Die Frage nach den Ausserirdischen in der Diskussion zum Beitrag über die Stereoisomere brachte mich auf dieses Thema. Ursprünglich wollte ich es als Kommentar darunter setzen, aber da es zu sehr Off Topic ist, und zu lang geworden wäre, hab ich einen Blogbeitrag daraus gemacht.
Zunächst einmal stimme ich der These von Alexander zu, das die Chance, das es keine Ausserirdischen gibt, praktisch gleich Null ist. Davon ausgehend mach ich jetzt mal einen Ausflug in die Science Fiction. Da gibt es u.a. die Serie Battlestar Galactica aus dem Jahre 1978, die in der Zeit zwischen 2003 und 2008 neu aufgelegt wurde. Sie handelt von einer Gruppe von Menschen, die auf der Flucht vor einer Roboter- bzw. Androidenarmee, den sogenannten Zylonen durch den Weltraum irren. Die Zylonen haben die Heimatwelten der Menschen, die sogenannten 12 Kolonien von Kobol1), weitest gehend zerstört, weil sie die Menschheit ausrotten wollten. Sie jagen jetzt den letzten Überlebenden hinterher. Diese haben sich zu einer Flotte von ca. 80 Raumschiffen zusammen geschlossen und unter der Leitung des letzten Schlachtschiffs, eben dem „Battlestar Galactica“ auf der Suche nach einer neuen Heimat begeben. Wer die neue Serie noch nicht kennt, aber gerade guckt und sich die Spannung erhalten möchte, sollte hier abbrechen, weil ich gleich den Ausgang der neuen Serie verraten und diskutieren werde.
Weil es auf der Erde jedoch (noch) keine technologisch entwickelte Zivilisation gibt, haben sie ein Problem. Viele ihrer Raumschiffe sind nicht mehr 100%ig in Ordnung und müssten eigentlich Überholt oder zumindest gründlich gewartet werden. Aber es fehlt ihnen sowohl an qualifiziertem Personal als auch an Ersatzteilen, um die nötigen Reparaturen durchführen zu können. Sie besitzen zwar verschiedene Spezialraumschiffe, mit denen einst industrielle Infrastruktur in den Weltraum verlegt wurde. Mit diesen könnten sie einen Anfang zum Neuaufbau der Infrastrukturen machen. Aber sie sind insgesamt zu wenige, um alle Infrastrukturen neu aufzubauen, die nötig sind, um ihren technologischen Entwicklungsstand zu erhalten.
Ein weiteres Problem sind tiefgreifende gesellschaftliche Probleme, die im laufe der Handlung immer wieder thematisiert aber nur selten gelöst werden. Aus diesem Grund kommt einer der „Anführer“ der Menschen auf die Idee, diese technologisch völlig unentwickelte Welt als Chance zu betrachten und einen völligen Neuanfang zu wagen. Und zwar sowohl technologisch, als auch gesellschaftlich. Er zeigt dann auf einer Karte, auf der Afrika, Asien und Australien zu erkennen sind, auf eben diese Kontinente und erklärt, dass sich einzelne Gruppen dort niederlassen sollen. Wenn alle Menschen auf der Erde abgesetzt sind, schickt man die Raumschiffe per Autopilot in die Sonne. Nach einer mehrtägigen Diskussion sind auch alle mit diesem Schritt einverstanden, und in einer anschliessenden Szene sieht man, wie die Grossraumschiffe auch tatsächlich mit Kurs auf die Sonne ihrem Ende entgegen fliegen.
Dieses Ereigniss soll 150.000 Jahre zurück liegen. Denn es gibt da noch einen Sprung in der Zeit. Da steht dann unten eingeblendet „150.000 Jahre später“. Dann findet man sich im New York des Jahres 2008 wieder, wo ein Nachrichtenbericht über einen sensationellen archäolgischen Knochenfund zu hören ist. Und zwei Figuren, die vorher immer wieder mal als „Geister“ oder „Halluzination“ von bestimmten Figuren auftauchten, erklären dem Zuschauer, das es sich bei diesen Knochen um jene von einer Figur handelt, die man in der letzten Szene vor dem Zeitsprung gesehen hat.
Zu diesem Schluss der Serie, der mir ehrlich gesagt nicht sonderlich gefällt, geistern mir nun seit Wochen, exakt: seit ich ihn im Fernsehen gesehen habe, einige Fragen aus der Kategorie: „Was wäre wenn…?“ durch den Kopf. Wenn es also wahr wäre, was die Serie uns da erzählt, würden wir tatsächlich von Ausserirdischen abstammen, die vor 150.000 Jahren zur Erde kamen um sich darauf nieder zu lassen. Allerdings liesse es sich nicht nachweisen, weil sie alle Nachweise dafür vernichtet haben. Es sei denn, irgendein Kommandant hat den Autopilot seines Raumschiffes nicht mit Kurs auf die Sonne programmiert, sondern mit Kurs in den Kuipergürtel, wo es dann als Asteroid seine Bahnen ziehen würde. Aber dann stellt sich die Frage, wieviel von dem Ding noch zu gebrauchen wäre, wenn man es heut zu Tage finden würde? – Insbesondere ist erst mal die Frage, ob es überhaupt noch als Raumschiff zu identifizieren wäre, oder ob es im Laufe der Zeit nicht doch durch die Strahlung der Sonne oder des Interstellaren Mediums zerstört worden wäre?
Ein Blick auf die Infoseite zu den Bergbauschiffen auf Battlestarwiki lies mich diese Idee dann allerdings wieder verwerfen, weil sie viel zu gross sind, um in etwa ein oder zwei Wochen (mein Zeitlimit) eine Höhle in einen Felsen zu buddeln, in dem sie dann geparkt werden könnten. Man könnte die Höhle zwar auch in den Fels hinein sprengen, aber das hätte bei einem Asteroiden von wenigen 10 bis 100km Grösse (mittlerer Durchmesser) mit Sicherheit langfristig eine Änderung der Umlaufbahn zur Folge, was ich aber vermieden haben wollte. Schliesslich sollte der Asteroid seine Fracht ja irgendwann mal einer erstaunten Menschheit zur Verfügung stellen. (Ausserdem ist die Frage, ob das Bergbauschiff überhaupt noch genügend Sprengstoff dabei gehabt hätte, denn mein Szenario sah vor, das die Galactica, auf der auch neuer Sprengstoff hergestellt werden könnte, zwischenzeitlich in der Sonne verglüht wäre, und mit ihr sämtlicher Sprengstoff, den die Menschen noch hatten.) Und als ich dies hier schrieb, kam noch die Frage auf, ob eine bzw. mehrere Sprengungen auf einem Himmelskörper mit einem mittleren Durchmesser von mehr als 1000km ebenfalls Auswirkungen auf die Umlaufbahn hätten?
Dann sieht man in der Serie auf den Gängen der Galactica immer wieder mal irgendwelche Transportboxen herum stehen, die mich irgendwie an Boxpaletten erinnern. Dazu das Szenario, das ein paar Leute einige dieser Boxen mit „historischen Informationen“ füllen, wie z.B. die Logbücher der Galactica, Geschichtsbücher, technischen oder wissenschaftlichen Handbüchern oder sonst was, das sie späteren, wieder zur Raumfahrt fähigen Generationen hinterlassen wollen. Diese Kisten bringen sie dann mit einem kleinen Transportraumschiff (Raptor), wovon die Galactica mehrere an Bord hat, auf den Mond und vergraben sie dort, bzw. stellen sie dort am Rande eines Berges oder Hügels ab, legen eine Plane drüber und kippen anschliessend einen haufen Schotter drüber. Dann noch ein paar schlecht verwischte Fussspuren, die von dem Haufen zum Landeplatz ihres Transporters führen. – Sofern es die wirklich geben würde, würde die Entdeckung eine ziemliche Aufregeng verursachen. – Andrerseits würden die Militärs dieser Welt, allen voran wahrscheinlich Amerikaner und Russen sehr schnell einen Mantel des Schweigens über diese Entdeckung legen und versuchen, einen Vorteil daraus zu ziehen.
Und damit wären wir in gewisser Weise bei Stargate angekommen, denn da basiert die Handlung ja genau darauf, das man technologische Hinterlassenschaften einer Zivilisation entdeckt, die uns weit überlegen war, aber trotzdem nicht mehr existiert. Die technologischen Fähigkeiten dieser Zivilisation (der Antiker) waren so phantastisch, das die Geräte, die sie gebaut haben, selbst nach Jahrtausenden noch einwandfrei funktionieren. Und es ist das Militär, welches die Erforschung und Nutzung dieser Hinterlassenschaften voran treibt. Eine weitere Parallele zu Battlestar Galactica ist die, dass auch in Stargate die jetztige Menschheit teilweise von Ausserirdischen, eben den Antikern abstammt.
Soweit der Ausflug in die Science Fiction.
Zur Existens von Ausserirdischen heisst es in einer anderen Quelle 2): „Das Eintauchen der Menschen in die Materie setzte eine biologische Evolution und damit eine Erde voraus. Unter einer Erde verstehen wir im Himmel jeden Planeten, der das Leben von Menschen möglich macht – also nicht nur eure Erde. So wie ihr mit „Mond“ in erster Linie den Erdenmond meint, in zweiter Linie aber auch „die Monde“, die um andere Planeten kreisen, so solltet ihr auch den Begriff Erde nicht auf eure Erde beschränken. Es gibt auch andere Erden in eurer Milchstrasse und auch in anderen Galaxien, und es gab Erden auch schon vor der Entstehung Eures Sonnensystems.“
Ein paar Seiten weiter 3) erfahren wir dann: „In späteren Jahrhunderten werdet ihr dann in der Lage sein, mit anderen Erden eurer Milchstrasse in Kontakt zu treten und zu empfinden: Ich bin nicht nur ein Erdling, sondern ein Bürger des Universums.“
Das kann man nun glauben oder es sein lassen. Es stammt aus einem Buch, das man je nach Einstellung entweder der Esotherik oder der christlichen Mystik zurechnen kann. Ich rechne es zur letzteren und glaube, das diese Aussagen tatsächlich von den Engeln kommen, und deshalb auch richtig sind. Und ich finde sie vor allem deshalb interessant, weil ja inzwischen nicht nur allgemein bekannt ist, das auch Planeten um andere Sonnen kreisen, sondern weil dort auch gesagt wird, das da auch welche drunter sind, auf denen menschliches Leben möglich ist und existiert. Nur wird es halt noch eine Weile dauern, bis wir es finden und mit diesen Welten in Kontakt treten können. Nun wird freilich nicht gesagt, wie diese Kontaktaufnahme letztlich aussehen wird, aber darum geht es in dem Buch auch nicht.
Die Aussage, auf die es mir hier ankommt, ist die, das es irgendwo da draussen noch menschliches Leben gibt, und wir es irgendwann entdecken werden. Der Menschheit, die im 21. Jahrhundert lebt, wird dieses Vergnügen sehr wahrscheinlich zwar noch nicht haben, aber diejenigen, die danach kommen.
1) Der Planet Kobol ist eine Welt, von der die Menschen einst kamen, und die Kolonien besiedelt haben, die zu beginn der Serie zerstört werden. Warum sie Kobol verliessen hab ich inzwischen wieder vergessen.
2) Alexa Kriele, Die Engel geben Antwort auf Fragen nach dem Sinn des Lebens, Ullstein TB, 2. Auflage 2005, ISBN 3-548-74274-2, Seite 48
3) ebd., Seite 62