Bernd Leitenbergers Blog

Drei Jahre and Counting …

Die schlechten Nachrichten zu SpaceX reisen nicht ab. Erst zwei Jahre mit eindruckvollen Totalverlusten einer angeblich doch so zuverlässigen Rakete, die besser sein soll als alle anderen auf dem Markt. Dann wird bekannt das schon im Dezember 2015, also mehr als 9 Monate vor der Explosion der Rakete beim Betanken, Tom Stafford vom ASAP vor genau dem die NASA gewarnt hat. Dann wird bekannt, dass schon 2015 die Firma Verluste machte. Ihr eigenes Launchmanifest weist aus, dass sie zwischen 2015 und 2016 Starts verloren haben, vielleicht geben sie nun den Slogan „The Wourld fastest shrinking Launch Service Provider aus“. Nun wird bekannt das die Turbinenblätter Risse haben und die Falcon 9 nicht den NASA-Standards für bemannte Sicherheit entspricht. Die Antwort SpaceX-typisch: Die nächste Version wird’s richten! Klar, die NASA ist gerne Versuchballon für SpaceX und alle bisherigen Kunden bekommen den Hinweis, dass sie ihre Satelliten mit einer noch unausgereiften Rakete starten, die der NASA nicht sicher genug ist.

Meiner Ansicht nach sieht es schlecht aus für SpaceX. Schon 2015 Verluste von 370 Millionen Dollar. Seitdem auch keine neue Finanzspritze von Google. Einbruch der Startzahlen. Mich erinnert das fatal an Sealaunch, der auch wenige Fehlstarts das Genick brachen. Es kann wie bei Sealaunch schnell gehen und ich halte das für wahrscheinlich. Meine Prognose: gibt es bei SpaceX keine Kehrtwende (in dem Sinn, dass nun alles klappt, sowohl von der Termintreue wie auch den Erfolg der Starts) dann geht die Firma vor Ende 2020 in Chapter 11.

Aber es gibt ja noch die Regierung. Zum einen besteht die NASA darauf, dass es immer zwei Firmen gibt, die die ISS versorgen sowohl bei unbemannten wie bemannten Transportern. Dazu kommt das Musk ja einen guten Draht zu Trump hat. Das könnte andere Maßnahmen der Regierung auslösen. So hat Tesla ja schon ein Regierungsdarlehen erhalten. Die gleiche Politik könnte auch die NRO / USAF haben die ja in der Vergangenheit immer zwei EELV-Anbieter haben wollten. Die Delta 4 wird nun ja eingestellt, und da könnte, wenn SpaceX wegfällt, es nur noch einer sein. Auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen, das gerade diese Dienststellen die noch extra für zusätzliche „Maßnahmen“ bezahlen die in wesentlichen aber nur eine bessere Dokumentation bedeuten mit der Zuverlässigkeit der Falcon 9 zufrieden sind. Jenseits des Transports von Fracht zur ISS gab es bisher nur wenige Starts seitens der NASA/DoD für SpaceX. Für relativ billige Satelliten oder einen GPS Satelliten, der in Serie gebaut wird. Trotzdem glaube ich nicht, dass man SpaceX fallen lässt. Dafür gibt es schon andere Beispiele in er Vergangenheit so gab es schon Milliardensubventionen an Lockheed und Boeing, als die kurz nach Einführung ihrer EELV-Modelle keine Aufträge akquirierten. Seitdem gibt es auch Fixkostenzahlungen, damit ULA einen bestimmten Mitarbeiterstamm mit der benötigten Qualifikation behält, denn ansonsten würden die Firmen bei Flaute einfach entlassen.

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