Die Regatta

Mir kamen die beiden Gastbeiträge in den letzten Tagen nicht unrecht, zum einen weil ich wieder etwas bei meinem Kunden zu tun hatte, zum anderen auch weil ich seit Monaten mir irgendwie die Themen fehlen. Alles was mich interessiert habe ich schon irgendwann im Blog abgehandelt oder mich schon mehrfach über Missstände aufgeregt, wie bei der Ariane Entwicklung, der ISS, oder dem Umgang der Medien mit SpaceX. Ich habe versucht die Lücke zu füllen, indem ich Dinge die ich für die Website oder meine Bücher recherchiert habe auch im Blog publiziert habe. Doch mit den Büchern läuft es ja nun aus. Weil ich so wies aussieht ab Januar eh wenig Zeit habe (der größte Teil meiner DHBW Vorlesungen ist von Januar bis März und mein Kunde will auch ab dem Januar die bewilligten Mittel einsetzen, bevor sich da was ändert) an der Stelle nochmals der Aufruf zu Gastblogs, wie man sieht finden sich hier ja auch dankbare Leser und sie bereichern das Spektrum. Ansonsten werdet ihr euch dran gewöhnen müssen, dass es wenig hier zu lesen gibt, so habe ich den nächsten Blog erst für den 14.12 zu einem Jubiläum vorgesehen. Aber für heute ist mir noch einer eingefallen.

Es ist der eines Wettkampfs und zwar eines friedlichen. Die ESA bezahlt ja für die nächsten vier Vega Starts um sie in die kommerzielle Phase zu überführen, genauso wie das übrigens die NASA bei SpaceX macht, bevor da wieder jemand meckert. Warum nicht einen für einen Wettkampf zu nutzen. Die Idee: Es geht zum einen um das Erproben von Technologien und eben den Wettkampf. Ziel sollte es sein mit einem nicht-chemischen Antrieb eine Nutzlast zu einem bestimmten Punkt zu bringen. Als Beispiel könnte ein Zielplanet dienen (Merkur oder Jupiter wenns nicht zu einfach sein soll) oder sie auf Fluchtgeschwindigkeit aus dem Sonnensystem zu beschleunigen. Man kann das auch variieren, z.B. wer erreicht als erste eine bestimmte Distanz von der Erde (z.B. 10 AE) oder wer erreicht das Ziel mit der geringsten Relativgeschwindigkeit innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums oder wer erreicht die höchste Geschwindigkeit in einem Jahr.

Dazu transportiert die Vega insgesamt 6 Nutzlasten (je eine von den großen Weltraumagenturen aus China, Japan, Indien, Russland, Europa und den USA)  in eine mindestens 500 km hohe polare Umlaufbahn. Von dort müssen sie dann sich selbst zum Ziel bewegen, man kann weitere Vorgaben machen wie das nur Sonnensegel benutzt werden dürfen (dann wäre es eine echte „Regatta, den man dann den „Solar Cup“ nennen könnte) oder man könnte so Technologien vergleichen (was ist besser: Sonnensegel oder Ionentriebwerke?). Die Vega transportiert 1500 kg in eine 800 km hohe polare Umlaufbahn und 2400 kg in eine 200 km hohe äquatoriale. Die Nutzlast für einen Orbit in 600 km Höhe am Äquator müsste so bei etwa 2000 kg liegen. Das würde reichen für je 300 kg für jeden Satelliten. Wenn man sie nebeneinander packt dann könnte jede Nutzlast 60 cm breit und etwa 4 m hoch sein. Für den wissenschaftlichen Nutzen müsste jeder Kontrahent einen Satelliten mitführen, den entweder internationale Organisationen (AMSAT) oder Studenten / private Initiativen aus den Ländern bauen, die man so auch fördern kann.

So könnte man zum einen die Technologieentwicklung fördern. Wir wissen ja wie das inzwischen bei der Raumfahrt läuft: Firmen entwickeln nichts mehr selbst. Sie warten bis Raumfahrtagenturen ihnen die Aufträge erteilen sei es regulär oder als Crashprogramm wenn die Firmen zu lange geschlafen haben. Zum anderen wäre es natürlich öffentlichkeitswirksam. Der Mitteleinsatz wäre überschaubar und vielleicht springt auch wissenschaftlich was raus. Die Nutzlast könnte z.B. Instrumente zur Untersuchung des interstellaren Mediums beinhalten. Da die Öffentlichkeit ja nur Sensationen warnommt würde man so einige Male in den Nachrichten auftauchen, z.B. wenn die europäische Sonde vielleicht mal die Führung übernommen hat (okay, damit rechne ich nicht wirklich, aber es könnte ja sein, zumindest im Mittelfeld könnten wir uns platzieren).

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