Eine Neuauflage zum Jahresausklang

Ich habe heute die Neuauflage des Buchs „Die Vega – Europas jüngste Trägerrakete“ fertiggestellt. Bis zu Weihnachten wird sie nicht verfügbar sein, aber ich wollte sie von der Liste haben, obwohl ich eigentlich noch zwei Monate Zeit haben bis der erste Vertrag nach 5 Jahren ausläuft. Bis zum Jungfernflug der Vega-C der 2019 ansteht, wollte ich nicht warten. Finanziell lohnt es sich nicht, das weiß ich schon von den anderen Auskopplungen, aber irgendwie drängt es mich das Buch zu aktualisieren, wobei man ehrlich gesagt sagen muss, viel machen musste ich nicht, weil ich schon vor einem Jahr viel für die Neuauflage der „Europäischen Trägerraketen 2“ recherchiert habe. Es ist einfach der preußische Gedanke etwas „richtig fertig zu stellen“.

Neu ist ein Kapitel über die seit dem Jungfernflug erfolgten Flüge und Abschlüsse und eines über die Vega C und E. Insgesamt sind das 18 Seiten mehr. Das heißt für die, die schon Auflage 1 oder eine der Europäischen Trägerraketen 2 haben, lohnt sich der Kauf bestimmt nicht. Immerhin eine Neuerung gibt es diesmal: 4 Sexten mit schönen Startfotos sind in Farbe. Der Rest (weil jede Farbseite das Buch um 10 ct verteuert) wie sonst in Schwarz-Weiß. Der Preis ist trotz des gesteigerten Umfangs gleich geblieben.

Obwohl ich eigentlich mein Engagement bei den Büchern herunterfahren will, habe ich dieses Jahr doch einiges gemacht. Wenn ich mal von zwei Neuauflagen, die sich kaum von der ersten Auflage unterscheiden absehe (Skylab, US-Trägerraketen) und die nur den Zweck hatten, die gesunkenen Druckpreise an die Leser weiterzugeben, dann gab es dieses Jahr drei neue Bücher:

Die Internationalen Trägerraketen

– ist zwar auch eine Neuauflage, doch mit über 50% mehr Inhalt dann schon eine ziemlich umfangreiche.

Fotosafari durch Sonnensystem

– mein erstes Buch mit vielen Farbbildern und wenn schon, denn schon auch auf Hochglanzpapier und dickem Papier. Es ist kein Astronomiebuch und es ist kein Bilderbuch, sondern irgend etwas dazwischen. Es gibt ein Bild oder mehrere (bei Planeten) und etwas Text dazu. Er versucht zum einen genau zu sein, zum anderen nicht technisch.

Fotosafari durch den Raketenwald

– weil mir die erste Fotosafari so viel Spaß gemacht hat, gleich die nächste, diesmal aber mit normalem Papier, was den Preis auch wieder deutlich abgesenkt hat. Auch hier: ein Buch, das zum einen präzise ist, aber ohne viel technische Daten und Tabellen. Das Niveau ist so, wie bei anderen Raumfahrtbüchern auf dem Markt die sich ja auch alle an Laien wenden.

Die beiden Letzten waren Experimente. Zum einen, weil ich, nachdem die Druckkosten gesunken sind, mal die Farboptionen nutzen wollte, und da gibt es auch drei verschiedene Sorten von Papier für Farbaufnahmen. Beim ersten Band habe ich auch mal die Spiralbindung als Kompromiss zwischen preiswertem Paperback und teurem Hardcover getestet. Immer wieder bekam ich Mails, in denen ich gefragt wurde, warum es keine Farbaufnahmen in meinen Büchern gab. Daher wollte ich mal wissen, ob es einen Bedarf gibt.

Mein Resümee nach einigen Monaten: Der bisherige Weg war der richtige. Die Leute, die mich kennen, und das sind ja relativ wenige, wollen fundierte Informationen und keine Farbaufnahmen. Die Leute die Bücher mit weniger technischem Inhalt kaufen, kennen mich nicht und stolpern nicht mal über meine Bücher, denn Bücher über Raumfahrt und Astronomie gibt es ja genug und hinter den meisten stehen dann größere Verlage mit entsprechenden Vermarktungsmöglichkeiten.

Ich hatte noch eine kleine Hoffnung, dass Weihnachten noch einen kleinen Schub liefert, weil ich denke, dass beide Bücher sich gut als Geschenk eigen, um jemanden mit dem Thema Raumfahrt oder Astronomie zu „infizieren“, aber das scheint nicht der Fall zu sein. So bleibt es erst mal bei den beiden Bänden, falls es mich nicht noch mal juckt, denn eines ist unbestreitbar: Die Bücher machen Spaß beim Schreiben. Bei den normalen Büchern muss ich Wochen oder Monate an dem Thema dran bleiben. Viel im Internet recherchieren, zusammenfassen und schreiben. Unterbrechen kann ich das kaum, sonst fange ich an viele Dinge doppelt und dreifach zu schrieben, weil ich nach einigen Wochen die Details vergesse. Das ist bei den „Foto“-Büchern anders: Ein Bild ist ein Aufhänger und es gibt einen kurzen Text genau zu dem Bild. Es gibt keine Querbezüge. Der ist selbst, wenn ich noch anderes mache, leicht an einem Tag fertigzustellen. So wird jeden Tag ein Abschnitt fertig und nach ein, zwei Monaten das ganze Buch.

Noch sind zwei Bücher in der Pipeline, beide aber nicht zum Thema Raumfahrt. Eines zur Geschichte und Technik des Computers (eines zur PC-Geschichte gibt es ja schon) und eines über Ernährungslehre. Das soll die Quadratur des Kreises schaffen und völlig ohne chemische Formeln auskommen. Beide Themen interessieren, das weis ich aus den Verkäufen deutlich mehr Personen als Raumfahrt. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich in der Raumfahrt das beackert, was mir selbst wichtig ist. Ein Raumsondenlexikon wäre noch ein krönender Abschluss, aber gerade weil ich von der Arbeit an den beiden silberigen Lexika weiß, was da an Arbeit drinsteckt, (sicher in Richtung ein halbes bis Jahr Arbeit) schiebe ich das vor mich hin. Vielleicht kommt es mal als allerletztes Buch, vielleicht auch nie.

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