So nun der dritte Blogeintrag von Thomas Jakaitis:
- In den ersten beiden Blog-Einträgen zu diesem Thema bin ich auf die Grundüberlegungen und die Transport-Architektur für ein „vernünftiges“, bemanntes Mondprogramm eingegangen:
- Eine neue Zielsetzung kam neben den „klassischen“ Zielsetzungen (Forschung usw.) ins Spiel: Die Ressourcen des Mondes sollen genutzt werden. Bejaht man dieses Ziel, so ist dafür ein bemanntes Mondprogramm erforderlich.
- Wenn sich dieses Programm am Minimum orientiert, so hat es aus finanziellen Gründen die größten Chancen zur Verwirklichung („Minimalprogramm“).
- Die erste Phase des Mondprogramms besteht deshalb aus einem ausgedehnten, unbemannten Programm zur globalen Erforschung des Mondes, welches u.a. die folgenden Ergebnisse liefert: Standorte mit interessanten Ressourcen und bester Standort für eine bemannte Mondbasis.
- Erst danach (= in Abhängigkeit von den Ergebnissen des unbemannten Programms) werden die bemannten Flüge für den Aufbau und den Betrieb der lunaren Infrastruktur aufgenommen.
- Geschähe dies zum heutigen Zeitpunkt, so könnte theoretisch die folgende Referenz-Architektur zur Anwendung gelangen, welche im Teil 2 beschrieben wurde:
- Trennung des Transports von Personen und Fracht, damit beide Problemstellungen spezifisch mit optimalen Technologien gelöst werden können (z.B. Anwendung des Ionenantriebs für langsame Frachttransporte)
- möglichst lange, bemannte Missionen mit minimalen Besatzungen von z.B. nur 2 Personen
- Abortszenarien auf Basis der folgenden 2 „Safe Havens“: Mondbasis auf der Mondoberfläche und Raumstation in einer Mondumlaufbahn (LOS = Lunar Orbit Shelter)
- Da die bemannten Flüge aber erst zu einem späteren Zeitpunkt aufgenommen werden, wird die Transport-Architektur gemäß den dann geltenden Verhältnissen realisiert werden. Wenn zu diesem Zeitpunkt z.B. ein Transportsystem wie der Shuttle C existiert (z.B. aus militärischen oder anderen Gründen) und sich bewährt hat, so wird es im bemannten Mondprogramm natürlich auch angewendet.
- In diesem Blog-Eintrag will ich nun auf den Lunar Orbit Shelter (LOS) und die Mondbasis eingehen.
- Der Lunar Orbit Shelter (LOS)
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- Der LOS ist eine modular aufgebaute Raumstation in der Mondumlaufbahn. Er erfüllt die folgenden Aufgaben:
- Transportknoten in der Mondumlaufbahn und Umsteige-Bahnhof für die Astronauten
- Tankstelle
- Zwischenlager für Güter
- Notfall-Habitat mit Strahlenbunker
- Lageregelung aller in der Mondumlaufbahn befindlichen Komponenten zum Ausgleich von Bahnstörungen,da alle während ihrer Wartezeiten an den LOS angedockt sind
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Die maximale Größe (Masse) der Module ist abhängig von der Nutzlastkapazität der elektrischen Transferstufen, für welche in der Referenzarchitektur 12,5 t angenommen wird. Damit man sich das vorstellen kann: In dieser Größenordnung gab es bisher z.B. die Module Columbus (ISS) und Kvant (Mir). Aufblasbare Module mit dieser Masse könnten bedeutend größer sein.
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Der Aufbau des LOS wird nach dem erfolgreichen Vorbild der Raumstation Mir durchgeführt: Unbemannte Transportraumschiffe (beim LOS die elektrischen Transferstufen) koppeln jeweils die neuen Module an die Raumstation an, wie das z.B. bei der Ankopplung des Kvant-Moduls an den Mir-Basisblock schon getan wurde. Kosmonauten unternehmen „nur“ die nötige „Feinarbeit“.
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Der LOS kann z.B. aus den folgenden Modulen bestehen:
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Zylinderförmiges Service-Modul mit Zarya-Funktionalität (Kommunikation, Stromversorgung, Lebenserhaltungssysteme) und 2 Andockstutzen an den beiden Enden
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2 Kopplungs-Module mit je 6 Andockstutzen und Roboterarmen, welche an den beiden Enden des Servicemoduls angekoppelt werden (womit an den beiden Enden je 5 Andockstutzen verfügbar bleiben)
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2 Luftschleusen-Module
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1 Wohn-Modul (Küche, Toilette, Vorräte)
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1 Strahlenbunker-Modul (Strahlenschutz durch Wasservorräte la Zubrin)
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1 Werkstatt-Modul mit allen Anlagen fürs Handling der bemannten Aufstiegsstufen (Nachtanken, Verbindung von Aufstiegsstufen mit Landestufen)
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Der LOS ist somit aus ca. 8 Modulen zusammengesetzt. Wo dies sinnvoll und möglich ist, werden aufblasbare Module angewendet. Seine Masse beträgt mit angedockten Nachschubschiffen zusammen total 100 bis 150 t.
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Seine Solarbatterien werden periodisch durch solche ausgedienter, elektrischer Transferstufen ersetzt.
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Die Lageregelung des LOS wird so weit wie möglich von den angekommenen elektrischen Transferstufen unternommen, welche zu diesem Zweck allfällige Treibstoffreserven restlos verbrauchen.
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Im normalen Betriebsmodus umkreist der LOS den Mond monatelang ohne eine Besatzung an Bord und wird von den Mondfliegern nur als Transitstation vorübergehend betreten und auch gewartet.
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Er ist nur nach einem Missionsabort für längere Zeit bemannt: In diesem Fall beherbergt er eine Besatzung solange, bis ein neues Raumschiff angekommen ist, mit dem sie zur Erde zurückkehren kann (z.B. ein Jahr lang).
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Das Strahlenbunker-Modul wird benötigt, damit eine anwesende Besatzung sich dort während solarer Eruptionen gegen die Strahlung schützen kann. Die Schlafgelegenheiten befinden sich im Strahlenbunker.
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Mit der Trägerkapazität, welche im Teil 2 als ein zufälliges Fantasiebeispiel erfunden wurde, wäre der LOS nach 3 Jahren in der Mondumlaufbahn fertig erstellt. Dabei würden von den 4 genannten, großen Trägerraketen jährlich 1 bemannte Montagemission plus 3 unbemannte Modultransporte in die Mondumlaufbahn durchgeführt. Die im Strahlenbunker-Modul benötigten Wasservorräte und auch die von den Besatzungen benötigten sonstigen Vorräte könnten während der Bauphase z.B. von den kleineren Trägern (GSLV, Zenit und H2B) zum LOS transportiert werden.
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Die Mondbasis
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Die Standortwahl der Mondbasis ist ein Resultat aus dem unbemannten Mondprogramm.
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Mit dem Aufbau der Mondbasis wird begonnen, nachdem der LOS in der Mondumlaufbahn fertiggestellt ist. Als Erstes muss der „Nucleus“ der Mondbasis erstellt werden, damit die Besatzungen während der Bauphase überhaupt eine Bleibe haben.
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Die Mondbasis muss aufgrund der Nutzlastbeschränkungen der unbemannten Mondlander aus Modulen mit einer Masse von <= 4,5 t aufgebaut werden. Aus diesem Grund besteht sie aus aufblasbaren Modulen, welche in gefaltetem Zustand auf die Mondoberfläche transportiert werden.
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Die aufblasbaren Module müssen von der Landestufe herunter genommen und an ihren Bestimmungsort gebracht werden, wo sie mit den dort schon vorhandenen Modulen verbunden, aufgeblasen und zum Schutz der Besatzung vor Strahlung mit „Erde“ (= Regolith) überschüttet werden.
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Aufgaben wie diese werden von Rovers durchgeführt, welche von der Erde aus ferngesteuert werden. Der „Bautrupp“ wird bereits vor der ersten bemannten Mondlandung auf die Mondoberfläche gebracht und besteht aus den folgenden Typen von ferngesteuerten Rovers:
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Kran
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Bagger
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Lastwagen
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Inspektor und Mechaniker
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usw.
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Im weiteren werden bereits vor der ersten bemannten Mondlandung die Solarbatterien einer elektrischen Transferstufe und RTGs (nukleare Batterien) auf die Mondoberfläche gebracht, damit die erste Crew dort über eine Energieversorgung verfügt.
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Auch die Vorräte für die erste Crew werden bereits im voraus auf den Mond transportiert.
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Die erste Mondlandecrew findet somit nach ihrer Landung auf dem Mond die folgende Infrastruktur vor:
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ein minimales Luftschleusen- und Wohn-Modul (zum Schutz vor Strahlung unter einer dicken Schicht Regolith eingegraben)
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ein Solarkraftwerk (Stromversorgung während des Mondtags)
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RTGs (Stromversorgung für die Mondnacht und auch Notstromversorgung)
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Vorräte für mindestens ein Jahr
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den bereits erwähnten „Bautrupp“
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Infrastruktur für Kommunikation aus dem unbemannten Programm
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Die Aufgabenstellung des ersten Mondtags lautet, alle Arbeiten durchzuführen, welche allenfalls noch notwendig sind, damit die erste Mondnacht überstanden werden kann. Die 70-Stundenwoche ist in der Mondbasis eine Selbstverständlichkeit !
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Später – im Routinebetrieb – bleiben der Besatzung diejenigen Arbeiten vorbehalten, welche nicht von ferngesteuerten Robotern erledigt werden können, wie z.B.:
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diffizile und Flexibilität erfordernde Arbeiten
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Reparaturen
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Inspektionen der Infrastruktur
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medizinische Untersuchungen
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Als nächste Ausbauschritte des Nucleus folgen im Laufe der Zeit die folgenden Anbauten:
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Wohn-Module
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Toiletten-, Abfall- und Kompostier-Module
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weitere Luftschleusen-Module
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Garten-Module
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Werkstatt-Module
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Energiespeicher-Module für die Mondnacht (auf Basis von Brennstoffzellen ?)
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Im Laufe weniger Jahre des Mondbasis-Betriebs wird sich herausstellen, was für Einflüsse die geringe Mondschwerkraft von 0,16 g bei sehr langen Aufenthalten auf den menschlichen Körper ausübt.
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Wahrscheinlich wird die Besatzung der Mondbasis mit Ballast-Kleidung unterwegs sein, um Muskelschwund zu verhindern. Ob dies aber ausreicht, eine Degeneration des Herz-/Kreislaufsystems und des Knochenbaus zu verhindern, muss leider bezweifelt werden.
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Die in der Mondbasis erarbeiteten biologischen / medizinischen Resultate haben somit das Potenzial, die langfristigen Zielsetzungen der bemannten Raumfahrt maßgeblich zu beeinflussen.
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Die Nutzung der lunaren Ressourcen für den Eigenbedarf findet aus finanziellen Gründen so früh wie möglich statt. Deshalb wird der Nucleus möglichst früh auch um erste Produktions- und Tank-/Lager-Anlagen für die folgenden Ressourcen erweitert:
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Sonnenzellenproduktion aus lunarem Ilmenit
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Sauerstoff
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Raketentreibstoffe
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Sammlung der folgenden, auf dem Mond seltenen Elemente: Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor
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Baumaterialien
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diverse Metalle
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Silizium
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Zur oben erwähnten Sonnenzellenproduktion:
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Lunarer Ilmenit (FeTiO3) unterscheidet sich von terrestrischem Ilmenit dadurch, dass sein Eisen sich im 2+-Valenzzustand befindet, was bei terrestrischem Ilmenit nur teilweise der Fall ist; Der lunare Ilmenit hat also in der äussersten Schale des Eisenatoms zwei „Elektronenlöcher“. Dies hat zur Folge, dass lunarer Ilmenit – anders als der terrestrische – ein geeigneter Halbleiter ist. Lunarer Ilmenit ist bereits ohne „Doping“ ein geeigneter „p-type semiconductor“.
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Zur oben erwähnten Sauerstoffproduktion:
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Nur schon im Buch „The Moon“ von David Schrunk und diversen Co-Autoren sind bereits 20 verschiedene Methoden für die Sauerstoff-Extraktion aus Mondgestein beschrieben ! Die meisten der beschriebenen Prozesse extrahieren dabei noch weitere, wichtige Produkte aus dem Mondgestein (Metalle, Silizium, Volatile).
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Zu den oben erwähnten Raketentreibstoffen:
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In der Literatur können die folgenden Kandidaten gefunden werden:
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Sauerstoff als Oxidator in chemischen Raketentriebwerken
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Sauerstoff als Treibstoff in Ionentriebwerken
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Wasserstoff
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metallische Treibstoffe wie Aluminium und Magnesium für Hybridtriebwerke
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Ausblick
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Wenn der Nucleus der Mondbasis erstellt ist und einen genügend hohen Grad an Selbstversorgung aufweist (nach wenigen Jahrzehnten also), kann die nächste Etappe angegangen werden:
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bemannte, globale Erforschung des Mondes
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Überdachung von Kratern der 100 m Kategorie
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Erstellung eines „Rings“ von Solarkraftwerken um den Mond herum, damit auch während der Nacht Solarstrom zur Verfügung steht („Circumferential Electric Grid“)
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Vergrösserung der Besatzung
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Inbetriebnahme eines Raumtransportsystems der zweiten Generation, welches, wenn möglich zu 100 %, mit lunaren Treibstoffen betrieben wird
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Inbetriebnahme von elektromagnetischen Transportsystemen („Mass Drivers“)
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Inbetriebnahme eines Eisenbahnsystems
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Abdeckung von Fremdbedarf
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Unter „Fremdbedarf“ wird hier Folgendes verstanden:
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Export von Versorgungsgütern wie Sauerstoff usw.
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Erzeugung von Solarstrom für Dritte
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Export von Treibstoffen für die Raumfahrt
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Export von Raumfahrtkomponenten
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usw. !
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Es gibt sogar Pläne, den gesamten Strombedarf der Menschheit mit auf dem Mond erzeugtem Solarstrom abzudecken ! (Ich selbst glaube nicht daran.) Google-Suchbegriff: „David R. Criswell“.
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Referenzangaben zum Mondbasis-Nucleus
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Einschlägige kg-Angaben:
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Quellen:
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Willy Z. Sadeh und Marvin E. Criswell: „Inflatable Structures For A Lunar Base“, Journal of The British Interplanetary Society, 1995/1
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Sanders D. Rosenberg: „Lunar Resource Utilisation“, Journal of The British Interplanetary Society, 1997/9
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Objekt |
Gewicht in kg |
aufblasbares Habitat-Module 6.1 x 6.1 x 2.44 m aus Kevlar 49 (ohne Inneneinrichtung und ohne Sicherheitsfaktoren) |
195 |
Sauerstoff-Fabrik mit einem Leistungsbedarf von 41 kW und einer Produktion von 5 t pro Jahr auf Basis von Carbothermal Reduction |
780 |
Sauerstoff-Fabrik mit einem Leistungsbedarf von 93 kW und einer Produktion von 32.7 t pro Jahr auf Basis von Carbothermal Reduction |
3500 |
Sauerstoff-Fabrik mit einem Leistungsbedarf von 178 kW und einer Produktion von 65.3 t pro Jahr auf Basis von Carbothermal Reduction |
6800 |
Sauerstoff-Fabrik mit einem Leistungsbedarf von 339 kW und einer Produktion von .130 t pro Jahr auf Basis von Carbothermal Reduction |
12000 |
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Der Regolith der Mondoberfläche ist folgendermaßen zusammengesetzt:
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Quelle: The Moon, Schrunk et alii
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Hauptelemente im lunaren Regolith (% Atome):
Element |
Mare |
Hochland |
Durchschnitt |
Sauerstoff |
60,3 +- 0,4 |
61,1 +- 0,9 |
60,9 |
Silizium |
16,9 +- 1,0 |
16,3 +- 1,0 |
16,4 |
Aluminium |
6,5 +- 0,6 |
10,1 +- 0,9 |
9,4 |
Kalzium |
4,7 +- 0,4 |
6,1 +- 0,6 |
5,8 |
Magnesium |
5,1 +- 1,1 |
4,0 +- 0,8 |
4,2 |
Eisen |
4,4 +- 0,7 |
1,8 +- 0,3 |
2,3 |
Natrium |
0,4 +- 0,1 |
0,4 +- 0,1 |
0,4 |
Titanium |
1,1 +- 0,6 |
0,15 +- 0,08 |
0,3 |
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Spurenelemente im lunaren Regolith (Gramm pro m3 Regolith):
Element |
Gramm pro m3 |
Schwefel |
1800 |
Phosphor |
1000 |
Kohlenstoff |
200 |
Wasserstoff |
100 |
Stickstoff |
100 |
Helium |
20 |
Neon |
20 |
Argon |
1 |
Krypton |
1 |
Xenon |
1 |
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Der sandige, mineralische Regolith der Mondoberfläche kann voraussichtlich durch Kompostbeigabe fruchtbar gemacht werden. Die „Produktion“ eines Astronauten beträgt ca. 25 kg pro Jahr (365 x 70 g Feststoff).
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Quelle: Komposttoiletten, Claudia Lorenz-Ladener
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Kot |
Urin |
Menge pro Person und Tag |
240 g |
1,5 l |
Trockensubstanz (TS) |
60 g = 25 % |
60 g = 5 % |
organischer Anteil der TS |
90 % |
75 % |
mineralischer Anteil der TS |
10 % |
25 % |
N Stickstoff |
5 – 7 % = 3 – 4 g |
15 – 19 % = 3,6 – 4,5 g |
P2O5 Phosphat |
3 – 5 % |
2,5 – 5 % |
K2O Kaliumoxid |
1 – 2,5 % = 0,6 – 1,5 g |
3 – 4,5 % = 1,8 = 2,7 g |
C Kohlenstoff |
40 – 55 % |
11 – 17 % |
mineralische Spurenelemente, Zellulosen, Ballaststoffe |
30 – 50 % |
11 – 17 % |
C-/N-Verhältnis |
7:1 |
1:1 |
gasförmiger Stickstoffverlust |
– |
60 – 80 % |
P2O3 Phosphor |
1,8 – 3 g |
1,5 – 3 g |
gasförmiger Kohlenstoffverlust |
40 % |
– |
Feststoff insgesamt |
ca. 60 g |
ca. 10 g |
gasförmige Verluste (Verdunstung) |
ca. 170 g |
ca. 1,49 l |