Ausgewulfft und ausgebremst

Nun ist er doch gegangen. Unser EX-Bundespräsident Christian Wulff. Ich mochte ihn nie, er war zu glatt, ging stark in Richtung Teflon-Mann und Schwiegermutterliebling. Eben zu glattgebügelt. Und der Scherbenhaufen für die Bundesregierung, die zwar mit noch besserem Sekundenkleber als Wulff auf ihren Sesseln klebt aber nun schon zwei Bundespräsidenten in weniger als zwei Jahren verschlissen hat ist groß. Schade nur, dass wir wohl keine Staatsanwaltschaft dazu bewegen können gegen die Regierung zu ermitteln und selbst wenn – Merkel würde wohl kaum zurücktreten.

Wer wird wohl der nächste? Ich befürchte wieder so eine Null wie die beiden letzten. Er wird zwar das richtige Parteibuch haben, aber nicht die richtige Besetzung fürs Amt sein. Von einem Bundespräsidenten erwarte ich dass er weil er ja nicht regieren tut, die Freiheit nutzt wirklich die Wahrheit zu sagen, vielleicht sogar politische Leitlinien vorzugeben, so eine Art politisches Gewissen. dazu gehört auch zu sagen wenn die Regierung Mist verzapft. Ich kann mich nur an einen Bundespräsidenten erinnern, den ich aktiv mitbekommen haben, der diesem Maßstab gerecht wurde und das war Richard von Weizsäcker. Helmut Schmidt wäre die Idealbesetzung, doch er ist zu alt für den Job.

Das zweite wäre jemand der nur repräsentiert, also ein paar nette Worte bei Einweihungen und an Weihnachten verzapft. Dann brauchen wir keinen Politiker, Thomas Gottschalk wäre eine Idealbesetzung für diese Art von Job. Es ginge aber wohl jeder andere der Weichspül-Moderatoren wie wir sie zu Hunderten im Fernsehen sich tummeln.

Oder seien wir mal ganz wagemutig. Engagieren wir Hans-Joachim Heist alias Gernot Hasknecht für den Job. Er bringt die Missstände immer auf den Punkt. Hier zum Thema „FDP und die Mehrwertsteuer für Hotels“.

Dann könnte der Bundespräsident wirklich jede Woche im Fernsehen kommen und die Weihnachtsrede würde ich mir auch wieder anschauen…

Dann zu was anderem. Dem zweiten Blogthema – ausgebremst. Geht es nur mir so, oder nervt euch das auch so? Also ich meine wenn man nicht so vorwärtskommen kann wie man will. Man führt sich eingeengt, gegängelt. Dabei ist die Verzögerung ja meist nicht die Rede Wert. Irgendjemand räumt an der Supermarktkasse im Zeitlupentempo seinen Korb voll, sodass man warten muss. Ein Fussgängerpaar blockiert den Fahrradweg und weicht erst aus, wenn man absteigen muss, trotz rechtzeitigem Klingeln. Jemand meint im Schwimmbad in der für Schwimmer abgesperrten Bahn unbedingt seine Aquajogging-Übungen abhalten zu müssen und zwingt einen dauernd um ihn herumzuschwimmen.

In allen Fällen ist die zeitliche Verzögerung minimal, einige Sekunden, vielleicht eine Minute, aber es nervt, wenn man nicht vorwärts kommt oder man gezwungen wird langsam zu fahren. Es ist in allen Fällen ja nichts großes. Es ist kein Berufsverbot, es ist nicht das Verbot das Land nicht verlassen zu dürfen oder eine Einschränkung der Meinungsfreiheit. Es ist im Prinzip eine Kleinigkeit, aber es nervt enorm.

Was gibt es noch? Es gibt eine neue Model-Show. Nein nicht die von Heidi, sondern auf Vox „das perfekte Modell“. Der Unterschied: Es gibt zwei Models die mit Teams gegeneinander kämpfen, die Mädchen kommen immer mit vollem Namen und Hauptunterschied – es geht auch freundlich. Also der Unterschied zu GNTM ist wie Tag und Nacht. Ofensichtlich geht es auch wenn man sich wirklich um die Mädchen kümmert, man anständig mit ihnen redet und Entscheidungen (dass jede Folge welche Fliegen) einfach sagt. Also ich hatte ja andere Befürchtungen weil vor allem Eva Padberg mit ihren dunkel geschminkten Augen nicht sehr freundlich aussieht, aber im Verhalten ist sie anders als Model-Domina Heidi Klum menschlich okay.

4 thoughts on “Ausgewulfft und ausgebremst

  1. Bernd, deiner Einschätzung zum Bundespräsidenten-Thema kann ich nur zustimmen!
    Da der Trend weiter zum glattgebügelten Weichspüler-Präsident mit 3 mal auf politische Korrektheit gegengecheckten Redemanuskripten geht, wäre doch die Idealbesetzung Johannes B. Kerner. Quasi ein Wulff XXL, der dann mit 2-K-Kleber statt mit Sekundenkleber am Sessel klebt. Oder aber eine Quotenfrau: Vera Int-Veen oder Stephanie zu Guttenberg.

    Jetzt mal im Ernst, v. Weizsäcker habe ich auch in guter Erinnerung. Es ist auch das Charisma, die Ausstrahlung.

    Helmut Schmidt ist eine gute Idee. Und beim Papst gibts ja auch keine Alterseinschränkung.
    Oder wie wäre es mit Peter-Scholl-Latour?

    Aus dem Kabarettgenre würden mir auch einige einfallen: Georg Schramm z.B.

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