Faktenbasierte Politik: die Automobilindustrie

Eines der Dinge ich mich nerven, ist das Journalisten sagen, Merkel würde anders Politik machen als „andere Politiker“ weil sie Physikerin ist und eine Sache voll durchdenken oder von hinten angehen.

Keine Ahnung wie sich die Journalisten vorstellen, welche Gedankenwelt ein Physiker hat, aber damit hat Merkels Politik nichts zu tun. Ich sehe eigentlich keinen großen Unterschied zu Kohl:

  • Probleme aussitzen anstatt lösen.
  • Nichts unpopuläres machen und nichts reformieren.
  • Alle Nachfolger und Rivalen absägen.
  • Keine langfristigen Dinge anpacken, sondern nur Sachen, die einem Vorteile bei der nächsten Wahl bringen.

Von einem Naturwissenschaftler erwarte ich, dass man Politik macht, die den Fakten Rechnung trägt und die zukunftsorientiert ist und nicht nur auf den nächsten Wahlsieg schielt, kurzum, eine rationale Politik. In der losen Reihe will ich dies mal bei einigen Themen anschneiden, wie ich mir die Lösung vorstelle. Ich bin ja auch Naturwissenschaftler und ich denke ich komme zu komplett anderer Politik als Merkel wenn ich die Grundprinzipien anwende die ich in meinem Studium beim Verifizieren von Theorien und dem Durchdenken von Entwicklungen bis zum Schluss gelernt habe.  Heute mit einem aktuellen Thema – der Automobilindustrie und wie die Politik hier auf eine Ökowende hinwirken kann.

Ich will Zetsche und die anderen CEO nicht aufschrecken, aber ich will mal mit einem Faktum beginnen, das mir seit der Ölkrise bewusst ist, und da war ich acht: Rohöl ist endlich, es wird immer teurer und die Araber können uns den Hahn zudrehen oder Preis diktieren.

Für mich resultiert, wenn ich ein Produkt baue, das direkt von einem Rohölprodukt abhängt daher zweierlei:

  • Nach Alternativen suchen.
  • Bis diese zur Verfügung stehen, die Abhängigkeit reduzieren.

Gerade das tut die Automobilindustrie nicht. Da die Industrie gut verdient, denke ich auch nicht, dass der Staat Prämien geben sollte, übrigens auch nicht, wenn mal der Absatz einbricht, wie 2009 mit der Abwrackprämie. Es muss Eigeninteresse der Industrie sein, nach Alternativen zu forschen. Das ist meiner Ansicht nach übrigens nicht das Elektroauto, zumindest nicht in der Form, wie es dieses heute gibt, aber in anderer Form.

Einfacher und eigentlich selbstverständlich sollte es sein, die Abhängigkeit zu reduzieren, sprich den Spritverbrauch zu reduzieren. Doch auch hier sehe ich keine Bewegung. Nur mal als Beispiel: Der Golf 1 hatte einen 37 bis 82 kw Ottomotor (Diesel nur bis 51 kW). Der aktuelle Golf 7 einen 63 bis 265 kW (Diesel bis 125 kW) Motor. Die Motorisierung ist also angestiegen, man sollte das Gegenteil annehmen. Hier kann die Politik eingreifen: Wir sind soweit ich weiß das einzige Land ohne Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Autobahnen. Zeit sie einzuführen, als Vorschlag genauso hoch wie in den Nachbarländern. Dann machen so hohe Motorisierungen keinen Sinn, mehr in der Praxis kann man schon heute kaum die Geschwindigkeit nutzen, dazu sind die Autobahnen zu voll.

Ich sehe es nicht als die Aufgabe der Politik eine Technologie zu fördern also Elektro, Hybrid, LNP oder Wasserstoff, aber die Politik sollte dafür sorgen das sich jeder Bürger effizient von A nach B bewegen kann, und zwar nicht nur wenn er ein Auto hat.

Dazu gehört bei mir zuerst mal, dass jedermann für jedes Fahrzeug einen Stellplatz vorweisen muss. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo man durch Straßen fahren konnte, ohne bei Gegenverkehr anhalten zu müssen. Heute sind die Straßen zugeparkt. Nicht mal bei Neubauten fordert man die Zahl der Stellplätze / Garagenplätze. Ich komme zweimal in der Woche durch ein Neubaugebiet – pro Wohnung ein Stellplatz gefordert. Doch meistens hat eine Familie zwei Autos – die Straßen sind genauso zugeparkt wie woanders auch. Da Straßen öffentliches Eigentum sind, ist das Parkverbot leicht durchzusetzen – einfach globales Parkverbot mit Ausnahme von Zonen, wo es Geschäfte gibt.

Eine Ausnahme von der Regel sehe ich: Wenn ich will, dass die Automobilindustrie zuerst mal effizientere Fahrzeuge baut, was sie heute nicht tut, dann kann ich über Parkerlaubnisse einen Anreiz schaffen. Ein effizientes Fahrzeug ist für mich eines das dem Bedarf angebracht ist – meistens sehe ich nur einen oder zwei Personen in einem Auto. Also sollte man kleine Autos wie einen Smart oder Mini fördern. Sie könnten eine Ausnahme vom Parkverbot erhalten. Allerdings auch gekoppelt an Effizienz, z.B. einer Maximalmotorisierung oder Maximaltreibstoffverbrauch. Vielleicht setzt die Industrie dann auch mehr auf leichtere Materialien anstatt überflüssigen Schnickschnack. Die gibt es ja schon. Man muss nicht mal die sonst gerne als Superwerkstoffe zitierten kohlenfaserverstärkten Kunststoffe zitieren – normaler im Großmaßstab produzierter Glasfaserverstärker Kunststoff, der fast genauso belastbare Vorgänger würde es auch tun. Schon er ist bei gleicher Belastung leichter als Stahl und wird z.B. im Flugzeugbau eingesetzt.

Die zweite Ausnahme gibt es für eine effiziente Nutzung von Autos. Heute dürfte es durch die IT-Infrastruktur kein Problem sein ein Carsharing Netz aufzubauen, und zwar flexibel. Also nicht nur, wenn jemand immer zur gleichen Zeit zum Büro fährt. Technisch sehe ich kein Problem eine App zu entwickeln, in der man den Startpunkt und Zeit eingibt, an einen Server werden die Infos geschickt, er sucht sich aus gemeldeten „freien“ Fahrzeugen das aus, das am nächsten der Position ist und Richtung Ziel fährt und schickt es zum Abholen. Auch für diese könnte man eine Ausnahme vom Parkverbot machen. Das würde sich auch für alle lohnen denn das Befördern muss ja nicht umsonst sein. Heute kann man bequem per Handy zahlen. In Schweden hat man so den bargeldlosen Zahlungsverkehr schon eingeführt.

Wo die Politik aktiv werden sollte, ist aber bei der Infrastruktur. Wenn ich eine zeitlich erträgliche Beförderung von A nach B genauso als Grundrecht sehe wie der Zugang zu schnellem Internet, Stromversorgung und Wasserversorgung – und das ist es auch, wenn wie heute üblich die meisten zur Arbeit pendeln müssen – dann muss der Staat wie in den anderen genannten Gebieten eingreifen, um die Infrastruktur bereitzustellen.

Das heißt: Ausbau des ÖPNV, Ausbau des Bahnnetzes anstatt Schließung von Strecken, höhere Taktung. Es bedeutet auch mehr Flexibilität: Bei uns ist der Bus groß, er wird aber nur zu den Stoßzeiten voll. Warum nimmt man nicht bei den anderen Zeiten einen kleineren mit halb so vielen Sitzplätzen? Analog fahre ich immer, wenn ich nach Nesselwang gehe, das letzte Stück von Kempten aus mit der „Bummelbahn“ – 38 Minuten für 27 km und das nur einmal pro Stunde. Auch hier hat man zwar den kleinsten Zug (einen Waggon) aber auch der wird kaum voll. Langfristig könnte man bei der Schiene auf autonome kleine Vehikel übergehen, die schon in Szenarien durchgespielt sind und auch technisch möglich sind – es sind computergesteuerte Vehikel in die einige Personen hineinpassen und die nach bedarf Haltestellen anfahren. Sie fahren auf Hauptstrecken in Kolone und nach dem nächsten großen Bahnhof trennt sich die Kolonne wieder nach Zielen. Computer können heute das durchführen und auch die autonome Steuerung inklusive Abbremsen bei Hindernissen ist kein Problem – es gibt bei der Bahn ja nicht so viele Einflussfaktoren wie im Straßenverkehr.

Wenn die Politik Technologien fördern will, dann natürlich nur solche, die in ihrem Interesse sind, aber nicht unbedingt in der der Industrie. Diese Kolonnenfahrt wäre so was. Das wäre auch für Autos möglich, wobei aber alle Autos das bieten müssten und das mit dem Hauptverkaufsargument der Automobilindustrie kollidiert: Diese will ja nicht Beförderungsmittel verkaufen, sondern „Lifestyle“ und viele haben auch ein überdimensioniertes Auto als Statussymbol. Anders kann ich mir die Flut von SUV aber auch Kombis nicht erklären. Daher sehe ich auch dem Vorhaben, das man nicht mehr selbst lenken soll (autonome Fahrzeuge und Fahrassistenten), kritisch gegenüber, denn das ist doch das, was die meisten wollen. Einfache Probe aufs Exempel: lassen sie doch einfach mal konsequent ihren Partner ans Steuer und beobachten sie sich selbst …

Das Wichtigste ist aber das die Politik die Randbedingungen schafft, das man gar kein Auto braucht. Das zu gehört mehr Fahrradwege, ein System, bei dem man Fahrräder ausleihen kann (auch mit Elektroantrieb, sonst wird es z.B. in Stuttgart bei 200 m Höhenunterschied zu den Vororten nichts).

Zurück zum Thema Elektroauto. Ich maße mir nicht an zu sagen, ob dies die beste Technologie ist. Ich denke zumindest Erdgas verflüssigt unter Druck wäre eine nähere Untersuchung wert – man kann zwar auch nicht so viel tanken wie bei Benzin, aber das geht wenigstens schnell. Erdgas ist zwar auch endlich, aber es gibt mehr davon als Erdöl und man könnte es begrenzt auch aus organischem Abfall erzeugen. Aber wenn ich wirklich auf Elektroautos setze, dann als Ergänzung zu einer guten Verkehrsinfrastruktur die anders als heute eine Alternative zum „normalen“ PKW ist. In einer solchen Infrastruktur brauche ich einen Wagen, um vielleicht von einem Vorort bis zur nächsten größeren Stadt zu fahren, wo ich umsteigen kann oder um Einkäufe zum machen – bei mir ist der Discounter zwar vor Ort, aber 1,2 km von meiner Wohnung entfernt. Der Aldi Markt hat übrigens rund 10 Fahrradstellplätze und rund 100 Parkplätze … Dazu reicht aber dann eine Batterie, die auf diese Strecke, sagen wir mal maximal 40 km ausgelegt ist. Damit ist die Batterie viel leichter, und wenn das Auto dann nur ein Zweisitzer aus GFK-Werkstoffen ist und entsprechend wenig Masse hat, dann kann ich darin auch einen gewissen Sinn erkennen. Ansonsten halte ich aus Effizienzgründen nichts von der Technologie: es macht keinen Sinn 1.000 kg Fahrzeug zu bewegen, wenn die Nutzlast (Person und Gepäck) 100 kg wiegen, der Energiespeicher aber 300 bis 400 kg. Da stimmt anders als bei einem Elektrofahrrad oder Elektroroller einfach der Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen nicht.

Es gäbe sicher, wenn man dies konsequent umsetzen würde, weniger Autos, dafür wären die dann auch wenigstens voll. Ich sehe das auch nicht als schlimm an. In meiner Erinnerung kam man auch in den Siebzigern mit weitaus weniger Autos als heute gut aus. Insgesamt halte ich das Auto in der heutigen Form für unerhöht ineffizient: 20.000 € Anschaffungskosten, nur um sich fortzubewegen, wenn es auch Alternativen gibt, dazu noch jährliche Kosten in ebenfalls vierstelliger Höhe. Bequemlichkeit ist viel wert, aber so viel? Man hat es mal ausgerechnet. Ein Autofahrer gibt über sein Leben im Durchschnitt 332.000 Euro für das Auto aus – dafür könnte er sich auch ein komfortables Eigenheim leisten und würde sich jeden Monat die Miete sparen.

Ich denke, wenn es genug Alternativen gibt, die auch gut sind, dann verzichten viele von alleine auf das Auto,

Vergleichen wir das nun mit der realen Politik:

Die wird von der Autolobby bestimmt. Es ist ja nicht mal so das die Politik überhaupt die Intension hat den Automobilherstellern irgendetwas vorzuschreiben. Nur einige Dinge die mir ohne viel nachzudenken spontan einfallen:

  • 2009 gibt es für die Automobilbranche als Einzige (außer den Banken die noch mehr Einfluss auf die Politik haben) ein Förderungsprogramm in Form der Abwrackprämie
  • 2011 setzt sich Merkel mit einem Veto gegen strengere europäische Grenzwerte durch.
  • 2015 gibt es den Abgasskandal, und wie wir heute wissen, wussten die Behörden seit Jahren, dass die Autos nicht die Grenzwerte einhalten. Getan hat man nichts.
  • 2017 gibt es den Dieselgipfel mit dem Konsens eines Softwareupdates.

Ich stelle fest: VW, Daimler und Co fertigen ein Produkt, dessen Abgase die menschliche Gesundheit schädigen, und halten gesetzliche Vorschriften nicht ein. Jeder andere hätte nun einen Prozess am Hals. Wenn sie eine Heizung haben, welche die gesetzlichen Grenzwerte nicht einhält, wird die stillgelegt. Doch nicht so bei den Automobilherstellern. Die dürfen weiter die Umwelt verpesten und das jedes Jahr 38.000 Menschen weltweit durch Dieselabgase sterben.

Nicht mal eine Nachrüstung wird durchgesetzt. Dabei sollte das selbstverständlich sein. Soweit ich noch die gesetzlichen Regeln für die Gewährleistung im Kopf habe, ist das ein Produktmangel: Ein Produkt hat einen Mangel und das berechtigt bei jedem anderen Produkt den Konsumenten das Produkt zurückzugeben oder gegen eines, ohne den Mangel auszutauschen. Vorher muss er dem Hersteller Gelegenheit geben, den Mangel zu beheben. Hier wird von der Politik verordnet, dass deutsche Hersteller aus dieser Verantwortung entlassen werden, während sie in den USA zweistellige Milliardenstrafen zahlen müssen.

Dabei ist die Masche so uralt wie doof, trotzdem fallen Politiker immer drauf rein. Es muss nur einer rufen „Das kostet Arbeitsplätze“, schon kuschen alle. Hallo wie geht es im Land der politischen Dummköpfe? Wenn die Automobilhersteller nachrüsten müssen, dann können sie das von ihren üppigen Gewinnen bezahlen. Alleine Daimler hat dieses Jahr 2,72 Milliarden Euro an die Aktionäre ausgeschüttet. (Okay ich habe auch was davon bekommen) davon werden keine Arbeitsplätze geschaffen. Aber wenn in ganz Deutschland für 2,72 Milliarden Euro Autos nachgerüstet werden, das würde bei 1000 Euro pro Auto für knapp 3 Millionen reichen, dann schafft das eine Menge Arbeitsplätze. Bei Daimler und den Zulieferern, wo die Umrüstsätze hergestellt werden, und bei den vielen Werkstätten, wo sie eingebaut werden.

Man muss mal woanders hinschauen. Erinnert sich noch jemand an den Pentium Bug? 1995 entdeckte ein Mathematikprofessor, dass sich der Pentiumprozessor verrechnete. Nicht immer, nur bei bestimmten Zahlenkombinationen und selbst da war das Ergebnis nicht komplett falsch sondern nur bei Divisionen ab einigen Nachkommastellen falsch. So fiel der Fehler auch erst 2 Jahre nach Herauskommen des Chips auf. Intel hatte ihn sogar schon vorher entdeckt und stillschweigend korrigiert. Intel weigerte sich anfangs, umzutauschen. Argumentation: Das käme bei einem durchschnittlichen Anwender nur alle paar Tausend Stunden bei einer Rechnung (von mehreren Millionen pro Sekunde) vor. Der öffentliche Druck nahm aber zu und so tauschte Intel 1995 jeden Pentiumprozessor der betroffen war um. Das war so teuer, das es bis heute das einzige Quartal der Firmengeschichte ist, wo die Firma Verluste in Milliardenhöhe machte. Gegen diesen Mangel ist der Dieselskandal ein echter Supergau.

Es verlangt ja kein Mensch, dass die Automobilhersteller pleitegehen, nur das Sie ihren Gewinn, sagen wir mal für zwei Jahre für die Umrüstung verwenden. Was Arbeitsplätze kostet, ist letztendlich die Politik der Regierung, die die Automobilindustrie stützt. Eine Industrie die nicht fähig ist sich von einem eingefahrenen Geschäftsmodell zu trennen, das langfristig zum Scheitern verdammt ist. Eine Industrie, die es nicht fertigbekommt, ihre Produkte effizienter zu machen oder wenigstens auf eine neue Antriebstechnologie umzusteigen. Es dürfte doch jedem klar sein, dass eine solche Industrie, egal wie viele Arbeitsplätze sie heute sichert, dem Untergang geweiht ist. Anstatt das die Politik dafür sorgt, dass Sie sich wandelt und so die Arbeitsplätze wirklich sichert, stützt sie das bisherige Modell. Das kostet dann wirklich Arbeitsplätze, aber da Merkel und Co maximal bis zur nächsten Wahl denken, wird sich da nichts tun. Das ist auch das was ich schon anfangs kritisierst habe – heute denken Politiker nicht langfristig. Das zeigt auch der Dieselgipfel. Nur zur Erinnerung: Der Skandal wurde im September 2015 aufgedeckt. Warum erst jetzt ein Dieselgipfel? Vielleicht weil in knapp zwei Monaten gewählt wird? Ein Schelm wer Böses dabei denkt…

11 thoughts on “Faktenbasierte Politik: die Automobilindustrie

  1. Oh Man, der Mythos mit der „Physikerin“ Merkel. Den hat schon Jeremy Rifkin vor knapp einem Jahrzehnt runtergebetet, als sie sich „bebeistert“ über seine Thesen äußerte.

    In Wahrheit ist die Frau einfach nur Umfragen gesteuert. Hier zeigt sie sich wirklich als Kohls Musterschülerin. Einzig anders ist, dass sie nicht mal anseitsweise Kohl Provinzgestank mit sich trägt und sie ihre Marke perfekt postioniert hat.

    Sie ist halt „Mutti“ alias das weibliche Pendant zum österrichischen Kaiser Franz Josef. „Stabilität“ über alles…

  2. Es gäbe noch weitere Einflussmöglichkeiten.

    Da wäre z.B. die KFZ Steuer. Hier könnte man genau festlegen, welche KFZ die bevorzugten sind. Da wäre die Absetzbarkeit bei Dienstwagen. Wenn bei jedem Bürostuhl eines Freiberuflers nachgehakt wird ob der auch beruflich bedingt ist, dann kann man das natürlich auch bei Luxusschlitten machen, oder bei Luxusmotorisierung, also auch da wäre eine Definition durch die Politik möglich. Man könnte auch Fahrradkilometer genauso hoch bei der Pendlerpauschale ansetzen wie Autos.

    Das nächste wäre wieder eine vernünftige Zumutbarkeitsregelung (Entfernung) für eine Arbeitsaufnahme einführen. Arbeitssuchende könnten sich dann ohne Sanktionen überlegen, ob diese Arbeitsstelle Sinn macht. Da würden sich Firmen eher überlegen, ob sie aus Subventionsgründen umziehen, wenn die Mitarbeiter nicht mitkommen, weil es keinen bezahlbaren Wohnraum in der Umgebung gibt.

    Man könnte auch die Trassenkosten der Bahn senken, und die Maut wieder erhöhen. Als Eigentümer könnte der Staat auch die Anzahl von Güterbahnhöfen, Alternativrouten und Überholmöglichkeiten für den Güterverkehr vorgeben.

    Man könnte auch wieder Planungsingenieure einstellen, und wenn es nur dafür wäre bei Verhandlungen nicht über den Tisch gezogen zu werden. Festangestellte sind in der Regel billiger, als externe „experten“, bei denen die Loyalität nicht so genau feststeht.

  3. Hallo

    Ich habe eine Frage die sich mir schon länger stellt.
    Die Euro6 Autos die heute und morgen verkauft werden halten die Norm ja nur mit der alten Software ein. Bei einem Upgrade sollte die doch sicher auch Verschwinden. Zählt jetzt für die Zulassung nur, daß es mal ein Auto gegeben hat das zwar mit Schumeln die Werte eingehalten hat? Kann ich das Auto eigentlich noch zulassen obwohl es weder Euro5 noch Euro6 einhält?
    Für die neuen Modelle sollte es doch jetzt ziemlich schwierig werden mit der Zulassung auf dem europäpschen Markt?

  4. Glaubt ihr ernsthaft noch dem Schauspiel der Politiker?

    Zitate:
    A.Merkel: „Man kann sich nicht darauf verlassen, dass das, was vor den Wahlen gesagt wird, nach den Wahlen auch gilt“
    Schäuble: Deutschland war seit 1949 zu keinem Zeitpunkt voll souverän. (heist wie eine Frau nicht teilweise Schwanger sein kann, also „nicht souverän“)
    Seehofer: Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt, und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.

    Zitat eines Aufklärers
    Rainer Mausfeld:
    „Nur wenn wir uns entschließen,
    uns unseres Verstandes zu bedienen
    und unsere induzierte moralische Apathie überwinden
    und nicht mehr bereit sind,
    die Illusion der Informiertheit,
    die Illusion der Demokratie,
    die Illusion der Freiheit,
    uns mit diesen Illusionen zufrieden zu geben,
    haben wir eine Chance,
    diesen Manipulationstechniken zu entgehen.“

    Interessanter Vortrag zu Informationsmanipulationstechniken von Reiner Mausfeld
    https://www.youtube.com/watch?v=Rx5SZrOsb6M

    Grüße Gerhard

  5. Der Artikel war wie üblich zweigeteilt, eine kurze Einleitung zur Merkel und dann eigentliche Thema, was mit der Einleitung nichts zu tun hatte.
    Die Staatsratsvorsitzende und Vollstreckerin der deutschen Einheitsbreipartei und Generalvollmächtige der deutschen Medien baut Deutschland stärker, als es je ein Kanzler es vorher gemacht hatte. Sie macht es nur schlauer und von den nichtsarbeiteten Medien unbemerkt.
    Die durchführungsmassnahmen zur Schaffung eines „neuen dritten Reichs“ werden erst an Randgruppen ausgeführt, natürlich unbemerkt. Und da geschehen Sachen, die glaubt kein Mensch, weil sowas gibt es in Deutschland ja nicht. Und da möchte nur einen Punkt von zahlreiche aufführen: Polizeigewalt. Es solle sich jeder mal im Internet informieren, es gibt dort durchaus Geschichten, sind die wahr oder nur erfunden.

  6. Da wurde viel richtiges gesagt aber Frau Merkel ist in meinen Augen keine Manipulatorin, sondern wie Bernd in den 4 Punkten am Anfang aufführt eine gnadenlos geschickte OPPORTUNISTIN.

    Allerdings gehören dazu zwei:

    Die Kanzlerin und eine Wählerschaft, die unangenehme Wahrheiten nicht hören will und nicht bereit ist, sich mit komplexen Themen auseinanderzusetzen.

    Beispiel Rentensystem: Wie wir hören ist das System bis 2030 „stabil“. Frau Merkel sagt explizit, da brauchen wir jetzt nicht diskutieren, das sei kein Wahlkampfthema (!!!) da setzen wir später dann mal eine Komission ein.

    1. Bis 2030 sind es nur noch 13 Jahre
    2. beim Rentensystem greifen relevante Änderungen erst im Zeitraum von mehreren Jahrzehnte, da es von der Demographie abhängt.
    3. Es geht um grundlegende Fragen die JETZT beantwortet werden müssen (z.B. Bürgerversicherung, kapitalgedeckte Privatversicherung oder weiterwurschteln wie bisher)

    Es muss JETZT diskutiert werden und Frau Merkel weicht mit Ihrer PENETRANTEN Art des Nichtstuns jeder Diskussion aus. (Und die Presse lässt´s ihr durchgehen, Herr Schulz soll mit Konzepten kommen…)

    TV-Duell: 2 x 45min. für alle Themen. Da kann man auf NICHTS gründlich genug eingehen, es wird bei Allgemeinplätzen bleiben. Merkel: mehr macht sie nicht mit, ansonsten gar nicht!

    Ein Aufschrei der Entrüstung? FEHLANZEIGE.
    Noch nichtmal eine Diskussion wird eingefordert.

    Ein großer Teil der verehrten Wählerschaft verhält sich unmündig und Frau Merkel nützt das schamlos aus.

    Liebe Wähler: SELBER SCHULD!

  7. Zu der Abgasdiskussion möchte ich folgendes erwähnen.
    Allein die 15 größten Schiffe der Welt stoßen pro Jahr so viele Schadstoffe aus, wie alle 760 Millionen Autos weltweit, so der NABU (Naturschutzbund Deutschland). Abgasnormen gibt es nicht.

    Ein Fahrzeug mit 5L Diesel/100km Verbrauch erzeugt pro Km ca. 150.000mg CO2

    Wenn es die Euro 6 Norm erfüllen soll, darf es aus diesem Sprit folgende (schädlichen) Abgase emitieren:
    500mg CO
    170mg HC NOx
    80mg NOx
    4,5mg PM
    6·10exp11 PN
    In Bezug zu den Hauptabgasen CO2 ist das Aufkommen schädlicher Abgase also wohl eher gering.
    Alle anderen Nutzer Fossiler Energieträger werden wesentlich weniger riguros reglementiert.
    Der Autofahrer allein soll also unter dem Deckmantel der Rettung der Natur zur Rettung der monetären Welt zur Kasse gebeten werden, indem man ihm mit immer riguroseren Normen bis zur Unerfüllbarkeit die Daumenschrauben anzieht.

  8. Solche Carsharing Apps oder wie ich es nenne Trampen 2.0 werden schon entwickelt, ist zwar im Augenblick noch eher wie die Mitfahrzentral-Dinger aber ich denke, das entwickelt sich.

  9. Zu den diversen Zitaten: Die Sache mit den Schadstoffen der Schiffe wird nicht dadurch richtiger, dass man sie millionenfach zitiert. Für einen bestimmten Schadstoff – nämlich Schwefel – ist sie zwar richtig, für alle anderen aber nicht. Das kommt daher, dass während der Hochphase des Waldsterbens der Schwefelgehalt von Treibstoff und Heizöl gesetzlich auf 10 ppm oder weniger reduziert werden musste. Da Rohöl immer eine gewisse Menge an Schwefel enthält und Raffinerien nichts gerne wegwerfen, destillieren sie das Öl nun so, dass der Schwefel im Schweröl bleibt, das von den Schiffen auf hoher See „verheizt“ wird. Dort ist der Schwefelgehalt dann 10.000-fach höher als in Benzin, Diesel, Kerosin usw. usf. Da so ein Großfrachter zudem die tausendfache Motorleistung eines PKW hat und, anders als der PKW, quasi rund um die Uhr läuft, ergibt sich für einen Frachter die 10.000*1000*10-fache Schwefel-Emission eines PKW, also die 100-Millionen-fache.

    Für die anderen Schadstoffe, CO2, NOx, Ruß usw. – gilt die genannte Gleichung aber NICHT. Da „fehlt“ der Faktor 10.000 beim Schwefelgehalt.

    Die Frage ist nun, was mit den vielen Schwefelabgasen der Hochseefrachter passiert. Und da muss man wohl glücklicherweise feststellen, dass die überwiegend direkt im Meer landen und nicht zu Waldsterben führen. Wichtig wäre trotzdem, dieses Problem näher zu erforschen und insbesondere für küstennahe Fahrten auf weniger dreckige Treibstoffe umzustellen. Mehrere getrennte Tanks, um alternativ „sauberen“ Diesel und „dreckiges“ Schweröl tanken zu können, sind in den meisten großen Seeschiffen bereits enthalten. Oft ist zum Anlassen der Motoren sogar Diesel unerlässlich. Erst, wenn die Maschinen die Betriebstemperatur erreicht haben, wird auf Schweröl umgestellt.

    Zu der Kritik an der Politik von Angela Merkel muss man sagen, dass „Bedacht“ und „Orientierung am Willen der Bevölkerung“ meist deutlich besser sind als „Schnellschuss“ und „Durchsetzung einer Doktrin“. Letzteres geht meistens schief, wie man an zahllosen Beispielen in der jüngeren und älteren Geschichte sehen kann, weil halt immer ganz schnell der Punkt erreicht ist, wo die Doktrin über den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen zu stehen kommt.

    Leider nimmt Merkel als Folge ihrer „Anti-Doktrin“-Politik den langfristigen Umweltschutz nicht ernst. Es muss erst zur Katastrophe von Fukushima kommen, damit sie den Atomausstieg doch noch vollführt, dann aber mit Verve: Quasi sofortige Abschaltung aller SWR69. Hoffentlich gibt sie beim Klimaschutz auch irgendwann derartig Gas…

  10. Frau Merkel hat ja vor zwei Tagen den Verbrennungsmotor als „Übergangstechnologie“ bezeichnet. Eine Übergangstechnologie die es nun schon seit 100 Jahren gibt. Und Übergang von Was? Von der Perdekutsche zum Fahrrad oder der Dampfmaschine zum Fusionsantrieb ….?

  11. Dieselmotoren reduzieren doch unsere Abhängigkeit vom Öl, da sie effizienter arbeiten und andere Bestandteile des Rohöls nutzen.

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