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Bushs Krieg

Einleitung

George W. BushDies ist eine Geschichte über einen Mann, der seinen privaten Krieg beginnt und die ganze Welt an der Nase herumführt. Es ist aber auch eine Geschichte über ein Volk, dem man die dümmsten Geschichten erzählen kann ohne das es aufmuckt.

Wie alles begann....

Nachdem George. W. Bush im November 2000 als erster Präsident mit weniger Stimmen als seit Konkurrent Al Gore gewählt wurde sah die Welt neugierig nach Amerika. Schließlich hatte sich dieser Präsident als Gouverneur in Texas den Ruf gemacht, dass er gerne ein paar Todesurteile vollstrecken lässt, wenn er dadurch Stimmen gewinnen kann. (Auch etwas, was wohl nur in den USA möglich ist).

Seine ersten Monate zeigten auch, dass diese Befürchtungen zu Recht bestanden. Bush befand, dass internationale Abkommen wie das Kyoto Protokoll, das sein Vorgänger unterschrieb, nicht für die USA zu gelten haben. Schließlich ist Klimaschutz schlecht für das Geschäft der Ölbarone, die ihn beim Wahlkampf unterstützten und die seine Berater sind. Außerdem, wozu gibt es Klimaanalagen? Die USA sind nicht beim internationalen Gerichtshof beteiligt. Es könnten ja US Bürger verurteilt werden. Die USA verfolgten schon vor dem 11.9.2001 einen Kurs des Isolationismus.

Der 11.9.2001

... Veränderte das Bewusstsein der Amerikaner. Zum ersten mal wurde ihnen bewusst. Dass auch sie angreifbar sind. Auch wenn die 2800 Opfer klein waren im Vergleich zu dem, was andere Länder in den letzten Jahrzehnten an zivilen Opfern zu beklagen hatte (Wie viele Tote gab es in Nordvietnam?), war es ein Schock für die Amis. Es betraf Symbole ihrer Nation und es wurde noch dazu live im Fernsehen übertragen.

Diesen Schock nutzte George W. Bush nicht nur um lästige Bürgerrechte außer Kraft zu setzen, sondern er hatte nun auch die Welt hinter sich bei einem Krieg gegen Afghanistan. Zu dieser Zeit muss George Bush Senior an ihn herangetreten sein. Wahrscheinlich lief das Gespräch so: "Sohnemann, da gibt es noch was zu erledigen. Als ich 1991 Krieg geführt habe, habe ich Saddam an der Macht gelassen. Das kannst Du jetzt regeln, wo alle so Angst vor dem Terrorismus haben".

Warum damals zwar auf die Irakische Armee geschossen wurde, als sie längst schon Kuwait verlassen hatte und sich zurückzog, aber man damals Hussein nicht stürzte bleibt ein Rätsel. Vielleicht weil sonst aufgefallen wäre, dass unter Vizepräsident Bush in den achtziger Jahren viele Waffen und Logistische Unterstützung in den Irak flossen. Zum gleichen Zeitpunkt unterstützte man auch den Iran um Gelder für die Kontras in Nicaragua zu bekommen. Derartige Details wurden ja später bekannt. Interessanterweise sind die damals beteiligten wie Rumsfeld oder Oliver North in der heutigen Bush Regierung zu einflussreichen Posten gekommen.

Vorbereitung auf einen Krieg

In der Folge erfand dann Bush die "Achse des Bösen". Alle Nationen die politisch isoliert sind wurden der Unterstützung des Terrorismus beschuldigt. So Nord-Korea und der Irak. Auch wenn die eigenen Geheimdienstberichte gerade das Gegenteil davon belegten. Danach floss ein Großteil der Al-Qaida Mittel aus Saudi Arabien und 16 der 21 Attentäter waren Saudis. Doch die Saudis sind ein angenehmer Verbündeter, daher gehören sie nicht zur Achse des Bösen.

Als das so nicht überzeugte sagte Bush dass dieser ein Attentat auf seinen Vater verüben lassen wollte. Seltsam, dem Rest der Welt war ein solcher Versuch nicht bekannt und auch hier fehlten Beweise. Immerhin hatte er eine gute Ausgangsposition: Seit 1998 ließ der Irak keine UN Inspektoren mehr ins Land, so dass er eine UN Resolution erwirken konnte in dem der Irak aufgefordert wurde diese Inspektionen wieder zuzulassen.

Alles was nicht in dieses Konzept passte wurde geschickt vertuscht. Wundert es Sie nicht, warum man nie den Attentäter gefunden hat, der die Milzbrand Briefe verschickt hat? Nun da die Kulturen aus US Militärlabors stammten wundert das nicht. Vielleicht wurden sie nur verschickt um die angebliche Gefahr durch Husseins Biowaffen zu demonstrieren?

Seit 2002 hat Bush immer stärker auf einen Krieg hingearbeitet. Schon im Vorfeld wurde in der Flugverbotszone alles bombardiert was ein Ziel sein könnte. Begründung in jedem Fall: Die Flugzeuge wären bedroht worden, obgleich nie auf eines geschossen wurde. Schon lange vor dem Krieg wurden Truppen in den Golf verlegt. Und dass Bush einen Krieg um jeden Preis will hat er nie bestritten. Das es dabei auch nicht um Massenvernichtungswaffen geht, war spätestens klar, als man das Ultimatum hörte: Saddam und seine Söhne sollten das Land verlassen. Es sollten keine Waffen vernichtet werden, keine Einrichtungen den UN Inspekteuren zugänglich gemacht werden. Nein es geht um den privaten Rachefeldzug von George W. Bush.

Ein kleines Detail am Rande hat zuerst nichts mit dem Krieg zu tun: Der Ende 2001 ins Leben gerufene internationale Gerichtshof wird ohne Amerikaner auskommen, weil Bush die Zusicherung haben wollte, das US Bürger nicht verurteilt werden. Damals fragte sich die Welt warum? Der Gerichtshof sollte Kriegsverbrecher und Verbrechen gegen die Menschlichkeit bestrafen. Sollten US Bürger jemals solche Verbrechen begehen?

Irak - eine Gefahr?

Saddam HusseinSchon der Golfkrieg von 1991 zeigte, dass der Irak keine Chance gegen eine moderne Armee hat. Die irakische Armee war damals auf dem technischen Stand von 1980. Sie verfügte insbesondere über keinerlei moderne Flugzeuge. Ohne die Luftherrschaft ist eine Bodentruppe aber weitgehend hilflos. Das zeigte schon der zweite Weltkrieg und alle folgenden Konflikte bestätigten dies. Einzige Ausnahme war der Vietnamkrieg, weil man hier vor lauter Urwald den Gegner nicht sehen konnte. Doch in der Wüste sind Panzer ein leichtes Ziel. Dazu kommt das der Irak weder über Satellitenaufklärung noch über Drohnen noch über GPS verfügt. Während die USA wissen wo der Gegner ist und diesen aus der Ferne mit Lenkwaffen angreifen können.

Dies war die Situation 1991. Seitdem haben die USA weiter aufgerüstet, während die Irakische Armee halb so groß ist wie damals, +über keine Flugzeuge mehr verfügt, kaum noch schwere Waffen hat und zudem in der Hälfte des Landes eine Flugverbotszone existiert in der schon im Vorfeld militärische Einrichtungen bombardiert wurden.

Ob der Irak über biologische und chemische Waffen verfügt ist dabei weitgehend egal. Denn zum einen wäre der Einsatz dieser gegen einen westlichen Staat Selbstmord, weil der folgende Kriegen nicht gewonnen werden kann. Zum anderen fehlt dem Irak ein Waffensystem mit dem er mehr als nur seine Nachbarn bedrohen kann. Eine Bedrohung für die Welt ist also aus technischer Sicht nicht gegeben. Zudem ist Hussein ein geschickter Taktierer, der bestimmt einen solchen Fehler nicht begehen würde.

Massenvernichtungsmittel verfügen auch andere Staaten in der Region. Die Israelis zum Beispiel über 200 Atomsprengköpfe zudem über Raketen die sogar interkontinentale Reichweiten haben. Vielleicht ist aber auch das der Grund, warum die USA jede UN Resolution gegen Israel blockieren, obgleich der Krieg gegen die Palästinenser erheblich mehr zur Förderung des Terrorismus beträgt als Saddam Hussein. Auch Nordkorea scheint durch den Besitz von Raketen und Atomwaffen relativ sicher zu sein.

Nun hat man bislang auch nicht die Massenvernichtungswaffen gefunden, die ja angeblicher Kriegsgrund waren. Der Irak scheint wirklich nicht darüber zu verfügen. Und dies obgleich man doch der UN "Beweisfotos" gezeigt hat. Die Beweise für Massenvernichtungswaffen waren schon im Vorfeld des Krieges nicht überzeugend, und nach dem Krieg stellte sich heraus, das viele gefälscht waren. Nur die Amerikaner, die relativ naiv sind, haben Ihnen geglaubt. Inzwischen lässt die hektische Aktivität der Amerikaner bei Wiederaufbau der Ölindustrie nur einen Schluss zu: Der Irak hat die Massenvernichtungswaffen unterhalb den Ölfeldern versenkt! Natürlich muss man jetzt erst mal das Erdöl abpumpen um an diese zu gelangen....

Der Irak 2003 ist nicht der von 1991. Dafür sorgten schon 12 Jahre UNO Sanktionen deren Lockerung die USA und Großbritannien immer durch Veto verhindert haben. Nur zur Erinnerung: Die USA zerstörten im Golfkrieg 1991 durch Luftangriffe gezielt die Wasserversorgung des Iraks. Geräte zur Reparatur oder Chemikalien wie Chlor zum desinfizieren von Trinkwasser duften nicht eingeführt werden, ebenso Medikamente zur Behandlung. Die Säuglingssterblichkeit hat sich seitdem verdreifacht. An infiziertem Wasser und Nahrungsmittelmangel sind nach UN Angaben zwischen 1991 und 2003 1.6 Millionen Iraker gestorben, davon 500.000 Kinder. Selbst nach Angaben früherer UN Inspektoren ist dies ein verbrecherisches Vorgehen, für das die USA vor dem internationalen Gerichtshof landen könnten, Tja wenn sie ihm beigetreten wären.

Ist das die Art wie USA die "Befreiung" des Iraks vorstellen: Erst mal das Land von der unliebsamen moslemischen Bevölkerung befreien....? Die folgende Tabelle informiert über die beiden ungleichen Gegner und ihre Bedrohung für die Welt.

USA Irak
Einwohner 256 Millionen 23 Millionen
Staatsform normalerweise Demokratie; George W. Bush kam allerdings nur durch einen Zählfehler zur Macht. Diktatur
Massenvernichtungswaffen ja bis 1991 ja, seit 1998 wahrscheinlich nicht mehr oder nur noch Reste
Atomwaffen ja: 7 000 Atomsprengköpfe nein
Chemiewaffen ja: 30 000 - 50 000 Tonnen teilweise mit Unterstützung der USA entwickelt; zwischen 1991 und 1998 wahrscheinlich vollständig vernichtet
Biologische Waffen ja mit Unterstützung der USA entwickelt; zwischen 1991 und 1998 wahrscheinlich vollständig vernichtet
völkerrechtlich geächtete Waffen ja: Napalm, Landminen, Streubomben ?
Atomwaffen eingesetzt ja: 1945 Hiroshima und Nagasaki nein
Chemiewaffen eingesetzt ja: Agent Orange in Vietnam ja: gegen Iran und gegen Kurden
Biologische Waffen eingesetzt nein nein
getötete Menschen durch Einsatz von Massenvernichtungswaffen 320 000 bis 370 000 Tote durch Atombombenabwürfe 10 000 bis 50 000 Tote durch Giftgaseinsätze
Gesundheitsschäden durch chemische Kriegsführung ca. 1 Million Spätschäden durch Entlaubungsmittel, vor allem Missbildungen wahrscheinlich, aber nicht bekannt
Trägersysteme Kurzstrecken Zehntausende 380 Al-Samoud 2-Raketen
Trägersysteme Mittelstrecken Tausende zwischen 1991 und 1998 wahrscheinlich vollständig vernichtet
Trägersysteme Langstrecken 550 landgestützte Interkontinentalraketen, 18 TRIDENT-U-Boote mit jeweils 24 Interkontinentalraketen, 76 B-52- und 21 B-2 Bomber mit zusammen 6 000 Atomsprengköpfen keine
Rüstungsetat pro Jahr 343 Milliarden US-$ 1,4 Milliarden US-$
Bedrohung anderer Länder durch Ersteinsatz von Massenvernichtungswaffen bis 2002: nein; ab 2002 durch Änderung der 'Sicherheitsdoktrin': ja ?
Zahl der Menschenopfer im Golfkrieg 1991 148 Amerikaner (davon ein Drittel durch eigenen Beschuss) mehr als 100 000 irakische Soldaten und Zehntausende ziviler Opfer
Zahl der Menschenopfer im Irakkonflikt seit 1991 keine über anderthalb Millionen Tote, darunter 700 000 Kinder

Der Weg zum Krieg

Ab Mitte 2002 war klar, dass die USA einen Krieg wollten. Die Hetze für den Krieg war so offensichtlich, dass mit der Aussage man werde sich an einem solchen nicht beteiligen Schröder den Wahlkampf gewinnen konnte. Dabei hatte sie Bush verkalkuliert. Er meinte offensichtlich die Welt wäre so unkritisch wie sein eigenes Volk, dem man alles weiß machen kann wenn man nur das Wort "Terrorismus" in jeden zweiten Satz verwendet. Aber außer den engen Verbündeten England und Australien konnte man niemand gewinnen der auch Truppen für einen Krieg stellen wollte.

Der sich anbahnende Krieg führte dazu dass der Irak den UN Inspektionen nachgab. Doch während diese liefen versuchten die USA alles um die Latte immer höher zu legen. Zuerst sollte nach biologischen und chemischen Waffen gesucht werden. Dann sollten die Raketen verschrottet werden. Als man dies tat erklärte man dass Hussein das Land verlassen sollte, und setzte gleich nach, dass selbst wenn er das Land verlässt man trotzdem einmarschieren würde. Gleichzeitig konnten die USA weder dem UN Sicherheitsrat noch den Inspektoren irgendwelches Material vorlegen das irgendwelche Hinweise auf Massenvernichtungswaffen enthielt.

Gleichzeitig suchte man nach Verbündeten. Doch hier verkalkulierte man sich. Außer einigen osteuropäischen Staaten die sich nun an die USA als neue Großmacht hielten wie vorher an Russland fand man nur Spanien, Dänemark, Italien, England und Australien. Nur die letzten beiden sind auch aktiv am Krieg beteiligt. So hat Deutschland mehr Soldaten in AWACS Flugzeugen in der Türkei und in der ABC Schutztruppe in Kuwait, als alle Mitglieder der Koalition der Willigen zusammen außer Australien (2000 Mann), England (22000 Mann) und die USA (250.000 Mann). So ist es natürlich leicht einem Krieg zuzustimmen, wenn man selbst nicht beteiligt ist.

Leider scheiterte auch die Geldbeutel Diplomatie mit der man Chile, Angola und andere Mitglieder im Sicherheitsrat umstimmen wollte. Da Russland und Frankreich ein Veto einlegen wollte nützte das sonst übliche Bestechen von armen Ländern leider nichts. An der Ablehnung der Welt konnte auch nicht das Schneiden von Abweichlern wie Deutschland oder Aussagen wie "Länder wie Libyen, Kuba und Deutschland beteiligen sich als einzige nicht" nichts ändern. Nicht Deutschland war isoliert, es waren die kalten Krieger um Bush.

Die wirtschaftlichen Gründe

So musste man den Krieg alleine führen. Und das ist dumm. Denn so muss man ihn auch selbst bezahlen und zudem greift dann die Genfer Konvention, die man sonst mit UN Resolutionen umgehen will. Deutlich wurde dies beim ersten Kriegsgipfel von Blair und Bush. Es drehte sich um die Aussagen über Hilfen für die Zivilbevölkerung und die Kosten für den Wiederaufbau. Bush wollte hier anders als Blair eine UN Resolution welche die USA als Schutzmacht legitimierten. Warum dies? Vorher war man doch auch nicht an der UN interessiert.

Nun ohne UN Auftrag greift die Genfer Resolution für einen Angriffskrieg. Danach hat der Aggressor für die humanitäre Hilfe alleine aufzukommen, er muss ach den Wiederaufbau finanzieren, darf aber nicht das Öl verkaufen. Diese schöne Klausel soll verhindern dass ein Land ein anderes überfällt um die Rohstoffe auszubeuten. Kurzum: Der Krieg kostet, bringt aber nichts ein. Mit UN Resolutionen kann man die Kosten auf die UN abwälzen und als offizielle Schutzmacht auch das Öl verkaufen. Inzwischen sucht man Dumme wie die EU, die den Wiederaufbau finanzieren. Sonst noch was? Die USA führen Krieg und andere sollen den Wiederaufbau finanzieren? Dann plötzlich braucht man internationale Partner, ist wieder nett zu denn so spendablen Deutschen, die man Wochen vorher noch als "Altes Europa" bezeichnet hat. Schon während des Kriegs sieht man nichts von Hilfe für die Zivilbevölkerung: Die Nahrungslieferungen umfassen 200 t pro Tag - Zum Vergleich: Vor dem Krieg hat die UN 8000 t pro Tag geliefert. Dies zeigt wie sehr den USA die Iraker wirklich am Herzen legen, die sie angeblich befreien wollen.

Dabei ist die Situation im Irak schon vor dem Krieg schlimm genug. Er hat die höchste Kindersterblichkeit der Welt, weil Medikamente fehlen (auf Druck der USA wurde dass bescheidene Programm "Lebensmittel gegen Öl" vor Jahren eingestellt). Die Anzahl der Krebstoten hat sich durch Uranmunition aus dem ersten Golfkrieg vervielfacht. Das Land das vor 10 Jahren an der Schwelle zu einem Industriestaat stand ist verarmt. Selbst die heimlich abgezogenen Gelder reichten nicht aus um die Armee zu halten. Der Irak verfügt 2003 weniger als die Hälfte der Soldaten von 1991. Die Ausrüstung ist hoffnungslos veraltet und umfasst weder eine Luftwaffe noch moderne Waffen.

Das es nicht nur um Saddam ging zeigte auch die Aussage der Bush Administration vor dem Krieg, dass wenn Frankreich gegen den Krieg ist und dieser gewonnen wird die Verträge die Frankreich mit dem Irak hat und die Ölexporte zu günstigen Bedingungen umfassten hinfällig wären. Wenn es nicht um das Öl geht, warum diese Aussage? Warum greift man zuerst die Ölfelder im Norden und Süden an, anstatt gezielt von Saudi Arabien aus auf dem kürzesten Weg nach Bagdad aufzubrechen?

Ist es nur Zufall, dass der Irak die zweitgrößten Ölreserven der Welt hat? Dazu die am leichtesten erschließbaren? Und warum sind so viele Berater aus der Erdölindustrie im Umfeld von Bush? Warum brauchen die USA niemand für den Krieg, wollen aber das die EU den Aufbau finanziert? Was ist das für ein Staat der andere Länder angreift, danach wirtschaftlich ausbeuten will, aber selbst nichts zum Wiederaufbau leisten will? Erst die Zeit nach dem Krieg wird zeigen was an diesen Vermutungen dran ist.

Meiner Meinung nach ist klar wer den Wiederaufbau leisten muss: Der Aggressor. So ist es auch internationales Recht. Wo kommen wir denn hin, wenn jeder einen anderen Staat angreift und dann die UN den Wiederaufbau zahlen lässt. Da könnte man ja auf die Idee kommen zivile Ziele zu bombardieren oder das System auszuschalten, damit die Bevölkerung im Chaos dann alles plündert und demoliert um möglichst viel Schaden anzurichten denn dann andere bezahlen dürfen. Uups! habe ich da vielleicht eine geheime US Militärstrategie ausgeplaudert? Im Ernst: Natürlich sollte die UN helfen, wenn Staaten wie Ruanda und Zaire die arm sind Krieg führen um das Leid der Zivilbevölkerung zu mildern. Doch bei England und den USA handelt es sich um reiche Industriestaaten. Die USA berappen alleine 80 Mrd. USD für den Krieg, davon 7 Mrd. USD als Geschenke für Staaten, welche keinen Soldaten dort hin schicken aber dem Krieg zugestimmt haben. Wer soviel Geld übrig hat sollte auch den Wiederaufbau bezahlen, schon alleine damit er nicht auf die Idee kommt das öfters zu machen.

Auch im eigenen Land gibt es natürlich wirtschaftliche Gründe den Krieg zu führen. 2003 werden die USA ein Rekorddefizit von 400 Mrd. USD haben. Daran ist der Krieg mit 48 Mrd. USD beteiligt, die restlichen 7/8 gehen aber auf die Unfähigkeit der Regierung die Wirtschaft in Schwung zu bringen. Da lenkt doch so ein kleiner Krieg vom eigenen wirtschaftlich Versagen ab, zumal man ja dann ein Defizit noch auf den Krieg schieben kann (Das 48 Mrd. nur ein kleiner Bruchteil der 400 Mrd. sind haben selbst deutsche Kommentatoren nicht bemerkt).

Medienzensur

Schon im ersten Golfkrieg bekamen die Medien nur das zu sehen was sie sehen sollten. Keine Bilder von der Kolonne von zurückziehenden Irakern die zusammengeschossen wurde. Aus sicherer Entfernung von Hubschraubern aus "Wie im Computerspiel", wie ein Pilot sagte. Keine Bilder von den Irakern die mit Bulldozern lebendig in ihren Schützengräben begraben wurden.

Im Golfkrieg 2003 ist dies noch restriktiver. Von der Front berichten nur englische und amerikanische Reporter. Diese werden dann so gelenkt dass die nichts von Problemen zu sehen bekommen, z.B. indem sie in einer Einheit mitfahren die weitab von der Frontlinie unterwegs ist. Dazu kommt die eigene Zensur im amerikanischen Fernsehen: Trotz eigener Reporter bekommen die Amis nur Erfolge zu sehen. Wenn es Proteste gegen die von oben eingesetzten neuen "Statthalter" gibt, so findet sich auf CNN nichts davon, dafür eine neue Drohrede von Bush, nun gegen Syrien. Keine unangenehmen Wahrheiten über getötete Zivilisten oder Kriegsgefangene. Was ist schlimmer: Einseitige Propaganda vom Irak oder Verzerrende Berichterstattung von den USA mit der Schere im Kopf bei den amerikanischen Sendern? Gibt es überhaupt einen Unterschied?

Da hier Reporter aus unabhängigen Ländern stören - obgleich diese meist in Bagdad sind und nicht wie die "Embedded Journalists" an der Front.- wundert es nicht wenn man beim Einmarsch in Bagdad mal so eben auf ihr Hotel schießt oder einen unabhängigen Sender mit Artillerie beschießt. Schließlich verderben diese den Eindruck es gäbe hier einen Krieg ganz ohne Toten, wie sie die "Embedded Journalists" vermitteln. Deren Informationsgehalt zeigt zwar jede Menge Schiessereien, aber keinerlei Gefechte und keine Opfer. Wo ist der Unterschied zu den Propaganda Kompanien unter Hitler?

Intelligente Waffen

Sollten nach Ansicht der Amerikaner den Krieg schnell entscheiden. Doch so intelligent scheinen diese nicht zu sein. Nachdem schon einige Bomben in Wohngebieten in Bagdad nieder gingen, behaupteten die Amerikaner dies wäre vom Irak angezettelt. Doch als dann Tomahawk Marschflugkörper in Syrien, der Türkei und im Iran niedergingen, Hunderte von Kilometern von den Zielen entfernt, zeigte sich, dass diese offensichtlich nicht so intelligent waren. Vielleicht waren sie aber auch intelligenter als die US Militärs in dem sie sich weigerten die vorbestimmten Ziele zu treffen. Denn unter diesen gab es nicht nur militärische. So wurden auch Fernsehsender und das irakische Informationsministerium bombardiert, auf dem die Satellitenantennen der unabhängigen Journalisten sich befanden. Es soll also um jeden Preis verhindert werden, dass irgend jemand, außer den Amis selbst etwas über den Krieg berichten kann. Auch das lässt über den wahren Kriegsverlauf nichts gutes befürchten. Auch im ersten Golfkrieg erfuhr man erst lange nach dem Krieg von den enormen Opfern auf irakischer Seite auch unter der Zivilbevölkerung. Doch auch so scheint nach den bislang bekannt gewordenen Zahlen es sich mehr um ein Schlachten als um einen Krieg zu handeln.

Interessant ist, dass obwohl der Irak keine Chance gegen die USA hatte er keine Massenvernichtungswaffen eingesetzt hat. Mehr noch: 250.000 Mann Invasionstruppen konnten nicht eine Spur davon finden? Sind die Soldaten zu doof (siehe nächster Abschnitt) oder war die angebliche Bedrohung durch chemische und biologische Waffen auch nur eine Lüge des Bush Regimes?

... Und unintelligente Soldaten

Schon im Vorfeld gab es ja die Berichterstattung vom Golf, mit unzähligen Reportagen von Flugzeugträgern und Armeeeinheiten in Kuwait. Interessant ist dabei die Meinung der dort befragten Soldaten. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen die USA haben die Technik des Klonens schon in ihrer Armee eingeführt. Denn diese Soldaten haben genau dieselbe Meinung wie ihr Präsident. Die meisten schienen auch nicht weiter zu differenzieren zu können als George W. Bush. Es gibt dafür zwei Erklärungen. Zum einen könnten in die US Army nur Leute rein kommen, die fanatische Militaristen oder völlig verblödet sind. Zum anderen kann auch die eigene Meinung den Leuten verboten oder weggedrillt worden sein. Die Gefahr die von Soldaten ausgeht die ohne zu hinterfragen einfach Befehle ausführen haben schon die Verbrechen in den letzten Kriegen beginnend seit dem zweiten Weltkrieg gezeigt. Vielleicht braucht man auch daher "intelligente" Waffen. Denn irgend jemand muss ja intelligent sein....

Nach der Einnahme der Städte zeigte sich ja was man von den amerikanischen Soldaten und den Versprechungen der Bush Regierung zu halten hat: Freiheit und Wohlstand für den Irak? Die GI's können ja nicht mal die öffentliche Ordnung aufrecht erhalten und schauen nur dumm aus der Wäsche während um sie herum geplündert wird. Ist das die Freiheit die Amerika meint? Was soll man von einer Supermacht halten, die zwar die irakische Armee vernichtet hat, aber gegen Plünderer hilflos ist ? Liegt es daran, dass man diese nicht mit Marschflugkörpern oder 120 mm Panzerkanonen aufhalten kann?

Vielleicht traut aber auch die Administration auch einfach ihren Soldaten nicht viel zu. Anders ist es auch nicht zu erklären, dass amerikanische Soldaten und Flieger vor ihrem Einsatz "Go Pillen" bekommen - Es handelt sich um Dextramphetamin, ein Amphetamin, das eine Wirkung ähnlich den Modedrogen Speed und Ecstasy hat - Es macht wie diese wach, aber es schränkt auch die Wahrnehmung ein. Schön, wenn in Amerika Junkies Kampfjets mit Mach 2 fliegen dürfen....

Demokratie - auf amerikanisch

Nachdem nun der Krieg zu Ende ist und alles geplündert (außer dem Ministerium, das für die Ölförderung zuständig ist). Bekommen die Iraker eine neue Regierung, zu der die Amerikaner solche Iraker einladen die sie für vertrauenswürdig halten, zum Beispiel. indem sie 20 Jahre in den USA lebten, während ihre zukünftigen Bürger unter Saddam leiden mussten.

Und nun dass: Die Irakis wollen diese Regierung nicht sondern ihre eigene wählen ! Zudem wollen sie wollen sie keine Amerikaner als Besatzungsmacht und protestieren dagegen indem sie demonstrieren! Na klar dann gibt es bei solchen Demonstrationen ein paar Tote indem die Amis mal demonstrativ in die Demonstranten schießen. Schließlich können das nur getarnte Soldaten sein die Anschläge verüben, denn wirklich befreite Iraker sind Happy und freuen sich über amerikanische Soldaten. Es wäre ja auch zu viel verlangt wenn man von einem undemokratisch gewählten Präsident erwarten würde, dass er in den von ihm eroberten Gebieten eine Demokratie einführt. 3 Monate nach dem "offiziellen" Kriegsende (Es gab ja keine Kapitulation der Iraker, und eigentlich auch keine echte völkerrechtsverbindliche Kriegserklärung (offiziell durch einen Botschafter überbracht)) befinden sich die Amerikaner nun in einem Guerilla Krieg, der sie jeden Monat 3.5 Mrd. USD kostet. Offensichtlich ist es eben doch für die Iraker eine Besatzung und keine Befreiung.

Vielleicht würde sich das ändern wenn die Amis mal auf ihre Kosten die Stromversorgung und Wasserversorgung wiederherstellen würden, die sie selbst zerstört haben. Was erwarten die Amis? Begeisterung über eine patrouillierende Armee, während die Leute nichts zu essen haben, keinen Strom und kein Wasser? Dafür kommt schon wieder die Forderung nach anderen Nationen die nun auch nicht nur den Wiederaufbau finanzieren sollen, sondern auch die Militärlast tragen. Leute, was man sich eingebrockt hat muss man auslöffeln. Wer einen Krieg ohne Grund anfängt, die Weltöffentlichkeit mit getürkten "Beweisen" für Massenvernichtungswaffen und eine angebliche Gefährdung der Welt in einen persönlichen Rachefeldzug hineinziehen will, der muss auch die Folgen tragen.

Was kommt als nächstes?

Diese Frage muss man sich stellen, wenn schon vor dem Ende des Krieges die nächsten "Schurkenstaaten" Iran und Syrien ausgemacht sind. Wie kann man eine Nation stoppen, die Krieg gegen jeden führt, der ihr gefährlich scheint oder über Rohstoffe verfügt. Da die USA dem internationalen Gerichtshof nicht beigetreten sind, kann man weder Soldaten wegen Kriegsverbrechen vor diesen Gerichtshof zitieren, noch die Verantwortlichen - Denn ein Angriffskrieg ist definitiv ein Verbrechen. So hat Bush dafür gesorgt, dass er auch nach seiner Amtzeit nicht vor einem Gericht landet.

Hertha Däubler-Gmelin hat angeblich einen Vergleich von Bush mit Hitler gezogen und musste deswegen ihr Amt abgeben. Warum eigentlich? Er stimmt doch:

  1. Hitler griff Polen an und hat dies vorher angekündigt. Bush tat dies im Irak.
  2. In beiden Fällen gab es einen getürkten Angriffsgrund. Bei Polen der inszenierte Angriff auf den Sender Gleiwitz. Beim Irak die Massenvernichtungswaffen welche die USA bedrohen. Natürlich müssen sich die USA, die nur über 5000 Atomsprengköpfe, biologische und chemische Waffen verfügen sich von der Irakischen Armee bedroht fühlen.
  3. Hitler hörte nicht auf Verbündete (Italien) die den Krieg in letzter Minute verhindern wollten, so wie Bush.
  4. Deutschland trat vor dem Krieg aus dem Völkerbund aus, die USA traten nie dem internationalen Gerichtshof bei.
  5. Deutsche Soldaten führten genauso kritiklos Befehle aus wie US Soldaten, die zivile Ziele bombardierten.
  6. Beide scheinen wirklich nicht gerade die Weisheit mit den Löffeln gefressen zu haben, denn die Bush Parolen sind genauso informationsfrei wie das Geschreie Hitlers.
  7. Beide sind an die Macht gekommen, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung sie nicht gewählt haben
  8. In beiden Fällen ist die parlamentarische Kontrollinstanz gleichgeschaltet und damit außer Kraft. Es gab auch beides mal im Vorfeld ein Ermächtigungsgesetz zum Krieg.
  9. Unter Bush ist die Welt nicht viel besser dran als unter Hitler, denn beide machen was sie wollen und lassen sich nicht davon abbringen.

Die Folge dürfte sein, dass jede Nation die kein gutes Verhältnis zu den USA hat, anfangen wird Atomwaffen zu bauen, denn diese scheinen der einzige Schutz vor dem Weltschurken USA zu sein. Dies zeigt das Beispiel Nordkorea. Bedenkt man wie unsere Politiker geschnitten wurden, als sie sich nicht an einem Krieg beteiligen wollten, wie wir in einem Atemzug mit Libyen und Kuba genannt wurden, so ist klar dass die USA nicht an der Meinung ihrer "Deutschen Freunde" interessiert sind. Warum denn auch? Es geht um die Weltherrschaft! Diese erringt man entweder militärisch oder durch kulturelle Unterminierung. Das sind man bei uns sehr deutlich: An der angeblichen Globalisierung die nur eine Amerikanisierung ist, an der kulturellen Invasion durch McDonald, Levis und Co. Wenn die Amis nun ankündigen sie wollen amerikanische Einrichtungen in Deutschland schließen, so kann ich dem nur antworten: Nur zu! Fangt am besten mal bei McDonald und Burgerking an.

Was fehlt ist eine Erklärungsmöglichkeit für den Kurs Merkels, die den Krieg gutheißt und Schröder als Verursacher des Kriegs benennt. Kennen wir das nicht von früher? Aber ja: Originalzitat Hitler vor dem Angriff auf Polen "Wenn es dem Weltjudentum gelingt wieder die Welt in einen Krieg zu ziehen..... Dann wird es die Vernichtung der Juden sein". Auch damals schon waren immer andere Schuld. Was wäre wohl gewesen wenn die CDU die Wahl gewonnen hätte, würden dann deutsche Truppen im Irak Krieg führen?

Der Krieg der Verlierer

In diesem Krieg gibt es keine Gewinner. Verloren hat nicht nur der Irak. Verloren hat auch Amerika. Denn es hat in der ganzen Welt Ansehen und Freunde verloren. Es wird auch die Folgen tragen müssen, denn dass es nun eine neue Terrorwelle seitens islamischer Fanatiker geben wird dürfte fast sicher sein. Aber noch viel mehr wurde zerstört als nur der Irak:


Den Rest den Aufsatzes habe ich kurz nach Beendigung des offiziellen Krieges im Frühjahr 2003 geschrieben. 6 Monate später scheinen sich viele der ersten Eindrücke verdichtet zu haben: Es geht um wie wirtschaftliche Ausbeutung des Iraks, es wurden keine ABC Waffen gefunden, Bush hat wie man inzwischen weiß gelogen. Inzwischen hat sich aber auch die Situation geändert. Die USA, die meinen selbst alles besser zu wissen, haben sich selbst Feinde gemacht. Wären die USA nach Kriegsende schnell daran gegangen die Infrastruktur aufzubauen, eine Polizei aufzubauen und das Militär abzuziehen, so wären sie vielleicht sogar noch beliebt und der Irak befriedet. So aber empfinden viele Iraker sie als das, was sie sind: Besatzer! Besatzer die weder daran interessiert sind, dass die Iraker sich selbst regieren dürfen, noch daran, dass eigene Polizisten für die Sicherheit sorgen (Diese haben, in einem Land wo es überall auf dem Schwarzmarkt Kalaschnikows zu kaufen gibt, nicht mal ausreichend Waffen) noch daran, dass die Iraker den Erlös aus dem Öl selbst investieren dürfen.

Stattdessen entwickelt sich der Irak für die USA zu einem zweiten Afghanistan. Nicht das von 2001, obgleich nach 2 Jahren dort immer noch gekämpft wird, sondern das von 1979. Eines, in dem Freischärler (US Ausdruck: Terroristen) eine Besatzungsmacht bekämpfen. Hier ist die gesamte Militärmacht der USA nur eine dicke Einladungskarte für Bombenanschläge. Das ist ein Krieg den die USA nicht gewinnen können und mit etwas Glück wird George Double-Doof Bush als Folge davon abgewählt.

Was wird aus dem Irak werden? Der Krieg gegen die Taliban hat aus Afghanistan innerhalb von 2 Jahren zu dem weltgrößten Rauschgiftproduzenten gemacht. Es sieht so aus als würde der Irak kein besseres Schicksal erleiden.


Das Deutsch-Amerikanische Verhältnis

Ich verstehe nicht warum die US Regierung uns so ausgrenzt, wenn wir gegen einen Krieg sind. Erinnern wir uns doch mal:

Und jetzt diese Kehrtwende. Nun sollen wir plötzlich für den Krieg sein, überall hin Soldaten schicken wenn die Amis alles zusammen gebombt haben und die Volksseele kocht. Wir sollen für einen Krieg stimmen, der sich in nichts von dem Polenfeldzug unterscheidet. Warum, dass ich verstehe es nicht. Was ist denn nun anders? Ach ja, diesmal führen die USA den Krieg. Nun ist Krieg OK, denn die Amis haben ja immer recht. Dies sollten wir durch zwei Weltkriege und jahrzehntelange Besatzung doch mal kapiert haben.....

Wo liegt die Ursache?

Nun man darf eines nicht vergessen, Bush hat einen Rückhalt bei seinen Landsleuten. Sonst könnte er das nicht durchziehen. Hier liegt die eigentliche Gefahr. Schon die Väter der US Verfassung trauten ihrem Volk nicht und ließen den Präsidenten nicht direkt, sondern über Wahlmänner wählen. Noch heute darf nicht jeder einfach wählen sondern muss sich erst registrieren lassen (Dadurch haben die USA mit zirka 50 % Wahlbeteiligung, einer der geringsten Quoten in Ländern in denen die Wahl freiwillig ist). Es gibt also in der USA einige Hindernisse zu überwinden, damit man wählen kann. Trotzdem muss man sich fragen warum in den USA Menschen wie Nixon, Reagan, Arnold Schwarzenegger und George W. Bush in ein so verantwortungsvolles Amt gewählt werden können. Warum Präsidenten wie Carter (Friedensnobelpreisträger 2002) so vernichtend die Wiederwahl verloren haben. Der Grund liegt bei den Amerikanern selber. Der größte Teil von Ihnen ist geprägt von einer Gehirnwäsche die in totalitären Regimen nicht wirkungsvoller sein könnte. Man muss sich nur ansehen was für Spielfilme und Serien von Amerika zu uns schwappen: Da geht es um Krieg, Gewalt und Heldentum, wenn es mal nicht um Krieg geht.

Von Klein auf bekommen die Amis von Eltern, Umgebung, Medien nur eines vermittelt : Die Amis sind das beste Volk der Welt im schönsten Land, mit der vollkommensten Demokratie, dem stärksten Militär und der größten Volkswirtschaft. Das vermitteln denen, wo die Eltern das nicht getan haben die US Fernsehsender, Kinofilme und die Schule. Denn es gibt für Amis nichts außerhalb ihres Landes. Sie müssen auf nichts Rücksicht nehmen. Ihr "Amerikan Way of Life" begrünt die Wüste um Las Vegas während andere Regionen versteppen durch das fehlende Wasser. Sie verbrauchen so enorme Mengen von Ressourcen, dass wenn jeder Erdbürger das täte, man 8 neue Planeten besiedeln müsste, um im ökologischen Gleichgewicht zu bleiben. Wenn die Amis nicht einmal auf die Umwelt Rücksicht nehmen, die ja jeden betrifft (Man kann Umweltverschmutzung nicht wie einen Krieg in den Irak auslagern). Warum sollten sie auf die Menschen in anderen Ländern Rücksicht nehmen? Wer sind schon diese komischen Typen im "alten Europa"!

Machen wir uns nichts vor: Die USA verhalten sich derzeit so, wie Europa vor 100-150 Jahren zur Zeit des Imperialismus. Ihre ganze Gesellschaft scheint trotz Hitec auch in der Zeit des Wilden Westens stehen geblieben zu sein, denn derzeit ist die Politik wie in einem Wildwestfilm. (Zitat von George W. Bush über Bin Laden: "Wanted Dead or Alive").

Noch schlimmer ist die Heuchelei: In jeder Ansprache von Bush in der es um Krieg geht darf das "God bless Amerika" nicht fehlen. Wahrscheinlich hat Amerika auch einen eigenen Gott, denn in der Bibel finde ich keine Rechtfertigung für "Kreuzzüge" und Kriege. Doch dies verbindet die USA mit Israel die ja auch dauernd Krieg führen und sich auf die Bibel berufen. Das dies ein Präsident tut der sich bei jeder passender Gelegenheit gerne in Uniform bei Reden vor dem Militär zeigt, selbst sich aber vor dem Wehrdienst in Vietnam gedrückt hat, ergänzt dieses Bild der verlogenen amerikanischen Gesellschaft.

Ja es gibt Schurkenstaaten welche die Welt bedrohen. Staaten die über Massenvernichtungswaffen verfügen und andere Länder mit Krieg überziehen. Staaten in denen das Staatsoberhaupt nicht demokratisch gewählt wurde und es die Kontrollinstanz Parlament nur pro forma gibt, weil sie in Kriegsfragen voll hinter dem undemokratisch gewählten Staatsoberhaupt steht. Einer dieser Staaten, auf die diese Beschreibung passt, heißt... USA.



© des Textes: Bernd Leitenberger. Jede Veröffentlichung dieses Textes im Ganzen oder in Auszügen darf nur mit Zustimmung des Urhebers erfolgen.
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