Da mir ein bisschen die Themen für Blogs ausgehen heute mal ein informativer Blog. Ich habe lange Jahre auch als Hobby-Astronom beobachtet. Und will heute mal einen Blog basierend auf meinen Erfahrungen machen.
Es geht um die Beobachtung der Sonne mit einem Teleskop. Das ist für Hobby Astronomen ein spezielles Gebiet, aber ein durchaus interessantes. Anders als die Beobachtung von Sternen ist es am Tag möglich. Schon alleine das ist für manche die berufstätig sind und nicht die Nacht durchwachen können oder wollen ein Argument. Ein zweites ist das sich die Sonne verändert und dies schon mit kleinen Fernrohren beobachtbar ist. Es gibt neue Sonnenflecken die kommen und vergehen (über Tage), Protuberanzen entstehen und vergehen im Bereich von Stunden und Flares entstehen innerhalb von Minuten.
Zuerst die Frage: Welches Teleskop eignet sich dafür? Nun diese ist einfach zu beantworten. Die Sonne ist sehr leichtstark und sie ist nicht sehr groß. Schon bei etwa 100 facher Vergrößerung füllt sie das Blickfeld gängiger Okulare aus. Dafür benötigt man kein großes Teleskop. Ein kleines Teleskop mit einer Öffnung von 60 bis 120 mm reicht aus. Größere bringen keinen Vorteil, machen eigentlich nur das Zubehör teurer. Bei der Sonnenbeobachtung haben sich langbrennweitige Linsenteleskope als am geeignetsten erwiesen. Zum einen bedeutet die lange Brennweite eine Reduktion der Lichtstärke, man kann sehr langbrennweitige Okulare für die Beobachtung einsetzen (sie haben große Feldlinsen und daher ist das Einblickverhalten vor allem am Tag bei Streulicht besser) und dies reduziert die Lichtstärke. Auch ist die Sonne selten so hoch am Himmel, dass sich der Einblick hinten als nachteilig erweist, wie dies bei der Beobachtung nahe des Zenits der Fall ist.
Aber es geht auch ein langbrennweitiger Newton Reflektor. Die Öffnung muss nicht groß sein, weil durch die am Tage turbulente Luft die Auflösung sowieso begrenzt ist und ein Hobbyastronom anders als Profis nicht die Möglichkeit durch deformierbare Spiegel diese computerunterstützt auszugleichen. Bei einem Newton reicht ein Gerät im Bereich von 76 bis 150 mm. Ebenso eignen sich die kleinen Makutsov oder Schmidt-Cassgerain Teleskope.
Was benötigt man an Zubehör? Das kommt an zuerst einmal gilt es die Sonne gefahrlos zu beobachten. Es gibt zwei Möglichkeiten.
Das eine sind Objektiv Sonnenfilter. Das ist entweder eingefasster Glasfilter mit stark getöntem Glas oder man bastelt ihn sich selbst aus einem Pappring und einer Folie wie sie auch für die Sonnenbrillen verwendet wird. Das kommt erheblich preiswerter. Die Funktion des Filters ist es nur 1/10000 bis 1/100000 der Strahlung der Sonne durchzulassen. Der niedrigere Wert ist gedacht für die Fotografie und der höhere für die Beobachtung. Ein Filter vor dem Objektiv oder dem Primärspiegel reduziert die einfallende Strahlung und erlaubt so eine gefahrlose Beobachtung. Problematisch ist allerdings, dass nun das Bild sehr leuchtschwach ist und man es ansieht, wenn es gerade draußen sehr hell ist. Zu empfehlen ist daher ein Blendschutz gegen die Sonne. Etwas unbequem, aber bewährt haben sich Kartons mit einer Öffnung für das Okular.
Was man auf keinen Fall einsetzen sollte sind die bei billigen Teleskopen mitgelieferten Okularfilter. Diese aus getöntem Glas erhitzen sich durch die Sammelwirkung sehr stark und können dann plötzlich brechen. Mir ist das einmal passiert und ich konnte gerade noch weggucken. Wenn man Pech hat bekommt man sonst die konzentrierte Strahlung ins Auge und erblindet. wer wissen will, wie viel Energie in der Sonne steckt sollte mal ein Teleskop auf die Sonne ausrichten. Einfach mal in den Strahl ein Stückchen Holz oder ein Blatt Papier halten und in 1-2 s brennt es….
Beide Möglichkeiten zeigen dann ein Bild in dieser Form. Sichtbar sind darauf die Sonnenflecken. Sie sind deutlich kühler und daher dunkler als die normale Oberfläche. Sie haben aber nichts gemein mit den tollen Aufnahmen aus dem All. Das liegt daran, dass zum einen diese in bestimmten Wellenlängenbereichen gewonnen wurden, die man von der Erde aus nicht sehen kann, und zum anderen oftmals nur in einer bestimmten Wellenlänge gewonnen wurde.
Der Nachteil: H Alpha filter sind teuer. Sie kosten meistens mehr als ein Teleskop. Das liegt an der Forderung nach extrem schmalbandigen Filtern, die viel höher sind als bei den Lichtabsorptionsfiltern oder Kontrastfiltern die nachts eingesetzt werden sind.