Bernd Leitenbergers Blog

Lebensmittel ohne Zusatzstoffe?

Die Frosta Werbung, die ich kürzlich erklärt habe, bringt mich zu dieser Frage die sich sicher schon der eine oder andere gefragt hat. Ist es möglich auf Zusatzstoffe zu verzichten? Zuerst mal etwas Aufklärung. Folgende Behauptungen sind nicht wahr:

Da es nun Frosta vorgemacht hat: Kann man Lebensmittel generell ohne Zusatzstoffe herstellen? Die Antwort ist für mich klar: Nein, nicht generell. Frosta hat eine Produktpalette wo dies leicht möglich ist. Es gibt auch andere Produkte, die ohne Zusatzstoffe auskommen, aber nicht alle. Meiner Meinung nach kann man die Lebensmittel in drei Gruppen einteilen:

Für die Firmen ist ein anderer Punkt wesentlich:

Produkte ohne Zusatzstoffe werden teurer. Wenn ich anstatt eines Emulators Eigelb einsetzen muss, so wird mein Produkt teurer. Wenn ich keine Geschmacksverstärker einsetze, so muss ich mehr Fleisch verwenden. Besonders die Aromastoffe sind deswegen so beliebt, weil damit teurere Rohstoffe eingespart werden. So sind für Fruchtjogurt ein Früchteanteil von 6 % vorgeschrieben. Das ist nicht viel. Etwa zwei gestrichene Teelöffel pro 150 g Becher. Wenn der Jogurt ohne Aromazusatz nach Früchten schmecken soll, dann muss der Hersteller ein vielfaches dieser Menge einsetzen und das wird teuer.

Wer sucht, wird auch heute schon Lebensmittel finden, die weniger Zusatzstoffe einsetzen oder vielleicht gar keine. Nicht in jedem Bereich, aber sich in vielen. Aber ich wage eines zu prophezeien: Das wird der Verbraucher auch am Geldbeutel merken. Frosta selbst als Vorreiter zählt ja nicht gerade zu den preiswerten Anbietern. Das ist etwas, was ich in vielen Fernsehdiskussionen vermisse: Ohne Zusatzstoffe sind bestimmt viele Produkte teurer. Unser Lebensmittelrecht hat aber nicht die Aufgabe eine bestimmte Ernährung oder hochwertige Produkte zu propagieren. Es hat die Aufgabe dafür zu sorgen, dass Hersteller keine gesundheitsschädlichen Lebensmittel in den Verkehr bringen und den Verbraucher nicht täuschen. Damit ist es möglich den Billigjogurt mit 6 % Früchten in den Handel zu bringen aber auch einen Edelrahmfruchtjogurt mit 12 % Sahne und 15 % Früchten.

Sovil dazu, nun noch ein paar Hinweise. Ich würde gerne mal wieder die Calgon Werbung zum Thema machen. Im Frühjahr hatten die einen Spot ausgestrahlt, bei dem vorgerechnet wird wie viele Waschmaschinen jedes Jahr kaputt gehen. Hat jemand einen Link dazu? Bei meinen eigenen Recherchen bin ich nur darauf gestoßen das die Calgon Spots schlecht synchronisieert auch in Spanien, Russland und den USA laufen. Dann habe ich am Mittwoch und Donnerstag einen ganztägigen Kurs über Datenbanken bei der DHBW zu halten. Normalerweise bin ich danach geistig ziemlich ausgepowert, so dass der nächste Blog wohl erst am Freitag/Samsatg kommt.

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