Nachlese zum Dschungelcamp

So, nun ist es mal wieder vorbei die fünfte Staffel von "Ich bin ein Star, holt mich hier raus". Sie wurde dank Sarah K. zum Quotenrenner. Ich habe es angeguckt und bin hängen geblieben. Eigentlich wegen Rainer Langhans, von dem man ja viel gehört, aber wenig in den letzten Jahren gesehen hat. Ich will mich mal mit der Frage beschäftigen, warum die Stars reingehen und ob sich de Hoffnungen erfüllen.

Es gibt ja zwei Motivationen, das haben zumindest die bisherigen Teilnehmer gesagt: Das Geld (50.000 Euro Antrittsprämie und eine unbekannte Prämie für den Dschungelkönig) und die PR. Das erste ist klar und es gibt ja auch überschuldete Stars, wie nun Katy Karrenbauer. Wenn ich 50.000 Euro verdienen könnte und Schulden hätte, würde ich da auch hingehen. Für 50.000 Euro würde ich auch so 14 Tage hingehen. Warum nicht? Das Geld ist ja auch nicht so leicht verdient, denn egal was man macht, man muss die Kommentare von Bach und Zietlow gefallen lassen und weis nicht was von einem über den Äther geht.

Wenn ich nur am Geld interessiert wäre, würde ich sicher im Dschungelcamp gar nichts machen – außer die Prüfungen, schließlich will man nicht als asoziales Kameradenschwein da stehen. Denn wie die Erfahrung zeigt, wird ja nur das gezeigt was auffällt: positiv, aber noch viel besser negativ. Es ist ja kein Zufall, dass die ersten drei Leute die rausflogen, die waren die am wenigsten zu sehen waren und eben nicht auffielen.

Das zweite Motiv ist es bekannter zu werden. Das gilt wohl sicher für die meisten der Staffel, entweder die "Stars" der Kategorie "Froonck wer?" oder dem wohl einzigen echten Promi Mathieu Carriere, den man schon vom Charakterfach kennt. Hier habe ich meine Zweifel, ob das aufgeht. Gerade weil RTL eben vor allem die peinlichen Momente oder Streitereien zeigt. Da kann man sich sehr schnell im schlechten Licht wiederfinden. Das Problem ist nun: wie präsentiere ich mich positiv in einem Format, das vor allem negatives zeigt und (so zumindest die früheren Campbewohner) auch Ausschnitte aus dem Zusammenhang reist um einen falschen Eindruck zu erwecken. Mit Inszenierungen klappt es wohl nicht. Vielleicht am einfachsten wenn man "normal" bleibt – auch wenn es das Risiko gibt dann früh auszuscheiden. Es wäre interessant zu erfahren was die "Stars" so bekommen wenn sie weiter drinnen bleiben, denn erstaunlicherweise wollen ja alle Dschungelkönig werden. Ich denke da gibt es auch noch Prämien die zunehmen, abhängig von der Platzierung, denn sonst würden wohl alle die sich keine Chancen auf den Platz ausrechnen nach einer Woche sagen: "Wählt für alle anderen, nur nicht für mich"

Der eindeutige Verlierer in dieser Staffel ist wohl Sarah K. Sie präsentierte sich als überzeugte Vegetarierin "seit ich Kind bin" um Dschungelprüfungen abzulehnen und das kam raus. Denn vor einem halben Jahr noch schmeckte ihr noch gut Spaghetti Bolognese. Vor allem aber ihr Verhalten, das man durchaus als asozial bezeichnen kann verbunden wohl mit einer überzeugenden Phantasie, wie wohl die Wirklichkeit sein könnte, hinterlässt den Eindruck einer gestörten Persönlichkeit, die sich im Mittelpunkt des Universums sieht. Das mag bei Models ja nicht so ungewöhnlich sein. Bei GNTM wartet man ja auch immer auf den Zickenkrieg, aber in der Form doch ziemlich einmalig. Als Sympathieträger kann sie so zumindest nicht mehr punkten. Das mag für die Jobs auf dem Laufsteg egal sein, aber ich denke sie ist ja dort aufgetaucht um andere Jobs zu bekommen. Ein Fortsetzung einer Imagekampagne für den VFL Bochum wird es zumindest nicht geben.

Es war zumindest eine schöne Show. Einige gute Schauspieler gab’s und ein paar oscarreife Filmszenen.

4 thoughts on “Nachlese zum Dschungelcamp

  1. Hm… – da ist jetzt aber was falsch gelaufen!
    Die „Nachlese zu Dschungelcamp“ hat doch nichts mit den Computergeschichten zu tun, obwohl der Text von gestern gerade auch hier zu finden ist.

  2. @Bernd
    Du bist wenigstens jemand der dazu steht diesen Kram zu kucken. Ich hatte es letztens mit Kollegen davon, wer überhaupt so etwas kuckt. Es muß ja genügend Leute geben, sonst würde es ja nicht gesendet werden. Viele leugnen es ja und schauen es trotzdem. Es scheint also den Leuten peinlich zu sein, zugeben zu müssen dass man sowas wie Big Brother, Dschungelcam, DSDSDSDSD (oder so) kuckt. Andererseits kann man sich ja, wenn mans zugibt, nicht mehr über das sinkende Niveau der Fernsehprogramme aufregen. Vielleicht fällt es einem als regelmäßiger Konsument auch gar nicht erst auf?

  3. Ich gucke das auch und bin zusätzlich im Netz mit Gleichgesinnten in einem Forum, zum live Ablästern.
    Nur so ist es erträglich wg. der vielen Fremdschämerei.
    Es gibt einen Haufen Mitleser, in den paar Tagen gab es 20.000 Hits.

  4. Aus der Wikipedia:
    „Die fünfte Staffel wurde im Durchschnitt von 7,40 Millionen Menschen angesehen, was einem Marktanteil von 29,4 Prozent entspricht. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen wurde ein durchschnittlicher Marktanteil von 41,2 Prozent erreicht. Es handelt sich damit um die bislang erfolgreichste Staffel.“

    Es haben also schon einige zugeschaut. Ich sehe das auch als tolles Unterhaltungsfernsehen. Nicht wegen der Dschungelprüfungen sondern dem Zoff, Sarah K. mit ihren völlig wirklichkeitsfremden Beschreibungen der (abgelehnten) Prüfungen und vor allem den Kommentaren von Sonja und Dirk. Und da es „stars“ sind die wissen was sie tun unterscheidet es sich schon ein wenig von DSDS oder anderen casting Shows, wo man sich über Leute lustig machen, die nicht ahnen wie sie sich blamieren.

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