Bernd Leitenbergers Blog

Wer hat Angst vor den bösen Nordkoreanern?

Heute hat im vierten versuch Nordkorea erstmals erfolgreich einen Satelliten in einen Orbit gebracht. Tatsache ist: es gibt einen Wettlauf zwischen den beiden koreanischen Staaten. Nordkorea hatte in den späten Neunzigern zum ersten Mal versucht einen Satelliten zu starten und dann nach zwei Fehlstarts eingestellt. Nun geht man es erneut an, weil Südkorea seine Trägerrakete Naro-1 entwickelt und man sich so profilieren will. Gerade für ein diktatorisches Regime ist die Reputation groß, vor allem wenn man den südkoreanischen Nachbarn, der sich enorm schnell zu einem führenden Industrieland entwickelt hat ausstechen kann.

Der Schritt ist insbesondere deswegen wichtig, weil die Unha selbst entwickelt wurden (auch wenn viele die Meinung vertreten, sie wäre aus russischen Scud oder chinesischen ICBM gebaut worden). Immerhin stammt von Südkoreas Naro-1 gerade mal die winzig kleine Feste Oberstufe und die erste Stufe stammt aus Russland. Das diese beim letzten Start versagte hat nicht nur zu gegenseitigen Schuldzuweisungen von Russland und Südkorea geführt, sondern zeigt auch wo Russlands technologische Fähigkeiten liegen, nachdem ja auch vor wenigen Tagen wieder ein Protonstart scheiterte.

Ehrlich gesagt frage ich mich, warum niemand diese vielen militärischen Tests der USA verurteilt. Erst gestern haben sie wieder einen militärischen Space-Shuttle gestartet über dessen Zweck niemand was weiß. Dabei kann es Atombomben auf jedem Punkt der Erde absetzen. Wer weiß, was die ganzen militärischen Starts der USA noch alles außer dem angeblichen Satelliten transportieren? Wo sind eigentlich die ganzen Atomsprengköpfe verschwunden die man im Rahmen de Start Abkommens angeblich verschrottet wurden? Vielleicht umkreisen sie als Satellit oder Sekundärnutzlast getarnt die Erde und warten nur auf einen Einsatz? Spinnerei? Nicht mehr Spinnerei als wenn man in den USA einen Satellitenstart mit einem Raketentest gleichsetzt.

Natürlich kann das US-Militär sehr einfach die Aufstiegsbahn einer ICBM von der einer Trägerrakete unterscheiden. Beide unterscheiden sich beträchtlich, da eine ICBM einen großen Bogen folgt und eine hohe Gipfelhöhe erreicht, während die Trägerrakete sich schnell in die Horizontale neigt und bestrebt ist einen Punkt zu erreichen der der Orbithöhe entspricht aber nicht zu hoch liegt um nicht Nutzlast zu velieren. Warum sollte Nordkorea einen Satellitenstart ankündigen um einen ICBM Test durchzuführen, den man leicht als solchen erkennen kann? Offensichtlich kann man mit solcher Stimmungsmache in den USA noch an Popularität zugewinnen, ohne Feind geht es wohl in diesem Land nicht mehr. Nachdem Libyen aus der „Achse des Bösen“ ausgeschieden ist, gibt es ja leider nur noch zwei Länder, von denen sich diese armen, kleinen, fast unbewaffneten USA bedroht sein können.

Wie jeder andere Staat hat Nordkorea auch das Recht eine eigene Trägerrakete zu entwickeln und Satelliten zu starten, mögen die Motive auch nur darin bestehen das diktatorische Regime in einem bessseren Licht dastehen zu lassen.

Blamabel ist es für Südkorea die eigentlich von der industriellen  Basis her dies eher leisten konnten, Sie haben viel Geld investiert, trotzdem ist die Trägerrakete zu 90+% russisch und besonders blamabel wurde der dritte Start vor einigen Wochen nach zwei Startabbrüchen verschoben. Wenn er nun noch gelingt, dann sind sie nur um Wochen geschlagen worden.

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