Vor einer Woche kam bei Arte einer Dokumentation über den Minirock. Da fiel mir auf das ich seit einigen Jahren keinen mehr in Action gesehen habe. Da fielen mir auch zwei andere Dinge an. Das eine war die erste Zalando Werbung wo der Postbote auf einem FKK Platz die Pakete ausliefert und das zweite die erste Folge von Apartment 23, wo in der ersten Szene die Hauptdarstellerin auch nackt durchs Bild läuft – beides verpixelt.
Dann fiel mir noch Notting Hill, seitdem weis ich das Hollywood Stars „Body Doubles“ haben. Charakteristisch für Hollywood ist auch dass man zwar in allen Details zeigt wie sich Leute erschießen, aber wenn es um Sex geht die Szenen so gefilmt sind , dass man nichts sieht was man nicht auch im Freibad sehen könnte.
Nun gibt es kulturelle Unterschiede und es gibt Veränderungen über die Zeit. In den Sechzigern und Siebzigern war die Einstellung der Leute zum Thema „wie viel Haut kann man in der Öffentlichkeit zeigen“ eine andere als heute. Dazu kommt, das Miniröcke damals Mode waren und jeder (auch Damen die nicht die Figur für ihn hatten) ihn trugen. Die Werbung war auch früher freier. Hute gäbe es wohl keine Werbung mehr wie für die Seife „Fa“ mit dem Mädchen das nackt durch die Lagune schwimmt.
Vielleicht ist es auch eine Gegenbewegung dafür, das man durch das Internet so viel nackte Haut (und noch mehr) sehen will wie und wann man will. Das ist nicht schlimm und das immer wieder das Pendel zurück geht ist auch klar. Doch was nervt ist zuerst Leute nackt zu drehen und dann zu verpixeln. Ich kenne das nur wenn bei einem Interview oder einer Reportage man es nicht vermeiden konnte einen Busen zu zeigen. Meistens wird ja dann aus einem Blickwinkel gefilmt in dem man das nicht sieht was wohl ärgert oder „verboten“ ist. So hat „Alfons“ mal eine Reportage von einem Nudisten-Wandern gemacht und da ging es ohne, man sah die Teilnehmer eben nur von hinten oder bis zu den Schultern. Aber in einem Werbespot und einer Serie erst was aufzunehmen und dann zu verpixeln – das geht gar nicht, Es lenkt ab, es hat keinen Nutzen. Bei Zalando gibt es genügend andere Werbespots die beweisen, dass man auch so lustige Werbung machen kann. Bei Apartment 23 hätte die Hauptdarstellerin, wenn man nichts sehen soll auch ein Negligé anhaben können etc.
So nervt es aber nur. Aber vielleicht soll das ja auch sein, denn über verpixelte Ausschnitte regt man sich (siehe dieser Blog) wohl mehr auf als über nackte Haut, außer vielleicht im Land der unendlcihen Prüderie, bei dem schon ein nackter Busen bei einem Foodball Spiel für Aufsehen sorgt….