Hallo alle beieinander.
Heute wieder ein Gastblog von Alexander. Er hat sich wieder ein Thema rausgesucht zu dem alle was zu sagen haben. Damit ihr es voll genießen kommt gibt es einen neuen Blog erst übermorgen. Nur das Rätsel geht weiter, sofern es rechtzeitig aufgelöst wird.
Manche Erfindungen, gerade auch im Computerbereich, erstaunen mich immer wieder. Denn sie sind ergonomisch gesehen der größte Blödsinn, und trotzdem setzen sie sich mit praktisch 100% Marktanteil durch und werden kaum hinterfragt.
Heute: Der »Desktop«. (Stand: Windows XP)
Damit wir von derselben Einrichtung reden: Ich meine das Hintergrundbild von Windows, auf dem man alle möglichen Icons / Symbole / Verknüpfungen ablegen kann, auf dem jedes Installationsprogramm ein solches anlegt, und auf dem die meisten Privatanwender, die ich kenne, auch alles andere ablegen, was sie je mit dem Computer herunterladen oder sonstwie »anstellen«.
Das ist wirklich erstaunlich, denn der Desktop ist genau der allerschlechteste Platz, um Dinge zu verstauen, die man oft und schnell braucht!
Um an den Desktop zu kommen, muss man zuerst alle offenen Fenster minimieren. Ja, dafür gibt es einen Kurzbefehl im Kontextmenü der Startleiste bzw. man kann auch einen Button dafür hinzufügen, aber welcher normale Anwender weiss das schon? Die meisten werden tatsächlich in jedem offenen Fenster auf den »Minimieren«-Button klicken.
Das ist für mich der gravierendste Nachteil, denn die meisten Leute und eben Installationsprogramme legen auf dem Desktop genau die Dinge an, auf die man am häufigsten zugreifen will.
Als nächstes ist der Desktop auch unergonomisch, weil man sich keinerlei Informationen über die dort abgelegten Icons anzeigen lassen kann. In jedem normalen Explorer (nicht Internet-Explorer, sondern Windows Explorer, also z.B. »Arbeitsplatz«) Fenster kann man mit zwei Klicks zwischen zig verschiedenen Ansichten umschalten und mit einem weiteren Klick auch die Sortierung der angezeigten Elemente beliebig ändern. Man kann sich sogar Miniaturansichten anzeigen lassen, in denen man dann z.B. Bilder, Inhalte von Ordnern etc. direkt sieht. Auch das ist auf dem Desktop nicht möglich.
Also, erstaunlich, warum trotzdem praktisch jeder alle wichtigen Dinge am praktisch dafür ungeeignetsten Platz ablegt.
Denn es gibt mehrere Alternativen, die jeweils wie geschaffen dafür sind, diese Aufgabe zu übernehmen:
Die Schnellstartleiste
Die Schnellstartleiste ist einfach eine beliebige Anzahl von Vernüpfungen / Icons, die man direkt in die Taskleiste packen kann (einfach durch Drag ’n‘ Drop) und die somit (wenn gewünscht) immer sichtbar sind (da die Taskleiste – zumindest beim Ottonormaluser – auch immer sichtbar ist). Damit ist der gravierendste Nachteil des Desktops für diese Icons behoben.
Falls man sehr viele Dinge hat, die man sehr oft braucht, kann man diese einfach in »Eigene Dateien« ablegen (dafür ist dieser Ordner ja da, man kann aber auch jeden beliebigen anderen Ordner nehmen) und dann eine Verknüpfung zu diesem Ordner in die Schnellstartleiste packen. So mache ich das z.B..
Das Startmenü
Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit: Wer keinen Platz auf seiner Taskleiste verschwenden will und diesen lieber vollständig für die ganz normale Anzeige der aktuell laufenden Programme nutzen will, der kann einfach beliebige Ordner oder Icons direkt ins Startmenü packen (einfach durch Drag ’n‘ Drop). Dann braucht man zwar immerhin schon zwei Klicks, um ein Programm oder einen Ordner zu erreichen, aber immer noch besser als die weitverbreitete »20-Mal-auf-Minimieren-klicken«-Methode.
Fazit
Also, nochmal kurz als Zusammenfassung: 99% der Menschheit tun etwas, das ganz objektiv vollkommen blödsinnig ist. Damit die Leute erst gar nicht in Versuchung kommen, den Desktop zu benutzen, würde ich ihn, wenn ich Microsoft wär, einfach komplett abschaffen und stattdessen deutlicher auf die wesentlich flexibleren und effizienteren Möglichkeiten hinweisen, die die Taskleiste bietet.
Aber Effizient scheint generell keine hohe Priorität bei der Bedienung von Computern zu haben. Dazu aber später mehr ð