Buchkritik: Greenley/Batson: The NASA Atlas of the Solar System

Ich habe eine Wunschliste, das sind Bücher, die mir neu zu teuer sind, und bei denen ich warte bis sie preiswert erhältlich sind, entweder gebraucht oder weil eine neue Auflage erschien. Manche schaffen es wohl nie gekauft zu werden wie das Buch „International Reference Guide to Space Launch Systems“, andere sind mal billig erhältlich. Dazu gehört auch dieses Buch. Es gibt Taschenbücher, Bücher, Wälzer und es gibt den NASA Atlas. Ich habe wohl nicht genau genug geguckt bei Amazon und war dann doch überrascht was ich bestellt hatte. Das Bild zeigt hier das Buch verglichen mit der SuW (DIN-A4) oder meinem Skylab-Buch (17 x 22 cm, etwas größer als DIN A-5) und es ist schwer. 3,5 kg zeigt meine Wage an, das ist so viel wie meine Katze wiegt und die halten sie nicht lange freihändig ….

Zum Inhalt ist wenig zu sagen. Es ist das drinnen was drauf steht: Karten. Es beginnt mit einer Einführung wie das Bildmaterial gewonnen, verarbeitet und zu Karten aufbereitet wird. Danach kommt eine Einführung in die Prozesse die die Oberfläche formen und bei jedem Himmelskörper dann auch etwas was nun speziell bei diesem ist und wie es zu diesen oder jenen Formationen kommt. Der Textanteil ist gering, auf eine Zeile kommt eine Leerzeile und der Rand ist auch großzügig. Das Niveau ist auch für Laien gedacht, wahrscheinlich weil das Buch auch mehr als Protzband gedacht ist. Dann folgen die Karten, je nach Güte des Materials wird es durch Photomosaike und geologische Karten ergänzt. Letztere sind wirklich ein Mehrwert, da man diese sonst eher selten in Büchern findet. Der Textteil ist dann noch garniert von zahllosen Fotos der Raumsonden.

Im Anhang kommt ein Glossar, eine Übersicht aller Raumsonden, Umrechnung von Einheiten, Tipps für weitere Bücher und Quellen für Bilder und ein Index aller geologischen Formationen, falls sie mal suchen wollen wo der Gale Krater auf dem Mars ist …

Zusammen sind es 372 Seiten, für die ich 15 Euro bezahlt habe. Warum es so billig ist? Das ist der größte Nachteil. Es erscheint 1997. Das bedeutet: die Bilder von Mond, Venus, Utanus und Neptun sind noch aktuell. In dem Maßstab der abgebildet wird kann man das auch noch für den Mars sagen. Aber es fehlen sowohl die neueren Galileo-Aufnahmen, wie auch die von Cassini vom Saturnsystem und natürlich die Messenger Aufnahmen. Die geologischen Karten hätten auch von den letzten Marsmissionen profitiert.

Das Buch gibt es in zwei Ausgaben. Da ist einmal die kleinere Ausgabe (The Compact NASA Atlas of the Solar System), die auch etwas jünger ist und The NASA Atlas of the Solar System, die Ausgabe die ich habe. Ich rate beim Kauf zur ersteren. Sie enthält den gleichen Inhalt (nichts wurde aktualisiert), aber das Originalbuch ist einfach zu schwer und zu sperrig. Man kann es nur lesen wenn es auf einem Schreibtisch liegt. Man sollte ab und an auch schauen ob man es gebraucht billiger bekommt. Jetzt ist es etwas teurer als die Taschenbuchausgabe, doch ich habe es vor einigen Monaten für 15 Euro gekauft – die 7 eingesparten Euro zur Taschenbuchausgabe haben sich nicht gelohnt, wenn man an den Aufwand beim Lesen denkt und einen Platz im Regal musste ich auch erst freiräumen.

Das Buch ist mehr etwas für Leute die gerne in Bildern schwelgen. Es ist weniger ein Lehrbuch oder ein Buch zum Informieren. Aber die Karten und Bilder sind wirklich eindrucksvoll.

2 thoughts on “Buchkritik: Greenley/Batson: The NASA Atlas of the Solar System

  1. International Reference Guide to Space Launch Systems kostet bei amazon gebraucht 17.-
    Ich kaufe gelegendlich dort gebrauchte DVD und BluRay und auch Bücher und war bisher sehr zufrieden damit.

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