Raumfahrträtsel 33

So, heute nun das Rätsel von „Keiner“ – der wie sich inzwischen rausstellt einen stratgeischen Vorteil hat den nicht mal ich habe, nämlich Orginal Zeitschriften über Raumfahrt aus den sechziger Jahren…

Aber zuerst noch die Auflösung des letzten Rätsels. Die NASA suchte tatsächlich nach Rechnern mit dem 8086 Prozessor, aber auch anderer veralteter Hardware wie 8″ Floppydrives. Die waren schon veraltet als ich 1982mit der Computerei anfing, da hatten nur noch die CBM Systeme die, weil auf eine 8″ Diskette  die unglaubliche Speichermenge von 1 MByte drauf passte.

Das leitet mich zu dem Thema Computer im Weltraum über. Man kann hier ja ganz grob drei Zeitalter unterscheiden:

Zuerst Spezialanfertigungen: Es gab keine kommerziellen Rechner die klein genug für Raumfahrzeuge waren. Da passen die Rechner von Gemini, Apollo, Viking und voyager rein.

Mit dem Aufkommen von Mikroprozessoren wurden die in Phase zwei auch in Raumfahrzeugen eingesetzt. Das ist grob die Zeit Mitte der siebziger bis Anfang der Neunziger. Der Space Shuttle Bordrechner (ein entfernter Verwandter des IBM 360 Systems) fällt da rein, aber auch Galileo, Hubble, Cassini und zahlreiche erdsatelliten.

Seit Anfang der Neunziger haben wir die Situation dass Prozessoren für Raumfahrzeuge sich abgekoppelt haben von den zivilen Mustern. Es gibt dafür einige Gründe. Die Fertigungsprozesse sind anders und je kleiner die Strukturen desto teurer die Herstellung – AMD und Intel können sich das leisten, weil Millionen Stück gefertigt werden doch für wenige Exemplare lohnt sich eine Anlage mit heutigen Strukturbreiten von 32 nm nicht. Der RAD 750, einer der schnellsten Chips heute läuft mit 200 MHz und wurde im 150 nm Prozess hergestellt – das ungefähr der Stand bei PC’s vor etwa 10 Jahren. Wahrscheinlich macht es aber auch wenig Sinn noch weiter runter zu gehen weil dann die Chips zunehmend empfindlicher werden gegen induzierte Spannungen die ebenfalls durch geladene Teilchen erzeugt werden.

Die Lösung könnte sein, die Logik direkt in Hardware zu verdrahten. Anstatt ein Programm zu schreiben gibt es einen Spezialchip, der die Aufgabe durchführt. Da Satelliten irgendwie Signale verarbeiten müssen liegt das auf der Hand. Die Initiative„Flying Laptop“ wollte das schon 2007 auf einem Satelliten erproben, doch bis jetzt ist er immer noch nicht gestartet. Die Idee stammt von der Uni Stuttgart, woher auch sonst. Eingesetzt werden FPGA’s die kann man auch nach dem Start neu programmieren.

Mal sehen ob das dann zur vierten Phase überleitet.

So nun das neue Rätsel von „Keiner“: Was er stellt ist wirklich rätselhaft, vielleicht werdet ihr draus schlau:

Wer hätte weswegen beinahe sein Raumschiff aufgegeben?

Ich bin ja mal gespannt was er so an Erläuterungen schreibt wenn er auflöst. Wir wollen ja alle was hinzulernen….

13 thoughts on “Raumfahrträtsel 33

  1. Vor 13 Jahren? Nein. Was war denn da?

    Der gefragte Vorfall ist ja auch nicht eingetreten, weil bestimmte Dinge zum Zeitpunkt der möglichen Entscheidung nicht bekannt waren.
    Es war zu Beginn einer Ära, die bald endet. *Zaunpfahl*

  2. Apoolo 9?
    In dieser Mission sollte das LM in Erdorbit getestet werden
    Schweikart hatte die Weltraumkrankheit bekommen.
    Bevor das LM aber vom CSM abgekoppelt werden konnte und musste mit einem Weltraumspaziergang getestet werden, ob man durch die Außenluken von Raumschiff zu Raumschiff gewechselt werden konnte, falls die Ankopplung mißglückt wäre.
    Mit einem kranken Astronauten ging das nicht, Erstickungsgefahr im Anzug.
    McDivitt und Scott waren fast bereit, die Missionziele zu streichen, aber zum Glück ging es Schweikart am nächsten Tag besser, sodaß die komplette Mission erfüllt werden konnte

  3. Nein, leider nicht. Die Apollo-Ära ist ja auch schon vorbei 😉

    Da es nicht passiert ist, ist es nicht so bekannt.
    Wäre es passiert, wäre es für ein Rätsel untauglich, weil geläufig.
    Nochmal der Zaubpfahl: zu Beginn einer Ära, die jetzt zu Ende geht.
    Da gibt es ja keine Riesen-Auswahl… 🙂

  4. Ich meine mal gehört zu haben, dass John Young bei STS-1 mitbekam, dass über mögliche Schäden des Hitzeschutzes an einer Fahrwerkstür gesprochen wurde, und er plante, dass er und Crippen beim Landeanflug aussteigen.

    (Kann natürlich sein, dass ich mich jetzt vertue und es so war, dass man am Boden sich Sorgen machte, und man im Falle eines Falles den beiden den Befehl zum aussteigen gegeben hätte)

  5. Da schliesse ich mich Mario an:

    1. Die bald zu Ende gehende Ära ist die des Space Shuttles
    2. Das (kontrollierte) Aufgeben des Orbiters ist nur möglich, indem man
    a) sich zur ISS rettet
    b) „das unmögliche Manöver“ durchführt (= RTLS)

    Da a) zu Beginn jener Ära nicht in Frage gekommen ist, bleibt nur b) übrig. Oder übersehe ich etwas?

  6. Mit einem Return To Landing Site-Manöver hat das nichts zu tun, das gibt es nur in der Startphase beim Aufstieg in einem kurzen Zeitfenster. Danach kommen schon Spanien (Moron?) oder Flucht in irgendeinen Orbit.

    STS-1 war ein Testflug. Mit einem Piloten und dem erfahrensten Astronauten als Kommandant (Young). Und zwei Schleudersitzen.

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