Bernd Leitenbergers Blog

Das alternative ISS Konzept

Immer wenn ich im Sommer mal die Gelegenheit habe länger zu Schwimmen komme ich auf dumme Ideen (3-4 Stunden die Kreise ziehen sind einfach lang). Diesmal wie man die bemannte Raumfahrt (wie so immer gefordert wurde) deutlich preiswerter machen könnte. Ich dachte an Gouvernment-Private Partnershipmodell. Also die Regierung finanziert vor, profitiert aber von Vergünstigungen. So funktioniert es:

Eine Falcon Heavy transportiert ein aufblasbares Modul von Bigelow, innen ausgerüstet von der NASA und eine Dragon Kapsel in den Orbit. Die 7 NASA Astronauten halten sich dot ein halbes Jahr aus, landen dann mit der Dragon. Danach geht das Modul in den Besitz von Bigelow über, die dort mit weiteren Flügen Touristen unterbringen.

Technisch: Die NASA hat die Technologie für aufblasbare Module entwickelt (Transhab). Dieses wiegt 13,2 t und hat über 300 m Volumen. Es wird nun von Bigelow gebaut, welche die Patentrechte gekauft. Die NASA stellt die nötige Innenausstattung, die ich mit 16,8 t angesetzt habe. Zusammen gibt das ein Startgewicht von 30 t. Weitere 15 t entfallen auf die Vorräte für eine 180 Tagesmission, die auch beim Start dort innen angebracht werden. Die Besatzung sitzt in der Dragon die mit gestartet wird. Das macht weitere 8 t aus. So kommt man auf 53 t, die Nutzlast der Falcon Heavy,

Vorteil: Die NASA muss für einen 180 Tagesaufenhalt von 7 US-Astronauten nur die Inneneinrichtung, die Falcon Heavy (120 Millionen Dollar) und eine Dragon (70 Millionen – Differenzenrechnung aus den CRS Verträgen) finanzieren. Also 190 Millionen Dollar + Inneneinrichtung für ein halbes Jahr. Derzeit kostet ein Start auf der Sojus 56 Millionen Dollar pro Sitz und die Versorgung kostet bei 15 t auch bei SpaceX rund 1200 Millionen Dollar (CRS Verträge: 1,6 Milliarden für 20 t). So kostet derzeit eine Besatzung von 7 Personen und die Vorräte die NASA heute 1592 Millionen Dollar. So teuer kann die Inneneinrichtung gar nicht sein, dass sie 1.400 Millionen Dollar kostet.

Warum das Modul dann nicht nochmals verwenden? Weil man dann die Versorgungsgüter teuer mit einem Transporter bringen muss (siehe oben) und wahrscheinlich auch das Modul bezahlen. so kann es dann Bigelow für Kurzzeitmissionen nutzen, die vom Transport her nicht so aufwendig sind. Weiterhin kann man so Experimente für einen Zweck konzipieren und dann beim nächsten Modul neue. Zudem muss die Besatzung nicht wie bei der ISS fast die ganze Arbeitszeit nur für Reparaturen aufwenden, sondern kann forschen. Zwei Module würden pro Jahr gestartet, das ergibt echte Serienbauweise, Treibstoff für die Bahnanhebung kann auch gespart werden und man braucht keinen Frachttransporter. Die Module altern kaum, es sind keine teuren und zeitraubenden Reparaturen nötig und man kann in jedes Modul neue Experimente integrieren. Weiterentwicklung, Anpassung an den Fortschritt, Forschung anstatt Reperaturarbeiten – all das was die ISS nicht bieten kann.

Selbst für die P&R Seite kann man in einem bis zu 8,2 m breiten Modul ja viel bessere Schwerelosigkeitsfilme drehen (das ist ja das überhaupt wichtigste was an der ISS gemacht wird).

Unmöglich? Verschwendung? Nein, so was gab’s mal. Das Konzept war billiger als die ISS und die Besatzung viel produktiver. Es hieß Skylab ….

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