Neue Triebwerke, neue Treibstoffe

Die Beiträge von Jewgeni-7 über neue Tests von Methantriebwerken in Russland haben mich dazu gebracht mal etwas genauer nachzuforschen. Meines Wissens nach ist ja die Hoch-Zeit der russischen Triebwerksentwicklung längst vorbei, die war in den fünfziger und sechziger Jahren als dort so ziemlich alles als Treibstoff untersucht wurde, was nur theoretisch denkbar ist: Fluor, Interhalogene,  Ammoniak, Borane, nukleare Triebwerke, Plasmatriebwerke. All das hat die Sowjetunion damals getestet. Meiner Ansicht nach hat sich in den letzten Jahren nicht viel getan, wie man auch an der Verwendung des NK-33 für die Sojus 2-1v und des RD-191 als Einkammerderivat des RD-171 bei der Angara zeigt. Echte Neuentwicklungen sind dies nicht.

Doch beim Nachforschen bin ich auf zahlreiche neue Triebwerke gestoßen. Neben den Versuchen mit „Acetam“ und Methan hat man auch neue Konzepte erprobt. Das interessanteste ist das RD-47. Die Nummer zeigt schon, dass es nicht in den bisherigen Zweig der LOX/Kerosintriebwerke gehört (RD-1XX) oder der UDMH/NO Triebwerke (RD-2XX). Es handelt sich um ein experimentelles Triebwerk mit nur 400 N Schub das mit Butyllithium und NTO arbeitet. Ziel war es einen lagerfähigen, selbstentzündlichen Treibstoff zu haben, dessen Energiegehalt MMH/NTO deutlich übertrifft. Das ist bei organischen Lithiumverbindungen gegeben. Sie erreichen mit einer Ausströmgeschwindigkeit bei der Verbrennung mit NTO von über 4000 m/s fast den Wasserstoff, mit LOX verbrannt sind sogar spezifische Impulse denkbar die die des Wasserstoffs übertreffen. Der hohe Preis für die Herstellung (rund 5000 Rubel, etwas mehr als 100 Euro pro Liter) spielt bei Satelliten keine Rolle, vor allem wenn man ein Drittel weniger Treibstoff braucht. Russland hat das Triebwerk zur Serienreife entwickelt und wird es wahrscheinlich in der nächsten Generation der Luch Satelliten einsetzen.

Besonders interessant war allerdings ein Unfall. Das RD-47 war wegen der hohen Hitzeentwicklung mit einer regenerativen Kühlung ausgelegt, die den Sauerstoff nutzte (Butyllithium würde sich zersetzen und dabei Hitze abgeben, also nicht kühlen). Als das Ventil für die Kühlung bei einem Test blockierte wollte man das Triebwerk abschalten, das seit Jahrzehnten nicht modernisierte Notsystem dafür fiel aber aus. So brennte das Triebwerk weiter bis der Treibstoff verbraucht wurde, explodierte aber nicht, auch die Brennkammer brannte nicht durch. Dabei, das zeigten die Messungen, stieg der Schub stetig an, weit über den Punkt hinaus bei dem die Brennkammer auch bei Kühlung durch den Druck explodiert wäre.

Man hat das Triebwerk demontiert und erstaunliches festgestellt: Die Innenwand war mit einer 1,2 cm dicken Schicht aus Lithiumcarbid belegt. Dadurch wurde das Blomen kleiner (bei gleichem Treibstofffluss höherer Druck = höherer Schub) und die Schicht gab der Brennkammer die nötige Widerstandkraft. Man hat dies dann genauer untersucht indem man den Oxydatorfluss variierte und die Kühlung herunterregelte und folgendes festgestellt. Bei einer Wandtemperatur von mehr als 1260° C bildet sich zuerst eine Kupfer-Lithiumlegierung mit kleinen Mengen an Kohlenstoff an der Oberfläche. Diese fördert die Bildung einer ersten dünnen Lithiumcarbidschicht indem sie selbst eine dünne Oxidschicht ausbildet, welche die Karbidbildung durch die raue Oberfläche ermöglicht. Ist erst einmal eine Karbidschicht gebildet so wächst sie weiter an, wenn Butyllihium im Überschuss vorliegt.

Weitere Versuche zeigten, dass diese Schicht stabil bleibt, wenn der Treibstoff mindestens 0,4% Buthyllithium enthält. Man kann diese Substanz dann mit normalem Kerosin mischen. Der Vorteil liegt dann nicht in einem höheren Energiegehalt des Treibstoffs, aber einem viel einfacheren Triebwerksaufbau. Es kann auf die gesamte Kühlung verzichtet werden. Anstatt ein Triebwerk aus zahlreichen Kühlrohren zusammen zu schweißen, diese zu vernickeln und zuletzt eine Inconelschicht an der Außenseite anzubringen kann man sie in einem Stück geßen, oder heutzutage schon mit einem 3D-Drucker herstellen. Die Lithiumcarbidschicht kann man durch einen Kurzzeitbetrieb mit LOX/Butyllithium auftragen. Nach 10 s ist eine ausreichend dicke Schicht gebildet. Beim Betrieb reicht dann der erwähnte Zusatz zum Kerosin. Weiterhin muss man darauf achten dass sich beim Betrieb kein lokaler Sauerstoffüberschuss bildet. Erreicht wird dies durch Veränderung des Mischungsverhältnisses. Bei LOX/Kerosin/LiBut z.b. indem es von 2,8 zu 1 auf 2,6 zu 1 gesenkt wird.

Derzeit arbeitet Russland an dem RD47-11, einer größeren Version des RD-47, nun ausgelegt für 110 kN Schub. Es soll das RD-58 bei Block DM auf der Zenit ablösen. Der Einsatz dieses modifizierten Block DM wird dann auch auf der Sojus (anstatt der Fregat) und der Proton erwogen. Der einfachere Aufbau soll die Herstellungskosten von Block DM um 20% senken. Die eh schon hohe energieausbeute wird noch um 2,3 s erhöht. Eine Umstellung auf Butyllithium als Treibstoff wird erwogen. Der hohe Preis wird durch einen 20% niedrige Menge und einen um 76 s höheren spezifischen Impuls mehr als kompensiert. Auf der Proton sollte so die Nutzlast von 6400 auf 8600 kg steigen, rund ein Drittel, während die Startkosten nur um 8% ansteigen.

Inzwischen bereitet man den Test weiterer Metalle als Treibstoffzusatz vor, so der Zusatz von Beryllium als Metallpulver zum Treibstoff. Hier werden ähnliche Effekte erwartet. Das Problem ist zu verhindern das das Beryllium durchs eine höhere dichte an den Boden der Treibstofftanks absinkt. Der Zusatz von Kolloiden aber auch das Rühren des Treibstoffs wird als Ausweg erprobt.

68 thoughts on “Neue Triebwerke, neue Treibstoffe

  1. Nein, dem muss ich wiedersprechen.

    Generel, wer sich für die aktuellen Enwicklungen interessiert, kann sich die Jahresberichten der Unternehmen anschauen. Auch in Russlad wollen die Menchschen keine toxische Treibstoffe. Dazu gab es auch im fernen Osten massive Proteste von der Bewölkerung (Briz-M), Rosskosmos musste ständig die Leute Beruhigen und für die Angara wurden neue Rgionen für den Niedergang die Booster festgelegt.

    Mache einen kompakten Überblick der Triebwerke:

    RD-175, mit 1000 Tonnen Schub für die Zenit oder für die neue russische Zenit Trägerrakete. Angesicht der Spannugen, ( Sabotage bei der Proton), gute Lösung.

    RD-193, kompaktes und um 300 kg leichter als der RD-191.

    RD-191, für die Angara wird in der Perspektive der Schub auf 250 Tonnen erhöht.

    RD-0146, für die Angara, für Kerosin Methan, Wasserstoff. Brennversuche laufen.

    Für Acetam:

    RD-0161 AC
    RD-120, wir nur auf Acetam umgerüstet

    Für Methan:

    LM10-MIRA, 7,5 Tonnen bei 385s

    RD-0162, für MRKN, in Bau

    RD-0162SD, 40 Tonnen Schub, für Flugdemonstratoren. Erprobung von Landetechnologien in allen Flugpasen als auch für eine kleine Trägerrakete.

    RD-0164, für Sojuz-5 als auch andere Träger

    RD-0167, keine Infos

    Gegenwärtig werden auch die alten Dokumente des RD-0120 gescannt, kommt ein neuer mit mehr Leistung.

    NPO Energomasch entwickelt Detonationstriebwerke, zunächst Grundlagenforschung. Bei einer matematischen Simulation der Brennkamer mit sämtlichen möglichen Varianten und Parameter, ist es möglich den Schub um 10 als auch in sehr weiteren Perspektive bis 25-50 % erhöhen. Die Zukunft wird zeigen.

    NPO Energomasch hat auch mit anderen Unternehmen die Laserzündung für Trägerraketen entwickelt. Neben den Methan Triebwerken mit Gas-Gas Schema (auch Raptor) ist Laserzündung eine wetere Schlüsseltechnologie bei Triebwerksbau.
    Da mir sämtliche Parameter und Brenndiagrame vorliegen, nur so:

    Treibstofverbrauch bei der Zündung 8-9 Gramm/s, bei H2 etwas mehr als bei Methan.
    Energie eines Impulses von 0,2 bis 0,75 Megajoule, hängt vom Treibstoff. Brenndauer des Laser 20 millisekunden, bis sich ein Druck von 1,5 at im Ausgangskanal 3U entwickelt.
    Kosteneisparung um den Faktor 10 mal als bei alten Technologien. Die Sojus-2 (Vostoschny) erhält 32 oder 64 Lasermodule.

  2. Hallo Jewgenij, dieser Artikel ist nicht ernst gemeint, wie alle aus dem Bereich „Münchhausens Kolumne“.
    Noch zwei Fragen: Wie soll der Schub des Rd 191 gesteigert werden? Durch die Erhöhung des sowieso schon hohen Brennkammerdruckes?
    Wie funktioniert bei einer Rakete das Detonationstriebwerk? Wie kann es einen Vorteil gegenüber konventionellen Triebwerken bringen (wie kommt technisch die Schubsteigerung zustande?)
    Viele Grüße
    Niels

  3. Ein herrlicher Artikel, so ernsthaft geschrieben 😉
    Wer nicht auf die Rubrik schaut, muss erstmal ganz schön recherchieren, um zu merken, dass hier was nicht passt.
    Um so einen Artikel, vor allem mit diesen ganzen Details, zu schreiben, bräuchte ich wahrscheinlich drei Tage.

  4. Hallo Niels Harksen, deine Fragen werde ich morgen beantworten. Heute irgendwie nicht mein Tag, habe einige orthografische Fehler eingebaut (aber nicht bei den Zahlen)und nachträgliche Korrektur ist hier nicht möglich.

    Danke für die freundlichen Fragen.

  5. Falls du bei den Zahlen nachträglich Fehler feststellst, kann ich die Kommentare gerne noch im nachhinein abändern, musst nur bescheid sagen.
    „Danke für die freundlichen Fragen.“
    Danke für die bisherigen und noch kommenden Antworten!

  6. @ Niels Harksen

    Zunächst, die Liste ist natürlich nicht komplett, habe mich nur auf das wesentliche beschränkt. Eine wichtige Rolle werden auch die Plasmatriebwerke spielen. In den letzten Jahren wurden einge effektive Triebwerke entwickelt und neuartige für Marsflüge sind in Plannung. Insgesamt ist der Weg aber recht steinig, auch zu sehen an der ewigen VASIMR Entwicklung. Auch mit der Entwicklung des nuklearen Antriebssystems TEM-1MW, eine Grundlage für zukünftige Mond- und Marstransporte, hat sich für Russland als zu schwer erwiesen. Gegenwärtig wird erwogen nur ein reines technologisches Muster mit integrierten Nutzlast und Treibstoff zu starten (Insider Infos). Schon vor Jahren gab es heftige Kritik von den grössten russischen Kapazitäten in sachen Antriebssysteme bezüglich der Wahl der Triebwerke.

    Angara Triebwerk wurde recht schnell um 1998 entwickelt, erster Brennversuch im Juli 2001. Bis heute mit einer Brenndauer von etwa 30000 Sekunden. Eine Schubsteigerung mit Erhöhung des Druckes hat mit einer ingenieurtechnischen Arbeit nichts zu tun. Die Triebwerke werden im laufe der Zeit, unter Einbeziehung neuester Erkenntnisse und Materialien, ständig moderniesiert. Der Nachfolger RD-193 ist somit kleiner und um sagenhafte 300 kg leichter. Auch der RD-175 mit mehr Schub, ist aber etwas kleiner als der RD-171. Eine Schubsteigerung für die Angara Triebwerke ist somit verbunden mit Modernisierung des Triebwerks und der ständiger Suche nach neuen Lösungen. Dazu verwendet Roskosmos bzw. die Unternehmen hoch moderne Superkomputer für die entsprechende Analysen. Auch der Einsatz von Verbundwerkstoffen bei Triebwerken, selbst bei der Brennkamer, ist vorgesehen. Die entsprechenden Arbeiten im Auftrag von Roskosmos sind im gange.

    Das Prinzip der Arbeitsweise eines Detonationstriebwerks wurde in den 30- Jahren, unabhängig voneinander, von einen Amerikaner, Deutschen und einen Russen entdeckt. Schon vor einigen Jahren hat Russland solche Triebwrke auch für die Luftfahrt entwickelt. Im Ausland sind SNECMA, General Electric und Pratt & Whitney auch bei der Entwicklung dabei.
    Im Januar 2012 gab es eine Information von NLR über die Entwicklung eines Rotating Detonation Engine für die Schiffe. Ein amerikanischer Marschflugkörper mit Detonationtriebwerk wird wahrscheinlich schon in 4 Jahren Flugbereit sein.

    Für die Trägerraketen hat so ein Triebwerk folgende Eigenschaften:

    – sehr hohe Impuls, 10-15 % über dem Wasserstoff
    – sehr einfache Konstruktion
    – kleine Abmesungen
    – sehr billig
    – Treibstoff gelangt zur der Brennkamer bei sehr niedrigen Druck
    – eine Kühlung des Triebwerks ist nicht notwendig

    Dazu folgender Vergleich, um die gleichen Parameter eines Shuttle Triebwerks zu erreichen wie Schub und Druck (500/210 Bar), ist in einen Detonationstriebwerk ein Druck von nur 10 Bar erforderlich. Es gibt drei mögliche Varianten der Treibstoffverbrennung:

    – Pulse Detonation Engine
    – Standing Detonation Engine
    – Rotating Detonation Engine

    Ich erspare mir die Fachübersetzng. Nur so, In einen Raum der Brennkamer dreht sich die Schockwelle bis zu 8 000 Umdrehungen pro Sekunde, wobei auch andere Werte sind möglich. Die Brennkammer muss aber sehr stabil für die Explosionen sein, dafür wahrscheinlich aber keine Kühlung.

    Das Wesen der Detonation Verbrennung ist, bei der Verbrennung von Treibstoffteilchen entsteht eine Schockwelle die ihrerseits weitere Teilchen initiiert zum Brennen. Die dabei entstehende Energie wiederum, unterstützt die Schockwelle. Also eine Art von Kettenreaktion.

    Nähere technische Details zu dem russischen Triebwerk liegen nicht vor, auch verständlich. Sollte aber der Durchbruch gelingen, wäre das eine technologischen Revolution.

  7. Ich habe noch vor kurzer Zeit hier über die Umrüstung von Trägerraketen und die damit ev. verbundenen Mehrkosten moniert.
    Kurz danach habe ich eine Nachricht erhalten über den weiteren Werdegang bei der Entwicklung der Schwerlasträgerrakete.

    Der Plan hat zwei Etappen:

    Trägerrakete mit einer Nutzlast von 85 Tonnen, Treibstoff: Kerosin, Sauerstoff und Wasserstoff. Wäre identisch mit Energija-3.

    Danach wird der Träger modernisiert, neue Triebwerke und vollständig mit Methan, Nutzlast bis 190 Tonnen. Der Träger entspricht genau der Lena-7.

    Die Beweggründe sind mir bekannt, auch versändlich, bleibe aber meiner Meinung sehr Treu.

    Die Nutzlast von 85 Tonnen ist schon optimal, ältere Angaben von 65 oder 70 Tonnen absolut nicht realistisch. Was die meisten nicht wissen, die geografische Lage Russlands ist für bemannte Mondflüge sehr ungünstig, wir haben sehr wenige Zeitfenster um sicher auf dem russischen Territorium zu landen. Insgesamt brauchen wir auch mehr Energiereserven. Es gilt auch als sicher, das die Mondlander PVLK als auch der Rumschlepper MOB-1 (etwa 50-55 Tonnen Startgewicht) mit Wassserstoff angetrieben werden. Ein Mondlander mit Methan wäre um etwa 3-4 Tonnen schwerer als mit H2, damit wäre ein 85 Tonnen Träger zu schwach. Das ist der Vorteil von Wasserstoff im Vakum.

    Ja, und Mask will sogar zum Mars mit Methan fliegen, sind aber etwa 9-10 MCT Starts (etwa 2000 Tonnen Startmasse von der LEO) notwendig um die gleiche Nutzlast wie bei NASA auf dem Mars zu befördern (und zurück !!!). Bei der NASA haben wir folgende Zahlen:

    7 SLS Starts, etwa 900 Tonnen auf der LEO, Wasserstoff und nukleare Festkerntriebwerke mit 950 s.

  8. Hallo Jewgenij, das Angara-Triewerk soll also vor allem durch Optimierungen im Schub gesteigert werden? Mit welchen technischen Lösungen soll das Geschehen? Mit welchen technischen Details hat man es geschafft, die Masse des Rd 191 zum 193 hin um 300kg zu reduzieren? Ich hatte dir vor kurzem eine Email zu zwei anderen Themen geschickt, hattest du die erhalten?
    Viele Grüße
    Niels

  9. Angara Triebwerk wird von heute auf morgen nicht so schnell modernisiert. Bis 2025-30 ist ja noch ein weiterer Weg, als auch mit neuartigen Lösungen.

    Eine weitere Möglichkeit die Nutzlast auch ohne hohe Kosten zu erhöhen, ist die Verwendung der PKT Technologie (система перелива компонентов топлива) während des Starts. Bei Angara-5 erreichen wir 25% mehr Nutzlast. Solche ballistische Berechnungen wurden an Rechenanlagen gemacht und Diagramme publiziert. Roskosmos hat noch eine negative Meinung (wegen der Zuverlässigkeit), wurde auch veröffentlicht.

    Angara bekommt auch eine neue Acetam Stufe :

    Treibstoffmasse 17,77 Tonnen (Acetam)
    Trockenmasse 2,78 Tonnen
    Nutzlast 4,6 Tonnen auf GEO
    Länge der Stufe nur 5,8 Meter
    Trockenmasse des Triebwerks 120 kg
    ISP 395s

    Vergleich zu KVTK:

    Treibstoffmase 16,25 (Wasserstoff)
    Trockenmasse 3,85 Tonnen
    Nutzlast 5,09 Tonnen
    Länge der Stufe 9,3 Meter
    Trockenmasse des Triebwerks 305 kg
    ISP 468s

    Wir sehen bei Acetam eine drastische Reduzierung der Trockemasse, insgesamt ist der Treibstoff in jeder Hinsicht unschlagbar. Briz-M, DM-03 und und, können wir nur begraben.

    Antwort kommt !

  10. > Wir sehen bei Acetam eine drastische Reduzierung der Trockemasse, insgesamt ist der Treibstoff in jeder Hinsicht unschlagbar. Briz-M, DM-03 und und, können wir nur begraben.

    Eine geringere Nutzlast bei höherer Startmasse soll ein Vorteil sein? Wohl eher nicht, wenn dann höchstens bei den Kosten.

    Ich wunder mich, warum bei Brennstoffmischungen ausgerechnet Ethylen verwendet wird. Entscheidend für die Leistungsfähigkeit eines Brennstoffs ist ein möglichst hoher Wasserstoffgehalt. Beim Verhältnis Wasserstoff zu Kohlenstoff liegt Ethylen mit 2,0 nicht gerade besonders. Da sind selbst bei Zimmertemperatur flüssige Brennstoffe wie Oktan (2,25) oder Pentan (2,4) besser. Wenn schon Flüssiggas, dann wäre Butan (2,5) oder Propan (2,66) besser, und außerdem leichter zu verflüssigen.

    Theoretisch wäre die günstigste Mischung Methan und Ammoniak. Beides die wasserstoffreichste Verbindung auf Kohlenstoff- / Stickstoffbasis. Ein Problem könnte allerdings sein, ob sich das überhaupt mischen läßt.

  11. Vieles was Jewgeni schreibt macht in meinen Augen wenig Sinn. In einer letzten Runde so vor einem Jahr hat er auch die Treibstoffkosten als Argument gebracht und die machen selbst bei teuren Kombinationen maximal einige Prozent am Startpreis aus.

    Vieles lässt sich nicht nachvollziehen. So warum man die Triebwerksmasse des RD-193 unbedingt reduzieren muss – bei der ersten Stufe springen dann vielleicht 25 bis 30 kg mehr Nutzlast raus. Auch warum die KRVK so schwer ist – für Indien hat man ja eine bedeutend leichtgewichtigere stufe konstruiert.

    Vielleicht sind nun alle erfahrenen Konstrukteure in rente gegangen und die neuen müssen sich erst einlernen. Damit das nicht auffällt probieren sie eben neue Kombinationen aus, egal ob man die später einsetzt oder nicht.

    Woanders vereinheitlicht man lieber anstatt such in vielen Neuentwicklungen zu verzetteln. so fliegt bald das erste RL-10C, das die A und B Serie auf Atlas und Delta ablösen wird und dann kommt als nächstes eine gemeinsame Oberstufe für Atlas und Delta. So spart man Kosten. Zahllose Neuentwicklungen kosten dagegen nur, Ersparnisse hat man nur langfristig und auch nur wenn sie eingesetzt werden.

  12. @ Elendsoft

    Sory, von Acetam hast du aber nichts verstanden, bitte erst mal richtig lesen bzw. russische Fachpublikationen und Patente studieren darunter von den Mitentwicker Grebenjuk und Voronkov.

    Wir haben um 25-30 % eine höhere Nutzlst im Vergleich zu Kerosin.

  13. @Bernd Leitenberger

    Gegenfrage, hast du den überhaupt schon russische Pachpublikationen im Orginal gelesen, z.B. zu Problematik mit Kerosin, Anforderungen an zukunftige Trägerrakten im Zusammenhang mit Treibstoffwahl, zu Acetam und überhaupt über alle Aspekte der Raumfahrttechnologien ?

    1) Analysnen von TSINMASCH, Keldysch Zentrum und der rusischen kosmischen Kräfte über Treibstoffanforderungen für die weitere Zukunft.

    „Компоненты ракетного топлива должны быть дешевыми и экологически безопасными, иметь широкую сырьевую базу и применяться в других отраслях промышленности“

    2) Roskosmos Ausschreibung Triebwerk 2015, Anforderungen an zukünftige Methantriebwerke für MRKN und Schwerlastträgerrakete.

    3) ZSKB Progress Analysen im Zusammenhang zu Starkosten der Methanträgerraketen.

  14. „So warum man die Triebwerksmasse des RD-193 unbedingt reduzieren muss – bei der ersten Stufe springen dann vielleicht 25 bis 30 kg mehr Nutzlast raus“

    Das ist nicht sachlich!
    Bei einen ballistischen Effekt von 76 kg (Nutzlst auf der LEO) haben wir einen ökonomischen Effekt von 75 Millionen Rubel, so steht es auf einen Bild (kann auch senden) von einer Austellung über die Anwendung von Verbundwerkstoffen in der Raumfahrt.

    Ein breites Thema, reduzierung der Strukturmasse generell, auch in Russland. Angara hat z.B. 20% mehr Verbundwerkstoffe als Proton. Auch Tanks für Wasserstoff werden in Zukunft aus diesen Materialien bestehen, somit Reduzierung der Masse um etwa 35%.

  15. „Vielleicht sind nun alle erfahrenen Konstrukteure in rente gegangen und die neuen müssen sich erst einlernen“

    Bitte lieber Fakten und Daten und keine Spekulation. Antworten liegen auch vor.

    Im Interview für RIA NOVOSTI am 12. 09. 2013, hat V. Solncev, Direktor des NPO Energomasch viele Fragen beantwortet, darunter das Durchschnittsalter der Mitarbeiter, Verdienst, über Triebwerke, Betriebseinnahmen, soziale Aspekte und auch andere !!!

  16. Welche Sprache hatte das Interview? Gibt es einen Link, klingt nämlich interessant. Eine Suche bei Ria Novosti ergab keine Ergebnisse.

  17. @Jewgeni:

    Ich konzentriere mich auf die Dinge die angegangen werden. Wenn man nur die Studien, Proposals etc. nimmt die die NASA angestellt hat, dann wimmelt es im All von Weltraumstationen, gäbe es mehrere Marslandungen und Raumsonden um jeden Planeten.

    Was zählt ist was angegangen wird und da sieht es maau aus.

    Deine Ausführungen stehen im diametralen Gegensatz zur Situation der russischen Raumfahrt. Die Proton hat einen Fehlstart nach dem nächsten – alle nach den Untersuchungen zurückzuführen auf „menschliche Fehler“. Das RD-171 als letztes Großtriebwerk das entwickelt wurde und von dem RD-170 abstammend für bemannte Missionen ist verantwortlich für etliche der Fehlstarts der Zenit.

    Russland kann ein URM für Südkorea entwickeln, braucht für eine etwas längere Version aber ein halbes Jahrzehnt länger. Genauso gibt es seit Jahrzehnten den Vorschlag für eine LOX/LH2 stufe für die Proton nun auch die angara) und obwohl Russland eine für Indien entwickelt und erfolgreich einsetzt kommt es zu keinem Einsatz an Bord der Ptroton. Bei der nimmt man dagegen einfach die Breeze KM der Rockot, hängt einen Tank drüber und fertig ist die neue Oberstufe mit nicht besseren Leistungsdaten als Block DM.

    Das ist in meiner Sicht Russlands Situation heute – man bekommt die jahrzehntealten Träger nicht mal zuverlässig mehr hin, selbst wenn Drittstaaten Vorentwicklungen finanzieren kommt es zu keiner nationalen Umsetzung oder es dauert ewig lange – wie lange ist die angara schon geplant?

    Pläne für neue Raketen gibt es in Russland seit langem. Ich muss nur ein Buch von 1994 herziehen und schauen welche der damals angekündigten Trägerraketen umgesetzt wurden.

    Papier ist geduldig. Was zählt ist was fliegt.

  18. @ Bernd Leitenberger

    Ich möchte nicht zu nahe treten, sicher Papier ist geduldig, aber das ich im diametralen Gegensatz zur Situation der russischen Raumfahrt berichte, ist Falsch und unsachlich als auch deine unsachliche Berichte zu Acetam, Methan und überhaupt zu russischen Raumfahrt. Hast du überhaupt schon über das neue Kosmodrom berichtet und über all das was da entsteht, aber vollständig? Kosten wahrscheinlich bis 55 Milliarden $.

    Selbst so ein Lasermodul ist für dich ein Dorn im Auge, als auch die ganze Methantechnologie, Trägerraketen und Mondflüge. Selbst wenn Russland 2040 oder 2050 zum Mond fliegt, ist für mich kein Problem. Auch wenn die ganze Welt auf Methan verziehtet, habe damit keine Problem. Öl wird ja sowieso ausgehen.
    Du bist nicht in der Lage russische Fachpublikationen zu lesen aber ständig voreingenommen. Habe nur sachlich an Hand russischer Dokumente berichtet, kenne die Ergebnisse sehr genau als auch Probleme (z.B. roll over am Startplatz) die noch zu lösen sind. Wissenschaftliche Forschung ist extrem wichtig (USA), was aber der Auftraggeber macht und was für Trägerrakete bestellt ist natürlich etwas anders. Meisten laufen die Arbeiten im Auftrag von Roskosmos. Ausnahme ist Sojus-5, der Träger entsteht eigenständig von Progress und seinen Finanzen.

    Ich kenne auch die Rückstände in der Elektronik, GLONAS ( 2020 mit einer Genauigkeit bis 0,6 Meter), kenne auch die Massnahmen, Finanzierung um die Absände zu verkürzen. Du schreibst das die Italiener kein Geld für Methantriebwerk haben, aber in Russland laufen doch Brennversuche in Gegenwart der Fachleute aus Avio. Das lese ich in der russischer Fachpresse (habe auch Link).

    Wenn all das für dich zuviel ist, kannst du bitte sämtliche meine Beiträge auch löschen, wäre ehrlich gesgat mir auch lieber. Danke!

  19. Nun über die Zukunft kann man trefflich schreiben, das tut auch SpaceX. Ich habe konkrete Beispiele gebracht wo es in Russlands Raumfahrt hakt. Darauf bist Du mit keinem Wort eingegangen. Warum löst man nicht die existierenden Probleme bevor man neue Technologien entwickelt. Das scheint für jeden logisch denkenden Menschen der sinnvollere weg zu sein.

    Im übrigen lösche ich keine Beiträge außer es ist SPAM, wobei das ein Plugin automatisch macht. Ich sehe in der form wie Du es betreibst, aber auch keinen nutzen. Du wurdest schon zu einem Gastartikel aufgefordert. Was Du betreibst ist wahllos über viele Beiträge hinweg Posts zu machen ohne etwas wirklich zu erläutern ohne etwas wirklich zu vertiefen oder auch nur im Zusammenhang zu erläutern. Wenn Du wirklich jemanden informieren wölltest, so müsste Dir klar sein, dass dies kein guter weg ist.

  20. Zum Abschluss meiner Gastbeiträge noch eine rührende Geschichte von zwei Konstrukteuren, von Buran und Space-Shuttle, die in der gleichen Stadt geboren wurden und die gleiche Schule besuchten. Mache kurz.

    Der Buran Chefkonstrukteuer J.P.Semenov wurde am 20 April 1935 in der Stadt Torepec geboren, besuchte auch die dortige Schule. Die Schule besuchte auch der 4 Jahre ältere Sevir. D. Bogdanov. Zu Beginn des Krieges gerät seine Mutter mit dem Kind in die deutsche Gefangenschaft, danach nach Deutschland. Bogdanov arbeitete bei einen deutschen Bauer, danach mit freunden flüchtete in die amerikanische Zone. Sevir zeichnete sich durch einen starken Willen und hohe Inteligenz, schrieb einen ausführlichen Brief an Allen Dulles, über Klärung spezifische Fragen. Die amerikaner wurden aufmerksam, er wurde gebeten nach Amerika zu gehen. Als Ingenieur für Materialien in Raketenbau war er führend. NASA wurde aufmerksam und holte ihn zu sich, Sevir Dmitrijewitsch (Paul Lorenz, sein amerikanischer Name) entwickelte die haltbarsten Legierungen für Shuttles, erwies sich als der beste Mann. Der war auch als der einziger amerikanischer Ingenieur mit russischen Charakter, der im Januar 1986 im Fernsehn behauptete, die Challenger war nicht in vollem Umfang technisch vorbereitet, deshalb auch die Katastrophe. Dieser TV-Auftritt war und ist beispiellos in der Geschichte der amerikanischen Raumfahrt.

    Danach nach einigen Jahren erhielt die Schule aus Toropec ein Brief aus den USA. „Ich habe einen großen Traum, kommen und sitzen an einem Schreibtisch in seiner heimischen Schule,“ schrieb Lorenz. Die dortige Jurnalistin Galina Cirinkel hat dem amerikanischen Wissenschaftler geantwortet, es entstand er reger Briefwechsel der mit der Hochzeit der beiden endete.

    Als Paul Lorenz, Sevir Bogdanov, starb, überfuhr Galina seine Asche in seine Heimat nach Toropec, wo er auf dem örtlichen Friedhof begraben wurde. So kehrte Sevir Bogdanov zurück, wo sein ganzes Leben lang seine Seele sich sehnte.

    Zusammengetragen aus russische Zeitungen und Publikationen, der Name in rissisch ist Пол Лоренц.

  21. RD-175, mit 1000 Tonnen Schub für die Zenit oder für die neue russische Zenit Trägerrakete. Angesicht der Spannugen, ( Sabotage bei der Proton), gute Lösung.

    RD-193, kompaktes und um 300 kg leichter als der RD-191.

    RD-191, für die Angara wird in der Perspektive der Schub auf 250 Tonnen erhöht.

    RD-0146, für die Angara, für Kerosin Methan, Wasserstoff. Brennversuche laufen.

    Für Acetam:

    RD-0161 AC
    RD-120, wir nur auf Acetam umgerüstet

    Für Methan:

    LM10-MIRA, 7,5 Tonnen bei 385s

    RD-0162, für MRKN, in Bau

    RD-0162SD, 40 Tonnen Schub, für Flugdemonstratoren. Erprobung von Landetechnologien in allen Flugpasen als auch für eine kleine Trägerrakete.

    RD-0164, für Sojuz-5 als auch andere Träger

    RD-0167, keine Infos

  22. An der Detonation-Technologie mit der unterschiedlichen Anwendung wird heute weltweit gearbeitet, auch internationale Kongresse bestimmen heute das Bild. Davon wird die Industrie, Metallurgie, Luftfahrt und Raumfahrt profitieren. Das russische Zentrum für Detonation-Technologien wurde im Mai 2008 gegründet, die Hauptaufgabe besteht in der Schaffung von qualitativ neuen innovativen Produkten und dynamische Förderung der vielversprechendsten wissenschaftlichen Ideen und Verfahren bis zu Entwicklung vom Prototypen zur marktfähigen Produkten. Das Unternehmen hat ua. über 14 Bücher, 20 Fachartikel in referierten internationalen Fachzeitschriften und insgesamt mehr als 1000 Publikationen zu Thema Detonation veröffentlicht.

    Für die Raumfahrt wurde ein Detonations Mikro-IDRD Demonstrationstiebwerk entwickelt, war auf einer Messe 2014 zu sehen. So ein computergesteuertes Triebwerk kann den Schub in unterschiedlichen Modi liefern, sogar einzelnen hochpräzisen Impuls (Detonation) oder eine Folge von 3-5 oder mehr für die hochpräzise Lageregelung eines kosmischen Objekts, als auch den schnellen Übergang zu Verbrennungdetonations bei einer Frequenz von mehr als 200 Hz ermöglichen. Die genaue Daten mit Bildern und Funktionsweise ist auf der Seite des Unternehmens zu sehen.

    http://idgcenter.ru/orbit.htm

    Die Arbeiten bei NPO Energomasch richten sich bei der Entwicklung nach Detonationstriebwerken mit grosen Schub für Trägerraketen, sind unabhänig vom NP Zentrum IGD. Hier wurde die Brennkamer für die ersten Versuche schon fertiggestellt. Wie schon erwähnt, neben einer Steigerung der Leistung um 25-30% der entscheidende Vorteil liegt in den Kosten. Das Triebwerk ist sehr einfach und sehr, sehr billig. Um eine Leistung der Space-Shuttle Triebwerke zu erreichen brauchen wir nur einen Brennkammerdruck von 50 Bar.

    Nach Aussagen der Konstrukteure ist Kerosin kaum für Detonationtriebwerke geeignet, optimale Ergebnisse sind nur mit Methan möglich. Auch der Weg bis zum Start ist noch sehr weit, erst nach Einführung der RD-0164, RD-0169 Technologie.

    Ja, neben der Wiederverwendung von Trägerraketen wie F-9, Angara-5 und Rosijanka von Makajew wäre die Detonationstechnologie ein weiterer Schritt um die Transportkosten zu senken. Ob mit Erfolg wird nur die Zukunft zeigen.

    Der Rosijanka Demonstrator für die senkrechte Landung der ersten Stufe (änlich wie die F9) steht kurz vor der Fertigstellung. Hier geht es um eine kleine wiederverwenbare Trägerrakete mit 1 Tonnen Nutzlast, steht in Roskosmos Dokumenten FKP 2016-25. Die Ausschreibung erfolgt in 3-4 Jahren.

  23. Nach Information von RKK Energija Präsident W. Solncew beginnen Anfang 2016 die ersten Brennversuche mit einen Detonationstriebwerk der nach dem russischen Akademieker Zeldovich berechneten Prinzip (um 1940) arbeitet.

    In der Brennkammer werden dabei Temperaturen um die 6000 Grad entstehen. Das Triebwerk hat noch keine Bezeichnung, ein Durchbruch wäre eine Sensation im Triebwerksbau, so der Präsident.

  24. Auf der MAKS-2015 wurde auch erstmalig das NK-39 Triebwerk der Öffentlichkeit gezeigt das für N1-L3 entwickelt wurde. Nun will die Schweizer Firma Swiss Space Systems Holding für den wiederverwendbaren SOAR Shuttle die NK-39 und NK-39K nutznen, die Verträge wurden im Juni unterzeichnet.

  25. Entschuldigung, ich bin leider der russischen Sprache nicht mächtig.

    Welchem Prinzip sollen den diese Detonationstriebwerke folgen?

    Dem gepulsten Betrieb wie z.B. das RCS-System damals bei Apollo?
    Einem Pulsejet wie noch früher die V1?
    Oder sowas wie dem Projekt Orion, nur halt mit chemischer anstatt nuklearer Bombe?

    Nach dem Bild tippe ich auf eine Weiterentwicklung von Punkt 1

    der andere Bernd

  26. Die russischen Detonationstriebwerke arbeiten nach dem Zeldowitsch Prinzip, die mathematische Grundlage wurde schon 1940 gelegt. Hat mit deinen Beispielen nichts zu tun. Die Bezeichnung ist etwas irreführend. Im Prinzip haben wir eine normale aber verstärkte Brennkammer wo die vorhandene Druckwelle bis zu 8000 Umdrehungen pro Sekunde macht. Für einen effizienten Betrieb ist eine hohe Wiederholungsfrequenz der Einleitung einer Detonationswelle (100-200 Hz) ausschlaggebend. Bei der Arbeit wurden auch ältere amerikanische und russische Patente berücksichtigt und deutliche Verbesserungen vorgenommen, darunter technische Reduzierung der Schwingungsbeanspruchungen als auch die Stabilität der Impulsdetonation durch Minimierung der Anzahl von Impulsventilen.

    Im Video ab der 5 Minute eine kurze Animation des Detonatiostriebwerks von NPO Energomasch:

    https://www.youtube.com/watch?v=HbNl4ausLnQ

  27. Also im Prinzip das, was man bei einem Heizkessel einen ‚Blaubrenner‘ nennt.
    Hmmm. steigert bei einem Heizölbrenner die Effizienz etwa um 2 – 5%. Angestrebt ist dabei eine stöchiometrische Verbrennung.
    Bei (großen) Raketentriebwerken habe ich aber immer einen Verbrennungsträgerüberschuss um die thermische Belastung im Griff zu behalten. Du sprachst ja auch in deinem Beispiel von Brennkammertemperaturen von 6000° (Was mir bei einer Kohlenwasserstoffverbrennung übrigens nicht einleuchten will).
    Also: was soll der Vorteil sein? Ich sehe hier allenfalls Manövertriebwerke die kurzzeitig laufen und eine Effizienssteigerung im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Sicherlich ein Fortschritt.
    Das Video zeigte aber richtig grosse Raumfahrzeuge. Wie passt das zusammen?
    Ich verfolge diese Web-Seite seit vielen Jahren und habe dabei gelernt, das bei modernen Raketentriebwerke der Energieinhalt im Treibstoff im hohen 90%igen Bereich umgesetzt wird. Die energetischen Vorteile erschliessen sich mir deshalb nicht.

    Oder geht es um die berechenbarkeit von Brennkammern / Mischköpfen, die ja nach über 70 Jahren Raketentechnik immer noch mehr oder weniger empirisch entwickelt werden?
    Das wäre tatsächlich ein grosser Fortschritt.
    Immerhin ist es ja das, was Zeldowitsch / Frank-Kamenetzk erforscht haben: die Flammentheorie

    Der andere Bernd

  28. bernie,

    du verfolgst die Web-Seite ich verfolge heute primär Fachpublikationen und erhalte hochkarätige Fachzeitschriften zu Raumfahrttechnologien und Entwicklungen mit umfangreichen Berechnungen darunter von RKK Energija. Auch zu Detonationstriebwerken liegen umfangreiche Berechnungen als auch Patente im West und Ost, siehe auch Ergebnisse der Fachausstellungen und Kongresse.

    Die Vorteile sind eindeutig, wurde mehrfach ins Detail berichtet. Ob eines Tages damit die Raketen starten (Marschflugkörper schon 2016) müssen wir die praktische Forschung und Tests abwarten, in 10-15 Jahren werden wir definitiv mehr wissen. Bin selbst auf die ersten Ergebnisse für Anfang 2016 gespannt.

  29. Nach den Worten von W.Solncew, Präsident von RKK Energija, ist so ein Triebwerk für alle Klassen von Trägerraketen geeignet, darunter auch für Schwerlastträgerraketen.

    Ja, der sowjetischen Physiker und Physikochemiker Jakov Zeldovich war eine Kapazität. Er war Akademiemitglied der UdSSR Akademie der Wissenschaften, Doktor der physikalisch-mathematischen Wissenschaften, Professor, dreimal Held der Sozialistischen Arbeit (1949, 1954, 1956), Lenin-Preisträger (1957) und vier Stalin-Preise (1943, 1949, 1951, 1953). Er ist einer der Schöpfer der Atom- und Wasserstoffbomben in der UdSSR.

    Die Entwicklungen bei OKB Ljulkin haben gezeigt, das ein Detonationstriebwerk für die Luftfahrt bis zu 50% grössere Leistung als die heutigen Triebwerke hat. Die Masse ist aber 1,5-2 mal geringer. Die ersten Brennversuche wurden 2013 mit mehrfacher Zündung und Schubregulierung durchgeführt. Aber das ist anderes Thema und nicht Raumfahrt.

  30. „Immerhin ist es ja das, was Zeldowitsch / Frank-Kamenetzk erforscht haben: die Flammentheorie“

    Steht nicht im Zusammenhang zu Detonation, hat aber an vielen Problemen geforscht, am meisten zu Physik der Verbrennung und Explosion, Detonation, Kernphysik, Astrophysik und Kosmologie.

    Zeldowitsch hat ein Model vorgeschlagen (Zeldowitsch-Neumann-Doring = ZND Model) der Detonationswellenausbreitung im Gas, die Schockfront adiabatisch komprimiert das Gas auf eine Temperatur bei der eine chemische Reaktion die Verbrennung unterstützt, die wiederum eine nachhaltige Schockwellenausbreitung, also eine Art von Kettenreaktion. Deshalb die hohe Temperatur und Effizienz der Verbrennung eines Raketentriebwerks.

    Der Begriff Detonation tauchte schon in der „Abhandlung über elementare Chemie“ (fr. Traité élémentaire de chimie) die 1789 in Paris veröffentlicht wurde. Die weitere Forschung Aufgrung der hohen Geschwindigkeit der Detonationswelle und den möglichen verheerenden Auswirkungen wurde nicht weiter verfolgt. Mit dem Wachstum einer experimentellen Untersuchung der Detonations haben die britische Forscher Campbell und Woodhead 1926 einen Effekt der Spiral Wirkung der Detonationsfront des Gasgemisches entdeckt. Heute nennen wir das als „spin Detonation“.

    Ich möchte nicht spekulieren, aber ausgehend von Angara Triebwerk (Schub bei 200 Tonnen und Startmasse bei 2,2 Tonnen, Preis bei 250 Millionen Rubel) werden wir die gleiche Leistung bei etwa nur 500-700 kg Startmase erreichen. Die Kosten nur 50-75 Millionen Rubel. Naja, die Zukunft wird zeigen!

  31. Einen Durchbruch bei der Kühlung von nuklearen Antriebssystemen melden die Forscher von MFTI (Moskauer Institut für Physik und Technologie). Die Idee des Tröpfchenssystems konnte sich aus technischen Gründen nicht durchsetzen, vor allem wegen der Auswirkungen der Sonnenstrahlung auf die Kühlmittel im offenen Weltraum. Nun haben neueste komplexe mathematische Modelle der Simulation eines Weltraumfluges das wiederlegt, als auch Versuche in MFTI Laboratorien die Entdeckung bestätigt. Damit wäre der Verzicht auf schwerfällige und sehr grosse Radiatoren beim TEM Antriebsystem möglich. Ja, das ist zumindest eine gute Nachricht.

    Die Entwicklung wurde auf der MAKS Austellung präsentiert.

  32. Nach neuesten Analysen und Präsentation der Angara-A5W wurde die 3 Stufe von 20 auf 24 m verlängert, hat somit etwa 70 Tonnen Startmasse. Optimal wäre schon ein Schub von 90 Tonen. Im Jahresbericht des KBCHA Unternehmes steht die Entwicklung des Wasserstofftriebwerks RD-0150 mit 45,5 und 77 Tonnen Schub.

  33. Aus Dokumenten des KBCHA Unternehmens geht auch hervor, das in Russland an neuen Triebwerken analog zu dem RD-214 gearbeitet wird. Es geht um die Treibstoffkombination von AT und UDMI oder eine Mischung mit Hydrazin (AK-UDMH). Die energetische Leistung übertrifft analoge ausländische und einheimische Triebwerke, die genauen Daten wurden aber noch nicht veröffentlicht.

  34. NPO Energomasch hat ein neues Patent für eine Sauerstoffpumpe der neuen Generation erhalten. Seit mehreren Jahren wurde gemeinsam mit Experten des Zentralinstitus für Luftfahrt dreistufige Flüssigsauerstoffversorgungssysteme erforscht, im Ergebnis davon eine positive Entscheidung über die Erteilung eines Patents durchgeführt. Bei Triebwerken mit einen Schub um 200 Tonnen senken wir die Masse der Pumpe um 40% bei gleichzeitiger Erhöhung der Zuverlässigkeit und Effektivität.

    Die vorliegende Erfindung hat grosse Aussichten für die Verbesserung der Turbopumpen für leistungsfähige Flüssigraketentriebwerke (RD-0150, RD-0164) als auch bei Benutzung von Erdgas in Autos.

    Hier der Fachartikel:

    http://engine.aviaport.ru/issues/95/pics/pg16.pdf

  35. Russland hat ein neues zwei Modi-Triebwerk für seinen kosmischen Flugzeug entwickelt, war auf der Austellung „День инноваций Министерства обороны РФ — 2015“ zu sehen. Die ersten Brennversuche waren auch erfolgreich. Entwickelt wurde er auf der Serpuchow Military Academy RVSE Peter dem Großen für militärische als auch für ziville Verwendung.

    In der Luft arbeitet er mit Kerosin nach dem Detonationsprinzip, deshalb die sehr hohe Leistung bei kleinen Abmessungen, für den weiteren Flug in den Weltraum als auch die Kopplung zu Orbitalstation erfolgt die Umschaltung auf Raketentriebwerk mit Methan. Die Kosten des Triebwerks sind bei 90 Millionen Rubel, also weniger als die meisten Raketentriebwerke.

    Das vorgesehen Flugzeug ist noch in der Anfangsphase der Entwicklung bei NPO Molnija, dem Entwickler von Buran.

  36. Am 13 September 2013 erfolgte der letzter Brennversuch eines experimenteles Methantriebwerks С5.86А Nr. 2A (Methan von 94,6%) in KB Chimmasch (Isajew), dabei kam während der 532 Sekunde zu einer Havarie. Das Triebwerk hält auch die Weltrekordzeit von über 2000 Sekunden während eines Brennversuchs.

    Gegenwärtig steht kurz vor der Fertigstellung eine neue Version des С5.86, es geht dabei um:

    1) Maximale mögliche Brenndauer eines Methantriebwerks
    2) Maximale mögliche Anzahl von Einschaltungen

    Laut A. Jakowlew, Chefkonstrukteur bei Isajew, ist das neue Triebwerk die letzte Etappe und zugleich ein Prototyp für zukünftige Methantriebwerke für Trägerraketen.

    Bei den Brennversuchen ab 1997 mit KVD1, С5.86 Nr. 2 und С5.86А Nr. 2А, wurde Methan von 89,3 bis 99,5% verwendet, die gewonnen Daten mit Diagrammen und Bilder wurden in Fachpublikationen veröffentlicht.

  37. Ein wesentlicher Merkmal des 400 kg/s Triebwerks von Lin für die Taimur Rakete, ist die breite Verwendung von Verbundwerkstoffen, die haben eine höhere Festigkeit und Wärmebeständigkeit als die heutigen hitzebeständige Stähle. Das senkt die Trockenmasse und den Aufwand zu Kühlung des Triebwerks. Die Brennversuche des 100 kg/s Triebwerks beginnen in November. Neben Skolkovo Investoren sind auch Mitarbeiter von Wargaming.net daran beteiligt.

  38. Auf dem Wege zu Festkernantrieben

    Laut einem Bericht von Dr. Michael Houts von Space Center. J. Marshall, erwägt die NASA die Entwicklung von nuklearen Triebwerken. Das American Institute of Aeronautics and Astronautics hat schon Anfang 2015 Bill Emrich für seine innovative Forschung der Nuklearantriebe geehrt. Dazu der Entwickler wörtlich:

    “These technologies have the potential to drastically reduce travel time to Mars and other destinations by providing high thrust at efficiencies at least twice that of today’s best chemical engines.” Emrich said. “This work is wonderfully rewarding because I’ve always dreamed of working on rocket engines that would send the first explorers to Mars and this project focuses all my engineering skills on achieving that goal“

    In der NTREES Anlage werden zukünftige Materialien für nukleare Triebwerke untersucht, dazu Zitat:

    „The NTREES facility is designed to test fuel elements and materials in hot flowing hydrogen, reaching pressures up to 1,000 pounds per square inch and temperatures of nearly 5,000 degrees Fahrenheit — conditions that simulate space-based nuclear propulsion systems to provide baseline data critical to the research team. This is vital testing, helping us reduce risks and costs associated with advanced propulsion technologies and ensuring excellent performance and results as we progress toward further system development and testing,“ said Mike Houts, project manager for nuclear systems at Marshall.

    „The information we gain using this test facility will permit engineers to design rugged, efficient fuel elements and nuclear propulsion systems,“ said NASA researcher Bill Emrich, who manages the NTREES facility at Marshall. „It’s our hope that it will enable us to develop a reliable, cost-effective nuclear rocket engine in the not-too-distant future.

    Nun ja, dazu gibt es heute auch keine Alternativen, wir senken die Starts der SLS für eine Marsflug um die Hälfte. Es geht also um Einsparungen für einen Flug um etwa 10 Milliarden $.

    http://www.nasa.gov/centers/marshall/news/news/releases/2015/15-025.html

  39. Im August 2015 auf dem Versuchsstand OP Vintaj bei OAO Kuznecow, wurde gemeinsamen mit Keldysch Zentrum und NPO Energomasch eine Serie von 11 Brennversuchen der 14D22 Triebwerke der Sojus Trägerrakete mit Laserzündung durchgeführt. Während der Tests wurde eine 100 Prozentige Zuverlässigkeit der Zündschaltung mit optimierten Brennstoffzufuhr in den Düsenkopf erreicht als auch noch bestehende Fragen der Laserstrahlung in der Verbrennungskammer mit einem kleinen Lasermodul geklärt. Für die Zündung wird nur 6-8 g/s an Treibstoff verbraucht, der Zündvorgang dauert nur 0,2/0,5s. Gegenüber der alten Technologie senken wir Kosten für die Endssyteme um den Faktor 10 mal.

    Die erste Laserzündung in Russland erfolgte am 30 November 2012 in KBCHA Brennstand in Woronesch mit RD-0146D Triebwerken. Verwendet wurde eine Pilot-Version LS3 bestehend aus Laser Kerzen mit einen kleinen LTI-140/10/10 Laser, als Treibstoff fungierte flüssiger Sauerstoff und Wasserstoff. Hier die Experimentelle Resultate vom Zentrum Keldysch:

    – Treibstoffverbrauch um 9 Gramm/s für O2 H2, bei Methan 8 Gramm/s
    – Verhältnis der Brennstoffkomponenten KM, 1,12…2,24
    – Energie des einzelnen Impulses 0,4-0,75 Megajoule
    – Anzahl der Impulse 20 Gigahertz
    – Brenndauer des Laser 0,02 bis 1 Sekunde
    – Der Laser schaltet sich aus, wenn im Kanal ZU der Druck über 1,5 at steigt. In diesem Beispiel arbeitet der Laser nur 20 Millisekunden.

  40. NASA hat für eine seine nächsten Marsmissionen ein Methan Triebwerk mit einen Schub von 4000 Pfund getestet. Sowohl das Triebwerk und die Turbopumpe wurden mit 3-D Druck gefertigt, eine zukuftsträchtige Technologie die auch die Zugabe von Thermoelementöffnungen entlang der Länge der Kammer ermöglicht. Diese Ports kommunizieren mit der Kammer der Kühlmittelkanäle und bietet diskrete Temperaturdaten die nie zuvor zur Verfügung standen. Zitat:

    “This data will help critical thermal modeling,” said Sandra Greene, an engineer in Marshall’s Propulsion Systems Department. “That’s why the thermocouple ports are so exciting — we not only get the inlet and exit temperature of the methane, but we also get data to help us verify what is happening inside the chamber’s coolant system“

    https://www.nasa.gov/centers/marshall/news/releases/2015/nasa-tests-methane-powered-engine-components-for-next-generation-landers.html

  41. Detonationstriebwerke, da die Verbrennung des Treibstoffes in einer Stoßwelle (bis 10000 Umdrehungen/s) etwa 100 Mal schneller als beim gewöhnlichen langsamen Verbrennen geschieht, haben gegenwärtig die besten thermodynamischen Eigenschaften. So ein Triebwerk bezogen auf ein 1L Volumen hat Rekordwerte von allen Wärmetriebwerken, der Vergleich ist auf dem Bild Nr.4 im Link zu sehen:

    Bei Trägerraketen, wie schon berichtet, ergeben sich folgende Vorteile von Detonationstriebwerken:

    – Sehr einfache Konstruktion.

    – Treibstoff gelangt in die Brennkammer bei niedrigen Drücken, somit ist die sehr teuere Turbopumpe nicht erforderlich.

    – Bei Space Shuttle hatten wir Drücke des Wasserstoffes hinter der Pumpe bei etwa 500 Bar. Bei Detonationstriebwerken für die gleiche Leistung wären nur 10 Bar notwendig. Eine gewaltige Kostensenkung.

    – Die Brennkammer bedarf aber eine deutliche Verstärkung, bei den Mikrodetonations entstehen sehr hohe Drücke, um den Faktor 18-20 mal.

    – Obwohl wir eine Erhöhung des Isp nur um 10-15% erreichen, der Vorteil liegt aber in der radikaler Senkung der Kosten des Triebwerks, so der Autor des Beitrags, Pavel Bulat, Experte für die Mechanik der Gase und Plasma, Kandidat der physikalischen-mathematischen Wissenschaft.

    http://www.paralay.com/stat/Bulat_18.pdf

  42. Am 15 November jährt sich der 19 Jahrestag des ersten Brennversuchs des RD-180 Nr.1A Triebwerks. In den vergangenen 19 Jahren wurde insgesamt 83 RD-180 Triebwerke hergestellt. Der entstand in einer Ausschreibung auf Grundlage des 11D250 Triebwerks, heute auf Grundlage der RD-170 und RD-180 Triebwerke entstanden und sind in der Arbeit neue RD-190 Triebwerke für die Angara und Sojus Trägerraketen als auch eine Exportvariante.

  43. Im Rahmen der technischen Arbeiten „PMDU-KBCHA-Qualität“ erfolgte eine Serie von Brennversuchen bei KBCHA mit neuen nicht gekühlten Düsen des 14D23 Triebwerks. Ziel der Versuche mit Zentrum Keldysch und OAO Kompozit war die Bestätigung der innovativen Lösungen darunter der neuen Thermoisolierung. Durch diese Massnahmen werden die Charakteristika der 14D23 und RD-0124A Triebwerke deutlich verbessert, es geht um die Senkung der Trockenmasse von etwa 60 kg.

    Die Nutzlast beim Start vom Wostotschny mit einer Sojus-2 und 14D23 verringert sich gegenüber Baikonur, mit den oben beschriebenen Arbeiten wird der Nachteil der geografischen Lage behoben als auch mehr Nutzlast mit einer Sojus-STB vom Kourou erreicht.

  44. NASA hat Aufträge an drei amerikanische Antriebsunternehmen für die Entwicklung von neuen SEP Systemen sowie für die Entwicklung von Technologien für nukleare thermischen Antriebe für einen schnellen Transport der Crew zum Mars und von high Energy Modulare Systeme für Exploration Missionen vergeben.

    Der Isp soll von 2000 bis 5000s liegen, die Lebensdauer der Antriebe soll mehr als 50000 Stunden betragen. Darüber hinaus müssen die Systeme eine totale Masse von weniger als 5 kg/kW haben.

    Nun ja, für Marsflüge recht bescheidene Werte. Ein Triebwerk muss schon minimum 250 KW bei 7000-10000s leisten, Aerojet Rocketdynes will aber die Systeme auf 1 MW erweitern. Eines der letzten Konzepte von RKK Energija umfasste ein Marsraumschiff mit 500 Hall Thruster Triebwerken. Ja, das geht aber zu Lasten der Effizienz, heute nicht mehr aktuell. Den eindeutigen Vorzug haben auch die MPD Triebwerke. Nun ja, der Weg ist aber aus unterschiedlichen Gründen für elektrische Triebwerke sehr beschwerlich.

    http://www.nasaspaceflight.com/2015/11/nasa-awards-contracts-deep-space-advanced-propulsion-systems/

  45. Ich muss es jetzt endlich mal loswerden.
    Jewgeni wer bezahlt dich hier für deine prorussische Propaganda?
    Sitzt du in der St.Petersburger Trollfabrik? (Gebäude in S.P. in dem nachweislich von Russland Menschen dafür bezahlt werden um weltweit das Internet mit russischer Propaganda zu fluten)?

    Denn die Häufigkeit und Einseitigkeit deiner Posts lässt mich stutzig werden.

    ps: Ich selbst bin ein Fan von diversen russischen Raumfahrtprojekten aber deine Aktivitäten hier sehen mmn doch sehr nach Arbeit aus.

  46. @ Bernd

    Eine typische deutsche Überheblichkeit als auch Unsachlichkeit, sowohl zu NASA als auch zu Roskosmos. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, steht absolut in keinen Zusammenhang!!!

    Ein Marsflug wird sowieso nicht vor 2030 statfinden, wir haben noch keine energetischen Grundlagen und die erforderlichen Systeme und SLS ist erst am Anfang. Schon vor einigen Jahren hat Jesco von Puttkamer auf einer Moskauer Raumfahrtkonferenz erklärt, ich war auch dabei, das ein bemannter Marsflug als auch der Zeitpunkt von der Entwicklung nuklearer Triebwerke abhängt.

    Nun, die NASA die wahrscheinlich als erste auf dem Mars landen wird, ist auch dabei mit der Grundlagenforschung und Materialien für zukünftige Festkerntriebwerke, habe auch geschrieben. Einige Entwickler bekammen dafür hohe amerikanische Auszeichnungen. Aber auch hier hat der Bloog Autor mit Sicherheit deutsche Einwände…..

    Ja, und Roskosmos mit der pro kommunistischer Diktatur die lieber die europäischen Grenzen mit Gewalt verändert, muss auf einen Schwerlastträger, obwohl RKZ Progress hervorragende Entwicklungen vorgelegt hat, aus finanziellen Gründen verzichten.

  47. Zitat von Dir „Nun ja, für Marsflüge recht bescheidene Werte“. Ein Urteil sollten sich nur die erlauben können die wenigstens eine erfolgreich Marsmission vorweisen können. Daneben sind die technischen Aussagen falsch. Für das geringe dV zum Mars braucht man keine hohen Ispez, dass macht nur eine extrem schwere Energieversorgung notwendig. Die hohen Werte braucht man nur bei Kurzzeitmissionen mit entsprechend hohem dV die jedoch heute keiner mehr plant.

    Dies und das permanente Veröffentlichen von angeblichen tollen Durchbrüchen die ein paar Kilogramm bei einem Triebwerk sparen mit Ausblicken auf eine rosige Zukunft sind genau das was auch ABMSPRINT meint. Das ist Propaganda die sehr an die Sowjetzeiten erinnert. Dazu kommt dass Du querbeet in verschiedenste Blogs postet ohne das es zum Thema gehört. Inzwischen antwortet Dir auch keiner mehr.

    Ich habe noch nie ein Wort zum Hier und Heute gehört. Erklärungen für die vielen Fehlstarts der Proton mit teilweise bizarren Ursachen. Erklärung warum ein russischer Satellit anderen Satelliten von Intelsat im GEO bis auf wenige Kilometer nahe kommt. Erklärungen warum Nauka seit 2007 konstant 2 Jahre vom Start entfernt ist.

    Wie schon gesagt erinnert verdammt an kommunistische Zeiten so nach dem Motto „die Situation ist scheiße, aber mit dem nächsten 5 Jahresplan wird alles besser“…

  48. ABMSPRINT: Das hat insofern keine Grundlage, als dass Jewgeni-7 deutlich die russische Politik kritisiert. Der Sinn von Propaganda ist aber gerade, die eigene politische Meinung zu verbreiten. Ein Triebwerk wird durch Propaganda nicht besser. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass Raumfahrt für die breite Öffentlichkeit erst dann von Interesse ist, wenn spektakuläre Durchbrüche oder aber Katastrophen passieren. Beides wird durch die Meinung von Raumfahrtinteressierten kaum beeinflusst. Meine Kenntnisse in Raumfahrttechnik reichen nicht aus, um beurteilen zu können, wie realistisch seine Aussagen sind, aber ein staatlicher Troll ist er ganz sicher nicht. Wer solche Exemplare mal live erleben will, oder zumindest Trottel, die ihren Argumenten folgen, der kann gerne einmal die Kommentarspalte der „Welt“ unter einem Artikel zum Thema Russland lesen oder wenn man es ganz hart mag, jene vom Koppverlag.

  49. Auch die ESA arbeitet an der Laserzündung von Raketentriebwerken. Das Forschungszentrum Carinthian hat einen Vertrag mit der ESA für die Entwicklung des Systems der Laserentzündung HiPoLas für 700 000 Euro unterzeichnet. Die Arbeiten werden in der Zusammenarbeit mit der deutsch französischer Firma Airbus Safran gehen, die Brennversuche gehen in DLR Zentrum. Zur Anwendung soll diese Technologie auf der Ariane-6 Trägerrakete kommen.

    Laserzündung kommt zunächst auf der Sojus-2 vom Wostotschny aber auch für bemannte Starts mit RD-180, entsprechende Arbeiten an der Modernisierung (man-rated) des RD-180 sind schon im Gange.

    http://24space.ru/906-esa-razrabatyvaet-sistemu-lazernogo-vosplameneniya-v-raketnyh-dvigatelyah.html

  50. Was hat eine seriöse Sach- und Fachinformation zu unterschiedlichen Technologien mit einer Sowjet Propaganda zu tun? Mathematische Algorithmen wie z.B. zu Detonationstriebwerken, Landesysteme, das neue Kopplung- und Navigationssystem mit GLONASS-GPS und АСН-К Antenne (liefern hochpräzise autonome Definition des Zustandsvektors, Koordinaten und Geschwindigkeiten des Raumschiffes zum jetzigen Zeitpunkt), Laserzündungen, Methantechnologie usw. haben doch keine Ahnung vom Kommunismus oder vom Kapitalismus. Noch was, während der Sowjetzeiten wurden alle Entwicklungen geheim gehalten, es gab auch keine Fachpublikationen mit aktuellen Entwicklungen geschweige denn eine Propaganda. Das Kosmodrom Baikonur änderte zB. ständig seine Anschrift, habe hier geschrieben. Heute haben wir eine Transparenz, sämtliche Roskosmos Ausgaben sind ersichtlich, es gibt mehrere hochkarätige Fachzeitschriften zu allen Entwicklungen mit Berechnungen, darunter eine von RKK Energija. Der Progress Absturz wurde auch gemeinsam mit westlichen Experten analysiert. Nun ja, selbst die Info das Russland hochmoderne westliche Maschinen für die Angara Produktion gekauft hat, ist hier für manche auch nur eine Propaganda, für mich aber eine Sachinformation wie auch die Infos zu RD-181 oder anderen Triebwerken.

    Russische Fachpublikationen werden auch in westlichen Fachjournalen publiziert als auch amerikanische Publikationen in Russland veröffentlicht. Wir haben heute unter Fachleuten und Kosmonauten einen regen Austauch, neulich zu sehen auch auf einer Austellung in Dubai. Wichtig dabei ist der Ton der Unterhaltung, der ist auf sehr hohen Niveu, auch auf der ISS, da ist keine Spur von deutscher Überheblichkeit.

  51. Was hat eine seriöse Sach- und Fachinformation zu unterschiedlichen Technologien mit einer Sowjet Propaganda zu tun?

    Wie Bernd bereits gesagt hat, utopische Projekte werden schöngeredet ob realistisch oder nicht.

    Finanzierung und der gleichen sind nie ein Thema bei ihnen, sie antworten auf eine sachliche Kritik mit dem nächsten Phantasieprojekt.

    Es ähnelt dem Verhalten von Musk, Fehlfunktionen sind Anomalien berechtigte Kritik ist Neid und Hass geantwortet wird in jedem Fall mit der Veröffentlichung des nächsten Phantasieprojekts.

    Die meisten der von ihnen beschriebenen Technologien bestehen nur auf dem Papier, viele haben einfach die Nase voll von diesem Disney gerede und beschäftigen sich daher nur ernsthaft mit Projekten die wenigstens im Prototypenstadium sind.

    Außerdem äußern sie sich meines Wissens nach nur zu russischen Projekten daher der Vorwurf der Einseitigkeit.

  52. ABMSPRINT: Wie ich schon erwähnt hatte, ist dieses Forum aus geopolitischer Sicht irrelevant. Die These, dass Jewgeni hier gezielt manipuliert, lässt sich angesichts der mangelnden politischen Bedeutung der Teilnehmer und dem vermuteten Unwillen, die eigene politische Meinungsbildung an der Raketentechnik festzumachen, niemals halten. Ich weiß, wie sich russischer Propagandasound anhört und das hier ist keiner. Dort werden nur immer wieder diesselben Schlagworte wiederholt. Dabei werden fast ausschließlich das RD-180 (wegen Benutzung in den USA) und Waffensysteme, vor allem das S400 erwähnt, wobei die Anhänger von letzterem in der Regel noch fanatischer sind als manche Applejünger.

  53. @ ABMSPRINT

    Was du so schreibst ist absoluter Unsinn!

    An Detonationstechnologien für die Industrie, Luftfahrt und Raumfahrt wird weltweit gearbeitet darunter auch in USA, siehe auch die Fachpublikationen und Fachbücher als auch Kongresse, darüber berichtet keine Zeitung. NPO Energomasch hat so ein Triebwerk der ohne Turbopumpe arbeitet schon fertiggestellt, die ersten Brennversuche des Demonstrators mit einer ZND Brennkammer beginnen Anfang 2016.

    Auch Methantriebwerke wie der LIRA-10 mit einen Isp von 385s ist eine Realität.

    Zu Roskosmos Budget, mangelnde Reformen bei der Wirtschaft, Rogozin Wutausbruch bei der Duma, über gescheiterte Projekte darunter der TEM-1MW, Schwerlastträgerrakete, über Missstände als auch über fortschrittliche Reformen habe ich genug geschrieben, steht alles in der russischen Presse, somit mache ich hier keine Wiederholung.

    Nun ja, für manche ist selbst der Wostotschny nur ein Phantasieprodukt der russischen Propaganda.

  54. „Ein Urteil sollten sich nur die erlauben können die wenigstens eine erfolgreich Marsmission vorweisen können“

    Hier wurden die Grenzen der Sachlichkeit und der Contenance vom Bloog Autor deutlich überschritten, grenzen an § 185 des StGB.

    Wenn du ständig Probleme mit NAUKA oder mit anderen Sachen hast, so wende dich Bitte schriftlich an den russischen Präsidenten oder an Roskosmos, eine Antwort ist dir garantiert.

  55. Neue Wege im Triebwerksbau in der Perspektive, aus einen russischen Vortrag auf der internationallen Konferenz: „Europäische kosmische Politik 2015“. Bilder habe ich noch keine, wurden aber auch gezeigt. Auch neue Details zu Angara mit Bildern wurden publik als auch zu Startkosten der wiederverwendbaren Trägerraketen.

    Der TEM-1MW mit einen hohen Alfa und Startmasse hat auch seine Nachteile, die Hall Thruster um die 7000s nicht effektiv, extrem lange Flug zum Mond. Die ganze Reise durch die Hill-Sphäre und Erde-Mond-Erde dauert um die 500 Tage bis 2 Jahre, eine wahre Geduldsprobe. Heute können wir wahrscheinlich 1-6 MW auch mit Sonnenkollektoren erzeugen.

    Für zukünftige Raumschlepper wurden neuartige nicht traditionelle Lösungen gefunden. Es handelt sich um eine Kombilösung mit Wasserstoff und Sauerstoff Triebwerken mit einen Schub von 40-80kg und Sonnenbaterien. Der Treibstoff kann in speziellen elektrisch geheizten Akkus aus Grafit um die 1500-2000 Grad, auch erhitzt werden. Wir haben somit folgenden Isp je nach Bedarf:

    1) Isp von 510s
    2) Isp von 700 bis 750s

    3) Damit wird die Nutzlast auf GEO mit so einer Stufe um 50-70% erhöht, die Flugdauer deutlich kürzer als mit elektrischen Triebwerken. Ja, gewaltige Kostensenkung.

  56. Ich finde den Einblick in die russische Raumfahrt von Jewgeni-7 recht interessant.

    Das es in Russland oder generell im Ausland vielleicht manchmal nicht so läuft wie es kritische Geister in Deutschland erwarten, macht es eben spannender.

  57. Nicht zum Thema, aber zu neuen kosmischen Technologien.

    A) Am 25 Januar 2013 wurden erstmals in der Raumfahrt tausende Bilder per Laser von Bord der ISS mit 125 MB/s zu russischen Empfangsstationen übertragen, von der Erde mit 3 MB/s zu ISS übertragen. Die übertragene Daten zur Erde hatten einen Volumen von 400 MB, es gab keine Fehler bei der Übertragung. NASA hat 2014 mit OPALS (Optical Payload for Lasercomm Science) mit 50 MB/s Daten zu Erde übertragen. OPALS hat Dragon zu ISS gebracht.

    B) Jetzt werden die Kosmonauten elektische Energie mit dem Laser von der ISS zum Progress Frachter auf eine Entfernung von 1,5-2 km übertragen. An das Projekt sind die führenden Labore des Landes angeschlossen, die heutigen photoelektrische Empfänger (Umwandler) haben schon eine Effektivität von 60 %. Beim Experiment kommen die Fachleute auf etwa 20%, mit neuesten Errungenschaften werden auch 30% möglich sein, so die Infos von RKK Energija. NASA hat im Februar 2014 mit PROxiTT erfolgreich auf der Erde eine System zu Energieversorgung von Satelliten durchgeführt.

    http://izvestia.ru/news/597321
    http://sdelanounas.ru/blogs/28221/
    http://www.astronews.ru/cgi-bin/mng.cgi?page=news&news=6036

  58. @ Jewgeni: Gibt es Szenarien in denen Pogressschiffe in dieser Entfernung noch auf Stromversorgung angewiesen sind, insbesondere da es über Solarzellen verfügt oder ist das einfach eine Erprobungsform der Technologie und wenn ja, für welchen Zweck? Engergieübertragung an Satelliten?

  59. @ Aaron Kunz

    Zunächst, die neuen Raumschiffe der MS Serie erhalten u.a. neue hochleistungsfähige Solarzellen, bei der Sojus-MS werden fast alle Systeme und Agregate erneuet, darunter redundante elektrische Triebwerke zur Kopplung, neue Triebwerke als auch deren Anordnung, neues Kurs System, zusätzlicher Schutz vor Meteoriten. Bei der Landung wird z.B. die Position des Raumschiffes durch GLONASS/GPS über das Satellitensystem Kospas/Sarsat in das ZUP Live übertragen, danach an die Bergungsmanschaft. Das nur ganz kurz.

    Die Übertagung von Daten im Rahmen des SLS Experiment geschah erstmals am 2 Oktober 2012, es wurden mit 125MB/s über 2,8 GB fehlerfrei nach Nordkaukasus (nur in einer Richtung, später auch zweiseitig- mein unterer Beitrag ) übertragen. Mit zunahme von Daten durch die Satelliten brauchen die Wissenschaftler hocheffiziente Übertragungswege, hier wird durch Weiterentwicklung auch 30-50 GB/s möglich sein. Mars Reconnaissance Orbiter hat mit seiner Antenne etwa 8MB/s übertragen. Wäre noch zu sagen, das die erste Laserübertragung im Kosmos am 21 November 2002 zwischen SPOT 4 und Artemis geschah.

    Die Übertragung von Energie an Progress Raumschiffe mit dem Laser dient der wissenschaftlichen Forschung für zukünftige Projekte im Kosmos als auch für die irdische Belange. Progress ist somit an der Laserenergie nicht angewiesen. Gegenwärtig laufen die Vorbereitungen durch RKK Energija mit führenden Instituten Russlands.

  60. Im Rahmen des Projekts ALASA (Airborne Launch Assist Space Access), dabei geht es um effektive Starts von Kleinsatelliten von Bord einer F-15, wurde ein Treibstoff auf Basis von Distickstoffoxid (hoffe auf korrekte Übersetzung) und Acetylen für die Raketen entwickelt. Die Startversuche der Träger sind aber im April und August 2015 durch Explosion des gefährlichen Treibstoffes (N-7) leider gescheitert. Ein Verantwortlicher von DARPA dazu:“Es hat sich nicht so benomen wie erwartet“. Ein anderer Experte dazu: „Schwierigkeiten mit gefährlichen Brennstoffen bewiesen bekanntes Problem für die Agentur, die oft das Risiko für die Entwicklung von Technologien eingeht, die erhebliche Vorteile mit einem hohen Risiko versprechen“.

    Ja, habe aber momentan keine Daten zu möglichen Isp des N-7.

    http://www.gazeta.ru/army/2016/01/06/8004515.shtml

  61. Neue Erfolge um den Triebwerksbau zu revolutionieren und damit die Kosten deutlich zu senken meldet die NASA. Auf dem Prüfgelände in dem Marshall Space Flight Center (Huntsville, Alabama) wurde ein weiterer Brennversuch eines Raketentriebwerks unternommen der auf dem 3D-Drucker entstand. Die Arbeiten und Tests gehen schon seit 3 Jahren mit einer Vielzahl von kommerziellen Unternehmen zusammen die geeignete Technologie für das Sintern von Metallpulver haben. Das Wasserstofftriebwerk lieferte bei den sieben Brennversuchen einen Schub von mehr als 9000 kg, die gedruckte Flüssigwasserstoff-Pumpe beförderte bei 90 000 Umdrehungen pro Minute etwa 75 Liter Treibstoff pro Sekunde. Der Anteil der gedruckten Komponenten bestand zu 75%, das Ziel sind aber 100%, so der Projektmanager Elizabeth Robertson.

    Laut der NASA hatte die gedruckte Turbopumpe 45% weniger Teile als eine herkömmliche, der Injektor 200 Teile weniger usw. In den nächsten Plänen der NASA wird ein Methan Triebwerk getestet, darüber hinaus wird auf dem Industrie 3D-Drucker auch eine Verbrennungskammer gedruckt und getestet.

  62. Zitat: „Derzeit arbeitet Russland an dem RD47-11, einer größeren Version des RD-47, nun ausgelegt für 110 kN Schub. Es soll das RD-58 bei Block DM auf der Zenit ablösen. Der Einsatz dieses modifizierten Block DM wird dann auch auf der Sojus (anstatt der Fregat) und der Proton erwogen. Der einfachere Aufbau soll die Herstellungskosten von Block DM um 20% senken“

    Dazu noch nachträglich:

    1) Nun, das ist aber alles falsch, ist keine Info der russischen Entwickler. Was sie aber machen ist ua. in der Fachzeitschrift Kosmische Technologien mit korrekten Bezeichnungen und sehr ausführlichen Analysen zu lesen. Auch die Bezeichnung RD47-11 und der hohe Schub von 110 kN sind falsch, wäre sowieso Unsinn, damit wird nur die Nutzlast gesenkt. Für Angara-A5, Proton-M und Zenit-3SL ist ein Schub von 5000 kg das energetische Optimum, auch das neue Triebwerk ist so ausgelegt.

    2) Die RB (Beschleunigungsstufe) DM verwenden die 11D58M und 11D58S Triebwerke.

    3) In Krasmasch gehen seit 2011 arbeiten an einen neuen Triebwerk für DM, ab 2016 erfogen auch Arbeiten für eine neue Fregat Beschleunigungsstufe für Sojus-2.

    4) Die modernisierte DM Stufe für die Angara erhält einen Triebwerk mit Sauerstoff-Kühlung (Weltpremiere) dadurch einfache Konstruktion gegenüber Kerosin-Kühlung und sehr hohen Isp auf Rekordhöhe, mehr als 370s, mit Sintin 380s. Noch besser wäre nur Acetam mit 397s. Die innovative Kühlung hat schon lange Vorgeschichte bei OKB-1, darunter die Arbeiten von L. Frolow mit seiner Frolow-Gleichung die hier auch zur Anwendung kam. Auch Fakt, zwischen den Abgasen mit einer Temperatur bis 3450 Grad und dem flüssigen Sauerstoff ist nur eine Wand von 1,2 mm Dicke vorhanden, muss bis 1800 Sekunden aushalten. Für seine Arbeit einschliesslich der mathematischen Modelle des Triebwerks erhielt der junge Entwickler Pavel Strischenko von RKK Energija ein Stipedium des russischen Präsidenten.

    5) In den neuen Beschleunigungsstufen darunter auch bei KVTK kommen inovative Technologien zum Einsatz, darunter zu Lageregelung und einer Steuerung mit Weltpremiere für RB.

    6) Kerosin mit entsprechenden Zusätzen wird von GK Roskosmos gegenwärtig nicht verfolgt. NPO Energomasch machte dazu Entwicklungen um die Fliesseigenschaften von Kerosin zu verbessern, max. Gewinn um 3-4s. Mit anderen Zusätzen wäre ein max. Isp. bis 359s (Meeresniveau) möglich, hat aber kaum praktische Bedeutung.

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