Bernd Leitenbergers Blog

Die stufenweise Anhebung – mal vorgerechnet

Eine Möglichkeit die Startkosten für eine Marsmission zu senken ist meiner Ansicht nach das ich mir die Schwerlastrakete spare und sie durch eine „Halbstarkenrakete“ ersetze. Das Konzept habe ich schon mehrmals im Blog erwähnt. Nun aber konkret mal durchgerechnet.

Das Konzept

Für eine Marsmission müssen je nach genauer Auslegung drei bis fünf Teile gestartet werden. Diese müssen teilweise im Erdorbit zusammen koppelt werden, teilweise aber auch direkt auf dem Mars gelandet werden. Manche auch schon ein Startfenster vorher. Solche Elemente könnten sein:

Das sind dann 5 Starts einer Schwerlastrakete. Die Idee, die ich habe ist: anstatt mit dieser Schwerlastrakete 50 bis 70 t zum Mars zu was tansportieren, transportiere ich diese erst mal in einen Erdorbit und hebe diesen stufenweise an. Die Massenuntergrenze sind die schwersten Module ohne Treibstoff, das sind im Normalfall die Marslandemodule, bei allen anderen macht der Treibstoff viel aus und denn kann man nachfüllen oder auffüllen. Eine weitere Einschränkung ist, dass der letzte Orbit vor dem Verlassen noch stabil sein muss. Wenn das Apogäum zu hoch ist, stört der Mond den Orbit. Zudem muss der Treibstoff ausreichen, um die Überschussgeschwindigkeit über Fluchtgeschwindigkeit zu erreichen und dass, nachdem die Stufe schon Treibstoff verbrauchte, um in den letzten Orbit zu gelangen. Hier ein Beispiel mit einer zweistufigen Rakete, ohne existierendes Vorbild, aber angelehnt an das BE-4 Triebwerk:

Rakete: Testrakete

Startmasse
[kg]
Nutzlast
[kg]
Geschwindigkeit
[m/s]
Verluste
[m/s]
Nutzlastanteil
[Prozent]
Sattelpunkt
[km]
Perigäum
[km]
Apogäum
[km]
Inklination
[Grad]

1.320.020

50.000

8.027

0

3,79

140,00

200,00

900,00

90,00

Startschub
[kN]
Geographische Breite
[Grad]
Azimut
[Grad]
Verkleidung
[kg]
Abwurfzeitpunkt
[s]
Startwinkel
[Grad]
Konstant für
[s]
Starthöhe
[m]
Startgeschwindigkeit
[m/s]

18.000

28

90

20

160

90

10

10

0

Stufe Anzahl Vollmasse
[kg]
Leermasse
[kg]
Spez.Impuls (Vakuum)
[m/s]
Schub (Meereshöhe)
[kN]
Schub Vakuum
[kN]
Brenndauer
[s]
Zündung
[s]

1

1

1.000.000

60.000

3.600

18000,0

21600,0

156,67

0,00

2

1

270.000

15.000

3.600

2400,0

2400,0

383,00

160,00

 

Das ist eine für eine Marsmission etwas geringe Geschwindigkeit doch durch leichte Senkung der Nutzlast auf 45 t kommt man in den Bereich, in dem diese Rakete eine Marsmission durchführen könnte und sie hat nur eine etwas größere LEO-Nutzlast als eine New Glenn.

Der Vorteil der Vorgehensweise ist:

Es gibt bei den Konzept nur einiges zu beachten: Man muss das unbemannte Koppeln im Orbit beherrschen. Das sehe ich aber als gegeben an, bedenkt man, dass die ATV dies demonstriert haben. Bei Orbits deutlich über den GPS-Orbits müsste man auf deren Hilfe verzichten oder im unteren Teil der Bahn ankoppeln. Problematisch werden relativ schwere Elemente. Das ist z. B. der Fall bei der Transferstation wegen des Treibstoffs und auch des angekoppelten Raumschiffs für die Besatzung. Wenn sie zu schwer sind, dann reicht die letzte Anhebung nicht aus, um sie auf einen Fluchtkurs zu bringen. In diesem Falle muss man dieses Element mit einer eigenen Transferstufe ausstatten, sofern es keine hat und auftanken. Sinnigerweise, da Monate zwischen den Starts liegen können mit lagerfähigen Treibstoffen. In kleinem Maßstab klappt das ja bei der ISS, man müsste es auch mit größeren Mengen mal ausprobieren.

Die mobile Version verlassen