Mein Credo

Ich verfolge im Administrationspanel des Blogs ab und an, wer auf mich verlinkt und da fallen mir dann doch einige Titulierungen auf: Mal bin ich der „Raumfahrtguru“. Mal der „Raumfahrtexperte“. Im Raumfahrer.net Forum, in dem sehr gerne über meine Blogeinträge diskutiert wird (warum ist mir ein Rätsel, schließlich kann man direkt den Blog kommentieren) ist es vor allem der „Raumfahrtexperte“. Je nach Geschmack noch ergänzt um „umstrittene“ oder „selbst ernannte“. Gestern dann noch der Kommentar von JosefW, der impliziert, dass es sich um dieser Seite um ein journalistisches Produkt handelt.

Nun kommt die böse Überraschung: Ich zieh mir keinen der Schuhe an. Man möge einmal die Suchfunktion anwerfen und suchen wann ich mich als Raumfahrtexperte bezeichnet habe – man wird nichts finden. Denn ich kenne noch die Zeiten wo es diese gab: Büdeler, Siefahrt und Johannsen um einige zu nennen. Wobei ich Zweifel hätte, ob diese heute noch die Raumfahrt überblicken würden Schließlich wusste man damals kaum etwas über das russische Programm, das europäische Programm war praktisch nicht existent und im Apollo Programm gab es wenige Missionen und das unbemannte Programm interessierte kaum jemand. Ich denke, dass ich mich recht gut in zwei Teilgebieten auskenne, ohne dass ich auch dort jedes Detail kenne. Doch es gibt große Bereich der Raumfahrt, die mich nicht interessieren und wo ich auch kaum was darüber weiß. Das fängt an mit den Astronauten, oder Space Shuttle Missionen im Allgemeinen; geht über den kompletten Bereich der Anwendungssatelliten bis hin zu Forschungssatelliten die nichts mit Fernerkundung oder Astronomie zu tun haben. Wenn man es in Starts ausdrückt, also den größten Teil der Raumfahrt.

Daher lasse ich mich auch nicht gerne in die Schublade des Experten stecken und die Website ist kein Nachschlagewerk und der Blog nicht die Kolumne von „Raumfahrtexperte“ Bernd Leitenberger. Schon alleine weil es nicht nur um Raumfahrt geht. Ich hab mir schon immer Sachen zusammengeschrieben die ich in verschiedenen Zeitschriften fand, um selbst alles kompakt an einer Stelle zu haben. Ich fing mit der Website an, indem ich zuerst das online gestellt habe. Da es nun im Internet viel mehr Infos gab, begann ich nach und nach alle Träger und Raumsonden in einem Artikel zu behandeln – weil es mich interessiert, wenn das auch andere lesen können okay, aber ich mache es eben für mich.  Nur sollten dann die die es umsonst lesen können, nicht anfangen zu meckern.

Mit dem Bloggen habe ich angefangen, um über Sachen zu schreiben die für einen Artikel zu klein  waren oder nicht ins Raster passten. Mehr und mehr habe ich wie bei einem klassischen Blog mehr meine Meinung geschrieben. Nach mehr als drei Jahren stelle ich fest, dass ich zu so ziemlich allem schon was geschrieben habe. Daher auch vor einiger Zeit der Aufruf „Gastautoren gesucht„. Das hat nun aber auch nicht die große Schwemme an Gastautoren gebracht. Wenn jeder der hier kommentiert mal einen Blog verfassen würde, dann wäre das Problem gelöst.

So gesehen holt mich aber mein Motivationsproblem ein: Solange ich an etwas wirklich interessiert bin, arbeite ich intensiv daran, wenn nicht? Dann wird’s kritisch, zumindest solange ich nicht dafür bezahlt werde. Es wäre nicht das erste was ich mal nach einiger Zeit wieder aufgeben würde. Vor zwei Jahren habe ich Lipsyncvideos gedreht. Nun finde ich irgendwie hat es sich so langsam „ausgeblogt“ und selbst bei meiner neuen Leidenschaft – Bücher schreiben – gibt es nicht so viele Themen die mir noch vorschweben: Mercury und Skylab und vielleicht ein Gegenstück zum Raketenlexikon, nur eben mit Raumsonden. Das war es aber dann auch schon. Mal sehen was ich dann neues mache. Vielleicht mal eine Reihe von Programmen abschließen die so halb fertig auf der Platte warten…

Bis dahin werde ich wohl etwas kürzer mit dem Bloggen treten…

2 thoughts on “Mein Credo

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