Bernd Leitenbergers Blog

Märchen

Am Montag bin ich beim Zappen über die „Besten Hitparade“ beim SWR gestolpert. Seit die Privaten ihre Chart-Show haben bzw. die Hit-Giganten gibt es ja bei den öffentlich rechtlichen solche Shows, da allerdings meistens mit Zuschauerabstimmung. So gab es mal im ZDF die „Besten“ (Deutschen) beim NDR habe ich da schon einige gesehen so mal die besten Abba Hits und jetzt eben beim SWR die besten Märchen. Gewonnen hat übrigens Aschenputtel.

Ich bin da hängen geblieben. Die Ausschnitte zahlreicher Märchensendungen, die das öffentlich rechtliche in den letzten Jahren produziert hat, waren nicht schlecht und gerade lade ich mir einige über OTR runter. Ich muss sagen nicht schlecht – mit guter Besetzung, mit humoristischen Einlagen, also nicht nur die Märchen nacherzählt, aber doch an der Story geblieben (im Gegensatz zur Pro 7 Märchenstunde).

Auffällig ist eines. In vielen Märchen wirkt der Wald bedrohlich. Hänsel und Gretel werden in den Wald geschickt, bei Brüderchen und Schwesterchen ist es genauso. Außerdem ist ein wiedekehrendes Element, das Stiefmütter böse sind und ihre Stiefkinder los werden wollen. Stiefmütter muss es wohl früher öfters gegeben haben, denn viele Mütter sind bei der Geburt gestorben. Das der Wald so bedrohlich wirkt, zeigt das die Märchen recht alt sind. Denn schon im dreißigjährigen Krieg war Deutschland fast waldlos und man begann mit der Waldbewirtschaftung um Holz zum Bauen und als Brennholz zu haben. Spätestens dann dürften die angsteinflößenden wilden Urwälder der Vergangenheit angehören. Wölfe und Bären waren als Grimm die Märchen aufschrieb schon weitgehend ausgerottet.

Nach Wikipedia gab es die Diskussion, ob Märchen schädlich für Kinder waren schon früher. So haben selbst die Gebrüder Grimm in folgenden Auflagen die Märchen entschärft, wie sexuelle Anspielungen entfernt, verniedlicht und mit christlicher Moral unterfüttert. Trotzdem war es vor einigen Jahrzehnten den Pädagogen ja noch zu grausam für Kinder. Ich sehe das anders: Sie regen die Fantasie an die ja bei Kindern sehr wichtig ist. Im Prinzip ist jede Märchenwelt eine Fantasiewelt, genauso wie es sie auch in zahlreichen anderen Kinderbüchern eine gibt. Außerdem sind sie lehrreich. In zahlreichen Märchen siegt man mit List und Klugheit anstatt mit Kraft. so beim tapferen Schneiderlein, bei Hänsel und Gretel oder beim gestiefelten Kater. Grimm schrieben ja im Vorwort es wäre ein Erziehungsbuch. Über die Märchen wird dann gleich gleich die richtige Moral weitergegeben, so wie im Struwwelpeter und Suppenkasper, nur nicht ganz so direkt.

Eines meiner Lieblingsmärchen in dieser Beziehung ist Frau Holle: wer fleißig arbeitet bekommt Gold, wer faul ist Pech. Ziemlich deutlich ist das auch beim Märchen vom Sterntaler, wo Bescheidenheit, Hilfsbereitschaft und Selbstlosigkeit belohnt wird.

Ich denke Märchen sind eigentlich die Vorlage für viele Fantasiefilme. Manche direkt wie Prinzessin Fantahgiro, andere mehr indirekt.

Was haltet ihr von Märchen und was ist euer Lieblingsmärchen?

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