Bernd Leitenbergers Blog

Neues von der Bücherfront

Ich habe vor zwei Wochen das Manuskript des Skylab Buchs von Arne zurückbekommen, der erstmals bei diesem Buch Korrekturleser war und wie ich finde recht gute Arbeit geleistet hat. Derzeit bin ich dabei nach Bildern zu suchen und danach werde ich wohl die geeignetsten ausselektieren müssen und diese ins Manuskript einfügen. Ich hoffe das Buch kann dann noch im Mai erscheinen. Bisher habe ich 318 Seiten Text, die Bilder vergrößern die Länge typischerweise um ein Viertel, sodass ich rechne dass es dann rund 400 Seiten werden.

Ich will das mal nutzen um über die kommenden Projekte zu referenzieren. Es wird längere Zeitabstände zwischen den Büchern geben, weil ich eine gewisse Sättigung verspüre. Nach zehn Titeln (die beiden Manuskripte eingeschlossen) ist so ein bisschen die Luft raus. Ich habe es inzwischen aufgegeben um Rezensionen zu bitten. Es scheint als bekäme man die nur durch „Vitamin B“. Anders kann ich mir nicht erklären das die neuen Bücher anderer Autoren immer zeitnah rezensiert werden und ich zehnmal nachfragen kann und keine Antwort bekomme. Prinzipiell gibt es für mich drei Gründe ein Buch zu schreiben: der Verdienst, die positive Leserresonanz und das eigene Interesse an einem Thema. Über den Verdienst gäbe es nur zu sagen, dass sich die Verkaufszahlen der meisten Titel unter 100 pro Jahr bewegen, dafür lohnen sich mehrere Monate Arbeit pro Buch nicht. Eine große Resonanz von Lesern oder durch Rezensionen habe ich auch nicht erhalten, bleibt also noch der letzte Punkt.

Daher wird es Bücher geben, über Themen die mich selbst interessieren, oder über die ich selbst mehr wissen will, um meine Wissenslücken aufzufüllen. Und da abzusehen ist, dass diese Themen endlich sind, denke ich wird es auch nicht mehr so viele geben. Daher an dieser Stelle eine komplette Übersicht über alles was mir so im Kopf vorschwebt und was kommen könnte.

Derzeit beim ersten Korrekturleser ist das Manuskript „Computergeschichte(n)“ über die ersten Jahre des PC, so von 1974 bis 1995. Wie der Titel andeutet, geht es um eine Sammlung einiger Geschichten, Biographien einiger PC Pioniere, die aber zusammen eine recht gute Geschichte der Entwicklung der PC-Industrie wiedergeben. Ich habe einige Anfragen bekommen ob es den Teil auf der Webseite auch als Buch gibt und mir lag so etwas auch selbst am Herzen.

Dann wird eine erweiterte Auflage des ersten Bandes des Raketenlexikons erscheinen. Er entstand in dem Bestreben, dass es alles enthalten sollte was ich brauche um selbst nachschlagen zu können. Da ich seit der Auflage 1 Zugang zu weiteren Dokumenten der NASA habe, arbeite ich seit rund einem Jahr mit niedriger Priorität an dem Manuskript. Der Band 2 wird so bleiben wie er ist, weil es über die meisten ausländischen Träger kaum neue Daten gibt die eine neue Auflage rechtfertigen würden.

Was dann kommt ist noch offen. Es gibt eine Reihe von Dingen die ich noch vorhabe. Zwei Bücher zum Thema Ernährung stehen auf der Liste. Zum einen das Gegenstück zu „Was ist drin?“, nämlich „Das ist drin“. Bei „Was ist drin“ging es um die Zusatzstoffe und bei „Das ist drin“ stehen die Hauptbestandteile der Nahrung im Vordergrund. Vielleicht sind da auch zwei Bände nötig, weil es in einem nicht unterzubringen ist.

Das zweite wäre ein Diätratgeber. Neben der Vorbildung als Lebensmittelchemiker kann ich da auch eigene Erfahrungen beisteuern – vor vier Jahren habe ich 33 kg abgenommen und das Gewicht gehalten.

Beide Bücher sind zum einen eine Abwechslung vom Raumfahrtthema, und vor allem gibt es da eine Nachfrage – Was ist drin ist nur einer von 11 Titeln, macht aber ein gutes Drittel des Umsatzes aus. Und wie schon gesagt, ich will ja auch gelesen werden. Es hat keinen Sinn Bücher zu schreiben, die niemand braucht.

Im Bereich Raumfahrt schwebt mir noch ein Buch über Mercury vor. Das würde das zu Gemini und Skylab ergänzen. Was es nicht geben wird, ist eines über Apollo oder das Shuttle. Dafür gibt es im englischsprachigen Bereich einige sehr gute Bücher (Apollo), bzw. da fehlt mir auch das Interesse (am Space Shuttle). Mein Interesse an bemannter Raumfahrt endet so etwa mit Skylab, da hörte die Pionieerzeit auf und einzelne Missionen die eigene Ziele hatten und es begann die Zeit des reinen Transportes.

Ich hatte mal überlegt, noch ein weiteres Buch über ein aktuelles Raumfahrtprojekt zu schreiben, über das MSL und eventuell über Juno. Bisher gab es dazu aber zu wenig Infos auf den Websiten. Das Problem ist, dass diese bei der NASA meist erst kurz vor oder nach dem Start auftauchen und das ist für einen Buchautor schlecht, denn das Buch sollte ja zum Start verfügbar sein. Ich werde in den nächsten Wochen es mir nochmal ansehen und dann nochmals darüber entscheiden.

Was danach kommt ist offen. Interesse hätte ich an einem Buch über die Technik der Saturn V und A-4. Auch überlegt habe ich mir ein Buch über die Otrag zu schreiben. Das Problem bei allen drei Titeln ist, dass ich mit noch weniger Interesse als sonst rechne, wo entweder das Thema breiter ist (Raketenlexikon) oder bemannt (fragt mich nicht wieso, aber das findet mehr Leser) oder aktuell (ISS, ATV). Und ob es sich dann noch lohnt 3-4 Monate Arbeit je Buch rein zustecken?

Was auf jeden Fall feststeht, ist das Thema des letzten Buches das ich machen werde: Es wird eine Einführung in die Grundlagen der Raumfahrt sein – nur eben für interessierte Laien wie mich und nicht für Luft & Raumfahrtstudenten, also weniger theoretische Grundlagen, als vielmehr praktische Beispiele. Wer mal ein Lehrbuch gelesen hat, der weis was ich meine – über die Technik realer Triebwerke oder ähnliches erfährt man dort nämlich fast nichts. Analoges gilt auch für andere Dinge. Da jedes Buch aber für mich auch heisst mich in das Thema einzulesen und mich da fortzubilden, rechne ich damit, dass ich dafür lange brauche und daher wird es wohl das Abschlusswerk werden – vielleicht so in zwei Jahren. Vielleicht höre ich aber auch schon früher auf. Kommt drauf an wie viel Motivation ich noch aufbringe und die ist derzeit mal gerade wieder recht niedrig. Irgendwie klappt es im Winterhalbjahr besser.

Morgen darf sich klausD wieder über einen SpaceX Beitrag freuen.

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