Raumfahrträtsel 15

Ja er wars – Christopher C. Kraft. Er steig vom Flugleiter bis zum Leiter des Manned Space Center auf, das er von 1972 bis 1982 leitete und prägte und zu einem der größten NASA Zentrum (wenn nicht mit 3.200 Angestellten bei insgesamt 18.000 NASA Angestellten überhaupt größten NASA Zentrum) machte und dessen Position innerhalb der NASA zementierte. Er ist auch heute noch einer der öffentlich aktivsten ehemaligen NASA Mitarbeitern.

Soviel zur Biographie. Ich kann ihn nicht leiden. Ich habe seine Autobiographie Flight: My Life in Mission Control gelesen, und auch was andere über ihn geschrieben haben. Wenn man das zusammen nimmt, dann gewinnt man den Eindruck eines Menschen der auf dem Standpunkt steht, er habe immer recht und andere nicht und der keine Fehler verzeiht. Ein paar Beispiele gefällig? Sy Liebergott schreibt unter Kraft wäre er wohl sofort aus dem Team geflogen, als er in Simulationen Probleme nicht sofort lösen konnte, Gene Kranz berichtet er wurde bei einem Fehler bei Mercury „angezählt“ mit dem Hinweis, beim nächsten Mal bist Du weg. Carpenter durfte nicht mehr fliegen nachdem er zu viel Treibstoff bei seiner Mission verbrauchte und sich seiner „Experimentierfreude“ hingab. Als bei der Apollo 7 Missionen Eisele und Cunningham nicht gegen ihren Kommandanten stellten (Walter Schirra beschwerte sich, auch gezeichnet durch eine Erkältung mehrfach über das Arbeitspensum, er hatte aber schon vorher angekündigt danach die NASA zu verlassen) dürften sie nicht mehr fliegen. Rusty Schweickhart bekam Übelkeit bei seiner Apollo 9 Mission und das bedeutete schon das Aus für einen Job als LM-Pilot bei einer Apollomission. Als einige Jahre später die Skylab 4 Besatzung sich wegen Arbeitsüberlastung beschwerte, war damit auch klar, dass sie nicht mehr fliegen dürften.

Kraft schreibt selbst, hätte er von Cernans leichtsinnigen Unfall mit einem Helikopter erfahren (er ließ sich ablenken und stürzte dadurch ab), so wäre der auch von der Apollo 17 Besatzung gestrichen worden. Es gibt durchaus auch andere Sichtweisen auf diese Ereignisse wie z.b. die von Deke Slayton, (siehe Deke!: An Autobiography). Er deckte Cernan. Er ah auch die anderen Dinge als menschlich verständlich und nicht Grund Leute nicht mehr fliegen zu lassen. Er schreibt auch, Kraft wollte auch die Kontrolle über die Astronauten gewinnen, was ihm ja auch nach Weggang Slaytons gelang. Kraft soll auch ziemlich cholerisch sein und bei Carpenters und Schirras Flug vor Wut „geschäumt“ haben.

Andere, die er nicht feuern konnte, greift er in seiner Autobiographie an. Alles weis er besser. Es ist ja auch einfach wenn man selbst nicht für Hardware verantwortlich ist, so kann man immer meckern wenn die versagt. Schlussendlich ist das JSC bis heute das einzige NASA Zentrum indem nicht die Entwicklung von Hardware im Vordergrund steht, sondern die „Prozeduren“. Fairness sollte man nicht erwarten. So beschwert er sich über die Fehlfunktionen der Redstone von Braun, den er als Deutscher sowieso nicht leiden kann. Das die Redstone sehr zuverlässig zu diesem Zeitpunkt war, dann aber auf Drängen des MSC gravierend modifiziert werden musste, sodass neue Fehler auftraten verschweigt er gerne. Das ganze erinnert an Politiker: Selbst nichts praktisch leisten müssen, aber alles besser wissen.

Wie ich beim Nachschlagen feststellte, werden NASA Größen in der Wikipedia sehr stiefmütterlich behandelt. (Im Vergleich zu selbst nicht besonders bedeutenden Astronauten). Man vergleiche mal den Artikel über Kraft mit dem des „Promis“ Daniela Katzenberger – vor allem was die Länge angeht. Noch schlimmer über George Mueller findet man nichts. (Ich hoffe ich muss euch nicht auch noch sagen wer das ist…). Na ja Wikipedia, da ist gerne auch mal das CSM der Skylab 2-4 Mission 6 t schwerer als in Wirklichkeit. Na ja so ist es eben wenn Laien über das Schreiben was „wichtig“ ist.

So, was geschah am 21.8.1972, und da ihr das Datum wahrscheinlich leicht durch Suchen rausbekommt, was könnte daran besonders sein?

5 thoughts on “Raumfahrträtsel 15

  1. Meine Güte ne, so wie dieser Herr sich da aufführt, bzw. dargestellt wird, gehört er zu jener Sorte Menschen, die ich auch nicht leiden kann. Dabei sollte er als Ingenieur doch eigentlich wissen, das es immer Toleranzen gibt, die in der Natur der Sache liegen, und zuvor nicht immer theoretisch abschätzbar sind.

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