Bernd Leitenbergers Blog

Muß man auf dem Mars landen?

Alle Konzepte für bemannte Marsexpeditionen gehen davon aus, auf dem Mars zu landen. Aber ist das wirklich unbedingt nötig? Ich denke, zumindest in der Anfangszeit nicht. Eine bemannte Station auf einer Mars-Umlaufbahn wäre deutlich einfacher zu errichten und zu versorgen. Wobei man sich da eher an der Mir orientieren sollte, als an der ISS.

Was wäre der Vorteil von diesem Konzept? Erst einmal entfällt der Marslander. Und eine Umlaufbahn ist zum Aufbau einer Station viel einfacher zu erreichen als die Marsoberfläche. Vorteile bietet so eine Station für die Steuerung der Marsrover. Auch das ferngesteuerte Beladen einer Rückkehrkapsel mit Bodenproben wäre so kein Problem. Die recht langen Verzögerungen bei der Signalübertragung entfallen da, was die Steuerung sehr vereinfacht. Ein Aufbau einer Bodenstation mit unbemannten Robot-Fahrzeugen wäre mit Steuerung von der Erde aus wohl nicht möglich. Mit Steuerung von der Umlaufbahn schon eher. So könnte schon vor einer bemannten Landung eine Bodenstation errichtet werden. Auch der Aufbau einer Treibstoff-Produktion und weiterer Infrastruktur wäre so möglich. Das würde spätere bemannte Landungen sehr erleichtern.

Eine weitere Möglichkeit wären bemannte Expeditionen zu den Marsmonden. Dafür wäre wesentlich weniger Treibstoff nötig als für Marslandung und Rückstart. Im Prinzip sollte dafür eine Dragon-Kapsel reichen, eventuell mit Zusatztanks im Trunk.

Zum Start der Stations-Module würde eine SLS mit zusätzlicher Oberstufe reichen, allerdings erst in einer späteren, leistungsfähigeren Konfiguration. Problematischer wird die Versorgung. Die Vorräte müssen bis zum nächsten Startfenster reichen, das sind immerhin mehr als zwei Jahre. Mit Progress-Transportern nicht zu schaffen, und selbst bei Versorgern von ATV-Größe wären mehrere nötig.

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