Zeit für eine integrierte Backuplösung

So heute von mir der letzte Artikel für eine Woche. Ich bin erst wieder am 9.11.2009 da. Morgen erscheint ein Gastblog von Thomas, den ihr dann die ganze Woche lang kommentieren und diskutieren könnt. Er ist auch wieder zum Thena Raumfahrt. Diesmal geht es aber um eine Computergeschichte.

Da ich derzeit wegen einigen Hardwareproblemen, die mir das wohl bald kommende Ende meines derzeitigen PC’s anzeigen, auf der Suche nach einem neuen bin, drängt sich mir ein Thema auf: Backups. Ich bin irgendwie drauf gekommen als ich überlegt habe ob ich die zweite später gekaufte 500 GB Platte in den neuen PC übernehmen soll oder nicht.

Die Sache mit dem Backup ist die, dass es automatisch erfolgen soll, ohne dass der Anwender sich drum kümmert, idealerweise muss er sie auch gar nicht anstoßen. Es gibt heute zwei Gefährdungen für die Daten: Das eine sind Hardwaredefekte – Wie ich der aktuellen ct entnehme hat eine Festplatte eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 2 % pro Jahr. Bei einer durchschnittlichen Benutzungsdauer von 4 Jahren sollte also jeder 12-13.te Anwender von einem Headcrash betroffen sein. Das ist nicht gerade wenig. Das zweite ist der Anwender selbst – Löschen oder Überschreiben aus Versehen ist schnell passiert und es gibt immer noch Viren und andere Malwäre die auch noch aktiv werden kann. So habe ich mal von einem Virus gelesen, das Dokumente des Anwenders verschlüsselt und erst nach Zahlung von Geld an ein russisches Konto gibt es (vielleicht) das Passwort zum Entschlüsseln per E-Mail.

Nun gibt es ja in Windows schon eine integrierte Sicherung: Die Systemwiederherstellung. Schade nur, dass die Sicherung der Daten immer noch Sache des Anwenders ist. Ich denke ein grundlegendes Backuprogramm sollte im Betriebssystem integriert sein: Grundlegend heißt es muss nicht alles können, also nicht Images ziehen und kein Restore von der Rettungs-CD aus. Sondern es geht einfach um ein automatisches Backup der Daten, nicht der Programme. Es sollte aber selbstständig aktiv sein, wenn die Hardwarevorrausetzungen vorligen, ohne dass man es extra starten oder installieren muss, so wie heute die Windows Firewall automatisch aktiviert ist.

Meine Vorstellung:

  • Nach der Windows Installation oder wenn eine zweite Festplatte (USB oder intern) ins System hinzukommt fragt das System nach, ob es auf dieser in einem Bereich Kopien des Ordners „Dokumente und Einstellungen“ anlegen kann.
  • Weitere Ordner sollten vom Anwender selbst hinzugefügt werden können.
  • Es sollten mindestens zwei Versionen einer Datei (Vater/Sohn Prinzip) gespeichert werden. Wahlweise mehr
  • Der Zugriff auf den Speicherbereich sollte nur über ein Restoreprogramm mit einem separaten Benutzeraccount möglich sein. Dieser sollte auch die Rechte an den Dateien haben – Vermeidung der Infektion mit Malware.
  • Der Benutzeraccount dafür ist ein vom System vergebener, und muss nicht vom Anwender angelegt werden. Er wird automatisch beim Restore Programm benutzt. Der Anwender bekommt also nicht mit, dass die Dateien einem „virtuellen“ Benutzer gehören.
  • Danach sollte das Backup im Hintergrund laufen. Wenn man Daten restaurieren will, ruft man das integrierte Restoreprogramm auf und wählt die Daten/Ordner aus.

Dazu gehört natürlich noch einiges an Feineinstellungen in Windows. So landen heute im Ordner „Dokument und Einstellungen“ auch zahlreiche temporäre Dateien wie z.B. der gesamte Cache von Browsern. Das gehört nicht hierhin. Das gehört alles in ein temporäres Verzeichnis, das ja dann wenn man will auch pro Benutzer weitere Unterordner hat. Im Ordner „Dokumente und Einstellungen“ gehören nur wirklich Daten oder wichtige Einstellungen hinein, nichts was nur temporär wichtig ist oder entbehrlich ist.

Mich wundert dass noch kein Festplattenhersteller mit Microsoft einen Kooperationsvertrag abgeschlossen hat und selbst so ein Programm entwickelt hat und es dann nur aktiviert wird, wenn die Zielplatte vom Hersteller stammt. Ich habe auf meinem Rechner mal die Seagate FreeAgent Tools installiert, die mit auf einer USB Platte drauf waren. Das war so eine Lösung. Ich benutze sie heute aus zwei Gründen nicht mehr: Die USB Platte ist recht laut wenn sie läuft und das tat sie dauernd durch den häufigen Zugriff.  Vor allem aber legte er zig Kopien jeder Datei an und dadurch wurde bald ein ziemlicher Platz belegt.

Eine besser programmierte Lösung würde Anwendern und Festplattenherstellern nützen: Anwender weil sie eine Datensicherung hätten und selbst beim PC Totalausfall die Datenplatte dann in den neuen einbauen können und mit (einer integrierten Funktion) nach Installation der Programme Einstellungen und Daten wie im alten PC hätten. Und sie würde den Festplatenherstellern helfen, denn der Umsatz steigt. Dabei ist das heute durchaus zu finanzieren: Eine 500 GB Platte kostet unter 40 Euro. Das sind etwa 5-10 % Mehrkosten beim PC Preis für eine Datensicherung.

Ich halte es für besser als ein RAID im Mirror Betrieb. Dies mag andere Vorteile haben (Sicherung des ganzen Betriebssystems), aber es schützt nicht vor Anwenderfehlern, die meiner Erfahrung nach heute viel öfters Datenverluste verursachen als Festplattenausfälle. Mit einer Neuinstallation von Betriebssystem und Programme können die meisten Heimanwender leben können, nicht jedoch mit dem Verlust all ihrer Kontakte und Dokumente.

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