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Kaffee

Das in Deutschland beliebteste Genussmittel ist der Kaffee. 1993 betrug der pro Kopf Konsum 7,4 kg. Das entspricht 900 Normtassen pro Jahr (150 ml, 5-8 g Kaffepulver pro Tasse) oder rund ein halber Liter pro Kopf pro Tag. Zeit dieses beliebte Getränk genauer unter die Lupe zu nehmen.

Verarbeitung

KaffestrauchBei der Kaffeebohne handelt es sich um das Endosperm der Frucht des Kaffeestrauches. In der freien Natur wird dieser 3-12 m hoch. In Plantagen wird er nach der Ernte auf 2 bis 2,5 m gestutzt. Nach 3-4 Jahren blüht er zum ersten Mal, nach 6 Jahren gibt es die erste Ernte, die nach 10-15 Jahren das Maximum erreicht. Etwa 8-12 Monate nach der Blüte gibt es die reifen Früchte, die rot sind und etwa Kirschgroß sind. Im Inneren haben sie zwei Steinkerne, die Kaffeebohnen die von Fruchtfleisch umschlossen sind. Kaffee wächst in mittleren Höhenlagen zwischen 600 und 1.200 m Höhe bei nicht zu feuchtem und schattigem Klima (Jahresmitteltemperatur zwischen 15 und 25 Grad Celsius).

Kaffee wird in Süd- und Mittelamerika angebaut, Afrika von wo er ursprünglich stammt produziert heute nur wenig Kaffee. Äthiopien ist das einzige afrikanische Land unter den zehn führenden Anbauländern. Dafür hat sich Vietnam auf Platz zwei geschoben.

Es gibt rund 70 Coffea Arten. Aber nur zwei dominieren den Weltmarkt: Coffea Arabica etwa 75% und Coffea canephora, (als Coffea robusta im Handel) etwa 25 %. Die anderen Sorten machen weniger als 1% aus. Aus 6,38 kg Früchten von C. arabica gewinnt man 1 kg Kaffe, während es bei C. canephora nur 4,35 kg sind. Die letztere Sorte ist daher beliebter da ergiebiger, gilt aber als die qualitativ schlechtere. Andererseits kann man mit der Zumischung von Robusta Kaffee das Aroma und den Säuregrad von Arabica Sorten verbessern.

Die Früchte werden vom Boden aufgelesen oder vom Strauch abgestreift. Danach müssen sie vom Fruchtfleisch befreit werden. In der trockenen Aufbereitung, in Brasilien als größtem Produzenten, üblichen Verarbeitung werden die Früchte auf Trockenterasssen an der Sonne getrocknet bis sie in der Schale rascheln. Dann werden sie in Schälmaschinen vom getrockneten Fruchtfleisch entfernt. Man erhält ungewaschenen Rohkaffee, der in 60 kg Säcken verpackt wird. Eine Variation ist das Selbstfermentieren über 3-4 Tage. Dazu werden die Früchte geschichtet bis das Fruchtfleisch fermentiert. Es wird auch dann abgetrennt.

RohkaffeeAufwendiger ist die nasse Aufbereitung. Sie ist kostspieliger und das modernerer Verfahren und bei Arabica Arten üblich und wird in Afrika und Mittelamerika angewandt. Die Kaffeebohnen werden dem Pulper zugeführt, ein System angerauter Walzen, dass sie durch Drücken vom Fruchtfleisch befreit, das dann als Düngemittel verwendet wird. Die Bohnen enthalten noch die Silberhaut und Pergamentschicht und Reste des Fruchtfleischs. Diese  werden nun wasserdurchströmten Gärbecken 12-48 Stunden fermentiert, wobei Enzyme diese Bestandteile soweit abbauen, dass sie sich beim anschließenden Waschen von alleine ablösen. Danach werden die Bohnen getrocknet und wie beim Trockenverfahren weiterverarbeitet. Dies ist nötig um die Pergamenthaut abzulösen. Besonders hochwertige Bohnen werden auch zur Entfernung letzter Reste poliert. Bei diesem Verfahren erhält man gewaschenen Kaffee.

Dieser Rohkaffee wird dann einer ersten Beurteilung unterzogen. Es gilt unreife und überreife Bohnen, regenbeschädigte oder vertrocknete Bohnen auszusortieren, da diese einzelnen sogenannten Fehlbohnen ganze Partien verderben können. Kaffee wird nicht nach den rund 80 Handelssorten, sondern der Herkunft (dem Land) bezeichnet. Da die Klimabedingungen großen Einfluss auf die Qualität und das Aroma haben, ist dies sinnvoll. So gelten Hochlagen als wertvoller als Kaffe aus tieferen Lagen.

Erst im Zielland werden die getrockneten Bohnen geröstet, wobei die meisten Aromastoffe entstehen. Dies geschieht zwischen 100 und 200°C. Dabei vergrößert sich das Volumen um 50 bis 80%, das Gewicht nimmt um 11 bis 20% ab und das spezifische Gewicht ebenso ab. Die hornartige zähe Bohne wird spröde und mürbe. Die Röstung durchläuft vier Phasen: Trocknung, Entwicklung, Zersetzung und Vollröstung. Bei 50 bis 100 °C gerinnt das Eiweiß und das Wasser verdampft. Bis 150 °C schwillt die Bohne durch den Druck durch den Wasserdampf gelinde an und fängt an sich braun zu verfärben (Maillardreaktion). Dann tritt durch trockene Destillation Wasserdampf aus, das Volumen vergrößert sich nun rapide und Zersetzungsprodukte wie Kohlenmonoxid und Kohlendioxid treten auf. Bei 180 bis 200°C beginnt die Zersetzungsphase, die Bohne bricht an der Furche auf und man hört ein charakteristisches Knacken. Es gibt bläulichen Rauch und es bildet sich das typische Kaffeearoma. Bei der nun anschließenden Vollröstung  bildet sich Karamell und der Wassergehalt geht auf 1,5 bis 3,5% zurück.

heller gerösteter KaffeeEs gibt sehr vielschichtige Änderungen beim Rösten. So werden Gerbstoffe abgebaut, ätherische Öle aufgeschlossen.

Das Rösten erfolgt heute vor allem in Konvektionsröstern, das früher übliche Kontaktrösten wird wegen der langen Prozesszeiten von 20 bis 30 Minuten kaum noch angewandt. Bei Konvektionsröstern wird heiße Luft durch das Röstgut getrieben. Das Rösten ist so in 6 bis 15 Minuten beendet. Beim neuesten Verfahren, dem Kurzzeitrösten ist die Aufwärmphase verkürzt, sodass die Röstung in 2-5 Minuten beendet ist, es kommt aber durch die schnelle Erwärmung zu einer stärkeren Volumenvergrößerung als bei der normalen Röstung.

Charakteristisch ist, dass die Röstung sehr länderabhängig ist. Es gibt hier ein deutliches Nord-Südgefälle. In Skandinavien und den USA wird recht hell geröstet. Dabei entstehen kaum Aromastoffe. In Südeuropa und im arabischen Raum werden Spitzentemperaturen von 230°C erreicht. Der Kaffee ist sehr dunkel, und es dominieren nun schon Röstaromen, viel feine Aromen gehen bei dieser dunklen Röstung verloren. Die höchste Aromenvielfalt (über Geschmack kann man sich streiten, über Analysenwerte jedoch kaum) weist der in Deutschland übliche mittelstark geröstete Kaffee auf.

Der geröstete Kaffee wird nun auf Fehlbohnen untersucht, die aussortiert werden. dies geschieht heute bei größeren Röstereien fotoelektrisch ausgelesen werden, danach wird er gemahlen und der Handelskaffee aus 8-12 Sorten gemischt. Neben dem Ausgleich von Defiziten erhält man so ein Aroma das konstant ist, unabhängig von qualitativen Schwankungen der Ernte. Röstkaffee bleibt ausgemahlen 8 bis 10 Wochen frisch. Das Röstaroma geht zurück, die Lipide werden ranzig. Gemahlener Kaffee ist in sauerstofffreier Verpackung 6-8 Monate haltbar, sollte nach dem Öffnen aber in 1-2 Wochen verbraucht werden.

Die Zusammensetzung

Kaffee besteht aus 6-12,5 % Kohlenhydraten, vorwiegend Oligosaccharide und Polysaccharide. Es gibt kaum Zucker, der reagierte beim Rösten und bildete die braune Farbe bzw. Karamellstoffe. Dafür enthält er 34-53% unlösliche und unverdauliche Ballaststoffe, 8-18% Fett, 9-13% Protein, 6,7 bis 12% organischen Säuren und 0,8 bis 4% Coffein. Es gibt große Schwankungen in der Zusammensetzung in den Sorten, wie auch bei den beiden Hauptarten. So weisen Arabica Sorten 0,8 bis 1,4 % Coffein auf, Canephora Arten dagegen 1,7 bis 4,0 % Coffein auf.

Charakteristisch ist bei den Proteinen dass auch nicht Protein-Stickstoff vorkommt wie das Coffein und Trigonellin (ein Abbauprodukt des Vitamins Niacin). Bei den Lipiden gibt es neben dem normalen Fett auch Terpene, das sogenannte Kaffeeöl. Es wird beim Filterkaffee aber im Filter gebunden. Bei Expressokaffee bildet es den Schaum auf der Tasse, die sogenannte "Crema".

Es gibt zahlreiche organische Säuren, die alle Derivate der Chlorogensäure sind. Ihre Gehalt ist stark von dem Röstgrad abhängig. Hell gerösteter Kaffee enthält viel Säure, er schmeckt daher auch deutlich saurer als stark gerösteter Kaffee. Die Chlorogensäure wird auch die Magenreizung verantwortlich gemacht. Spezielle Röstverfahren sollen sie daher reduzieren. Gegen diese Theorie spricht, dass sie auch in anderen Lebensmitteln vorkommt und diese nicht magenreizend sind. Chlorogensäure erhöht allerdings auch die Homocysteinkonzentration im Blut. Dies gilt als ein Risikofaktor um an koronaren Herzerkrankungen zu erkranken. (Arteriosklerose, Herzinfarkt).

Der Gehalt an Coffein wird durch das Rösten kaum verändert. er ist vielmehr von der Kaffeesorte abhängig.

Kaffe enthält sehr viele Aromastoffe. Über 850 sind bekannt, dabei dominieren vor allem Röstaromen wie Pyrazinderivate. Kaffee ist das Lebensmittel mit den am meisten bekannten Aromastoffen. Dies macht es auch so schwer das Kaffearoma einfach zu substituieren, wie man dies benötigt wenn man nach Kaffe schmeckende Lebensmittel erhalten möchte, ohne Kaffee einzusetzen wie z.B. Bonbons. Andere Lebensmittel haben einen Geruchsstoff, der das Aroma prägt, die sogenannte "Charakter Impact Component". dies ist bei Kaffee nicht der Fall. Immerhin riecht Furfurylmercaptan in etwa wie Kaffee. Versuche zeigten, dass 40 Aromastoffe notwendig sind um das Kaffeearoma nachzubilden und man mit 28-29 Aromen ein für viele Tester befriedigendes Kaffeearoma nachstellen kann.

Zahlreiche Aromastoffe sind flüchtig. Schon bei Normaltemperatur verdampfen innerhalb 30 Minuten rund zwei Drittel des Methanthiols. Dies ist auch ein Grund warum frisch gemahlener Kaffee anders schmeckt als fertiggemahlener. Auch das Kaffegetränk verliert nach der Zubereitung flüchtige Aromastoffe und verändert so seinen Geschmack.

Zubereitung

Expressokaffee

Es gibt drei grundlegende Verfahren Kaffeegetränke zuzubereiten, die jeweils bestimmte Auswirkungen auf das Getränk haben, da sie jeweils andere Aromen betonen. Es sind dies die Verfahren "Auslagen", Aufbrühen und Filtration.

Das älteste Verfahren und im Orient das verbreiteteste ist das Auslaufverfahren: Die feinen Bohnen werden mit kaltem Wasser langsam erhitzt. Sie verbleiben in der Kanne. Man erhält ein trübes Getränk, da dieses Verfahren die Öle mit herauslöst. (Mokka) Beim Aufgußverfahren lässt man die Bohnen 10 Minuten in heißem Wasser ziehen und gießt dann ab. Beim Aufkochverfahren wird der Kaffee kurz vor dem Kochen ins Wasser gegeben, kurz aufgekocht und dann sofort abgegossen. Beim Auslaugverfahren wird das in einem Beutel befindliche Kaffeemehl 10 Minuten lang ziehen gelassen und der Beutel dann herausgezogen. In Kaffeemaschinen wird das  Kaffepulver auf einer filtrierenden Unterlage kontinuierlich mit heißem, aber nicht jochenden Wasser ausgelaugt. (Papier- oder Permanentfilter). In Expressomaschinen erfolgt das Auslaufgen durch Dampf (100 bis 110°C) unterstützt durch hohen Druck (4-5 Bar). Dies löst am meisten Stoffe heraus, man bekommt ein sehr starkes, trübes Getränk, auch weil er aus besonders stark gerösteten Kaffeesorten hergestellt wird.

Bei der Zubereitung wird nur wenig der energieliefernden Bestandteile aus dem Kaffee gelöst, er ist daher relativ energiearm. Nicht filtrierter Kaffee durch die Kaffeöle etwas mehr Energie.

Versuche zeigten, dass man die aromatischsten Getränke mit einer Wassertemperatur von 85 bis 95°C erhält. Bei zu hoher Temperatur gibt es starke Verluste an flüchtigen aromastoffen und bei zu tiefer Temperatur werden andere nicht vollständig aus dem Kaffee gelöst. Die hohe Extrahiertemperatur ist auch ein Grund für den mehr röstartigen Geschmack von Expressso. Das Wasser spielt auch eine Rolle, doch nennenswerte Abweichungen im Geschmack wurden nur bei übermäßig gipshaltigem, magnesiumhaltigen oder gechlortem Wasser beobachtet.

Man rechnet mit 50 g Kaffee pro Liter bei Filterkaffee, für Mokka 100 g und Expresso 150 g/l (wobei allerdings die Konsummenge abnimmt, sodass die Menge an Kaffee pro Tasse fast gleich hoch ist). Es gehen je nach Verfahren 18 bis 35% der Trockenmasse in Lösung, bei Filterkaffee typisch 22%. Der Säuregrad spielt eine große Rolle, er sollte zwischen pH 4,9 und 5,2 liegen. Kaffeesorten weisen bei 42,5 g Kaffee/l zwischen 4,9 (Kenia arabica und 5,7 (Indonesien Robusta) auf. Ist der p.H zu niedrig so schmeckt der Kaffee deutlich sauer, ist er zu gering, so gibt es einen bitteren, flachen und wässrigen Geschmack. Der bittere Geschmack kommt durch das Coffein und Chinalactone zustande. Entsprechend ist entcoffeinierter Kaffee nicht so bitter. Das dort abgetrennte Coffein wird dann coffeinhaltigen Erfrischungsgetränken zugesetzt wie Colagetränken. Allerdings wird dafür so viel Coffein benötigt, dass der Großteil synthetischer Natur ist. Normaler Kaffee enthält je nach Coffeingehalt der Sorte und Stärke zwischen 60 und 120 mg Coffein/Tasse. Bei Filterkaffe üblicherweise zwischen 60 und 90 mg.

Kaffeeprodukte

Löslicher Kaffee entsteht durch Heißdampfextraktion im Gegenstomverfahren. Der Extrakt wird dann sprühgetrocknet oder gefriergetrocknet. Gefriergetrockneter Kaffee gilt als der mit dem natürlicheren Aroma, da hier die Aromaverluste geringer sind. Es gibt in jedem Falle aber Aromaabweichungen zum Kaffeegetränk.

Entkoffeinierter Kaffe kann auf mehrere Weise erzeugt werden. Es wird schon dem Rohkaffee, also vor dem Rösten entzogen. Das gebräuchlichste Verfahren ist es denn Rohkaffee mit Wasser oder Dampf bis zu einem Wassergehalt von 30 bis 40 % zu versetzen, dann das Coffein zusammen mit der Chlorogensäure mit einem Lösungsmittel wie Ethylacetat oder Methylenchlorid bei 60 bis 150 °C zu entziehen. Lösungsmittelreste werden durch Dampf mit 100 bis 110 Grad entfernt und dann das Kaffepulver bei 40 bis 80 Grad getrocknet.

In den USA ist die komplette Extraktion aller wasserlöslichen Stoffe üblich. Aus diesem wässrigen Extrakt wird dann mit Dichlormethan das Coffein extrahiert und der Extrakt wieder dem Kaffee zugegeben.

Am schonendsten ist die Extraktion von gequollenem Rohkaffee mit überkritischem Kohlendioxid bei 40 bis 80 Grad Celsius und 200 bis 300 Bar Druck. Aufgrund des hohen Dampfdruckes ist der Kaffee dann in jedem Falle frei von Lösungsmittelrückständen, die noch dazu bei Kohlendioxid absolut unbedenklich ist. Der Chlorogensäuregehalt wird bei deisem Verfahren nicht reduziert.

Das extrahierte Coffein wird Colagetränken zugegeben (die Konzentration in Cola beträgt etwa ein Fünftel der von Kaffee oder für Kopfschmerztabletten verwendet. Der Bedarf an Coffein ist jedoch so hoch, dass das meiste heute zugesetzte Coffein synthetischen Ursprungs ist.

Physiologie

Früher nahm man zu viel Kaffee wäre ungesund. Das Coffein würde zu Unruhe führen und da es die Ausscheidung von Wasser forciert dürfte man Kaffee auch nicht zur Wasserversorgung mit hinzurechnen.

Wichtigster erwünschter physiologischer Effekt ist dass Coffein ein Adenosinantagonist ist. Es blockiert die Adenosinrezeptoren im Nervengewebe, einschließlich im Gehirn. Adenosin als Neurotransmitter ist für das Müdigkeitsgefühl verantwortlich. Coffein bewirkt daher dass man länger wach ist. Da Adenosin auch für die Verengung von Blutbahnen verantwortlich sein soll, ist Coffein auch Bestandteil zahlreicher Kopfschmerztabletten, da Kopfschmerzen oft durch Durchblutungsstörungen ausgelöst wird. Sehr große Mengen (mehr als 200 mg, entsprechend dem Gehalt von 2-3 Tassen Kaffe) steigern kurzzeitig die körperliche Leistungsfähigkeit. Sie beschleunigen die Körperkoordination. Bei 100 bis 300 mg wird ebenfalls das Denkvermögen gesteigert. Bei sehr hoher Dosierung kommt es zu Nervosität, Ruhelosigkeit, Zitteranfällen und Kurzatmigkeit. Doch dies ist nicht mit Kaffe zu erreichen. Dazu müsste man rund 30 Tassen Kaffee trinken.

Coffein stimuliert ie Abgabe von Cortison und Adrenalin, das steigert bei hoher Dosierung den Blutdruck und den Herzschlag, jedoch in keinem Maße der gesundheitsschädlich wäre. Problematischer ist für einen größeren Teil der Bevölkerung das Kaffee die Magensäuresekretion erhöht. Dies beruht nicht nur uf dem Coffein, sondern auch den Röststoffen., Für jeden der Probleme mit einer zu hohen Magensäureproduktion hat ist also Kaffeegenuss nur in Maßen anzuraten.

Bei Herz-Kreislauferkrankungen wurde lange Zeit diskutiert ob Kaffee an sich ein Risikofaktor ist. Studien ergaben dass es kein Risiko bei normalem Genuss (bis 300 mg/Tag, entsprechend etwa 4 Tassen Kaffee) gibt, auch bei Vorbelastung. Sehr hoher Kaffegenuss soll aber mit anderen Risikofaktoren wie Alkoholgenuss, Rauchen, körperliche Inaktivität und zu hoher Fettaufnahme einhergeht und daher wurde vorher das Risiko deutlich höher eingeschätzt. Ebenso beeinflusst Coffein in niedriger bis mäßiger Dosierung nicht den Blutdruck.

Nachgewiesen wurde, dass ungefilterten Kaffee leicht das LDL-Cholesterin und Gesamtcholesterin steigert. Dies wurde auf die dort enthaltenen Diterpene zurückgeführt. In Filterkaffee kommen sie nicht vor, sie bleiben im Filter hängen.

Allerdings weiß man heute auch, dass es Personen gibt, die genetisch bedingt Coffein langsamer verarbeiten können. Sie sollten beim Kaffekonsum zurückhaltender sein. Bei allen anderen ist es so, dass das Coffein nach etwa 30 bis 45 Minuten im Blutkreislauf auftaucht und etwa 2 Stunden lang wirkt.

Nachdem gesundheitsschädliche Wirkungen heute eher zweifelhaft sind, gibt es dagegen Hinweise auf gesundheitsförderliche Wirkungen. So sollen enthaltene sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, sogenannte Flavenoiden einen gewissen Schutz vor Diabetes Typ II (Altersdiabetes) bieten und die kognitiven Eigenschaften im Alter aufrecht erhalten. Coffein dämpft darüber hinaus das Hungergefühl. Es beschleunigt zwar die Ausscheidung von Wasser doch scheidet man nicht mehr Wasser aus, als man aufnahm. Kaffee kann also voll zur Wasserversorgung mit hinzugezählt werden.

Bücher vom Autor

Zum Thema Ernährung, Lebensmittel und Lebensmittelchemie/recht sind bisher vier Bücher von mir erschienen:

Das Buch „Was ist drin?“ wendet sich an diejenigen, die unabhängige Informationen über Zusatzstoffe und Lebensmittelkennzeichnung suchen. Das Buch zerfällt in vier Teilen. Es beginnt mit einer kompakten Einführung in die Grundlagen der Ernährung. Der zweite Teil hat zum Inhalt eine kurze Einführung in die Lebensmittelkennzeichnung - wie liest man ein Zutatenverzeichnis. Welche Informationen enthält es? Ergänzt wird dies durch einige weitere Regelungen für weitergehende Angaben (EU Auslobung von geografischen Angaben, Bio/Ökosiegel etc.).

Der größte der vier Teile entfällt auf eine Beschreibung der technologischen Wirkung, des Einsatzzweckes und der Vorteile - wie auch bekannter Risiken - von Zusatzstoffen. Der letzte Teil zeigt beispielhaft an 13 Lebensmitteln, wie man ein Zutatenverzeichnis sowie andere Angaben liest, was man schon vor dem Kauf für Informationen aus diesem ableiten kann, die einem helfen, Fehlkäufe zu vermeiden und welche Tricks Hersteller einsetzen, um Zusatzstoffe zu verschleiern oder ein Produkt besser aussehen zu lassen, als es ist. 2012 erschien eine Neuauflage, erweitert um 40 Seiten. Sie trägt zum einen den geänderten Gesetzen Rechnung (neue Zusatzstoffe wurden aufgenommen, Regelungen über Lightprodukte beschrieben) und zum anderen ein Stichwortregister enthält, das sich viele Leser zum schnelleren Nachschlagen gewünscht haben.

Wie sich zeigte, haben die meisten Leser das Buch wegen des zentralen Teils, der die Zusatzstoffe beinhaltet, gekauft. Ich bekam auch die Rückmeldung, dass hier eine Referenztabelle sehr nützlich wäre. Ich habe daher 2012 diesen Teil und den Bereich über Lebensmittelrecht nochmals durchgesehen, um die neu zugelassenen Zusatzstoffe ergänzt und auch um neue Regelungen, wie bei der Werbung mit nährwertbezogenen Angaben. Ergänzt um eine Referenztabelle gibt es nun die zwei mittleren Teile als eigenes Buch unter dem Titel "Zusatzstoffe und E-Nummern" zu kaufen.

Nachdem ich selbst über 30 kg abgenommen habe, aber auch feststellen musste wie wenig viele Leute von Ernährung oder der Nahrung wissen, habe ich mich daran gemacht einen Diätratgeber "der anderen Art" zu schreiben. Er enthält nicht ein Patentrezept (wenn auch viele nützliche Tipps), sondern verfolgt den Ansatz, dass jemand mit einer Diät erfolgreicher ist, der genauer über die Grundlagen der Ernährung, was beim Abnehmen passiert und wo Gefahren lauern, Bescheid weiß. Daher habe ich auch das Buch bewusst "Das ist kein Diätratgeber: ... aber eine Hilfe fürs Abnehmen" genannt. Es ist mehr ein Buch über die Grundlagen der Ernährung, wie eine gesunde Ernährung aussieht und wie man dieses Wissen konkret bei einer Diät umsetzt. Es ist daher auch Personen interessant die sich nur über gesunde Ernährung informieren wollen und nach Tipps suchen ihr Gewicht zu halten.

Das Buch "Was Sie schon immer über Lebensmittel und Ernährung wissen wollten" wendet sich an alle, die zum einen die eine oder andere Frage zu Lebensmitteln und Ernährung haben, wie auch die sich für die Thematik interessieren und auf der Suche nach weitergehenden Informationen sind. Während andere Autoren zwar auch populäre Fragen aufgreifen und diese oft in einigen Sätzen beantworten und zur nächsten Frage wechseln, habe ich mich auf 220 Fragen beschränkt, die ich mehr als Aufhänger für ein Thema sehe, so hat das Buch auch 392 Seiten Umfang. Jede Frage nimmt also 1-2 Seiten ein. Sie sind nach ähnlichen Fragestellungen/Lebensmitteln gruppiert und diese wieder in vier Sektionen: zwei Großen über Lebensmittel und Ernährung und zwei kleinen für Zusatzstoffe und Lebensmittelrecht/Werbung. Man kann das buch daher von vorne bis hinten durchlesen und so seinen Horizont erweitern, aber auch schnell mal nach einer Antwort suchen. Ich habe sehr viele positive Rückmeldungen bekommen, vor allem weil der Stil nicht reißerisch ist und ein Dogma verbreiten will, sondern aufklärend ist.

Sie erhalten alle meine Bücher über den Buchhandel (allerdings nur auf Bestellung), aber auch auf Buchshops wie Amazon, Libri, Buecher.de und ITunes. Sie können die Bücher aber auch direkt bei BOD bestellen.

Mehr über diese Bücher und weitere des Autors zum Themenkreis Raumfahrt, finden sie auf der Website Raumfahrtbucher.de.


© des Textes: Bernd Leitenberger. Jede Veröffentlichung dieses Textes im Ganzen oder in Auszügen darf nur mit Zustimmung des Urhebers erfolgen.
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