Der Omikron Impfstoff

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Was hat uns das vergangene Jahr nicht alles an neuem Wissen über Viren beschert! Dachten wir doch nach 2020, wir müssten nur auf den Impfstoff warten und dann wird alles gut und hat uns nicht Ex-Gesundheitsminister Spahn versprochen, im Herbst wäre alles vorbei, denn im Sommer gäbe es ja Impfstoff für alle?

Standessen gab es Virusvarianten: „Alpha“ aus England, „Beta“ aus Südafrika, „Gamma“ aus Brasilien, „Delta“ aus Indien und nun „Omikron“ aus Südafrika. Das Virus mutiert, was nicht ungewöhnlich ist. Denn es benutzt ja Körperzellen zur Vermehrung und die machen beim Kopieren der fremden DNA mehr Fehler als bei der regulierten Zellvermehrung und schon gibt es eine Mutation. Das geschieht auch, weil die Viren anders als körpereigene eZllen bei einer Mutation nicht absterben (zumindest meistens) und wegen der fehlenden Regulation der Kopie viel häufiger Abweichungen enthält. Und bei Millionen von Infizierten entstehen so schnell Varianten.

Die stille Hoffnung war, nur hat das niemand so gesagt, um nicht die Leute in falscher Sicherheit zu wiegen, das eine Mutation auch weniger gefährlich ist. So ging es beim direkten Vorgänger con Covid-19 dem SARS Virus, der nach einer Mutation plötzlich harmlos wurde.

Die Omikron Variante soll zu weniger schweren Krankheitsverläufen führen. Die Variante ist jung, deswegen gibt es erst wenige verlässliche Daten. Die meisten Daten bisher aus Südafrika dort ist aber gerade Frühsommer und wie wir inzwischen wissen, kann dann das Virus bei Trockenheit und höheren Temperaturen nicht mehr so lange außerhalb des Körpers überleben. Die Daten aus England mit ähnlichem Klima wie bei uns, sind spärlicher aber der Trend scheint ähnlich zu sein. Die Wahrscheinlichkeit das Infizierte mit der Omikronvariante ins Krankenhaus müssen, ist in Südafrika um 80 Prozent geringer und bei den Todesfällen liegt die Rate um 30 bis 40 Prozent niedriger.

Die geringere Gefährlichkeit ist eine Sache. Doch ein zweiter Aspekt ist ebenso wichtig. Wie infektiös ist die Variante? Eine harmlosere Variante nützt der Menschheit nur etwas, wenn sie sich durchsetzt also schneller die Menschen infiziert als die anderen Varianten und das scheint auch der Fall zu sein. In England sind inzwischen die meisten Neuinfektionen durch diese Variante.

Unser neuer Gesundheitsminister meldet – das war angesichts der vorherigen Medienpräsenz nicht anders zu erwarten – wieder schlechte Zahlen und malt schwarz. Klar angesichts der vorherigen Wellen auch nachvollziehbar. Erinnert sich jemand noch? Im Juli 2020 als die erste Welle abgeflaut war und die Infektionszahlen so niedrig waren wie wir sie (trotz Impfung) seitdem nie wieder bekamen, gab es ein Gedanken an die Opfer initiiert von Steinmeier. Damals gab es knapp über 20.000 Tote. Inzwischen sind bei Welle zwei und drei die Zahl auf fast 100.000 gestiegen und in Welle 4 kamen nochmals rund 20.000 dazu – mit neuen Höchstständen bei der Infektion, dank Impfung aber deutlich weniger Todesopfern.

Man kann das aber auch anders ansehen. Klar, nicht infiziert zu werden ist die beste Möglichkeit. Eine dritte Impfung egal ob man es „Boostern“ oder „Auffrischen“ nennt, ist die bessere Vorbeugung. Aber es gibt nach RKI Stand heute 25,9 Prozent der Bevölkerung die nicht geimpft sind, aber geimpft werden können. Für die ist die Omikron-Variante die beste Grundimmunisierung, die sie bekommen können, denn einmal genesen haben sie auch eine Immunabwehr, wie die Geimpften oder wie Spahn es ausdrückte „Ende des Jahres gibt es nur noch 3G – Geimpft, Genesen oder Gestorben“. Viel um die Verbreitung des Virus in solchen Gruppen zu unterbinden tut man ja nicht. Die „Spaziergänge“ der Impfgegner, werden anders als frühere Aktionen nicht mehr so stark von der Polizei aufgelöst. Da meine ich kann man auch eine andere Strategie fahren. Wenn diese Leute so per Se gegen Impfung sind und dafür demonstrieren sollte man allen die an der Omikron Variante infiziert sind ein Angebot machen – entweder wie alle anderen 14 Tage in die Quarantäne oder zweimal ohne Maske zu einer Querdenker-Demo oder einem „Spaziergang“. So wären die bald alle infiziert und man würde die nötige Durchimmunisierung der Gesellschaft erreichen. Nach der x-ten Welle hält sich mein Verständnis und Mitgefühl für Leute die angesichts einer immer noch tödlich verlaufenen Krankheit bei denen selbst genesene noch an Langzeitfolgen (Stichwort: „long covid“ leiden und sich nicht nur nicht impfen lassen, sondern auch ohne Maske eng zusammenrotten in Grenzen. Wenn der eine oder andere der Coronaleugner dabei drauf geht – tja man muss schon was riskieren, wenn man zu seinen Überzeugungen steht.

Derzeit geht der Trend aber in die andere Richtung. Da sie Variante noch ansteckender ist, redet man von neuen Einschränkungen, auch wenn in anderen Ländern, wie Frankreich, man dann angesichts der Infektiösität schon dran denkt, Quarantäneregeln für Personen aufzuweichen die im Bereich Sicherheit und Gesundheit arbeiten, weil man befürchtet das sonst zu viele sich krankmelden.

Wir werden mit dem Virus leben müssen. Es wird immer neue Varianten geben und man wird alle Maßnahmen nicht immer weiter verlängern können und absehbar wird auch die Impfbereitschaft noch weiter abnehmen. Schon wird diskutiert, dass man sich alle drei Monate „boostern“ soll. Wie viele werden das noch machen, wenn es nicht durch Regelungen wie 2G+ praktisch verordnet wird, will man nicht vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen sein oder sich stattdessen täglich testen lassen. Ich meine langsam sollte die Politik eine langfristige Strategie erarbeiten, wie man mit dem Virus lebt und nicht nur wie man Ansteckung vermeidet. Dazu gehören auch die Maßnahmen, die ich schon in meinem letzten Blog zu Corona vorgeschlagen habe. Denn jetzt wird ja primär deswegen die persönliche Freiheit beschränkt nicht, weil wie bei den ersten Wellen dies die einzige Maßnahme ist. Inzwischen sind die meisten geimpft, viele auch aufgefrischt. Trotzdem hat unser Gesundheitssystem kaum Kapazitäten frei. Das ist doch das, was verbessert werden muss und das hilft auch bei anderen Notsituationen.

3 thoughts on “Der Omikron Impfstoff

  1. Zur Zeit gibt es ja eine neue Modewelle: Die Fälschung von Impfausweisen. Aber keiner kapiert, dass jeder gefälschte Impfausweis ein Selbstmordversuch ist. Gäbe es eine Impfung gegen Dummheit, würden die Querdenker auch diese verweigern.

  2. Die Virus Verbreitung allgemein ist eigentlich ganz klar:
    Tötet der Virus den Wirt zu schnell kann er sich nicht richtig ausbreiten.
    Ist der Virus nicht infektiös genug kann er sich nicht richtig ausbreiten.
    Also hat die Mutante die größere Chance zu überleben, die ungefährlicher und infektiöser ist.

    Also werden alle Krankheiten, die durch Erreger erzeugt werden, mit der Zeit harmloser und verbreiteter…

    Heisere Grüße,
    Ralf mit Z

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