Eine kurze Windows Geschichte

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Nun da ja Windows 11 als neue Version erscheint, denke ich ist es an der Zeit die Versionen dieses Betriebssystems und seine wechselvolle Geschichte Revue passieren zu lassen. Das gibt es auch ausführlicher auf der Website. Hier ein Artikel über die Entstehungsgeschichte und einer über die Entwicklung der einzelnen Versionen und ihrer Unterschiede.

Als Apple den Macintosh entwickelte beauftragten sie Microsoft mit der Entwicklung von zwei wichtigen Anwendungen: MS Word und MS Excel. Steve Jobs war klar, dass ohne Anwendungen der Macintosh es schwer haben würde, auf der anderen Seite konnte Apple nicht dies auch noch leisten. Damit war Bill Gates mit im Boot. Die grafische Oberfläche war ihm nicht fremd. Er war einer der wenigen Käufer eines Xerox Star, eines Nachfolgemodells des Alto, des ersten grafischen Computers. Nun war sein Team direkt mit Apple in Kontakt und bekam zwangsläufig mit, wie die Oberfläche gestrickt war. Bill Gates versprach, dass das Team das Excel und Word entwickelte, von dem für Betriebssysteme getrennt würde, aber er hielt sich nicht daran und beauftragte Steve Balmer eine eigene Benutzeroberfläche zu entwickeln, die er auch sehr früh ankündigte, den Termin konnte er aber nicht halten. Er war zum Teil mit schuld, weil er dauernd Änderungen wünschte. Eine war, dass die Oberfläche mit der Tastatur bedienbar war – Steve Jobs hatte beim Macintosh sogar die Pfeiltasten auf dem Keyboard eingespart, damit die Leute die Maus benutzten und Softwareentwickler nicht einfach textbasierte Programme schnell übersetzten. Andere waren unumsetzbar, wie die Forderung, dass die gesamte grafische Oberfläche auf Basis von Postscript, also stufenlos skalierbaren Vektorgrafiken basieren sollten.

Als Windows 1.0 endlich im November 1985 mit 19 Monaten Verspätung erscheint – damals im Computerbereich eine halbe Ewigkeit – ist die Begeisterung verhalten. Zum einen stellt Windows hohe Hardwareforderungen. Es sollte auf einem IBM kompatiblen PC laufen, benötigt aber in der Praxis einen PC mit Festplatte und 80286 Prozessor, also die teuersten PC die es Ende 1985 gab. Das Hauptproblem und das sollte noch für mehr als ein Jahrzehnt so bleiben, ist das Windows kein Betriebssystem war, sondern ein Aufsatz auf DOS. Bei der ersten Version ging der von Windows belegte Speicher sogar komplett vom DOS Speicher ab, sodass selbst bei gut bestückten PC zu wenig Speicher für Anwendungen gab. Daneben war es langsam. Waren mehrere Programme aktiv, so ging sogar der Zeiger der Uhr nach. Andere Produkte machten es besser: GEM von Digital Reserch war schneller und lief auch wirklich auf einem PC mit Diskettenlaufwerken und 8086 Prozessor und natürlich war die Oberfläche des Mac besser, sie lief auf dem 68000 Prozessor (vergleichbar mit dem 80286) und die wichtigsten Routinen waren in Assembler kodiert, während Windows in „C“ programmiert war.

Bill Gates schrieb Windows nach enttäuschenden Kritiken und schleppenden Verkäufen schon ab, zumal Apple nun klagte, weil Microsoft doch viele Elemente kopiert hatte, anstatt eine eigene Oberfläche zu entwickeln, wie dies Apple und Digital Research getan hatten. Die nächste Version Windows 2 erschien nur, weil Microsoft Excel und Word auch auf dem PC verkaufen wollte, und dafür mussten sogar noch zusätzliche Elemente von Apple kopiert werden, die diese Programme nutzten.

Windows 2 kann man so als Update von Windows 1 bezeichnen. Es übernahm auch Elemente von OS/2 so den Programm Manager. OS/2 war damals als Nachfolger auserkoren und Microsoft und IBM entwickelten dieses Betriebssystem gemeinsam.

Das Grundproblem von Windows war von Anfang an, dass es ein Aufsatz von DOS war. DOS wurde zuerst installiert, dann Windows und Windows wurde auch von DOS aus gestartet. Mittlerweile hatten viele PC mehr als 1 MByte Speicher, Speicher den Windows nutzen könnte, aber das klappte als DOS Programm nur bedingt. Ebenso konnten DOS-Programme Windows zum Absturz bringen. Seit dem 80286 Prozessor gab es einen zweiten Modus, den Protected Mode, in dem man mehr Speicher nutzen konnte und auch das Betriebssystem vor abstürzenden Anwendungen schützen. Intel hatte aber keinen Weg vorgesehen von diesem Protected Mode zurück in den vorher üblichen Modus des 8086 Prozessors, nun „Real Mode“ genannt, zu kommen. Das war für die Entwicklung ein Nachteil, denn so konnte man Programme, die ja erst mal unter dem bestehenden Betriebssystem im Real Mode entstanden, nicht debuggen. Erst als zwei Microsoftprogrammierer einen Debugger entdeckten, der dies konnte, kam wieder Bewegung in die Entwicklung. Mit dazu trug bei, dass die Entwicklung von OS/2 länger dauerte und komplizierter war als gedacht. Aufgrund der Verzögerung und den Nachteilen des 80286 versuchte Bill Gates auch IBM zu überreden, diesen Prozessor zu überspringen, was ihm aber nicht gelang. Nachdem er eine Demo eines in den Protected Mode übersetzten Teils gesehen hatte, gab er das Okay für eine neue Version, Windows 3. Windows 3 machte in der Nutzbarkeit einen großen Sprung nach vorne. Erneut wurde die Shell ausgewechselt, nun durch den Programmmanager. Er ordnete Programme in Fenstern mit Icons an. Zwei nützliche Features hielt Einzug, das waren frei skalierbare Truetype Schriften (vorher Bitmaps in festen Größen) und OLE, das es erlaubte ein eingebettetes Objekt, z.B. eine Excel-Tabelle in Word mit Excel zu bearbeiten und Word bekam die Änderungen dann mit.

Endlich gab es unter DOS noch viel freien Speicher, wichtig, weil eben die meisten Anwendungen DOS, Anwendungen waren und es gab sogar einen 386 Modus bei dem Windows vor abstürzenden DOS-Fenstern geschützt war. Später reichte Microsoft Netzwerkfähigkeiten nach und eine Schnittstelle mit der man unter Windows 3.x Programme für das 32-bittige Betriebssystem Windows NT programmieren konnte. 32 Bit Prozessoren waren seit Einführung des 80386 im Jahr 1986 der Standard, also schon Jahre vor dem Erscheinen von Windows 3.0.

Die Verkäufe zogen an, Windows 3 wurde profitabel und gleichzeitig verlief der Fortschritt bei OS/2 nicht so wie gewünscht, während man parallel ein ähnliches Betriebssystem – Windows NT entwickelte und Microsoft beendete die Zusammenarbeit mit IBM. Ich selbst habe sehr lange mit Windows 3.1 gearbeitet, auch noch, als längst der Nachfolger auf dem Markt war und erst mit Windows 98 SE die nächste Version installiert. Das ging sehr gut, auch weil noch viele Programme unter DOS wichtig waren. Ich habe aber nie DOS Programme von Windows aus ausgeführt. In der Erinnerung hatte Windows 3 aber eine Schwäche. Die Ressourcen wurden immer kleiner. Es gab in der Hilfe die Anzeige, wie viel Systemressourcen man frei hatte und die wurden immer kleiner und auch Windows instabiler. Mein Lösung, die heute undenkbar wäre, nach der Installation kopierte ich den gesamten Windows Ordner und restaurierte den alle paar Monate.

Windows 3 war relativ lange die aktuelle Version von 1990 bis 1995, auch weil der Nachfolger Windows 95 auf sich warten lies. Windows 95 war der kommerzielle Durchbruch, bei der die Zahl der PC auf denen es installiert wurde, im ersten Jahr rapide wuchs und letztendlich auch das Ende von DOS einläutete. Windows 95 hat in der Fachwelt eine ganz andere Einstufung als in der Öffentlichkeit. Die Öffentlichkeit sah vor allem die neue Oberfläche – im Fachjargon Shell genannt. Teile davon prägen bis heute den Desktop – auch ein Begriff, den Windows 95 einführte, so die Symbole auf dem Desktop, die Taskleiste und das Startmenü. Die Fachwelt sah den Unterbau. Der war immer noch ein DOS Aufsatz, man konnte auch eine DOS Bootdiskette anlegen oder ein Startmenu, das nur bis DOS durchstartete. Vor allem aber waren große Teile des Betriebssystems wie die Vorgänger 16 Bittig. Mit dem 32 Bit Code, der schon vor 9 Jahren mit dem 386 Prozessor eingeführt war, war viel mehr möglich. Programme konnten nicht nur größer werden, sondern es gab auch mehr Schutzmechanismen und virtueller Speicher konnte angesprochen werden. Zum Debakel wurde das für Intel, die ihren Pentium Pro Prozessor daher auf die schnelle Ausführung von 32 Bit Code optimiert hatten und der nun unter Windows 95 sehr langsam lief, obwohl er teurer als der Pentium war. Zum Siegeszug von Windows 95 trug auch die Einführung der Schnittstelle DirectX bei, mit der es einen schnelleren Zugriff auf die Grafik gab und damit waren anspruchsvollere spiele unter Windows möglich. Spiele waren bisher immer noch eine Domäne von DOS. In einem Punkt verspekulierte sich aber Bill Gates – er setzte auf einen eigenen Onlineservice, das MSN, vergleichbar Aol oder Compuserve. Die Leute gingen aber lieber ins Internet.

Mit Windows 95A und B, Windows 98, Windows 98SE (Second Edition) und Windows Millenium renovierte Microsoft mehr und mehr das System, führte z.B. das FAT32 Dateisystem ein, das bis heute bei mobilen Datenträgern eingesetzt wird, schwenkte auch von der Unterstützung des hauseigenen MSN auf das Internet um und integrierte den Internet Explorer ins Betriebssystem. Nach wie vor war Windows aber ein DOS Aufsatz, auch wenn dieses DOS immer schlechter lief und immer schwerer zugänglich war.

Der große Bruch kam mit Windows XP. Bei Windows XP wechselte Microsoft die Codebasis auf die von Windows NT. Windows NT gab es schon seit einigen Jahren. Es war ein reines 32 Bit Betriebssystem für mehrere Nutzer mit Rechten und Privilegien, wie es im Unternehmensumfeld üblich ist, wo ein einfacher Mitarbeiter auch nicht einfach alles am Computer tun darf, wie er will. Windows NT 4 hatte die Shell von Windows 95 übernommen, sodass sich die Versionen im Look annäherten. Es gab auch Server Versionen, damit im Unternehmen Mitarbeiter auf einen zentralen Datenbestand zugreifen konnten und man dezentral Software installieren und aktualisieren konnte. Windows 2000, die letzte Version von NT hatte nun auch eine schickere Oberfläche als die Windows 9x Versionen und sie wurde zur Ausgangsbasis für Windows XP, das beide Zweige ersetzte (daher gab es nun auch Server und 64 Bit Versionen von Windows XP). Um dem Heimanwender den Umstieg einfach zu machen, gab sich Windows XP wie bisher als Ein-User-System. Das erste Konto, das angemeldet wurde, war automatisch das des Administrators und der dürfte wie bisher alles machen. Mir gefiel die Aufmachung von XP in Teletubbie Farben nicht, doch das konnte man mit wenigen Klicks ändern. Windows XP hatte ein langes Leben von 2001 bis 2009, auch weil der Nachfolger Windows Vista zum Flop geriet. Daran waren zwei Gründe schuld. Der Erste war, dass man viel versprach und nicht hielt. Inzwischen hatte sich das Internet durchgesetzt und Sicherheitslücken in Windows und Anwendungen machten Schlagzeilen. Mit Windows Vista sollte das anders werden. Im Vorfeld wurde viel versprochen um gerade die Sicherheit zu erhöhen, wie ein Kernel der geschützt ist und einer der auch kompromittiert werden kann. Schlussendlich fand sich davon aber nichts in Windows Vista, das 2005 erschien. Vielmehr rächte sich das Vorgehen bei der Einführung von Windows XP, den ersten Benutzer ohne Rückfrage zum Administrator zu ernennen. In privat genutzten Rechnern war dies aber der einzige Benutzer. Programmierer hatten sich darauf eingestellt, das sie wichtige Daten in den Programmverzeichnissen unter C:\Programme ablegen konnten. Das betraf nicht nur Hobbyprogrammierer, sondern durchaus auch hochkaratige Software. Ich programmiere in Delphi und selbst Delphi 7, das ein Jahr nach Windows XP erschien, arbeitete so. Von einem Entwicklungstool, dass natürlich für die Erstellung der Programme die Windows Interna genau kennt, erwartet man eigentlich ein konformes Vorgehen mit den Richtlinien des Betriebssystems alles unter C:\Users abzulegen.

Bei Windows Vista war nun aber das erste Akonto ein Benutzerkonto, das keine Befugnisse hatte, Programme zu installieren, sondern nur auf sein Benutzerverzeichnis zugreifen kann. Ohne eine Hilfe würden alle Programme die auf C:\Programme nach der Installation schreibend zugriffen nicht mehr funktionieren und auch die Installation neuer Software war so nicht möglich. Die Lösung von Microsoft war es, bei jedem Schritt der Adminstratorrechte erforderte, den Benutzer zu fragen. Das waren in der Praxis so viele Fragen, dass Benutzer sie abnickten, ohne zu lesen und trotzdem sich gestört fühlten. Selbst PC Hersteller installierten es nicht sondern lieber als alte XP, dessen Support so Microsoft verlängern musste.

Mit 2009 erscheinenden Windows 7 hat man aus den Fehlern gelernt. Die in Vista eingeführte neue Oberfläche, Aero wurde noch schöner, vor allem aber wurden die Benutzerabfragen reduziert auf nur noch eine pro Programm. Mir hat Windows 7 sehr gut gefallen, auch die Gadgets, mit denen man sich verschiedene Informationen anzeigen lassen konnte wie Temperaturen im Rechner oder Auslastung, aber auch das Wetter oder Börsenkurse.

Gemäß dem Windows Schweinzyklus – eine gute Version – eine schlechte, war die, nächste Windows 8 wieder ein Reinfall. Microsoft hatte in der Geschichte mehrfach den Versuch gemacht, Windows auch auf kleineren Geräten wie Organizern, Mobiltelefonen, Smartphones oder Tabletts zu etablieren, immer mit eigenen Windowsversionen für diese Geräte. Nun hatte man mit Nokia sogar einen Hersteller dieser Geräte aufgekauft und startete einen neuen Versuch. Bei den Geräten, die mit den Fingern bedient wurden, waren Anwendungen aber bildschirmfüllend, es gab keine Menüleisten und dieses Aussehen erklärte Microsoft nun zum Standard und sprach von „Kacheln“. Damit einher ging eine Renovierung der Oberfläche. Die schönen Farbverläufe und Durchsichteffekte von Windows 7 „Aero“ verschwanden, ebenso die Gagdets. Nur blieb der Erfolg auch mit Nokia im Smartphonemarkt aus, andere Hersteller nutzten das neue Windows gar nicht für Nicht-Computer, auf dem PC fehlten nun aber vertraute Elemente und es sah nicht mehr so schön aus wie bei Windows 7. Wie Vista machen Konsumenten einen Bogen um Windows 8, daran änderte auch ein Update auf Windows 8.1, bei dem die gröbsten Schnitzer ausgeräumt wurden nichts.

2015 versprach nun Microsoft eine Kehrtwende. Windows 10 würde nicht nur wieder zu den Ursprüngen zurückkehren, sondern es gab auch ein Versprechen ab: Windows als ein Service. Wer einmal ein Windows kaufte, der hat es auf Lebenszeit. Bisher war es so das der Support, zu dem natürlich auch Sicherheitsupdates gehören, einige Jahre nach Erscheinen der nächsten Version auslief. Nun bekommt man jedes halbe Jahr eine komplett neue Windows Version, die als Komplettinstallation die alte ersetzt. Das ist ein zweischneidiges Schwert. Im Normalfall eine gute Sache, aber wenn man eine langsame Leitung hat, kann das Herunterladen Stunden dauern. Den Fall habe ich in meinem Ferienhaus, wo bis Jahresende die Leitung 6 Mbit/s hat (man merkt – man ist im Allgäu auf dem „Land“, Mobilfunkempfang ist dort auch Glückssache). Da ich nur zweimal im Jahr für den Großputz da bin und dazwischen der PC nicht für die Gäste zugänglich, bedeutet dass, das ich nach Ankunft den PC starte, Windows Update aufrufe, die neue Version herunterlade und dann kann ich einige Stunden warten, bis sie auch installiert ist. Pünktlich zum Erscheinen von Windows 11 bekomme ich aber eine 50-Mbit-Leitung. Wehren gegen dieses Zwangsupdate kann man sich nicht, nur den Zeitraum, bei dem die neue Version installiert wird, auf bis zu ein Jahr hinausschieben.

Windows 11 macht nun wieder vieles neu. Neue Triebermodelle, zwingend DirectX 12, vor allem aber Anforderungen an sicheren Systemstart und TPM. Anders als bei früheren Versionen kann man nun aber nicht mehr einfach in eine Liste schauen, welche die Systemanforderungen kurz umreist, obwohl die App zur Überprüfung suggeriert das wäre, so (1 GHz Takt, 2 Kerne, 4 GB RA, 64 GB auf dem Massenspeicher). Vielmehr müssen die Prozessoren verschiedene Sicherheitstechnologien unterstützen und die ältesten die dies tun sind von 2017, einige erst 2019 erschienen und bis heute werden von AMD und Intel auch noch Prozessoren verkauft, die nicht alle Anforderungen erfüllen, so hatte die ct‘ kein Problem ein neues Notebook von Lenovo zu kaufen, das beim Windows 11 Test durchfiel und selbst ein gerade mal 1 Jahre altes Microsoft Surface Tablett (also die eigene Hardware) fällt durch den Test durch.

Zu Windows 11 kann ich daher nichts sagen, denn bei mir würde es nicht laufen. Aber eines hat Microsoft schon gebrochen, nämlich das Versprechen, das Windows 10, das letzte Windows wäre und man es auf „Lebenszeit“ hat. Lebenszeit heißt nun bis 2025, denn dann läuft der Servicezeitraum für Windows 10 aus. Nur wer einen Rechner hat der die Systemanforderungen erfüllt kann kostenlos auf Windows 11 upgraden. Das dürften erst Rechner ab 2018 sein. Meiner Ansicht nach spricht viel dafür, dass Windows 11 nach dem Windows Schweinzyklus wieder eine schlechte Version ist.

Noch konfuser ist das Namensschema – zuerst die früher übliche Versionsnummer, an der man auch Fortschritte feststellen konnte, dann mit Windows 95 die Benennung nach Jahreszahlen. Offensichtlich ist Windows nun zur verderblichen Ware geworden. Dann die Zeit mit Eigennamen wie Windows XP (Experience) oder Vista. Dann die Rückbesinnung auf Versionsnummern mit Windows 7, aber das Überspringen der Version 9. Intern ist es allerdings einfacher:

  • Windows 95 bis ME sind Unterversionen von Windows 4
  • Mit Windows 2000 wurde die 5.0 begonnen, XP hat die Version 5.1, Windows Server 2003 die Version 5.2
  • Vista hat die Nummer 6.0, Windows Server 2008 ebenso.
  • Windows 7 dann Versionsnummer 6.1 ist also ein Update von Vista.
  • Windows 8, und Windows Server 2012 haben die Version 6.2, Windows 8.1 die Version 6.3

Bis dahin waren die internen Versionsnummer ehrlicher und man erkennt jenseits von offiziellen Namen auch die Verwandtschaft der Versionen. Es gab bis dahin in 30 Jahren nur 6 Hauptversionen. Dann machte man bei Windows 10 aber den Sprung auch intern auf die Versionsnummer 10.0. Alle Versionen von Windows 10 haben diese Nummer und unterscheiden sich nur in der Buildnimmer. Man kann die interne Versionsnummer selbst auf verschiedenen Wegen überprüfen. Ich als Tastaturliebhaber mache folgendes:

  • Windows Taste drücken
  • „cmd“ (ohne Anführungszeichen) eintippen, Enter Taste drücken

In der Eingabeaufforderung erscheint dann in der ersten Zeile die interne Versionsnummer wie hier.

Insgesamt ist meine persönliche Einstellung zu Windows besser geworden, vor 20 Jahren mit Erfahrungen von Windows 3.1 und den 9x Versionen, hielt ich nicht viel von dem System. Windows war instabil, musste öfters neu installiert werden und war anfällig gegenüber Schädlingen. Das änderte sich mit Windows 2000, das mir in vielem besser, als das nachfolgende XP gefiel, aber auch XP wurde mit Ingesamt 4 Servicepacks besser und sicherer und Microsoft integrierte nach und nach Sicherheitsmechanismen wie eine Firewall oder einen eigenen Virenscanner.

Seit Windows 7 gehören echte kapitale Abstürze mit Bluescreens weitestgehend der Vergangenheit an. Bei mir deutet das vermehrte Auftreten nach den bisherigen Erfahrungen eher auf das Ende des PC hin. Auf der anderen Seite ist da der Schweinezyklus, bei dem jede zweite Version mies ist. Und bestimmte Dinge bringt Microsoft auch nach Jahrzehnten nicht hin, so einen Explorer mit zwei Fenstern, die braucht man beim Kopieren oder Verschieben. Für mich mit nur 25 bis 30 % Sehschärfe (mit Brille) ist schwerwiegender das Windows in Jahrzehnten es nicht geschafft hat selektiv nur Schriften zu vergrößern. Unter Windows XP ging das noch, inzwischen nicht mehr. Inzwischen kann man nur die Darstellung der Gesamtoberfläche in Prozenten verändern und das ist wirklich schlecht gelöst. Als Laie denkt man ja Windows skaliert dann einfach Schriften, die ja seit Windows 3.1 skalierbar sind, und rendert andere Elemente eben mit größeren Dimensionen. Dem ist aber nicht so. Wenn sie 125 % Darstellung wählen, und eine physikalische Full-HD Auflösung (1920 x 1080 Punkte) haben, dann rendert Windows die Oberfläche mit 1536 x 864 Punkten und zeigt das an! Dumm nur, dass digitale Bildschirme eine feste Auflösung haben und der Effekt ist dann der das die Darstellung unscharf ist. Man kann das leicht ausprobieren – Größe ändern, einen Screenshot machen, abspeichern und dann bei Eigenschaften sich die Auflösung anzeigen lassen.

Meine Lösung, weil ich größere Darstellung brauche, ist die, das ich keinen Monitor einsetze, sondern einen 32 Zoll Fernseher, Fernseher gibt es nämlich anders als Monitore auch mit großen Diagonalen und Full-HD zu kaufen.

Ebenso verstehe ich nicht das Zwangsupdate des Stils, was spricht dagegen die alten Stile, vor allem Aero weiterhin als Alternative zur Verfügung zu stellen? Unter Linux geht das ja auch, ja da kann ich den Displaymanager sogar frei auswählen.

Immerhin, Windows liefert so nach 30 Jahren noch zuverlässig Stoff für Diskussionen …

3 thoughts on “Eine kurze Windows Geschichte

  1. Die nur noch global skalierbaren Schriftgrössen unter Win 10 waren für mich auch ein Problem.
    Microsoft löschte zwar das alte Einstellmenü, zum Glück aber nicht die zuständigen Schlüssel in der Windows-Registrierungsdatenbank.

    Das Gratis-Tool
    „System Font Size Changer“
    schreibt die gewünschten Werte für die Schriftgrösse in die
    Registry und bringt auf diesem Weg die bekannte Funktionalität zurück.
    Gruss.

    1. Es gibt da noch eine weitere, allerdings aufwändige Möglichkeit:
      Es gibt in den Eigenschaften eines Programms (d.h. Rechtsklick -> Eigenschaften auf die Exe oder den Link) auf der Karte „Kompatibilität“ unten den Button „Hohe DPI-Einstellungen ändern“. Dort kann man in einem Untermenü zwischen 3 verschiedenen Varianten wählen. Es kann sich lohnen die mal zu testen. Je nach Programm können die Unterschiede erheblich sein. Man muss das Programm dafür aber auch immer neu starten.

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