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Super Strypi ist die bisher jüngste US-Trägerrakete. Den Namen hat sie von der Strypi, einer Höhenforschungsrakete, die auch von Kauai aus gestartet wird. Sie wird von einer auf Schienen beweglichen Startrampe von Barking Sands, Kauai (Pacific Missile Range Facility) in Hawaii starten. Die alternative Bezeichnung ist SPARK für Space-borne Payload Assist Rocket Kauai.
Zuerst war geplant, die Super Strypi aus übrig gebliebener Hardware zusammenzustellen. Damals stellte ein GEM 46 Booster (von der Delta 3 / Delta 2 Heavy) als erster Stufe. Die zweite Stufe sollte ein übrig gebliebener Orbus 7S Apogäumantrieb (von 1984 bis 1995 als Satellitenantrieb für Satelliten eingesetzt, in veränderter Form auch Antrieb der zweiten Stufe der IUS) sein. Der Star 30 Antrieb sollte die dritte Stufe sein. Dies war ein Perigäumsmotor für Satelliten der PAM-D-Klasse. Diese Version sollte 23,7 t wiegen und eine Nutzlast von maximal 250 kg besitzen.
Später wurde das Konzept geändert und auf drei neu entwickelte Antriebe gesetzt. Alle drei stammen von Aerojet und heißen LEO-46, LEO-7 und LEO-1. Die Zahl gibt die Treibstoffmenge in US-Pfund an. Die neue Version wiegt 28,2 t und hat eine Nutzlast von 350 kg. Der durchgehende Durchmesser beträgt 1,32 m. Alle drei Antriebe haben feste Düsen. Das spart Kosten ein. Die erste Stufe ist stabilisiert durch kleine Finnen am Heck. Sie wird von einer, an einem 41 m langen Kran befestigten, 27,5 m langen Schiene in einem festen Winkel gestartet. Stufe 2 und 3 haben jeweils ein Kaltgassystem, das die Rakete neigt. Direkt nach dem Start bringt das System in der zweiten Stufe die Rakete in schnelle Rotation. Die dritte Stufe kann ein Jo-Jo System enthalten, wenn die Nutzlast nicht drallstabilisiert sein soll. Die Nutzlastverkleidung wird nach dem Betrieb der ersten Stufe angeworfen. Dann wird die Rotationsgeschwindigkeit von 150 auf 60 U/Min reduziert.
Durch den einfachen Aufbau der Feststofftriebwerke ist die Rakete verhältnismäßig preiswert, zumindest, wenn man sie mit der Pegasus XL vergleicht. Der erste Start kostet 15 Millionen Dollar, bei einer Serienproduktion könnte der Preis auf 10 bis 12 Millionen (je nach Startrate) sinken.
Motor |
LEO-46 |
LEO-7 |
LEO-1 |
---|---|---|---|
Brennkammerdruck |
134,2 bar |
111,4 bar |
79,2 bar |
Gesamtimpuls |
59,51 MNs |
9,631 MNs |
1,918 MNs |
Rotationsrate |
150 U/min |
60 U/min |
60 U/min |
Qualifikation |
August 2014 |
August 2012 |
September 2013 |
Die beiden oberen Stufen wurden vom Orbus 7S und Orbus 1S abgeleitet. Alle drei Antriebe nutzen Ammoniumnitrat und nicht Ammoniumperchlorat als Oxidator. Der Orbus 7 hat eine 90 cm lange Düse mit einem Expansionsverhältnis von 23,7.
Die Super Strypi soll Kleinsatelliten im Rahmen des NASA Minisat-Programms transportieren. Erste Nutzlast ist ein Schwarm von Cubesats (EDSN 1-8), zwei weitere Cubsats (Printsat, Argus) und der 55 kg schwere HiakaSat mit einem Gesamtgewicht von 75 kg. Neben Kleinsatelliten von maximal 80 kg Gewicht, können bis zu 12 Cubesats mit einem Gewicht von jeweils 6,5 kg mitgeführt werden. Reine Cubesatstarts sind auch möglich. Sie sitzen dann auf, vom AMES-Zentrum entwickelten, PAD genannten, Ringen die bis zu 24 Cubesats aufnehmen und gestapelt werden.
Geplant war ein Start für 2013, er verzögerte sich jedoch. Die ORS-4 Mission scheiterte am 3.11.2015. Nach einer Minute geriet die Rakete in unkontrollierte Rotation und zerbrach.
Referenzen
Aerojet: LEO SRM Fact Sheet
ORS Project – Super Strypi
Datenblatt Super Strypi |
|||
Einsatzzeitraum: Starts: Zuverlässigkeit: Abmessungen: Startgewicht: Maximale Nutzlast: Nutzlastverkleidung: Startkosten: |
2015- 1, davon ein Fehlstart 0 % 20,57 m × 1,32 m Durchmesser 28.100 kg 350 kg in einen 400 km hohen 28 Grad LEO-Orbit 270 kg in einen 400 km hohen SSO. 1,67 m Länge, 1,32 m Durchmesser, 83 kg Gewicht 15 Millionen Dollar |
||
|
LEO-49 |
LEO-7 |
LEO-1 |
---|---|---|---|
Länge: |
12,20 m |
2,27 m |
0,76 m |
Durchmesser: |
1,32 m |
1,32 m |
1,32 m |
Startgewicht: |
22.102 kg |
3.588 kg |
711 kg |
Trockengewicht: |
1.688 kg |
354 kg |
68 kg |
Schub (Mittel): |
775 kN |
153,5 kN |
30,4 kN |
Schub (maximal): |
1315,34 kN |
202 kN |
51,94 kN |
Triebwerke: |
– |
Orbus 7S |
Orbus 1S |
Spezifischer Impuls (Maximum): |
2885 m/s |
2866 m/s |
2871 m/s |
Brenndauer: |
76 – 79 s |
57,4 s |
51,5 s |
Treibstoff: |
HTPB/ Aluminium/ Ammoniumnitrat |
HTPB/ Aluminium/ Ammoniumnitrat |
HTPB/ Aluminium/ Ammoniumnitrat |
Wie man an dem Umfang der Website sieht, sind Trägerraketen eines meiner Hauptinteressen. Es gibt inzwischen eine Reihe von Büchern von mir, auch weil ich in den letzten Jahren aufgrund neuer Träger oder weiterer Informationen über alte Projekte die Bücher neu aufgelegt habe. Sie finden eine Gesamtübersicht aller Bücher von mir bei Amazon und hier beim Verlag.
Ich beschränke mich in diesem Abschnitt auf die aktuellen Werke. Für die in Europa entwickelten Trägerraketen gibt es von mir zwei Werke:
Europäische Trägerraketen 1 behandelt die Vergangenheit (also bei Drucklegung): Das sind die nationalen Raketen Diamant, OTRAG und Black Arrow und die europäischen Träger Ariane 1 bis 4 und Europarakete.
Europäische Trägerraketen 2 behandelt die zur Drucklegung 2015 aktuellen Träger: Ariane 5, Vega und die damaligen Pläne für Vega C und Ariane 6.
Wer sich nur für einen der in den beiden besprochenen Träger interessiert, findet auch jeweils eine Monografie, die inhaltlich identisch mit dem Kapitel in den Sammelbänden ist, nur eben als Auskopplung.
Weiter gehend, alle Raketen die es weltweit gibt, behandelnd, gehen zwei Bände:
und
Internationale Trägerraketen (im Sinne von allen anderen Raketen weltweit)
Auch hier habe ich 2023 begonnen, die Bände aufzusplitten, einfach weil der Umfang für eine Aktualisierung sonst weder handelbar wäre bzw. an die Seitengrenze stößt, die der Verlag setzt. Ich habe auch bei den Einzelbänden nochmals recherchiert und den Umfang erweitert. Bisher sind erschienen:
US Trägerraketen 1 mit den frühen, kleinen Trägern (Vanguard, Juno, Scout)
US Trägerraketen 2 mit der Titan-Familie
2023 wird noch die erste Auskopplung aus den internationalen Raketen über russische Träger erscheinen. Nach und nach werden alle Raketen dann in einzelnen Monografien geordnet nach Trägerfamilien oder Nationen dann aktualisiert auf den aktuellen Stand, so besprochen.
Für die Saturns gibt es noch einen Sonderband, den ersten in der Reihe über das Apolloprogramm.
Alle bisherigen Bücher sind gerichtet an Leute, die wie ich sich nicht mit oberflächlichen Informationen oder Zusammenfassung der Wikipedia zufriedengeben. Wenn sie sich nicht für Technik interessieren, sondern nette Anekdoten hören wollen, dann sind die bisherigen Bücher nichts für Sie. Für dieses Publikum gibt es das Buch „Fotosafari durch den Raketenwald“ bei dem jeder Träger genau eine Doppelseite mit einem Foto und einer Beschreibung hat. (Also etwa ein Zehntel der Seitenzahl auf den ich ihn bei den beiden obigen Bänden abhandelte). Das Buch ist anders als die anderen Bände in Farbe. Ab und an macht BOD als Print on Demand Dienstleister Mist und verschickt es nur in Schwarz-Weiß, bitte reklamieren sie dann, ich als Autor kann dies nicht beeinflussen.
Als Autor würde ich mich freuen, wenn sie direkt beim Verlag bestellen, da ich da eine etwas größere Marge erhalte. Dank Buchpreisbindung und kostenlosem Versand ist das genauso teuer wie bei Amazon, Libri und iTunes oder im Buchhandel. Über eine ehrliche Kritik würde ich mich freuen.
Alle Bücher sind auch als E-Book erschienen, üblicherweise zu 2/3 des Preises der Printausgabe – ich würde sie gerne billiger anbieten, doch da der Gesetzgeber E-Books mit 19 Prozent Mehrwertsteuer besteuert, Bücher aber mit nur 7 Prozent, geht das leider nicht. Ein Vorteil der E-Books - neben dem einfacher recherchierbaren Text ist, das alle Abbildungen, die im Originalmanuskript in Farbe, sind auch in Farbe sind, während ich sonst - um Druckkosten zu sparen - meist auf Farbe verzichte. Sie brauchen einen pdf-fähigen Reader um die Bücher zu lesen. Sofern der Verlag nicht weiter für bestimmte Geräte (Kindle) konvertiert ist das Standardformat der E-Books ein DRM-geschütztes PDF.
Mehr über meine Bücher finden sie auf der Website Raumfahrtbuecher.de und eine Liste aller Veröffentlichungen findet sich auch bei meinem Wikipediaeintrag.
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