Richtig Verarschen will gelernt sein!

Ich habe mir aus meinem „Space“ Ordner mal wieder was angesehen und meine Wahl fiel auf „Kubrik, Nixon und der Mann im Mond“. Ich finde es ist ein toller Film. Das Muster ist einfach sehr simpel. Es wird eine Story erzählt. Sie raten es schon: Es ist die Story dass die ganze Mondlandung im Studio gedreht werden sollte. Nur noch ein bisschen weitergesponnen wie bei dem Film „Unternehmen Capricorn„. Also für alle die den Film nicht kennen: Die Besatzung der ersten Marslandung wird vor dem Abheben aus der Kapsel geholt. Man könnte noch nicht starten weil wichtige Systeme noch fehlerhaft seien. Sie stellen dann die ganze Marslandung im Studio nach und sollten dann nach der Landung als Helden gefeiert werden. Alle die das anzweifeln werden beseitigt. Schließlich verglüht die Landekapsel aber auch und die Astronauten laufen um ihr Leben…

Ja so geht das auch bei dem Film Kubrick, Nixon und der Mann im Mond. Nur ist das kein Spielfilm, sondern ein „Pseudo-Dokufilm“. Das Muster ist relativ einfach. Es wird eine story erzählt wie bei einem Dokumentarfilm und auch echte Filmaufnahmen genommen, nur aus dem Zusammenhang gerissen. Dann kommen Zeitzeugen zu Wort, die man in zwei Klassen einteilen kann: Hochrangige Personen (Buzz Aldrin, Dave Scott, Kissinger, Rumsfeld, Haig, Christine Kubrick etc…) und angebliche Sekretärinnen, CIA Agenten etc.

Die Interviewausschnitte der Promis sind so gewählt, dass sie mit dem Kommentar einen Sinn machen, aber nie alleine für sich. So sagt nicht etwa Rumsfeld, das Nixon den Auftrag gegeben hätte die Mondlandung zu filmen, aber er „hätte den Auftrag gegeben“ und der Rest sagt der Kommentar. Sie erkennen den Trick? Nixon kann auch den Auftrag gegeben haben Watergate auszuspionieren, oder Vietnam zu bombardieren oder das man ihm ein Sandwich bringt….

Die anderen „Zeitzeugen“ – in Wirklichkeit allesamt französische Schauspieler – erzählen dann wirklich die Geschichte, damit man nicht meint das alles käme nur vom Kommentar. Und die Geschichte ist vom feinsten: Also die NASA wird nicht mit der Mondlandung rechtzeitig fertig und Nixon will sie im Studio nachstellen. Doch woher nehmen und nicht stehlen? Da fragt man bei Kubrick nach ob man nicht mal kurz übers Wochenende im Studio von „2001 Odyssey im Weltraum“ drehen könnte…. Kubrick sieht die laienhafte Umsetzung und dreht die Mondlandung selber. (Ehrlich gesagt von Kubrick hätte ich mir mehr Drama bei den Aufnahmen erhofft). Danach bekommt Nixon die Paranoia und lässt alle Zeitzeugen eliminieren. Kubrick zieht sich völlig aus der Öffentlichkeit zurück und schweigt…

Völlig gesponnen, aber wenigstens gut gemacht. Anders als die „Beweise“ der Moonhoaxer. Ich glaube die haben die Idee ja nur vom Film Unternehmen Capricorn. Außerdem muss man wohl blank jeder naturwissenschaftlichen Erkenntnis sein um auf die angeblichen Beweise zu kommen. Ich habe mich ja schon bei den BWL’ern unbeliebt gemacht. Aber nur mal ohne Kommentar, was einige mir bekannte Moonhoaxer von Beruf sind:

  • Gehard Wisnewksi: Politikwissenschaft
  • Gernot L. Geiße: Angeblich „staatlich geprüfter Techniker des graphischen Gewerbs“ (in Wirklichkeit Drucker)
  • Bill Kaysing: Bachelor of Arts, gearbeitet als Literaturverwalter
  • Ralph René: nix gelernt „Self taught“

Gibt es eigentlich eine Person mit einer technisch / naturwissenschaftlichen Vorbildung die der Moonhoax Theorie anhängt? Ich kenne keine und ich denke das ist kein Zufall. Man möge sich denken, warum….

Ach ja: wer den Film nicht kennt: Hier im DIVX50-AVI Format zum Runterladen

Was gibt es sonst noch neues? Ich nähere mich zumindest dem ersten Schritt vom Skylab Buch dem Ende zu: Der Phase des Sammelns von Infos und Schreiben ins Grobe. Derzeit bin ich bei den einzelnen Subsystemen als letztem Kapitel. Rund 270 Seiten sind es schon, sodass es durchaus sein könnte, dass es das bislang umfangreichste Buch (zumindest was die Textmenge angeht) sein könnte. Das Buch über europäische Trägerraketen 2 hat 289 Seiten ohne Bilder. Die Raketenlexikas sind durch die vielen Bilder und Tabellen weitaus ärmer an Text. Aber bis es erscheint dauert es noch eine Weile, wahrscheinlich erst nächstes Jahr. Das Zusammenfassen, Korrekturlesen, Extrahenten von Daten in Tabellen und dann zwei Durchgänge bei den Korrekturlesern und zum letzt erneutes Korrekturlesen und einfügen der Bilder dauert einfach seine Zeit. Immerhin hoffe ich kommt noch vor Weihnachten das Buch über europäische Trägerraketen (Band 2) raus.

Es ist schon komisch, das bei Büchern es wirkliche saisonale Verläufe gibt. Ich mache das ja schon zwei Jahre und die ersten beiden Quartale sind sehr mau. Das dritte deutlich besser und im letzten geht dann richtig die Post ab, das ist fast so gut wie die ersten beiden zusammen. Wenn ich Romane hätte würde ich denken das sind Geschenke zu Weihnachten. Aber ich denke die Sachliteratur die ich verfasse kauft jeder für sich selbst. Schon komisch. Das nächste Buch wird übrigens über Lebensmittel und ihre Inhaltsstoffe sein. Ich möchte zum einen mal wieder was anderes machen und zum anderen verkauft sich derzeit das „Was ist drin“ Buch am besten – fast die Hälfte der Einnahmen geht auf sein Konto. Wenn nur alles so gut laufen würde….

Es gibt übrigens kein neues Weltraumrätsel solange bis es nicht ein paar Rateversuche gab. Ihr seid wohl durch die schnell über Daten nachschlagbaren lösungen nun mit Kombinatoriklösungen bei denen eine Google abfrage ausreicht überfordert….

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