Bernd Leitenbergers Blog

Nachschlag

Michael K. hat ja im Blogkommentar mir vorgeworfen, dass ich Sprachen mit Implementierungen verwechsle, IDE und Bibliotheken mit rein packe und das ganze noch auf Windows beschränke. Dazu mal die Antwort. Ich habe in meinem Artikel mich auf den New-User bezogen, der wissen will ob Programmieren ein Hobby für ihn ist. ich habe bewusst die ausgenommen, die es beruflich lernen müssen. Oftmals hat man beim beruflichen Einsatz sowieso nicht die Wahl, was man lernen muss. Und es geht mir nicht um die reine Lehre oder die Endlos-Diskussion „Was ist die beste Programmiersprache“.

Also fangen wir an: Warum ich mich auf Windows beschränke? Weil 90% aller Benutzer Windows installiert haben und die die Linux oder Mac haben, nutzen oft noch Wine oder BootCamp. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Warum sollte ich etwas empfehlen, dass nur unter Linux läuft, sodass ein Windows Benutzer noch ein extra Betriebssystem installieren muss? (bei Mac-OS darf er dann noch einen teuren Computer kaufen).

Implementierungen und Bibliotheken sind wichtig und zwar nicht nur für Anfänger. Wir sind nicht mehr in den Achtzigern, als wir Programmiersprachen mit einigen Kernbibliotheken hatten und der Anwender dann anfing alle wichtigen Dinge selbst zu programmieren. Heute gehört auch dazu dass man eine grafische Oberfläche einfach erstellen kann. Was nützt es mir, wenn ich mit Zahlen beliebiger Länge rechnen kann, wenn ich nicht mal ein einfaches Formular mit einigen Editfeldern zur komfortablen Zahleneingabe schnell mal erstellen kann? Wie wichtig ist dieses Sprachfeature gegenüber dem Verlust an Komfort? Die grafische Oberfläche ist nun mal nicht so was neues und sie ist seit 20 Jahren Standard. Ich muss immer schmunzeln wenn bei Sprache X immer ein relativ unwichtiges Feature herausgestellt wird, aber vergessen wird, dass eben wichtige Bibliothekfunktionen die bei anderen Implementierungen Standard sind, fehlen oder man bisher nur Konsolenprogramme oder Ergebnisse in einem Interpreter mit Eingabeprompt ausgeben kann. Man mag eine Programmiersprache lernen, aber keiner tut das mit einem nackten Compiler. Genauso will ich nicht das Rad jedes Mal neu erfinden, sondern schon Routinen benutzen die existieren.

Genauso denke ich gehört eine IDE mit zum Sprachumfang, das Konzept der IDE ist ja nun nicht gerade was neues, Turbo Pascal, als erstes Produkt mit einer IDE das ich kenne, erschien 1986 oder 1987. Das kann man nun nicht gerade als „brandneu“ bezeichnen. Es kommt mir nicht so sehr auf spezielle Funktionen an, vieles was die IDE, die ich einsetze, bietet nutze ich nicht, wie „Refaktoring“ oder Unit Tests. Aber eine Kernfunktionalität wie ein integrierter Debugger sollte schon da sein.

Was ich auch wichtig finde ist, dass man ein Programm erzeugen kann, dass man ohne die Umgebung der Sprache starten kann. Bei Java geht das z.B. nicht. Ich brauche für .jar Dateien eine installierte Java Umgebung. Andere interpretierte Sprachen wie Python brauchen sogar die installierte Entwicklungsumgebung und Javascript mag zwar ohne die Installation einer IDE funktionieren, aber dafür bin ich auf den Browser uns seine Sandbox beschränkt. Dateien wird man so nicht anlegen können. Ne GUI in Javascript habe ich auch noch nie gesehen. Der Nutzfaktor ist bei dem Einsatz in Webseiten 100% gegeben, doch die wenigsten Anwender haben eine eigene Homepage. Vom Debuggen und der Entwicklung im Browser mal ganz zu schweigen. Irgendwann kommt jeder an den Punkt wo er seine Programme veröffentlichen und weitergeben will, und dann kommt er an einer Sprache die ausführbare Programme erzeugt nicht vorbei. Das müssen nicht Binärprogramme sein, wer will kann ja auch in der Powershell entwickeln. Allerdings hat die dann ein Manko bei anderen Anforderungen.

Beim Durcharbeiten der zweiten Auflage des US-Trägerraketenlexikons mache ich weiter Fortschritte und bin nun bei der Saturn angekommen, also den letzten achtzig Seiten. Es könnte sich aber noch ziehen, denn ich machte den Fehler im TRSN nochmal nachzusehen und habe prompt wieder einige interessante Reports gefunden.

Dann habe ich mir mal das BlaBlameter angesehen, dass die Qualität eines Textes misst. Dieser Text hat einen Wert von 0,22 und zeigt so einen ersten Hinweis auf „Bullshit“ liegt aber noch auf einem akzeptablen Niveau. Bis 0,3 soll  noch akzeptabel sein., Merkel macht es besser. Ihre Neujahrsansprache kommt nur auf 0,17.

Noch was zum Schmunzeln: Was passiert wenn eine Maschine von Alitalia verunglückt? Sie wird über Nacht umlackiert:

 

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