Bernd Leitenbergers Blog

Olympia? Nein Danke!


Freitag 1.8.2008: Olympia? Nein Danke!

In knapp einer Woche beginnen die olympischen Spiele. In den Schlagzeilen sind sie seit Monaten. Wie soll man damit umgehen? Meine persönliche Entscheidung ist es, meinen persönlichen Olympia Boykott umzusetzen.

Warum? Nun es wird immer deutlicher, dass es bei den Spielen diesmal um einen großen Propaganda Coup geht, in dem ein totalitäres Regime sich nicht nur im besten Licht präsentieren will (was gut und billig ist), sondern auch alles was negativ ist totschweigen und vertuschen will.

Hier einige der Olympiavorbereitungen von China:

Es gibt noch einen zweiten Grund, warum mir das leicht fällt und ich schon von den letzten Spielen weniger und weniger mitbekommen habe. Die olympischen Spiele sind schon lange nicht mehr das "Treffen der Jugend der Welt". Dort agieren inzwischen Profis und gerade China hat dies erkannt. Dort gibt es "Sportschulen", bei denen schon vierjährige Vorschulkindern gedrillt werden, um später als Sportler erfolgreich zu sein. Das hat nichts mehr mit Sport und Freude an diesem zu tun. Das zweite ist, das heute weniger der Sportler als vielmehr sein Umfeld entscheidend über den Sieg ist. Zum einen durch die Technik. So dürften unsere Schwimmer nicht viele Medaillen holen: Es gibt seit diesem Jahr einen neuen Anzug, der bei den meisten anderen Teams eingesetzt wird. Er wird wie eine zweite Haut angezogen und drückt den Körper in aerodynamische Form – 5 % weniger Wasserwiderstand. Das ist bei Disziplinen in denen Sekundenbruchteile zählen, eine enorme Verbesserung.

Das zweite ist die Zunahme es Dopings. Solange es immer noch den Verdacht gibt, dass Leistungen durch Doping erbracht wurden, schwebt eine Wolke über den Spielen. Und diese Wolke kann schlussendlich die Spiele ruinieren. Die Tour de France ist ja heute schon mehr durch Doping in den Schlagzeilen, als durch positive Meldungen. China hat flächendeckende Doping Kontrollen übrigens erst 2007 eingeführt. Für 2008 sind so viele geplant wie in der BRD. Nur hat die BRD zwanzigmal weniger Einwohner und noch weitaus weniger Sportler, die ja nicht so gefördert werden, wie in China. Das zeigt doch, worum es bei diesen Spielen geht. Ein Team von Arte, welches über Doping in China berichtete, konnte durch eine versteckt aufgestellte Kamera beweisen, dass ihre Unterlagen auf den Zimmern durchsucht worden. So viel zum "offenen" China.

Ich habe daher vor mir keine einzige Übertragung anzusehen. Wenn das mehr tun, so kann man eines verhindern: Das China sich propagandistisch sich präsentieren kann. Das wäre vielleicht wichtiger als die Verhinderung des Fackellaufes. Es würde zeigen, dass sich nicht Millionen von Menschen von dieser Menschen- und umweltverachtenden Diktatur blenden lassen – und damit ginge die Rechnung der Partiebonzen nicht auf.

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