Heute erhielt ich eine Mail in der mir Präjudix über eine Diskussion mit einem Studenten erzählte, der den Standpunkt vertrat die KH-12 hätten 2.5 bis 5 cm Auflösung. Ich habe ihm erklärt warum das technisch unmöglich ist – neben den Gesetzen der Optik limitieren auch hier auch die begrenzten verfügbaren Frequenzen für die Datenübertragung (Ein ziviler Satellit mit 50 cm Auflösung überträgt seine Daten mit 800 MBit/s – man kann sich leicht ausrechnen, dass man für 5 cm dann 80 GBit/s übertragen muss und leider gibt es keine für militärische Zwecke frei gehaltene Frequenzbänder die so breit sind).
Doch man kann es auch anders angehen. Welche Auflösung braucht man? Zum Erfassen der militärischen Leistungsfähigkeit braucht man nur eine mittlere Auflösung – Man zählt dann Flugzeuge, Panzer, Transporter – Keiner zählt Soldaten, denn diese laufen ja nicht zur Front. Google Maps hat etwa eine Auflösung von 1 m – das reicht aus um nicht nur Fahrzeuge zu zählen, sondern auch grob den Typ zu bestimmen.
Wichtig ist sicher aber technische Details, z.B. die Form neuer Panzer und Flugzeuge zu erfassen. Aber braucht man dazu 5 cm Auflösung? Das folgende Bild ist eine Grafik der F-22 Raptor. Im Original hat das Flugzeug eine Länge von 19 m. Bei einer Bildgröße von 375 Pixel hat diese Aufnahme eine Auflösung von 5 cm/Pixel. Die folgenden Bilder habe ich in der Größe beibehalten, aber zuerst das Bild um den Faktor 2,4 und 10 verkleinert und dann vergrößert. So ging Information irreversibel verloren und man erhält ein Bild wie wenn man über die sinnvolle Auflösung hinweg vergrößert.
F-22, 5 cm/Pixel
F-22, 10 cm Pixel
F-22, 20 cm/Pixel
Wie deutlich zu sehen sind die wesentlichen technischen Details des Flugzeugs auch bei 20 cm Auflösung noch zu erkennen. Die Form und grobe technische Details sind noch bei 50 cm zu erkennen und das Flugzeug von anderen Typen ist bei dieser Auflösung immer noch gut zu unterscheiden. Das zeigt der Vergleich der Abbildung mit der des Vorgängermodells, der F-15 mit ähnlicher Gestalt:
Ich denke das sagt vieles aus. Wie bei anderen Dingen auch geht es um die Auflösung die man braucht. Bei einem Foto von jemanden wollen sie ja auch nicht jede Hautschuppe erkennen. Es hat auch Folgen für die Auswerter. Da man auf einem Monitor nur begrenzt Informationen darstellen kann braucht man auch viel mehr Personen um ein Gebiet zu überwachen.
Ansonsten: Es macht mir wirklich Spaß mich mal wieder meinem ersten Beruf als Lebensmittelchemiker zuzuwenden. Gewechselt habe ich ja nicht, weil ich daran keinen Gefallen mehr daran hatte, sondern der Arbeitsmarkt so miserabel war. So nimmt mein Buch jeden Tag an Umfang zu und mit 142 Seiten ist es jetzt schon deutlich länger als das ATV Buch (Abbildungen fehlen bislang) und es ist noch viel zu tun. So dass ich mit mindestens 200, eher mit 250 Seiten rechne. Langsam mache ich mir aber auch Gedanken, ob es jemand kaufen wird. Ich meine, da es im Selbstverlag erscheint wird dafür nicht geworben oder es kommt automatisch in die Buchläden. Hat jemand Ideen für Ansprechpartner oder Zeitschriften die Rezensionen veröffentlichen? Beim ATV Buch haben sich die DLR Nachrichten ein Rezensionsexemplar gesichert. Die SuW hat bislang keines angefordert.