Damit hat Sea Launch einen weiteren Rückschlag erlitten. Sea Launch, 1995 gegründet absolvierte 1999 den ersten kommerziellen Start. In den letzten Jahren hat sich die Firm zur Nummer 2 auf dem kommerziellen Markt für Geostationäre Nutzlasten nach Arianespace entwickelt. Die Zenit Trägerakete mit der Oberstufe Block-DM (übernommen von der Proton) wird von einer mobilen Plattform aus gestartet. Vom Äquator aus kann die Zenit so bis 6000 kg in den GTO Orbit befördern – mehr als die Proton M mit 5520 kg, obgleich die Nutzlast für niedrige Orbits kleiner ist. Aber die Rakete startet eben von einem geographisch günstigen Ort aus und nicht wie die Proton von Baikonur mit minimalen Bahnneigungen von 51.7 Grad, die von der Oberstufe dann kompensiert werden müssen.
Nachdem eine Proton M im letzten Jahr ebenso einen Satelliten in einer unbrauchbaren Bahn absetzte sieht es nicht schlecht um Arianes Marktposition aus. Erstaunlicherweise konnte die H-2A keine kommerziellen Kunden gewinnen. Anders als die H-2 startet diese neue Version häufiger und ist zuverlässiger. Aber die H-2 ist deutlich teurer, wie auch die Atlas und Delta. Offensichtlich spielt dies für kommerzielle Kunden eine größere Rolle als die Kosten bei dem Verlust eines Satelliten. Deis dürfte sich erst ändern wenn die Versicherungsprämien für die Proton und Zenit steigen. Das ist nach den beiden Fehlstarts zu erwarten. Ariane 5 kann dagegen seit dem Fehlstart der EC-A vor 4 Jahren eine makellose Bilanz vorlegen und damit sinken auch die Prämien. Es sieht gut aus für unsere „dicke“ Ariane 5.