Ich befülle ja immer wieder gerne meinen MP3 Player. Meist weil es einfacher ist nicht mit individuellen Playlisten, sondern den „Best of“ Alben. Und da fiel mir was auf – wo ich nämlich sofort weiterspule. Das eine sind Zusammenschnitte der Hits und das zweite – inzwischen fast überall zu finden – Rap Versionen. Egal ob No Doubt, Shakira oder sogar Carlos Santana. Überall muss eine Rap Version rein, das heißt dann meistens so „Shakira ft xzy“. Ich kann Rap nicht leiden.
Rap ist für mich keine Musik, okay wenn man es genau nimmt ist es ja keine Musik, denn die Beispiele die ich ja höre, denken die sich ja nicht neue Musik aus, sondern rappen zu schon existierender Musik, die es nachweislich schon in die Charts ohne die Rapper geschafft hat (ob es auch andersrum klappt?). Zumindest nicht in den letzten Jahrzehnten. Als Rap noch neu war konnten neue Kompositionen wie „Rappers delight“ oder „The Message“ von Grandmaster Flash es in die Charts schaffen und das war auch noch nicht so extremer Sprechgesang.
Aber es ist auch kein Gesang sondern na ja so was wie Sprechgesang. Rap hat ein so niedriges Niveau, dass sich jeder aufgerufen fühlt ein Rapper zu sein. Als ich noch jung war hieß es immer „Wer nichts wird, der wird Wirt“. Wie uns Christian Rach zeigt, läuft die Gastronomiebranche nicht mehr so gut (obwohl Frau Katzenberger noch ein gutes Beispiel für den Spruch ist). So muss man heute wohl sagen: Wer nichts kann wird Rapper. Das wurde mir klar, als Sarah K. Ex-GNTM Kandidatin im Dschungelkamp dort versuchte sich als Rapper zu etablieren – und das obwohl sie nicht mal richtig englisch kann (aber auch sonst nichts, wie das Kamp so zeigte). Mehr als ein paar Reime zusammenzukloppen ist es nicht. Vor allem macht es die Musik uniform und deckt die Melodie sonst schöner Lieder zu.
Als nächstes gibt es auch beim Aussehen eine gewisse Uniformität. Wie sehen 50% aller Rapper aus? Sie sind schwarz, tragen entweder Zuhälterklamotten mit protzigem Goldschmuck oder viel zu große Freizeitbekleidung. Immer dazu gehört eine dunkel getönte Brille damit man die Augen nicht sehen kann. Und wenn man dann noch noch mit den Armen wild gestikulieren und einige obszöne Gesten machen kann, dann kann man auch gleich ein Musikvideo drehen. Wichtig ist dabei den Rapper mit einem Weitwinkelobjektiv ganz nahe an den Kopf zu kommen, damit dieser zum einen breit aussieht und das Herumfuchteln vor der Kamera auch eindrucksvoll wirkt. Ist vorgeschrieben dass man als Rapper bescheuert aussehen, sich schlecht benehmen (wegen des Images als „Gangster-Rapper“) oder alle Texte beleidigend sein müssen? (außerdem muss „Mother“, „fuck“ und die Kombination beider Worte mindestens einmal in jeder Strophe vorkommen). Es muss wohl so sein dass die Interpreten genauso wie die Musik austauschbar sein müssen. Und warum Leute die nie im Gefängnis waren und nur die Fans um ihr Ersparnis betrügen sich Gangster Rapper nennen werde ich wohl auch nicht verstehen.
Ach ja und es gehört entweder ein „DJ“ oder „MC“ noch vor den Namen. Ich warte ja immer noch darauf wenn man den niedrigen Musikanspruch des Rapps mit dem niedrigen Unterhaltungsanspruch von Castingshows verbindet und es so was gibt wie „Deutschland sucht den Super-Rapper“. Solange mein Wunsch an alle ernsthaften Interpreten: Lasst eure Lieder nicht von diesen Sumpf der Musikszene kaputt machen….
Vielleicht sollte ich mal eine Serie machen mit dem Titel „die schlechtesten Musikrichtungen“…