen in OFFEN Landefähre auf Mond
    ähnlich dem hier http://www.astronautix.com/craft/mobevf2e.htm
    Titel des Projekt
    „Status of Human Lunar Return Study to JSC Center Director,“
    presentation materials, NASA Johnson Space Center, August 7, 1996.

  10. Ich stimme overlord zu: Die Nationen sollten sich im Falle einer gemeinschaftlichen Nutzung des Mondes auf gewisse Dinge einigen, so wie du das Beispiel Antarktis angesprochen hast. D.h. kein Militär, keine Waffentests, usw. auf dem Mond.

    Außerdem finde ich DIRECT auch eine gute Idee. Ich habe mich noch nicht so sehr mit der aktuellen Version 3.0 beschäftigt, aber ich fand die im Jahre 2006 vorgestellte Methode gut (Dort gab es fünf Phasen, die erste: zur ISS mit Delta und Atlas. Die zweite: Zum Mond mit der Jupiter I. Die dritte: Beginn der Besiedlung des Mondes mit der Jupiter II. Die vierte: Ausbau der Installationen auf dem Mond mit der Jupiter III. Und die fünfte: Der Flug zum Mars.)

    Übrigens hat mal jemand eine „Jupiter V“ für den Simulator „Orbiter“ programmiert, Nutzlast in den LEO 1000 Tonnen! Ich weiß nicht, in wie fern das realistisch ist, aber es wäre eine tolle Rakete :)! (Mit Freunden habe ich überschlagen, dass sie fast 500 Tonnen zum Jupiter bringen könnte, und eine riesige Sonde wäre schon interessant!

  11. Ja, das stimmt. Und dein Foto zeigt dann die Jupiter III. Die Jupiter I sieht man hier: http://www.teamvisioninc.com/graphics/jupiter_120_big.jpg

    Und die Jupiter V im Orbiter hier: http://www.orbithangar.com/addonpics/Jupiter%20V-X.jpg

    Allerdings ist es nicht die SI-C in der Mitte, sondern die Zentralstufe, die bei allen Jupiters eingesetzt wird (wenn ich mich recht erinnere, ein Shuttle-Tank mit zwei RD-68). In der Version 3.0 gibt es ja nicht mehr diese Jupiter-Serie, sondern die Jupiter-130 und -242 (und andere Varianten mit ähnlichen Nummern). Das sind praktisch die Jupiter I und II in verschiedenen Konfigurationen (es sieht so aus, als wenn alles ab der Jupiter III gestrichen wurde).

    Ich finde das Jupiter-Konzept auch sonst logisch. Die Entwicklung der Jupiter I aus dem Shuttle-System heraus ist schonmal eine gute Idee (In den Büchern von Prof. Ruppe wurde auch schon ein Triebwerksmodul für den Shuttle-Tank vorgestellt, was auf der Titan basierte). Das J2-X hätte man sich dann gespart, bis man die Jupiter II benötigen würde, usw.
    Der Startturm hätte für die Jupiter I nur ein zusätzliches Stockwerk benötigt, wo dann der Crew Access Arm montiert worden wäre. Ares I braucht einen komplett neuen Startturm. Für die Jupiter II hätte man die Plattform zwar modifizieren müssen, aber nicht so stark wie für Ares.

  12. @die Raketen-Freaks:
    zu Jupiter III und V: Rational betrachtet zwar völlig unvernünftig für mich, aber emotional gesehen: GROOOOOSSSSE FREUDE !

    ==> Was ist es nur, was uns dazu bringt, an so Scheiss so viel Freude zu haben ?

    Manchmal schüttle ich den Kopf ab mir selber ….

    🙂 🙂 🙂 😉 😉

  13. @overlord und @Kevin:
    Geht mal ins Google rein und sucht nach „Moon Treaty“ und auch „Outer Space Treaty“.

    Einige der von euch erwähnten Dinge wurden schon seit langem in einer Papiertiger-Uebung von unsern lieben Politikern geregelt.

    …… nur: Ratifiziert haben sie es nicht ……….

    Soviel zum Thema geradliniges Vorgehen. Ich weiss ja, dass Hirnwindungen nicht gerade sind, aber bei vielen Politikern scheinen sie SPEZIELL KRUMM zu sein …..

    😉

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