Was kostete Apollo wirklich und wie viel ist das heute?
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Was kostete Apollo wirklich und wie viel ist das heute?

Das Thema für heute fand ich dann in meinem gestrigen Blog. Kennedy bekam eine Schätzung, was das Mondprogramm kosten könnte und die lag bei 22,3 Mrd. Dollar bei einer Landung nach 1970, aber vor 1975. Bei einem Zeitraum von 1967 bis 1970 waren es 33,7 Mrd. Dollar. Schon das zeigt, warum Apollo so teuer war. Das Programm war nicht budgetbegrenzt sonder zeitbegrenzt. Wenn es ging, dass man etwas beschleunigen konnte, auch wenn es mehr kostet, dann tat man das. Das ist natürlich teuer und deswegen gingen alle folgenden Pläne von einer viel längeren Dauer aus, dafür waren sie billiger. Für ARTEMIS setzt man wieder die Zeit, die Apollo brauchte, an. Immerhin hat man die SLS und Orion schon weitestgehend entwickelt. Richtig neu wäre also nur der Mondlander bzw. heute wohl dann auch noch ein Habitat, denn man wird heute sicher länger als drei Tage auf der Mondoberfläche bleiben.

Doch was kostete Apollo und wie viel ist das heute? Der erste Anlaufpunkt ist das ansonsten recht zuverlässige NASA-Buch "Apollo by the Numbers" (SP-4029). Dort findet man folgende Liste:

1960

1961

1962

1963

1964

1965

1966

1967

1968

1969

1970

1971

1972

1973

Total

Advanced Technical Development Studies

$100

$1,000

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$0

$0

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$0

$0

$0

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$1,100

Orbital Flight Tests

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$0

$63,900

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$0

$0

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$0

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$0

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$0

$63,900

Biomedical Flight Tests

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$0

$16,550

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$0

$0

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$0

$0

$0

$0

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$0

$16,550

High-Speed Reentry Tests

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$27,550

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$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

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$27,550

Spacecraft Development

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$52,000

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$0

$0

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$0

$0

$0

$0

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$52,000

Instrumentation & Scientific Equipment

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$0

$0

$11,500

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$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$11,500

Operational Support

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$0

$0

$2,500

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$0

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$0

$0

$0

$0

$0

$0

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$2,500

Little Joe II Development

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$0

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$8,800

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$8,800

Supporting Development

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$0

$0

$3,000

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$3,000

Command and Service Modules

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$0

$0

$345,000

$545,874

$577,834

$615,000

$560,400

$455,300

$346,000

$282,821

$0

$0

$0

$3,728,229

Lunar Module

$0

$0

$0

$123,100

$135,000

$242,600

$310,800

$472,500

$399,600

$326,000

$231,433

$0

$0

$0

$2,241,033

Guidance & Navigation

$0

$0

$0

$32,400

$91,499

$81,038

$115,000

$76,654

$113,000

$43,900

$33,866

$0

$0

$0

$587,357

Integration, Reliability, & Checkout

$0

$0

$0

$0

$60,699

$24,763

$34,400

$29,975

$66,600

$65,100

$0

$0

$0

$0

$281,537

Spacecraft Support

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$0

$0

$0

$43,503

$83,663

$95,400

$110,771

$60,500

$121,800

$170,764

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$0

$0

$686,401

Saturn C-1

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$0

$0

$90,864

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$90,864

Saturn I

$0

$0

$0

$0

$187,077

$40,265

$800

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$228,142

Saturn IB

$0

$0

$0

$0

$146,817

$262,690

$274,185

$236,600

$146,600

$41,347

$0

$0

$0

$0

$1,108,239

Saturn V

$0

$0

$0

$0

$763,382

$964,924

$1,177,320

$1,135,600

$998,900

$534,453

$484,439

$189,059

$142,458

$26,300

$6,416,835

Engine Development

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$0

$0

$0

$166,000

$166,300

$134,095

$49,800

$18,700

$0

$0

$0

$0

$0

$534,895

Apollo Mission Support

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$0

$0

$0

$133,101

$170,542

$210,385

$243,900

$296,800

$0

$0

$0

$0

$0

$1,054,728

Manned Space Flight Operations

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$546,400

$422,728

$314,963

$307,450

$0

$1,591,541

Advanced Development

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$11,500

$12,500

$0

$24,000

Flight Modules

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$245,542

$55,033

$0

$300,575

Science Payloads

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$60,094

$106,194

$52,100

$0

$218,388

Ground Support

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$46,411

$31,659

$0

$78,070

Spacecraft

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$0

$50,400

$50,400

Apollo Program

$100

$1,000

$160,000

$617,164

$2,272,952

$2,614,619

$2,967,385

$2,916,200

$2,556,000

$2,025,000

$1,686,145

$913,669

$601,200

$76,700

$19,408,134

NASA Total

$523,575

$964,000

$1,671,750

$3,674,115

$3,974,979

$4,270,695

$4,511,644

$4,175,100

$3,970,000

$3,193,559

$3,113,765

$2,555,000

$2,517,700

$2,509,900

$56,661,332

Apollo Share of Total Budget

<1%

<1%

10%

17%

57%

61%

66%

70%

64%

63%

54%

36%

24%

3%

34%

Etwas kürzer auf die Summe reduziert:

Jahr

NASA Budget gesamt [Mill Dollar]

davon Apollo [Mill Dollar]

1962

1.671,750

160,500

1963

3.674,115

617,164

1964

3.974,979

2.272,952

1965

4.270,695

2.614,619

1966

4.511,644

2.967,385

1967

4.175,100

2.916,200

1968

3.970,000

2.556,000

1969

3.193,559

2.025,000

1970

3.113,765

1.686,145

1971

2.555,000

913,669

1972

2.507,700

601,200

1973

2.509,900

76,700

Apollo kostete also rund 19,7 Mrd. Dollar. Die Ziffer ist aber zu gering. Schon 1969 schrieb Jesco Puttkamer, dass die NASA 21 Mrd. Dollar für das Programm bisher ausgegeben habe. Nach dem Brand von Apollo 1 rechnete man wegen Zusatzkosten durch den Brand mit 22,4 Mrd. Dollar bis zum Programmende. Schaut man sich die Aufstellung genauer an, so bemerkt man, dass keinerlei Kosten für Anlagen ausgewiesen wurden. Es wurde in Michoud, einem regierungseigenen "Gebäude" das so groß ist das es mehrere Fußballfelder belegt, die Fabrik für die Saturn I, IB und V errichtet. Heute wird dort der Space Shuttle Tank und die SLS gebaut. Es entstand das VAB am Cape, das während der ganzen Shuttle Ära genutzt wurde und es fehlen die Startrampen - drei für die Saturn I,IB und zwei für die V, die zum Teil heute noch genutzt werden, ebenso wie die Testanlagen für Stufen und Triebwerke in Louisiana. Ich würde diese obige Ziffer von 19,7 Milliarden Dollar so Interpretieren: das ist es was die Entwicklung und Produktion von Apollo kostete, ohne die Anlagen und Investitionen, die man auch für andere Dinge nutzen kann. In diesem Sinne ist es eine ehrliche Aufstellung aber nicht die die man erwartet, wenn man eine Rechnung bezahlen muss.

Die zuverlässigste und am häufigsten genannte Ziffer sind 25,4 Mrd. Dollar, die die NASA auf Anfrage des Kongresses abgab und es ist nicht ratsam, den Kongress zu belügen. Diese Kosten teilen sich wie folgt auf (NASA Antwort an den Kongressausschuss)

System

Kosten [Milliarden Dollar]

Raumfahrzeuge:

8,5, davon 3,7 für das CSM

Trägerraketen:

9,1

Operationen:

1,7

Triebwerke:

0,9

Bodennetzwerk:

0,9

Entwicklung und Forschung gesamt:

21,1

Konstruktion von Anlagen:

1,8

Forschung und Programmmanagement:

2,5

Gesamt:

25,4

 Die Flüge waren vergleichsweise preiswert, auch das zeigt die Besonderheit von Apollo. Das meiste Geld ging in die Entwicklung. Für die Flüge wurden folgende Kosten genannt:

Mission

Kosten [Mill $]

Apollo 7

145 (Saturn IB, nur CSM)

Apollo 8

310 (Saturn V, nur CSM, LM Massenmodell)

Apollo 9

340

Apollo 10

350

Apollo 11

355 (G-Mission)

Apollo 12

375 (G-Mission)

Apollo 13

375 (H-Mission mit ALSEP)

Apollo 14

400 (H-Mission mit ALSEP)

Apollo 15

445 (J-Mission mit Experimenten und Lunar Rover)

Apollo 16

445 (J-Mission mit Experimenten und Lunar Rover)

Apollo 17

450 (J-Mission mit Experimenten und Lunar Rover)

Die Kosten für die Lagerung der Hardware betrugen 400.000 Dollar/Jahr, die Wartung weitere 100.000 Dollar. Es wurde eingelagert, weil die Produktion ab 1968 auf vollen Touren lief, nach Apollo 11 aber die Zahl der Starts von maximal sechs pro Jahr auf zwei reduziert wurde. Mehr war, nachdem 7.000 Personen im Kennedy Space Center gekündigt wurden, nicht mehr möglich.

So waren denn auch schon Saturn, LM und CSM gebaut als man begann Missionen zu streichen.

Den Wert der fertiggestellten, aber nicht mehr eingesetzten Apollohardware gab die NASA mit 400 Millionen Dollar an. Ich halte die Zahl für zu klein, denn als die NASA zuerst im Januar 1970 Apollo 20 und dann am 2. September 1970 Apollo 18 und 19 strich war die Hardware weitestgehend fertiggestellt. Lediglich die CSM waren zu diesem Zeitpunkt noch im Bau. Die NASA hatte am Schluss, nach Beendung von Skylab und dem Apollo-Sojus Testprojekt, das ja ebenfalls noch Apollo Hardware einsetzte, noch ein voll flugtaugliches CSM (CSM-119) und zwei die fertiggestellt waren, aber nur für Tests genutzt wurden (CSM-102 und 105). Dazu kamen zwei Saturn IB, zwei Saturn V und zwei fertiggestellte LM. Zwei CSM wurden nicht fertiggestellt und verschrotet, ebenso drei LM, davon eines in einer frühen Herstellungsphase. Es gab noch zwei Saturn IB Erststufen, die verschrotet wurden.

Ich denke diese verschrottete Hardware sollte man auch berücksichtigen. Die NASA hat sie sicher zum Teil bezahlt, zumal jeder Vertrag Ausstiegsklauseln hat, wenn man nicht die Anzahl an Raumfahrzeugen abnimmt, die vereinbart waren. Lediglich die Saturn V wurden komplett gefertigt. Ihre Fertigung dauerte so lange, das man schon Anfang 1969 beschloss nur 15 zu bauen, was das Programm bis Apollo 20 zulies. Das war da man damals die Landung zwischen Apollo 11 und 13 erwartete ein komfortables Polster für weitere Missionen.

Die reinen Hardwarekosten pro Flug wurden wie folgt angegeben:


Kosten [Mill $]

CSM:

55 bis Apollo 14, danach 65

LM:

40 bis Apollo 14, danach 50

Saturn V:

185

Saturn IB:

42

Je H-1 Triebwerk:

0,4

Je J-1 Triebwerk:

2,1

Je F-1 Triebwerk:

2,5

Für den Flug von Apollo 11 schlüsselte die NASA die Kosten wie folgt auf:

Teil

Kosten in Millionen Dollar

Saturn V:

185

CSM:

55

LM:

41

Operationen und Bergung:

69

Postflight Kosten:

5

In der Summe ist es bis heute unverständlich, warum man die Missionen Apollo 18 und 19 nicht durchführte - die Hardware dafür hatte man. Apollo 20 wurde dagegen aus einem guten Grund gestrichen, denn man brauchte die Saturn V für den Start von Skylab. Alternativ hätte man Skylab B starten können - auch das Labor wurde doppelt gefertigt und mit zwei Besatzungen besuchen können. Zeitweise wurde auch erwogen es in eine Umlaufbahn mit 51,6 Grad Bahnneigung zu starten, dann hätte die Besatzung des Apollo-Sojus-Testprojektes nach Abkopplung von der Sojus das Labor als dritte Besatzung besuchen können.

Das Streichen der Missionen ist wirtschaftlich kaum zu begründen. Man sparte lediglich die Missionskosten ein, die man nach obiger Tabelle zu 75 Millionen Dollar ansetzen kann. Dass sind bei zwei Missionen 150 Millionen Dollar, weniger als 1 % der Kosten des Programms, dafür verlor man aber zwei von maximal acht Landungen also ein Viertel der Wissenschaft.

Der Schritt ist nur erklärbar mit einer müden Öffentlichkeit, die jeden Flug als Wiederholung ansah und die angesichts von anderen Kosten (der Vietnamkrieg kostete auch 35 Mrd. Dollar, aber nicht insgesamt, sondern pro Jahr) sich fragte, warum man so viel Geld für die Raumfahrt ausgab - nun ja sie wusste ja nicht das alles schon bezahlt war.

Was kostet es heute?

Alle diese Zahlen sind natürlich welche aus den Sechziger Jahren. Seitdem hat der Dollar an Wert verloren, das nennt man Inflation. Es ist leider problematisch die Kosten in den heutigen Wert umzurechnen denn das liegt daran, dass es mehrere Methoden gibt, die es gibt:

Die Inflationsrate – jedes Jahr verliert das Geld etwas an Wert, alles, was man kauft, wird teurer. Das kann man als Durchschnitt für einen Haushalt errechnen. Summiert man diese Raten über die Jahre auf, so kann man den Wertverlust beziffern.

Das Durchschnittseinkommen: das steigt in der Regel auch, weil Gewerkschaften die Inflationsrate ausgleichen. In der Regel steigt, es sogar stärker parallel zum Anstieg der Produktivität. Hier könnte man die Löhne vergleichen. Anbieten würden sich z.B. die Besoldung von Militärangehörigen – alle Astronauten waren Soldaten und erhielten ihren Sold nach Tabelle.

Der Anstieg des Bruttosozialprodukts, meistens von der NASA benutzt (Gross-Product Chain Index). Das ist eigentlich mehr ein Index der Produktivität. Es ist die gesamte wirtschaftliche Leistung aller Einwohner eines Landes. Er hat wie das nachfolgende Kriterium bei den USA einen Fehler: das Bruttosozialprodukt steigt nicht nur durch höhere Produktivität, sondern auch mit der Einwohnerzahl. Die USA als Einwandererland hatten 160 179 Millionen und 1970 203 Millionen Einwohner, für 2019 werden 328 Millionen erwartet, das sind also 60 % mehr und entsprechend sollte auch das Bruttosozialprodukt steigen. So erreicht man einen höheren Wert als durch die anderen Methoden.

Der Anteil am Steueraufkommen. Meiner Ansicht nach für die Beurteilung die sinnvollste Art, denn das Geld muss ja aus dem Staatshaushalt stammen. Der Prozentsatz der Aufwendungen am Gesamthaushalt ist bekannt.

So verwundert es nicht, das man heute sehr unterschiedliche Angaben bekommt. Extreme sind 153 und 288 Mrd. Dollar. Diese Angaben kommen nicht nur durch die Bewertungsbasis zustande, sondern auch davon, was man alles zum Apolloprogramm hinzurechnet. So kam dieser Autor auf 288 Mrd. Dollar. Er hat allerdings auch Gemini und die unbemannten Projekte Ranger, Surveyor und Lunar Orbiter hinzugerechnet. Ohne dies sind es 263 Mrd. Dollar. Er kommt auch auf den Schluss wie ich das die Differenz von 29,4 zu 25,4 Mrd. Dollar vor allem auf den errichteten Gebäuden und Anlagen beruht.

Idealerweise nimmt man Zahlen, die die NASA selbst berechnet hat. Als Bush seine Space initiative vorstellte verglich man die Kosten mit Apollo (S.676). Die 21 Mrd. Dollar, die bis zur ersten Landung ausgegeben wurden, würden wenn man sie im selben Neunjahreszeitraum von 2005 bis 2014 ausgeben würde 186 Mrd. Dollar entsprechen. Nun ist 2014 nicht weit von 2019 entfernt. (Bild oben)

Das dies nicht durchgängig ist zeigt die Augustine Comission. Sie hat einen Report für das obige Programm erstellt und kommt zum Schluss (S.20), das Apollo auf Basis des GDP-Chain Index 2009 also mitten im obigen Fenster nur 129,6 Mrd. Dollar kosten würde, und das, obwohl sie nicht von 21, sondern 24,6 Mrd. Dollar ausgingen. Das zeigt ein zweites Problem. Constellation sollte natürlich Unterstützung bekommen, also rechnet man das Apolloprogramm teuer, um zu zeigen, wie billig es heute ging. Im selben Report führt die NASA aus, dass man heute die Entwicklungskosten um 33 % senken könnte und die Produktionskosten. Da wie oben in den Tabellen leicht zu entnehmen die Entwicklungskosten Apollo bestimmten ist es so natürlich teurer.

Ich habe natürlich auch probiert, mittels dieser Website den Preis zu ermitteln. Da muss man sich für ein Jahr entscheiden. Ich nahm 1966, da dieses Jahr die höchsten Aufwendungen für Apollo hatte (2971 Millionen Dollar). Nimmt man den GDP-Chain Index, so sind dies heute 148 Mrd. Dollar. Nimmt man den Anstieg der Kosten für einen Haushalt, so steigt die Ziffer auf 220 Mrd. Dollar. Nimmt man den Anstieg der Löhne, so sind es bei einfachen Arbeiten 215 Mrd. Dollar und bei Berufen mit höherer Entlohnung (besserer Berufsabschluss) 251 Mrd. Dollar. Ich denke irgendwo dazwischen wird die Wahrheit liegen.

Zum Vergleich: Die NASA hat bisher rund 20 Mrd. Dollar für Orion und SLS ausgegeben. NASA Administrator Bridenstine schätzt, dass man weitere 20 bis 30 Mrd. braucht, um auf dem Mond zu landen – dazu braucht man neben dem Mondlander eine leistungsfähigere SLS, denn die derzeitige Version kann nur die Orion alleine zum Mond befördern. Ich hakte das für eher gering und Bridenstine ist auch zurückgerudert und will erst 2020 Schätzungen liefern. Dieser enorme Unterschied liegt an mehreren Faktoren. Das eine ist, das man die SLS praktisch aus den Teilen entwickelt die man schon hatte – SRB Booster und Haupttriebwerke vom Spce Shuttle, die dritte Stufe fehlt noch und die Corestage nutzt die Fertigung des ET. Die Saturn Trägerraketen machten 40 % des Apollobudgets aus. Bei Artemis ist der Anteil viel kleiner. Der zweite Punkt ist das man an beidem seit 10 bzw. 14 Jahren entwickelt. Bei Apollo waren CSM und Saturn V nach 7 Jahren einsatzbereit und sie schon am Anfang geschrieben: die Zielsetzung bis 1970 machte Apollo gleich um ein Drittel teurer. Allerdings denke ich wird Artemis schon 2021, wenn der nächste Präsident sein Amt antritt, wieder Geschichte sein.

Artikel erstellt am 21.7.2019, Artikel zuletzt bearbeitet am 22.7.2019

Bücher vom Autor

Es gibt von mir vier Bücher zum Thema bemannte Raumfahrt. Alle Bücher beschäftigen vor allem mit der Technik, die Missionen kommen nicht zu kurz, stehen aber nicht wie bei anderen Büchern über bemannte Raumfahrt im Vordergrund.

Das erste bemannte Raumfahrtprogramm der USA, das Mercuryprogramm begann schon vor Gründung der NASA und jährt sich 2018 zum 60-sten Mal. Das war für mich der Anlass, ein umfangreiches (368 Seiten) langes Buch zu schreiben, das alle Aspekte dieses Programms abdeckt. Der Bogen ist daher breit gestreut. Es beginnt mit der Geschichte der bemannten Raumfahrt in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg. Es kommt dann eine ausführliche technische Beschreibung des Raumschiffs (vor 1962: Kapsel). Dem schließt sich ein analoges Kapitel über die Technik der eingesetzten Träger Redstone, Little Joe und Atlas an. Ein Blick auf Wostok und ein Vergleich Mercury bildet das dritte Kapitel. Der menschliche Faktor - die Astronautenauswahl, das Training aber auch das Schicksal nach den Mercurymissionen bildet das fünfte Kapitel. Das sechs befasst sich mit der Infrastruktur wie Mercurykontrollzentrum, Tracking-Netzwerk und Trainern. Das umfangreichste Kapitel, das fast ein Drittel des Buchs ausmacht sind natürlich die Missionsbeschreibungen. Abgeschlossen wird das Buch durch eine Nachbetrachtung und einen Vergleich mit dem laufenden CCDev Programm. Dazu kommt wie in jedem meiner Bücher ein Abkürzungsverzeichnis, Literaturverzeichnis und empfehlenswerte Literatur. Mit 368 Seiten, rund 50 Tabellen und 120 Abbildungen ist es das bisher umfangreichste Buch von mir über bemannte Raumfahrt.

Mein erstes Buch, Das Gemini Programm: Technik und Geschichte gibt es mittlerweile in der dritten, erweiterten Auflage. "erweitert" bezieht sich auf die erste Auflage die nur 68 Seiten stark war. Trotzdem ist mit 144 Seiten die dritte Auflage immer noch kompakt. Sie enthält trotzdem das wichtigste über das Programm, eine Kurzbeschreibung aller Missionen und einen Ausblick auf die Pläne mit Gemini Raumschiffen den Mond zu umrunden und für eine militärische Nutzung im Rahmen des "Blue Gemini" und MOL Programms. Es ist für alle zu empfehlen die sich kurz und kompakt über dieses heute weitgehend verdrängte Programm informieren wollen.

Mein zweites Buch, Das ATV und die Versorgung der ISS: Die Versorgungssysteme der Raumstation , das ebenfalls in einer aktualisierten und erweiterten Auflage erschienen ist, beschäftigt sich mit einem sehr speziellen Thema: Der Versorgung des Raumstation, besonders mit dem europäischen Beitrag dem ATV. Dieser Transporter ist nicht nur das größte jemals in Europa gebaute Raumschiff (und der leistungsfähigste Versorger der ISS), es ist auch ein technisch anspruchsvolles und das vielseitigste Transportfahrzeug. Darüber hinaus werden die anderen Versorgungsschiffe (Space Shuttle/MPLM, Sojus, Progress, HTV, Cygnus und Dragon besprochen. Die erfolgreiche Mission des ersten ATV Jules Verne wird nochmals lebendig und ein Ausblick auf die folgenden wird gegeben. Den Abschluss bildet ein Kapitel über Ausbaupläne und Möglichkeiten des Raumfrachters bis hin zu einem eigenständigen Zugang zum Weltraum. Die dritte und finale Auflage enthält nun die Details aller Flüge der fünf gestarteten ATV.

Das Buch Die ISS: Geschichte und Technik der Internationalen Raumstation ist eine kompakte Einführung in die ISS. Es wird sowohl die Geschichte der Raumstation wie auch die einzelnen Module besprochen. Wie der Titel verrät liegt das Hauptaugenmerk auf der Technik. Die Funktion jedes Moduls wird erläutert. Zahlreiche Tabellen nehmen die technischen Daten auf. Besonderes Augenmerk liegt auf den Problemen bei den Aufbau der ISS. Den ausufernden Kosten, den Folgen der Columbia Katastrophe und der Einstellungsbeschluss unter der Präsidentschaft von George W. Bush. Angerissen werden die vorhandenen und geplanten Transportsysteme und die Forschung an Bord der Station.

Durch die Beschränkung auf den Technischen und geschichtlichen Aspekt ist ein Buch entstanden, das kompakt und trotzdem kompetent über die ISS informiert und einen preiswerten Einstieg in die Materie. Zusammen mit dem Buch über das ATV gewinnt der Leser einen guten Überblick über die heutige Situation der ISS vor allem im Hinblick auf die noch offene Versorgungsproblematik.

Die zweite Auflage ist rund 80 Seiten dicker als die erste und enthält eine kurze Geschichte der Raumstationen, die wesentlichen Ereignisse von 2010 bis 2015, eine eingehendere Diskussion über die Forschung und Sinn und Zweck der Raumstation sowie ein ausführliches Kapitel über die Versorgungsraumschiffe zusätzlich.

Das bisher letzte Buch Skylab: Amerikas einzige Raumstation ist mein bisher umfangreichstes im Themenbereich bemannte Raumfahrt. Die Raumstation wurde als einziges vieler ambitioniertes Apollonachfolgeprojekte umgesetzt. Beschrieben wird im Detail ihre Projektgeschichte, den Aufbau der Module und die durchgeführten Experimente. Die Missionen und die Dramatik der Rettung werden nochmals lebendig, genauso wie die Bemühungen die Raumstation Ende der siebziger Jahre vor dem Verglühen zu bewahren und die Bestrebungen sie nicht über Land niedergehen zu lasen. Abgerundet wird das Buch mit den Plänen für das zweite Flugexemplar Skylab B und ein Vergleich mit der Architektur der ISS. Es ist mein umfangreichstes Buch zum Thema bemannte Raumfahrt. Im Mai 2016 erschien es nach Auslaufen des Erstvertrages neu, der Inhalt ist derselbe (es gab seitdem keine neuen Erkenntnisse über die Station), aber es ist durch gesunkene Druckkosten 5 Euro billiger.

Mehr über diese und andere Bücher von mir zum Thema Raumfahrt finden sie auf der Website Raumfahrtbücher.de. Dort werden sie auch über Neuerscheinungen informiert. Die Bücher kann man auch direkt beim Verlag bestellen. Der Versand ist kostenlos und wenn sie dies tun erhält der Autor auch noch eine etwas höhere Marge. Sie erhalten dort auch die jeweils aktuelle Version, Bei Amazon und Co tummeln sich auch die Vorauflagen.


© des Textes: Bernd Leitenberger. Jede Veröffentlichung dieses Textes im Ganzen oder in Auszügen darf nur mit Zustimmung des Urhebers erfolgen.
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